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(J)

Es fühlt sich an wie ein Schweben, es schwingt hinüber zu einem seelenlosen Fallen, welches dem nahen Ende des baldigen Todes ähnelt. Er fühlt sich so gelassen, seit langem mal wieder komplett beruhigt, ohne Zwang und ohne ein zitterndes Beben, welches von seinem psychisch schwachen Körper ausgeht.

Er spürt, dass sein Körper aufwachen will oder dies wohl eher schon getan hat. Jedoch drescht kein Licht gegen seine Augen, keine Sonne kitzelt seine Nase und keine Munterkeit unterstützt ein Öffnen und das komplette Erheben im Erwachen gebunden. Seine Augen fühlen sich so schwer an, sie genießen ihre Schließung und setzen sich fast schon in dieser Position fest, weswegen er sich nicht dazu überwinden könnte, diese Gemütlichkeit zu beenden. Es ist viel zu schön. Seine Augen fühlen sich so angenehm wohl. Dieses Gefühl ist unglaublich und hat keine Beschreibung nötig, denn er weiß wie herausragend es ist. Er weiß es einfach, es ist ihm schon klar, allein dadurch, dass sein Körper wach ist, aber er dennoch der Position seiner Augen mit dem Gefühl einer befriedigend freien Müdigkeit zustimmt.

Er dreht sich hin und her, sein Arm hebt sich an und tastet die gemütliche Unterlage ab, auf welcher er liegend die sichtbare Flausche einer Wolke einbildend so plötzlich fühlt. Als sein Arm jedoch, in einer ausgestreckten Hebung zur Seite, plötzlich nicht das Ende von einem kleinen Bett mit Kante spürt, sondern weiterhin nur diese wohl unendliche Weichheit, ist es mit diesem Gefühl hinüber.

Seine Augen springen auf. Sofort überlegt er, wo er ist, wo er sein könnte und was wohl geschah. Jedoch kann er dies trotz Öffnung nicht deuten, weswegen er stark seufzend ausatmet, seinen Arm angewinkelt über seine Augen fallenlässt und die komplett schwarze Dunkelheit, die ihn umgibt, versucht zu akzeptieren. Gleichzeitig noch überlegt er: Was ist seine letzte Erinnerung vor dem Wohlsein des Genusses? Was ist passiert und woran erinnert er sich sofort realisierend nicht, nach seinem endgültigen Erwachen. Was könnte es sein...

Jeon.

Wo ist er? Er hat ihm doch versprochen, ihn nicht alleinzulassen! Nein. Nein. Das darf nicht sein! Der Polizist muss hier sein. Er darf nicht allein sein. Nicht einsam in einem dunklen Raum.

Er kann doch nicht von Wohlsein, so plötzlich zur Verzweiflung und der vollkommenen Angst schweifen.

Das darf nicht sein!

Er reißt seine Augen panisch wieder auf, eine Erkennung von irgendetwas ist weiterhin nicht möglich, jedoch konnte er die beiden einfach nicht geschlossen lassen. Voller Schwung, mit rasendem Herz, stark sich senkend und kurz darauf hebender Brust, fast schon mit einer Schnappatmung, sitzt er aufrecht erhoben auf dem gemütlichen Bett. Wie kann er jetzt nur an die Wirkung des Bettes denken, dem Gefühl, welches von ihm ausgeht und der Position, welche er genießend, dauerhaft auf diesem leicht sinkend, seinen Körper umfahrend, angenehmen Stoff einnehmen will. Wie?

Er wurde angelogen und hintergangen.

Er ist wieder allein.

Trotz des Versprechens, also ohne Nähe und Bezug zu einer Person.

Er fühlt sich so unwohl, so plötzlich, trotz dieser Unterlage, wie fehl am Platz.

Was ist Vertrauen und das Verankern von Hoffnung in einem Kopf der Naivität, wenn eh alles hintergangen, missachtet und zur Verleugnung getrieben, nicht geschehend, niederfällt. Also was ist diese menschliche Eigenschaft, die fast schon an Gültigkeit verbrannt, jeglichen Sinn in seiner Existenz verloren, wie eh nie versprochen und einfach nur dahingesagt erscheint.

Jeon versprach ihm einen Ort ohne Einsamkeit, ein Ort, an dem er nicht mehr ausrasten oder verzweifeln muss und selbstverständlich ein Ort ohne Verurteilung. An dem seine Psyche nicht als krank angesehen herausstechend, zum Behandeln genutzt wird, obwohl ein einfacher Taehyung doch ausreichen würde. Nichts von dem, was Jeon ihm versprochen hat, ist hier. Nichts. Nichts. Was soll das? Wo ist er? Ist es doch eine Psychiatrie und der Polizist hat ihn einfach nur verarscht, um Vertrauen zu gewinnen und somit zu verhindern, dass er Panik oder gar Wutanfälle kriegt? Nein, das darf nicht sein. Ausschließlich, dass er nicht verurteilt wird, trifft auf diesen Ort zu. Die Dunkelheit wird wohl kaum zu ihm kommen und ihm sagen, wie verzweifelt und einsam er doch ist. Das wird so nicht passieren. Er ist es nur aufgrund von Jeon. Wo ist der Jüngere? Er hat es ihm doch versprochen. Er wollte bei ihm sein. Ihm beistehen. Bei ihm sein! An seiner Seite. Bei ihm sein. Ihn nicht alleinlassen und Gefühle der Einsamkeit, als auch noch Verzweiflung überreichen. Er wollte doch bei ihm sein. Doch jetzt ist er verzweifelt, und auch noch panisch, da diese Fremde der kompletten Dunkelheit einfach nur erschreckend und angsteinflößend ist.
Diese Unwissenheit, sie nimmt ihn ein. Und wo ist diese versprochene Präsenz, er wollte doch bei ihm sein, aber nun ist er einsam. Und in dieser Dunkelheit gefangen könnte dies auch niemand deutend sehen. Niemand weiß es. Niemand kann es sehen und somit herausfinden. Er ist so allein.

„Jeon?!"

Seine Arme tasten zur Seite klopfend das Bett ab. Während seines Rufes rutscht er ein Stück hinüber zur rechten Seite vom Bett. Gleichzeitig kann er trotz schon länger geöffneten Augen immer noch nicht mal Umrisse erkennen. Der Raum ist komplett dunkel. Er ist komplett von Schwärze umgeben, fast schon von dieser eingenommen. Es macht ihm Angst. Mit dem Verlassen der Zelle hat er sich doch irgendwie wieder Freude und Licht in seinem Leben erhofft. Freude und Licht. Dies beweist es. Seine momentane Lage offenbart es, man kann soviel hoffen wie man will, es könnte alles anders kommen. Solang man sein Leben steuernd nicht selbst in der Hand hält, sondern anderen überlässt, kann man nicht sagen wie es kommen wird. Der Plan des anderen kann immer anders aussehen, als du es dir erhoffst, wünschst oder selbst willst.

Plötzlich stoppt sein Tasten auf der Ebenen. Seine Hand steigt steil hinauf. Eine Wand? Hätte er eher die linke Seite wählen sollen? Hätte dies mehr gebracht und ihn eher zu Jeon? Wäre das so gewesen? Wäre es? Wäre es?

„Jeon?!"

Er lehnt sich komplett gegen die Wand und schreit erneut. Seine rechte Wange ist gegen die kühle Mauer gedrückt, während rechts und links von seinem Kopf gelegen, seine Hände verweilen und versuchen sowas wie Halt zu bieten. Jedoch bekommt er diesen nicht.

Sein ganzer Körper zittert stattdessen, er schreit vor Angst und langsam fangen Tränen in einem Fluss gebunden an seine Wangen zu bestücken. Er schluchzt, seine Lippe zittert, wimmert und weiß nicht, was er tun soll. Was bringt es? Er erkennt eh nichts und selbst wenn er einen Ausgang findet, was bringt ihm dies so orientierungslos ohne jegliches Wissen wo er ist?

Genau.

Gar nichts.

Rein gar nichts.

„Jeon?!"

Erneut ertönt ein verzweifelter Schrei und kurz lauschend hofft er auf eine Antwort. Jedoch bekommt er keine. Ein starkes Rucken durchfährt sein Körper, fast schon schlägt er bei jeder zitternden Bewegung gegen die Wand. Er schluchzt und wimmert, weiß nicht, was das soll.

Warum wurde es ihm dann versprochen? Weswegen ist er hier? Er sieht nichts, er erkennt nichts und kann eine wunderbar gemütliche Unterlage von Angst und Verzweiflung gesteuert nicht genießen. Er will zu Taehyung, obwohl jetzt gerade auch die Anwesenheit von Jeon ausreichen würde. Er will einfach nur wissen, dass er nicht belogen wurde. Kein unnützes Vertrauen verschenkt hat, welches eh nur ausgenutzt wurde. Seine Psyche soll nicht noch mehr zerstört, in die Luft gesprengt werden.

„Jungkook?!"

„Bitte... du wolltest mich doch nicht alleinlassen..."

Kaum hat er den zweiten Teil geflüstert, fallen seine Arme runter und von Schwäche eingenommen verlässt ihn jegliche schützende Stütze. Er fällt zurück auf die Matratze, diese gemütliche Unterlage. Für ihn erscheinend eine komplette Ewigkeit, verlaufend sind es paar Minuten, zittert, wimmert und schluchzt er noch weiterhin. Dann jedoch schafft sein Körper gar nichts mehr. Seine Augen sind geschlossen und seine Gedanken driften ab, während er scheinbar schlafend, mit durchnässten Wangen, traumlos auf dem Bett liegt. Im Inneren haust noch immer seine Verzweiflung, jedoch nimmt er diese plötzlich nicht mehr wahr, fühlt sich zwar auch nicht wohl, ist aber wenigstens wieder in Ruhe gelegen und gönnt seinem Körper eine Pause.

Warum...

Jeon, warum...

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Manche Dinge liegen mir nicht gut und dazu gehört eindeutig das Zeigen von Dankbarkeit.
Dennoch machen mich die 1k echt happy und ich sag ganz einfach danke?

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