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Langsam fällt sein Blick nach draußen. Er weiß nicht von wo oder wie sie hergekommen sind, aber auf der anderen Seite und genau vor ihnen stehen die andern Wagen. Alle.
Die Besatzungen von diesen sind schon ausgestiegen und in Reih als auch Glied in einem linearen Entenmarsch. Welcher nur auf die Ankunft und dem gehenden Ansatz der Mutter-Ente wartet. Wobei die Verkörperung dieser noch unbekannt ist.
Kaum hält der Transporter, neben ihren Wagen, steuern alle zu diesem. Hintereinander. Perfekt organisiert. Ohne jegliche Fehler im Schritt mit gleichmäßiger Taktbewegung ihrer Beine. Das größte Teil der Fahrzeuge ist dann wohl die Bezugsperson und somit die Mutter-Ente.
Perplex zwinkernd, dar in diesem anscheinend keine Menschen sind, außer diese wurden mit soviel Druck reingequetscht, dass sie herausgezogen werden müssen, betrachtet Taehyung nun die eigentliche Umgebung genauer.
Es ist scheinbar ein alter oder doch der aktuelle Hafen. Am äußeren Rand des Geländes erkennt er die zarten Schläge von Wellen, welche sich aufspalten und nach dem Aufprall in hart schleudernde Tropfen der eigentlich zarten Flüssigkeit werden. Diese eben zart benannte Flüssigkeit ist dies doch eigentlich gar nicht. Somit bedeutend und zutreffend scheint der Gedanke eher falsch. Die Nässe mit einfacher chemischer Formel hat schon so vielen ihre klare Atmung, gegen hustende Lungenbefreiung, bis zum Tod ersoffen.
„Hier?"
„Hoseok hatte keine Zeit zum Erklären?"
Zu Jungkook sehend, erkennt Taehyung wie dieser sich nach hinten zu Hoseok dreht, während dieser schulterzuckend nur nickt und mit Jin zusammen das Fahrzeug verlässt. Der Fahrer anbei tut es den beiden gleich, während er Namjoon den Schlüssel vom Fahrzeug überreicht. Vorne ums Auto gehend, schließt er sich all den anderen Menschen an und geht zum Transporter.
„Gut. Eigentlich hab ich dafür jetzt keine Zeit. Aber ich will euch auch nicht zur Opferung eures Lebens auffordern, während ihr in Unwissenheit schwelgt."
Sich mit festem Blick zu den beiden nicht Gästen wendend, sieht der Jüngste diese ernst an.
„Während ihr hoffentlich in seelenruhiger Harmonie geschlafen habt, haben unsere Männer Sugas Standort herausgefunden und wir haben gleichzeitig alle zusammen den Plan noch zurecht gefeilt, während alle zum Quartier gerufen wurden. Offiziell. Natürlich stand die Aufforderung schon vorher."
Leicht nickend müssen sie nicht mehr weiter nachfragen. Es steht wohl fest, dass Sugas herausgefundener Standort das Hafengelände ist.
Nach dem Nicken der beiden reißt auch Jungkook seine Tür auf und verlässt den Wagen.
Diese Auffuhr ist doch viel zu auffällig.
Der Gegner. Der Feind. Diese fremden Personen. (Welche hoffentlich die Bösen sind.) Werden sie schon bemerkt haben. Auf ihr Auftreten und Ankommen möglicherweise vorbereitet sein.
Der Plan von den anderen. Sie haben dies alles durchdacht. Dabei ist Taehyung sich sicher. Aber wie weit kann man planen, wenn man an einem fremden Ort ist? An dem die Gegenspieler schon länger gelegen, jeden Gang, jedes Versteck, einfach alles studiert haben und kennen können.
Wie stark sind sie eigentlich unterlegen und wie viele dieser wahrscheinlich 54 Menschen, sie mit einbezogen, haben nach dem Plan in wenigen Minuten schon ihr Leben verloren? Möglicherweise alle außer die sechs engsten von Suga?
Aber egal wie stark die anderen doch ausgebildet sind. Diese Umgebung bleibt ihnen eine unbekannte Gefahr. Und allein schon, weil Taehyung und Jimin schwach, Namjoon seine Aufmerksamkeit vollst, auf die beiden, übertragen muss, beträgt die Zahl insgesamt nur 51.
51 Personen gegen eine Gruppe einer unbekannten Größe, auf überlegenen Gelände, welche ihren Boss gefangen haben. Der Plan ist zum Tode verurteilt.
Ist Jungkook dies klar? Sie meinten doch, die Mafia ist größer, als Taehyung es sich vorstellen kann, sind dies dann jetzt wirklich alle? Kommen noch mehr? Sind die andern mit anderen Sachen beschäftigt, obwohl der Boss doch höchste Priorität hat oder ist diese 54 mit diesen zwei Waschlappen, die nur im Winde flattern können, alles was bleibt? Alles, was Jungkook so hochgelobt hat? Alles in das Taehyung seine Hoffnung gesteckt und an Sugas Überleben geglaubt hat?
Wie wird es kommen? Wird ein Wandel passieren, irgendetwas, dass Taehyungs fast schon hoffnungslose Einstellung wieder auftauen lässt? Oder hat Jungkook ihrem Mitkommen nur zugestimmt, damit die beiden nicht allein bleiben. Von den Gegnern, nach dem Misslingen, überfallen oder sonst was werden. Hat Jungkook so plötzlich, nach all der Abneigung zu ihrer Beteiligung, nur zugestimmt, weil sie jetzt alle sterben werden? Weil er sie nicht allein lassen wollte. Sondern lieber, wie alle Mitglieder, als auch Suga, an einem Ort, diesem Hafen, das Ende der Mafia klarmachen wollte?
„Taehyung guck nicht so verzweifelt. Sobald Jungkook draußen alles unter Kontrolle hat, steigen wir auch aus."
Stark schluckend hebt der Jüngste seinen Blick und ist von seinen Gedanken befreit auf seinen Vordermann konzentriert. Namjoon müsste es wissen. Er wirkt jedoch nicht verzweifelt. Dafür dann aber komplett gestärkt, in Hoffnung getaucht.
„Der Plan scheint dir nicht ganz sicher, oder?"
Stumm mit einem leeren Blick, welcher mittlerweile an Namjoon vorbei auf die brechenden Wellen gelegen ist, muss er erneut realisieren wie gut Namjoon Menschen lesen kann. Taehyung scheint für ihn immer wieder und unaufhörlich wie ein offenes Buch.
„Der Plan ist zwar nicht idiotensicher, jedoch sind hier nur die Besten. Noch dazu ist Jungkook mit Absicht nicht weit über die Menge gegangen, die er an Menschen gebrauchen könnte."
„Das sind nicht alle Mitglieder und kein Lauf in den Tod?"
Als Antwort bekommt er ein unterdrücktes Lachen, welches passend zum Ernst dieser Frage und der ganzen Situation nur knapp einem kurz gezogen und ertöntem Klang nachkommt. „Natürlich nicht! Und wie eben erwähnt, sind die Hälfte aller Anwesenden Sugas besten Männer. Die andere Hälfte ist Kugelfutter. Deswegen wollte Jungkook euch nicht mithaben. Weil er Profis und komplett eingestellte Sicherheit, als auch jahrelange Erfahrung an seiner Seite haben wollte."
„Wie viele Mitglieder sind es dann?"
„Wie schon gesagt, genaue Anzahlen kann ich dir nicht geben. Aber nur wenige von ihnen leben gar überhaupt in Seoul."
Plötzlich spürt Taehyung etwas in seinem Herzen, Wärme. Die Schläge des Muskels sind noch dazu beschleunigt und schneller als sonst und seit langer Zeit mal wieder mit Hoffnung bestückt.
Wieso hat er überhaupt mal gezweifelt?
Jungkook hat einen festen, richtigen und guten Plan. Auch wenn die Erfahrung von ihm selbst nicht über die 16 Jahre fallen kann, ist er von Leuten umgeben, die genauso professionell und von sich selbst überzeugt, als auch mit ihrer eigenen Stärke vertraut, sind, die auch hier stehen.
Zwar haben alle geschworen Suga, um jeden Preis zu schützen, gleichzeitig haben sie jedoch auch Vertrauen in den Plan und dessen Erfolgsquote.
„Es ist so weit. Raus mit uns."
Seine Tür öffnend, macht Taehyung es Namjoon nach dessen Wortklang gleich, während Jimin aus gleicher Tür gleich nach ihm herauskrabbelt.
Kaum draußen stehen vor ihnen vier Reihen an Menschen. Vor diesen stehen Jungkook, Jin und Hoseok, während sie selbst mit Namjoon seitlich daneben stehen.
Die Blicke aller sind auf Jungkook gerichtet.
Ob sie wohl wissen, dass diese Last von sturen Teenagern unter ihnen weiht? Oder rechnen sie mit voller Professionalität?
Gute Frage.
Bei vorhandener Unwissenheit, sollte diese ihren Bestand behalten.
Andererseits könnte es zu Aufständen kommen, immerhin ist dies eine Rettung. Keiner von den Männern scheint unsicher. Sie allesamt ihrer Lage bewusst.
Kleine Anfänger ohne jegliche Erfahrung, welche aus ihrer Schulpflicht entführt wurden, haben hier nicht zu suchen.
Wie Jungkook es eigentlich auch wollte.
Keine Zweifel!
Solang sie bei Namjoon bleiben, überleben und niemanden behindern wird alles gut.
Kein Klotz sein. Das ist ihr Auftrag.
Und Jungkooks Willen von Hoffnung, welchen er auf seine Altersklasse der Anwesenden setzt.
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