(33)

Dieses Kichern scheint unaufhörlich, es läuft noch mehrere Minuten aktiv klingend und beidseitig ausgehend, ähnelt es einem freudigen Konzert. Welches nur die Freunde, ohne Kosten, miteinander teilen.

Plötzlich jedoch, verstummt es, einseitig von Jimin ausgehend, dessen Handeln auch Taehyung allmählich zur Ruhe bringt. Stumm starren sie sich an, dies wieder über mehrere Minuten gezogen ununterbrochen. Der Jüngere will fast schon hinterfragen, weswegen diese wunderbaren Klänge unterbrochen wurden, aber er kommt nicht dazu. Jimin reißt vorher Worte, die Stille unterbrechend, an sich und spricht scheinbar etwas an, was ihm auf der Zunge brennend ohne Klarheit, einfach nur Unwohlsein beschert. „Wie bist du eigentlich hierhergekommen? Und wie erging es dir?"

Überlegend zögert Taehyung. Spannt somit Jimins Neugier der Furcht und Unwissenheit auf eine gewisse Folter, während er eigentlich nur die Formulierung hinterfragt.
„Während meiner Flucht bin ich in eine Gasse gekommen und ich weiß gar nicht genau warum, aber dort wurde ich dann eingefangen und mitgenommen. Das Leben hier, war anfangs einfach nur fürchterlich und ich wollte nichts weiter, als weg und zu dir. Jedoch hat es sich mittlerweile zu ganz angenehm weiterentwickelt, es gibt hier sogar nette Leute, wobei der Boss nicht wirklich dazugehört."

„Also bist du hier, weil das Oberhaupt es so wollte?"
„Ja, ich glaube schon. Es wurde ein neues Spielzeug gesucht und wie der Zufall es wollte, wurde ich entdeckt, eingepackt und mitgenommen."
Nun scheint der Ältere überlegend, leicht überfordert und mit Verarbeitung beschäftigt. „Spielzeug?"

„Oh ja. Suga, wie der Boss von den meisten angesprochen wird, ist Machtsüchtig und übt dieses Gefühl der Überlegenheit, gerne an Schwächeren aus. Gleichzeitig ist er auch von der menschlichen Psyche fasziniert, wie ich finde und wollte mich willenlos nach seiner Lust gestalten. Wie ein Spielzeug."
Stumm nickt Jimin einfach nur. Das ist ein bisschen zu viel für ihn. Als er in Haft war, dachte er immerhin, der Jüngere wäre in einer sicheren Freiheit. Aber dies, was er erleben musste, scheint fast schon wie aus einer Fantasie der unrealistischen Art gerissen und ausgeführt, wie unmöglich. Nicht denkbar.
„Wie war es bei dir auf der Wache?"
Auch Taehyung spürt ein bedrücktes Gefühl der Unwissenheit in sich und dass Jimin inzwischen mit Schweigen angefangen hat, statt weitere Fragen zu schmeißen, macht dies nicht besser. Oder löst es gar auf eine erleichternde Art und Weise auf, dies können immerhin nur Antworten. Und diese braucht er. Unbedingt.

„Dumme Befragungen. Meine Ignoranz, minimale Ausraster, weil ich allein und verzweifelt war, und der Versuch eines Aufbaues an Ruhe. Jedoch war das alles, in seiner Harmonie, wohl eher weniger ansprechend und ich wurde nie entlassen, sondern nur in eine Psychiatrie versetzt. Bei der kam ich jedoch nie an. Und natürlich hab ich Jeon kennengelernt.", während seiner Erzählung wollte Jimin nichts vergessen und hatte daher stets überlegend, seine Hand an seinem Kinn abgelegt, wobei er, zum Ende hin, seinen Gesichtsausdruck zu einem zarten Lächeln umschwenken ließ.
„Wir waren zwar getrennt, aber es war wohl doch gar nicht so langweilig, wie wir so eine Situation immer erdacht haben.", das Lächeln leicht erwidernd, versucht Taehyung die vergangenen Schmerzen zu vergessen und sie minimal in das Licht einer positiven Sicht zu ziehen. Dies klappt jedoch nicht so elegant und unkommentiert wie gewollt.

„Kann schon sein. Ändert aber nichts daran, dass es eine meiner schlimmsten Erfahrungen war und ich so schnell nicht mehr von dir getrennt sein will!"

„So seh ich das doch auch!"
Erneut bilden sich zarte Tränen in Taehyungs Augenwinkeln, während er sich nach vorne lehnt und sofort umschließend seinen besten Freund, in eine weitere Umarmung zieht. Dieser erwidert die Geste, welche aus dem Herzen entsprungen, einfach nur riesige Zuneigung offenbart, sofort.
Leicht seinen Arm hebend legt Jimin den unteren Teil von diesem, in Taehyungs Nacken nieder und will den Jüngeren noch näher an sich drücken. Es erneut realisieren und spüren, dass sie wirklich wieder beisammen sind.
Jedoch drückt der Junge sich von ihm weg, packt den Arm in seinem Nacken und zieht ihn von dort weg. „Nicht da."

„Warum denn das?"

„Suga hat mich vorhin etwas grober angepackt und wenn du dagegen kommst, spüre ich noch einen leichten Druck."
Zart lächelnd erklärt er seine Lage und erhofft, dass die Hebung seiner Mundwinkel dem Älteren eine gewisse Ruhe übergibt und es ausschließlich bei der Erwähnung bleibt. Er wollte Jimin keinen neuen Stressfaktor der Sorgen überreichen, jedoch konnte er dieses Gefühl, welches von seinem Hals ausgeht, auch nicht aushalten und musste den Arm einfach lösen.

„Etwas grober?! Du spürst den Schmerz immer noch und es ist mindestens eine Stunde vergangen, wenn nicht sogar mehr!"
Das Ziel ist dann wohl zersprungen und Jimin steht sofort auf. Er sollte doch ruhig bleiben. Was hat Taehyung sich dabei nur gedacht, er weiß doch, wie Jimin bei seinem Wohl reagiert. Er hat dem Älteren den Boss aufgehetzt. Das wird nicht gut gehen! Sugas Laune ist heute doch schon tief genug gesunken, da sein Plan nicht voll und ganz perfekt verlaufen ist. Wenn jetzt auch noch ein wütender Jimin kommt, hat es kein gutes Ende.

Die Nerven des Bosses sind komplett gerissen und auch Jimin wird wohl darunter leiden.

Ohne nochmal zum Jüngeren zu gucken, steuert Jimin ohne dem Hauch einer Zögerung die Tür an und reißt diese eine verflogene Sekunde später, auch schon auf.
Sofort springt auch Taehyung auf, wollte ihn eigentlich aufhalten und einredend klarmachen, dass alles gut ist. Es muss keine Wut existieren und unerwartet schlimme Folgen mit sich bringen.
Jedoch ist das Aufhalten der Öffnung schon unmöglich und als er wenigstens eine weitere Bewegung des Älteren untersagen möchte, scheint auch dies unnütz.
Das grässlich wütend geformte Gesicht, welches Jimins reine Schönheit verschlang, ist plötzlich verschwunden. Die Augen sind geweitet und seit dem Öffnen, ist der ganze Körper unbewegt. Die Hand liegt sogar noch am Griff.

Langsam tritt auch Taehyung in die leichte Flut an Licht, welche das geöffnete Loch mit sich bringt. Und kaum kommt er genau hinter seinem besten Freund zum Stehen, legt er seinen Kopf schief.

Weswegen ist Jimins Wut und all der Groll, sogar der Mut für einen Aufstand, verflogen?
Dort sitzen doch nur Suga, Jin, Jeon und Hoseok, welcher steht, im Wohnzimmer. Mit einem Getränk in der Hand.
Ist dem Älteren etwa auch endlich klar geworden, wofür er am Anfang auch etwas gebraucht hat, dass hier keine Chance des Sieges für die beiden besteht?

Die Blicke, der andern vier, sind auch auf die beiden umgesprungen und mit einer Musterung festgesetzt, während keine Auffälligkeit an Bewegung von überhaupt jemanden kommt. Suga starrt voller Fokus sein Spielzeug an, welches den Blick plötzlich auch bemerkt und ihn dann sogar erwidert. Sich kurz anstarrend, wird der Schein einer Musterung der Augen des Älteren streng und scheinbar zu einer Aufforderung. Sich sachte an Jimin vorbeidrückend, hofft Taehyung, dass er den Blick richtig versteht und durchbricht somit, als erster die allesamt gestoppten Bewegungen. Leicht stockend, dennoch zielgerichtet und fest angesetzt, geht er zu Suga.
Der Blick von diesem ändert sich nicht mal im Geringsten, was eine kleine Erleichterung in ihm aufglühen lässt. Dann kann sein Gang wohl nicht komplett missverstanden und falsch sein. Angekommen, bleibt er genau vor dem Boss stehen und weiß dann doch nicht so recht weiter. „Na komm her und setz dich."
Den Jungen am Arm packend zieht Suga ihn auf seinen Schoß, wo er auch schon gleich den nun freien Arm an die Taille von diesem legt.

Die Unsicherheit, was die Zukunft betrifft, vom Boss scheint plötzlich verschwunden, was die anderen Anwesenden kurz verwirrt drein schauen lässt. Suga ist einfach nur zufrieden und glücklich, dass der Junge wieder ruhiger scheint und dies ohne viel Wehr über sich ergehen ließ. Vielleicht hat die Zukunft doch gar nicht so viele Probleme?
Den Fakt einer möglichen Schockstarre der plötzlichen Nähe lässt er natürlich außer Acht. Wobei eine solche Vermutung spätestens dann verfallen wäre, als Taehyung sich zurück und somit an seine Brust gelehnt hat. Ohne krampfhafte Anspannung im Körper.

„Jimin, bleib doch nicht so in der Tür stehen und setzt dich, wie Taehyung, auch zu uns. Jin wird dir auch einen Saft holen, sprech einfach einen Wunsch aus.", ermutigend spricht Jungkook den ehemaligen Häftling an und hebt zur Veranschaulichung sein eigenes Glas.

Schnell seinen Kopf schüttelnd zwinkert Jimin mehrfach, während er kurz Taehyung und dann Jungkook anguckt. „Apfelsaft?"
„Natürlich, ich hol dir gleich ein Glas!"
Somit nimmt Jimin eine bis eben noch unbekannte Stimme wahr, während er den Mann anguckt, welcher sich vom Sofa erhebt und lächelt.
Die Atmosphäre als angenehm einstufend, setzt er sich dann tatsächlich in Bewegung und lässt sich angekommen neben Jungkook nieder.

Neben ihm gelegen sitzt Taehyung, auf dem Schoß dieses Typen und im Augenwinkel fängt er, von dort entsprungen, plötzlich eine Bewegung auf, eh der Typ seinem besten Freund etwas in das Ohr flüstert. Was er selbst nur als gegrummelt wahrnimmt.
Kurz darauf geschieht eine auffälligere und größere Bewegung, welche sich als ein Zucken von Taehyung herausstellt. Wobei ein kompletter Blick der zarten Sorge von Jimin, keine Panik des Jungen offenbart, sondern der Jüngere war scheinbar in Gedanken vertieft und der Typ hat ihn wohl geweckt.
„Jin! Für mich auch einen Apfelsaft."
Der nett lächelnde Typ, welcher gerade dabei war, den Raum zu verlassen, hebt versichernd, dass er verstanden hat, nur schnell seinen Daumen, eh er komplett weg ist.

Weiterhin auf den Typen und Taehyung starrend, kann Jimin einen Gedanken nicht wegsperren. Dieser Typ soll ihn vorhin noch grob angegangen sein? Ist das wirklich der Boss, von dem Taehyung erzählt hat? Ist das Suga...

Eine plötzliche Hand auf seinem Oberschenkel, entlockt auch ihm ein Zucken, während er folgend sofort seinen Blick senkt.

Jeon...

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