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Murmel. Murmel.
Lippenbewegung. Auf. Gegensatz. Zu.
Sprechen, das fast schon erkennbare Sehen von Worten, während die Ohren nichts auffangend, die Augen seines Selbst als blind abstempeln wollen. Es ist so verwirrend und trotz glasklarer Erkennung komplett surreal.
Noch immer sitzen Taehyung und Hoseok auf dem Sofa, vor ihnen spielt die bunte Kiste ihr festgelegtes Programm und hinter der Lehne ihrer Rücken, befindet sich Suga, mit dem anderen Typen. Hoseok bewegt weiterhin vollkommen verkrampft und nachahmend seine Lippen, während seine Augen den Fokus, auf die strahlende und bunte Wechselkiste gelegen haben.
Stark verwirrt dreht Taehyung sich wieder um, als er die Worte des Bosses plötzlich in vollkommen aufglühender Klare hört. Der Bildschirm ist plötzlich schwarz, die Lautsprecher verstummt und auch Sugas Redewahn findet sein Ende. Die Stille nach dem Wettkampf der dominant lauten Sprech-Challenge, hat wohl auch die beiden erreicht und wirft Unklarheiten, des exakten Entstehens auf.
Ein kräftig, fast schon springender Satz und Taehyung spürt neben sich noch kurz den Hauch eines Windes, während der stabile, haftende und haltende Aufprall von Schuhsohlen zu hören ist. „Eure Stimmen sind bei der Lieblingsserie echt ein Störungsfaktor der folternden Art des nahen Todes, jedoch kann das Thema bei unserer aktuellen Lage jeder Situation nur interessant sein." Somit, da er schon steht, nur noch seine Beine bewegend, geht er an Taehyung vorbei und schlendert dann auch hinter ihm gelegen, in einen seiner Totenwinkel, also wenn eine Bewegung des Kopfes nicht erlaubt und untersagt ist. Der Junge verkrampft sich. Eben saß er noch so entspannt auf der gemütlichen Polsterung des Sofas und jetzt? Sein Körper ist wieder gerade, seit er sich zum ersten Mal zu Suga gedreht hat und mittlerweile nicht erkennbar zitternd, auch noch steif. Unsicherheit hat ihn nicht nur eingenommen, sondern er ist von Verwandlung besessen zu diesem Phänomen geworden; und will die Option des Auflösens in der Luft, als seine Rettung gerne anwenden.
Jedoch gibt es auf dieser Welt noch Logik, Sinn und einfach die pure vor ihm laufend existierende Realität.
Der Junge erkennt, aufgrund des Verstummens, dass Hoseok angekommen und somit automatisch auch zum Stehen übergegangen ist. Ein Klatschen.
Taehyung zuckt zusammen, ist wohl in der Dauer von einer Sekunde ohne seine krampfend feste Haltung. Sofort nutzt sein Verstand dies aus. Sein Kopf dreht sich wieder zurück und die in ihm brodelnde Neugier, freut sich schon darauf zu sehen, was dieses laute, kräftige und punktuelle Geräusch von sich gab. Doch statt der sofortigen Erkennung bleibt ihm sein Herz stehen. Während sein Körper von einer schnellen Schicht des kalten, als auch sekündlichen Todes umfahren wird, fühlt sich seine Seele des Geistes wie gelöst angehoben und er sich scheinbar verlassen, nicht mehr wie in seinem eigentlichen Körper gelegen.
Vor ihm, genau vor ihm, ist Suga. Das Gesicht des Bosses ist wenige, wenn überhaupt, Zentimeter von seinem entfernt. Trotz des kaum vorhandenen Abstandes kann er auch zu den anderen sehen und erkennt dort, einen grinsenden Hoseok, während der Fremde zart streichend seinen Nacken reibt. Einen Nackenschelle also...
Sich schnell wieder von diesem Anblick lösend, fällt sein aktiv laufendes Augenlicht, wieder auf Suga. Dieser sieht ihn wie versteinert fest an. Jedoch kann Taehyung nicht den Blick des Älteren finden. Wenn er selbst in dessen Augen sieht, erkennt er ausschließlich einen fast schon starr leeren Fokus, welcher nicht auf ihm gelegen in Unbekanntheit verweilt. „Was durften deine lauschenden Ohren alles auffangen?"
Taehyung hat es fast schon nicht bemerkt, dass die Worte des Anderen ein Ansprechen auf ihn bezogen sein sollten... hätte er tatsächlich nicht gedacht. Und es auch erst bemerkt, als der finstere Blick des Bosses ungeduldig doch einen Punkt fand. Die Augen des Jungen. Statt einer Antwort bekam er somit erstmal wieder ein panisches Zucken, welches, mit einem wohl erkennbar verschnellerten Herzschlag, die hilflose Lage der Überforderung offenbaren sollte.
Jedoch ignoriert Suga dies. Weswegen sollte er dieser Sache auch Beachtung überreichen!? Immerhin ist es keine Beantwortung seiner gestellten und sogar schon ausformulierten Frage.
Noch immer muss Taehyung diesen Blick auf sich spüren und zu seinem lebenden Glück als nicht Gast, hat sein Hirn speichernd die Frage noch in sich gebunden festgesetzt.
„Ich habe gar nichts gehört-"
Eine Hand umfasst, selbstverständlich ohne Vorwarnung, den Hals des Jungen. Kräftig zieht sie das sofort nach Luft krächzende Lebewesen zu sich hoch. Seine Augen bohren sich in die des Jüngeren, suchen nach einer Lüge oder vielleicht auch nach der Bestätigung einer vollkommenen Wahrheit. „Warum sollte ich dir in Neugier getunktes Spielchen sowas glauben?"
Der Junge will sie in einer Fülle in seine Lunge ziehen, dieser ausbreitend das Gefühl an Bewegung, einer Freiheit geben. Er will Luft, in sich aufnehmen und diese ausstoßend normal sprechen. Jedoch kann er nur flüstern. Seine Stimme ist schwach, durch die Quetschung an seinem Hals fast schon ins Schweigen gedrückt, jedoch erkennt Suga die Worte. Kurz nickt er, wieder ohne Fokus, nach der Realisierung der Worte emotionslos und gedankenverloren vor sich hin, eh er den Hals wieder loslässt.
„Eure Stimmen wurden vom Ton des Fernsehers verschluckt-"
„Besser so. Unsere Besprechung hat dich nämlich rein gar nichts anzugehen."
Plötzlich erkennt er eine Person hinter Suga, welche den Boss langsam von Taehyung wegzieht. Kurz sieht der immer noch Fremde, den nicht Gast besorgt an, eh er die Worte des Klingens an sich reißt: „Werd nicht gleich so grob, wir hätten umsichtiger sein sollen."
Noch immer von Neugier gepackt, will Hoseok scheinbar unbedingt das Thema der Besprechung wissen, statt die Fortsetzung seiner Lieblingsserie zu erfahren. War wohl nicht nur für Taehyung langweilig?
Weiterhin kämpft der Junge mit zarter Atemnot und noch immer spürt er den festen Griff von Suga an seinem Hals. Fast als ob dieser noch dort gelegen, seinen Druck beibehält und Antworten aus ihm quetschen will. Sachte fährt seine Hand zur Stelle, an der die des anderen war und muss sofort feststellen, dass diese tatsächlich weg ist. Nervös fährt sein Blick durch den Raum. Abseits sieht er die drei Männer, beisammen stehen sie vor der Fensterfront. Scheinen in die Ferne zu starren und im Gespräch vertieft, sind ihre Stimmen in einer fast schon flüsternden Senkung, welche eine genaue Erkennung des Themas für Taehyung weiterhin als unmöglich gestaltet.
Plötzlich erkennt der Junge eine Tür. Für Notfälle hat das Gebäude wohl auch eine Treppe. In einem anderen Raum gelegen, jedoch an der gleichen Position, wie der Fahrstuhl, deutet er das geschlossene Loch in der Wand sofort, als einen solchen Ausgang. Aufspringend steuert er das Teil sofort an. Erneut schlägt sein Herz unglaublich schnell und panisch schluckend, fühlt sein Hals sich noch immer umgriffen an. Er hat wieder diese Angst vor Suga und dabei war er doch vorhin noch so froh, dass er eigentlich eine gute Entwicklung in ihrem Verhältnis erkannt hat.
An der Tür angekommen, drückt er ohne ein Zögern die Klinke runter. Sofort hört er hinter sich einen wütend kräftigen Schrei der Verneinung. Jedoch ist dann schon eine Öffnung erlangt, die ihm etwas offenbart, was seine Augen sofort in eine Position der Übergröße übergehen lässt.
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₍₍ ◝( ゚∀ ゚ )◟ ⁾⁾
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