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Langsam öffnen sich seine Augen und ein komplett unbekanntes Gefühl sucht ihn heim; von einem Moment zum Nächsten ist diese wunderbare Gemütlichkeit des Schlafens verflogen und wie erschlagen, fühlt sich sein Körper wach und aktiv, als auch bereit für diesen anstehenden Tag, an.

Sachte will er sich aufsetzen und dieser plötzlich aufgetauchten Power, in diesem Gebäude eingesperrt, nachkommen, da kann er allein schon dies nicht. Sachte lässt er sich nach minimaler Anhebung wieder komplett auf der Matratze nieder. Nach kurzer Stille und nicht vorhandener Bewegung, sondern ausschließlich ein in die Luft starren ohne jeglichen Fokus, dreht er seinen Kopf zur Seite. Kaum ist diese Bewegung geschehen, zwinkert er kurzzeitig perplex, eh er fast schon einer Schmelze nahe scheint. Wie ist es möglich, dass ein schlafender Mafiaboss so seelenruhig, friedlich und süß aussehen kann, während in ihm brodelnd fast schon ein Monster haust?

Eines, welches Taehyung selbst die letzten Tage nur noch in leichten, kaum auftretenden, Zügen erkennen konnte. Suga hat ihn zwar noch nie richtig verletzt, sondern eher immer gezeigt wie krass unterlegen der Junge ihm gegenüber ist, während er seinen höheren Rang in dem Spiel der Kräfte in vollen Zügen auslebte, jedoch waren auch dies bezogen die letzten Tage anders. Sie waren friedlich zueinander, Suga wollte ausschließlich Gehorsamkeit und von seinem nicht Gast, nicht auch nur eine ausführende Bewegung in Richtung der unnützen Stress-Machen-Region. Und deswegen kam es wohl dazu: sie verstehen sich in gewissen Maßen gut. Dies zwar schweigend und ohne viel Verständigung, jedoch wehrt sich Taehyung auch nicht mehr voller Angst gegen Sugas Nähe.

Obwohl, diese feste, fast schon beschützende Umarmung, gibt ihm minimales Unwohlsein.

Vor allem, wenn er deswegen nicht aufstehen kann, obwohl er hellwach, einfach nur Wasser ablassen muss. Er dreht und wendet sich, das Licht im Raum ist dimm, jedoch nicht so dunkel wie in der Nacht. Also ist es Sonnenunter- oder Aufgang. Dies weiß er natürlich nicht, weil eine gewisse Person, die welche ihn so fest in den Armen hält, den Raum so gewagt und dezent einrichten musste und ausschließlich das Nötigste, Bett und Schrank, seinen Platz gefunden hat. Eine Uhr hätte niemanden geschadet, sondern eher Wissen in der Hilflosigkeit gebracht. Wie die jetzige Situation von Taehyung es zeigt; mit Uhr wär alles anders.

Er starrt ihn an, die schlafende Ruhe ist unwissend, sie weiß nicht, inwiefern dieser Blick gebunden und fast schon Spuren in den Körper meißelnd auf ihm liegt. Selbst wenn der Boss es wissen würde, dies ist Taehyung genau jetzt, in diesem Augenblick mehr als nur egal. Er ist einfach geblendet, fasziniert und komplett eingenommen, jedoch drückt da auch noch seine Blase. Somit entspringt er so plötzlich, fast schon ungewollt, seiner Bewunderung und langsam hebt er seinen Arm an. Also, sofern dies möglich ist, der feste Griff von Suga hindert ihn tatsächlich stark an dem Ausnutzen seiner eigentlich kompletten Bewegungsfreiheit.
Geradeso, kann er mit seiner Hand den Bauch des Älteren erreichen. „Suga?"

Keine Reaktion.

„Suga?" Leicht streckt er seinen Finger aus und pikst gegen den Bauch des Älteren, wobei er sich sicher ist, dass dies kein Bauch, sondern ein sich gleichmäßig hebendes und senkendes Holzbrett ist.

Noch immer keine Reaktion.

„Suga?!" Erneut holt er mit seinem Finger aus, diesmal jedoch stärker.

Leicht zischend will der Ältere sich darauf wendend vom Pikser wegdrehen, jedoch kann auch er dies, dank der umfahrenden Haltung seines Armes, nicht. Das Zischen klang leicht schmerzend, ob Taehyung ihm seinen Fingernagel in den nicht vorhandenen Speck gerammt hat? Wahrscheinlich ist dies so, armes Suga.

„Mhmm~", leicht grummelnd und in sich hinein gähnend, hebt der Ältere seine Arme, von Taehyung lösend, an und führt sie reibend zu seinen Augen. Natürlich bemerkt der Schüler seine gewollte und tatsächlich auch bekommende Freiheit sofort und springt auf. Die Kraft, welche er nach dem heutigen Erwachen hat, fühlt sich tatsächlich unglaublich an. Während der Junge also zu seinem stoßenden Feind, der fast unsichtbaren Glastür, rennt, hört er hinter sich Geraschel. Während er nach dem Betreten die Tür schließt, sieht er kurz einen Suga, welcher komplett perplex mit verstrubbelten Haaren zu ihm sieht. Immer noch süß. Leicht schmunzelnd wendet er sich ab und begibt sich zur Schüssel, auch bekannt als Toilette.

Die Tür nach geleerter Blase und gewaschenen Händen, als auch schnell erfrischten Gesicht, wieder öffnend, sieht er zur riesigen Fensterwand hinter dem Bett. Es scheint der Sonnenuntergang zu sein, heißt dies, er hat tatsächlich den ganzen Tag verschlafen? Und erlangt er dies jetzt als neuen Rhythmus, um ein nachtaktives Etwas zu werden?! Kann sein. Vielleicht. Bestimmt. Egal. Wie es kommt, so kommt es.

Entspannt schlendert er zum Kleiderschrank und bei diesem angekommen ergreift er irgendeine Jogginghose und auch irgendeinen Pullover, beides in Schwarz gehalten. Sich zum Bett drehend, liegt der Ältere, scheinbar wieder schlafend, einfach sich nicht rührend und dabei ruhend auf diesem. Dies ausnutzend zieht er sich schnell dieses große Hemd aus und somit die anderen Sachen von Suga an. Das letzte Mal lag dieses Hemd, welches er bis eben trug, einfach nur auf dem Bett, als er duschen wollte, anbei erwähnt wusste er nicht, ob er dies anziehen durfte oder sollte, aber getan ist halt getan. Und da er sich sicher ist, dass der Boss das Öffnen seines Schrankes gehört, sich jedoch nicht geregt, hat, stellt das Tragen seiner Sachen vom Jungen also wohl keine Probleme auf. Wunderbar.

Als Taehyung sich dann fertig angezogen hat, schlendert er zur Tür, jedoch geschieht auf dem Bett dann doch eine Regung. „Wo gehst du hin?"

„Zu Jin? Ich habe Hunger?"

Nickend und mit leicht skeptischen Blick, welcher jedoch schnell wieder verfällt, betrachtet Suga sein Spielzeug. „Ich glaube, dass du gestern nicht abgehauen bist, hat dir einen leichten Aufbau an Vertrauen ermöglicht. Aber sobald mir dein Handeln missfällt, ist dies wieder weg und wir spielen noch mal vom Start ausgehend neu." Leicht ängstlich nickend, was dies in der Praxis wohl genau bedeuten könnte, verlässt Taehyung das Zimmer.

An der gewollten Etage angekommen, steuert er sofort die Küche an und in dieser steht tatsächlich Jin. Ist der Koch überhaupt mal an einem anderen Ort, als diesem? Welcher wohl oder übel sein Revier darstellt..

Als der Ältere die Schritte eines Eindringlings wahrnimmt, dreht er sich um und strahlend voller Vorfreude bestückt, als er Taehyung sieht, wendet er sich wieder zum Herd um und holt kurz darauf einen Teller aus dem Schrank. Kaum hat der Junge sich auf einen der Hocker niedergelassen, steht vor ihm schon ein komplett gefüllter Teller.

„Aufessen und wenn du noch mehr willst, sag es. Du hattest heute noch gar kein Essen und darfst deine Ernährung nicht außer Acht lassen!"

„Wo ist Hoseok?"

„Nicht hier."

„Aber er macht nicht wieder-"

„Taehyung. Du weißt, wo du hier bist, dass was du gesehen hast, seh ich zwar auch nicht jeden Tag, jedoch kann ich dir schlecht sagen, dass Hoseok genau dies nicht tut. Es ist fast schon seine Aufgabe, mir in der Küche und Suga bei den Entsorgungen helfen. So ist das halt."

Eine Portion des Essens in seinen Mund stopfend nickt Taehyung erneut nur und während er nach außen ausschließlich auf sein Essen fokussiert und ruhig erscheint, arbeitet er in seinem Inneren in kompletter Aktivität. Jede Information verarbeiten, merken und so mehr über diese Personen erfahren, die nun ein Teil seines Lebens darstellen.

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