(24)

Wie so oft, wie immer, wenn man aufwacht. Oder eher eigentlich.
Die Augen öffnen sich und mit dem Auffangen von Erkennung, wird das Beginnen von einem neuen Tag gewagt und angegangen.

Taehyungs Augen sind leicht, sie sind zart, er spürt schon längere Zeit, mehrere Minuten, dass es bald so weit sein wird. Seine Augen werden sich öffnen, jedoch will sein noch müder und schlaffer Körper dies nicht wahrhaben. Sein Kopf sagt, dass es Zeit zum Aufstehen sei, der Körper jedoch weigert sich. Somit entsteht über mehrere Minuten hinweg ein nur spürbares Flattern seiner Augen, welches aus einem Kampf von Öffnung gegen Schließung entspringt.

Jedoch gewinnt sein Kopf diesen letztendlich, selbstverständlich nur dank einer außenstehenden Hilfe. Ein Windzug, im Hauch seiner Zärte fliegt er streifend über die freie Haut des Jungen, welche sich plötzlich schnell unter die Decke wünscht. Interessante Haut und interessante Einstellung ihrerseits-
Auf jeden Fall hört Taehyung kurz darauf ein Knallen und dann ein Zischen, welches deutend wohl darstellt; der Knall war nicht gewollt und so gesehen ein Fehler der Dummheit in seiner Entstehung.

Kurz darauf nimmt er tapsende Schritte wahr, will seinen Körper wie vom Sieg des Kopfes gewollt in Bewegung setzen, da schreckt er ungewollt und nicht selbst entschieden zusammen.

Sein Kopf schnellt zur Seite und somit schon von selbst entschieden, fällt sein Blickfeld gerichtet auf den Eindringling. Hoseok. Grinsend und wie die Sonne auch schon bei ihrem Aufgang strahlt, ist sein Gesicht umgeben von einem Lächeln in seinem Gewahrsam wie krampfhaft starr gefangen. Strahlend, leuchtend, wunderschön und in so morgendlicher Früh, ein Auslöser fürs Zusammenkneifen von Augen. Unwohles Gefühl, echt unwohl, einfach nur eine Folter für Augen. Es sollte illegal sein, von Sonnenstrahlen geweckt, fast wie am Sehen gehindert, scheinend in diesem Gebiet behindert, zu sein.

„Aufwachen~ der Boss will, dass du dich gut ernährst, also wird keine Mahlzeit ausgelassen. Dazu zählt selbstverständlich auch das Frühstück-"

Erst jetzt realisiert der Junge es. Es hätte ihm klar sein müssen, schon als die Tür geöffnet wurde, hätte es in seinem Kopf wie ein umgelegter Schalter zu einem Klick kommen müssen. Wäre Suga neben ihm im Bett, dann würde Hoseok wohl kaum den Lärm als Methode des Weckens nehmen. Oder doch eher die Freude, welche mit einem Lächeln unterstützt, die morgendliche Übelkeit bei jedem Morgenmuffel unterstützend fördert.

„Wo ist Suga?"

„Wieso?"

„Ich will zu ihm."

„Wieso?"

„Kannst du mich nicht einfach zu ihm bringen?"
Sich aufsetzend, streckt der Junge sich breit gähnend und einmal ausführlich, eh er seine Arme wieder senkt und verständnislos in Verwirrung getunkt zum Älteren sieht. Dafür, dass er so erleuchtet scheint, ist seine Wortwahl im Spektrum klein und spiegelt gesprächig alles außer sein Äußeres wider. Er scheint eher weniger sprechen zu wollen und könnte man damit, dann nicht auch keine gut gewagte Stimmung deuten? Ja? Nein? Er kennt Hoseok wohl noch nicht lang genug, um an fast schon normalen Gesten der Handlung eine gewisse Einstellung oder Gefühlslage zu erkennen.

„Doch schon, aber wieso-"

„Dann mach es doch bitte einfach."

„Taehyung-"

„Bitte~", seinen Mund hat er beim Sprechen gerade gelegen, leicht geöffnet und langgezogen, betont er dieses eine einfache Wort in einer unglaublichen Länge. Dies scheint dann wohl auch der Grund zu sein, weswegen Hoseok keinen erneuten Versuch des Sprechens wagt. Eine weitere Ergreifung an Worten seinerseits wäre wohl kaum sinnvoll, er nickt einfach und wartet dann starr stehend darauf, dass Taehyung erhoben bereit zum Schreiten und Ziel aufsuchen ist.

Sich zur Seite drehend, geschieht es dann auch schnell und Taehyung steht vor Hoseok. Der Junge hat dabei nur ein äußerst langes Hemd und Boxer an. Der Ältere will wieder seinen Mund öffnen, einen Kommentar abgeben, jedoch macht ihn der unruhig abwartende Blick von Taehyung nervös und fast schon verrückt.

Das wird nachher wahrscheinlich noch Stress mit Suga geben, aber Taehyung will unbedingt zu ihm und von Unruhe ergriffen, gibt er Hoseok auch keine Zeit, die er nutzend zum Erklären und Warnen nehmen könnte...
Naja vielleicht kann er, sobald er Taehyung abgegeben hat, seinen Verstand einen Nutzen gebend an einer Ausrede grübeln. Klingt gut, dies wird seine Beschäftigung.

Nickend ignoriert er den Fakt der nur leichten Bekleidung des Jungen und schreitet dann durch die noch offene Tür, während er hinter sich folgend aktiv auftretende Füße in ihrem Gang hört.

Wie immer gehen sie in den Fahrstuhl. Zu den Knöpfen sehend, realisiert der Junge, dass diese Etage anscheinend eine ist, die er vorher noch nie betreten hat. Neue Umgebung also... mal gucken, was diese so mit sich bringt. Hoffentlich Suga, denn zu dem Älteren will er immerhin.
Woher dieses Verlangen kommt, weiß er jedoch nicht. Sollte ihn nicht eigentlich eher unglaubliche Freude überkommen? Kein Erwachen neben Suga und einfach gesagt sichere Distanz zu einem spielenden Mafiaboss.

Wahrscheinlich ist es immer noch Taehyungs Neugier. Immer noch will er wissen, wer Suga ist, wie er noch sein kann, ob er vielleicht eine weiche und zarte Seite an sich hat. Die brutale, kräftige und dominante Seite kennt er schon, seit dem vergangenen Abend, als auch Tag, ist ihm jedoch auch die beschützend, sorgende und ruhige bekannt. Jedoch ist das noch nicht alles. Er will mehr Gesichter von dem Mafiaboss sehen. Vielleicht erfahren, weswegen er so ist, seine Gedanken verfolgen und durch Zufälle möglicherweise auch seine Vergangenheit durchforsten. Er will es einfach. Seine noch immer in ihm glimmende Neugier spuckt Feuer und macht unglaubliche Sprünge der Freude, als der Fahrstuhl zum Stehen kommt.

Erfährt er jetzt, was Sugas Alltag ist? Die Aufgaben des Kopfes einer Mafia oder einfach nur wo er ist, wenn nicht in seiner Nähe?

Wieder gehend verfolgt er Hoseok, dieser kommt plötzlich an einer geschlossenen Tür zum Stehen. An dieser klopfend hört Taehyung kurzdarauf, von dieser so gut bekannten Stimme, ein ‚Ja‘.
Als der Ältere dann die Tür öffnet und die beiden erkennend in dieser stehen, weitet sich der Blick des Jungen und jegliche Farbe verlässt sein Gesicht.

Er hätte Hoseok zuhören sollen.

Im Raum ist wie gewollt Suga, jedoch auch noch fünf andere Männer.
Alle mit markant geschmückten Gläsern in ihren Händen, in diesen befindet sich, wie schon am Abend bei Suga, dieses gold- braune Getränk.
Stark schluckend muss Taehyung realisieren, dass alle Blicke auf ihn gelegen, fast schon Wunden des starren Brennens hinterlassen.

Wobei Suga alles außer begeistert scheinend, seinem Körper entlang fährt. Die Hand des Bosses umfasst das starke Glas plötzlich so krampfend und ein Blick des Todes, seinerseits, gleitet auf Hoseok ein.

Einer der anderen Männer leckt sich angetan und kurz über seine Unterlippe, als jedoch ein kräftiges Geräusch ertönt zucken die fünf zusammen und blicken zum Boss. Dieser hat leicht erzürnt sein Glas auf den Tisch gestellt.

„Taehyung. Komm her."

In einer Starre und fast schon wie hypnotisiert gefangen, geht er den Worten von Suga ohne Zögerung nach. Die Blicke fallen wieder auf ihn ein und stark beschämt zieht er gleichzeitig, doch nicht komplett abwesend, versuchend sein lockeres Hemd tiefer. Blicke können ihm zwar seinen Körper nicht stehlen, jedoch hat er bei dieser Intensität dennoch Angst, dass ein Körperteil weggeguckt wird.

Bei Suga angekommen, kommt er genau vor diesem zum Stehen. Dieser zieht den Jungen, kaum nachdem der Stillstand eingetreten ist, kräftig ruckend zu sich. Und wie vom Boss gewollt, befindet sein nicht Gast, sich schnell setzend, auf seinen Schoß wieder.
Den Jungen noch an sich ziehend, versteckt Taehyung voller Scham sein Gesicht in der Halsbeuge des Älteren, während er sich hoffend wohl ein versinken in den Erdboden herbeiwünscht, wobei er sich denkend unsichtbar und versteckt fühlt. Sugas Arme drücken ihn weiterhin kräftig an sich, nebenbei lehnt der Ältere sich nach vorne und nimmt sein Glas wieder an sich.

Ein Klacken der Tür deutet wohl, dass Hoseok weggegangen ist.

„Also wo waren wir.."

Normal weiterredend scheinen die anderen Männer nach der klaren Deutung von Sugas Besitz, ihre Blicke vom Spielzeug des Bosses genommen zu haben und führen normal aktiv laufend ihre Gespräche fort.

Taehyung fühlt sich noch kurzzeitig unter Scham gesetzt, unwohl und drückt sich an den Älteren. Jedoch lauscht er keinem ihrer Worte, seine Gedanken rutschen schnell zur Abwesenheit und schlummernd fällt er in einen zarten Schlaf.

Wenigstens weiß er nun, wie gewollt, was Suga in seiner Gestaltung eines ablaufenden Tages so macht.

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