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Er will die Kasse klackend wieder in ihre Position der Schließung schieben, jedoch stockt seine Bewegung kurz, eh er komplett stillhält.
Die alten Lampen in der Tankstelle beleuchten diese nur fade, fast schon unsichtbar leicht, jedoch blinkt das Innere plötzlich auf. Es ist gleichmäßig in einem gewissen Takt, welcher bei dem hellen Rhythmus fast für Schwindel sorgt. Das Licht es ist blau, grell und schnell.
Sofort sieht er zu Taehyung, welcher geschockt von der Frau ablässt und sich hinter ein Regal stellt. Er weiß, dass er sowieso entdeckt, gefunden und gesehen wird. Sie kommen hier nicht weg. Bald wird er wieder in der Obhut seiner Eltern sein. Keine Freiheit, keine Erfüllung ihrer Träume und keine beisammen freie Zukunft.
Jimin huscht geschwind rennend hinter dem Tresen hervor und stellt sich neben Taehyung, in die versteckende Deckung aus der Mauer an Süßwaren. Ordentlich einsortiert und aufeinander gestapelt.
Die Tür springt auf. Jimin schielt um die Kante vom Regal herum. Zwei Polizisten. Beide mit gezückten Pistolen. Ihre Haltung ist leicht gebückt und mit hektisch absuchenden Bewegungen, visieren sie den Raum.
Die Jungen sind ohne Waffen. Sie haben die Frau einfach nur von der Kasse gezogen und auf ihr schnelles Geschick gehofft. Jedoch hat Hoffen scheinbar nichts gebracht.
Taehyung zieht seinen Mundschutz höher, legt seine Hände gleich darauf an seine Kapuze und diese weiter in sein Gesicht ziehend, wollen seine Hände nicht mehr von ihr ablassen.
Sie sind nervös, ängstlich und einfach komplett verunsichert. Es schien gerade alles noch so einfach. Sie haben das Geld bei sich. In einer Tüte ist es, mit den Riemen hängend an Jimins Hand, welche sie quetschend am liebsten zerstören möchte.
Die kräftig langsamen Schritte, der Männer in Uniform, kommen immer näher. Wie an jedem Augenblick des Auftretens angepasst, zucken die Haare an ihren Körpern ständig wieder und gleichmäßig auf. Ihre Gänsehaut ist zuckend, weitläufig, stark und dennoch ungleichmäßig, ständig wieder aufgelöst.
Sein Blick fällt zur Seite. Taehyung ist in einer starren Position. Alles läuft schief, ihr vorhin so perfekt klingender Plan ist verfallen. Was wird jetzt kommen? Besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass es die Internate sind, welche ihre Zukunft trennend und zerstörend bestücken?
Das darf nicht sein. Taehyung verdient es nicht.
Er soll frei sein. Sein Kopf arbeitet, versucht einen Ausweg zu finden, der für beide den Verbrauch des gewonnenen Geldes bedeutet.
Aber die Schritte, sie kommen immer näher.
Es bleibt keine Zeit und schnell schleicht sich auch kein gescheiter Gedanke niederlassend, nistend und gut in seinen Kopf.
Da ist nur diese eine Idee.
Ohne ihn einzuweihen, nimmt er es sich vor.
Er wird es umsetzen.
Der Jüngere wäre dagegen. Er würde sich weigern. Hoffentlich bringt das stark strömende Adrenalin und die ganze angestaute Angst, dennoch eine Ausführung herbei. Gegen den Willen, werden Gliedmaßen manchmal gesteuert und handeln so, wie man es nie erdenken würde. Wie man es vom Kopfe aus nie tun würde.
Leicht schmunzelnd sieht er zu Taehyung. Er beugt sich zu seinem besten Freund. Dieser ist verwirrt. Wie kann, der Ältere in dieser Situation seine Mundwinkel nur in die Hebung drängen?
Am Ohr von dem Jüngeren angekommen, flüstert er zart, ruhig und kaum hörbar in dieses:„Ignoriere, was ich gleich tue. Lauf einfach. Fahr weg. Entkomme. Sieh nicht zurück. Ich verspreche es dir. Wir werden uns wiedersehen und dann für immer zusammen sein. Aber nicht heute und leider auch nicht wie geplant jetzt." Er drückt ihm die Tüte in die Hand und zögernd, greift die Hand von Taehyung dann auch zu. Fast hätte sie es verpasst und das Geld hätte dem Boden geschmeidig fallend einen Stups gegeben.
Die Schritte sind plötzlich komplett nah, eine leichte Drehung mit dem Kopf und er sieht zwei Schatten. Ohne zu zögern. Nicht wissend, ob es sein Tod bedeuten könnte, tut er es. Er führt seine Hände zusammen. Ausgestreckt liegen Mittelfinger und Zeigefinger, jeweils nach vorne gerichtet, zusammen. Die Daumen sind nach oben gestreckt, während die restlichen Finger, sich ineinander verhaken. Geschwind dreht er sich um die Ecke und zeigt mit seinen Fingern auf die zwei Männer.
Kurz erstarrt, sieht Taehyung dem Älteren nur zu und kann sich nicht bewegen. Jedoch dreht sich der Blick seines Freundes plötzlich auffordernd zu ihm. „Jetzt lauf endlich Tae! Mach schon!"
Ohne weitere Zögerung, wie ferngesteuert, reagieren seine Beine bei diesen Worten sofort. Leicht schlendernd, da die plötzliche Bewegung kurzzeitig jegliches Gleichgewicht raubt, stößt er gegen ein Regal und reißt einige Gummibärchen-Packungen auf den Boden. Jedoch ignoriert er den leicht ziehenden Schmerz, vom Aufprall, in seiner Schulter. Er huscht durch die wenigen und kurzen Gänge der Tanke, eh er die Tür erreicht. Auf einer kleinen freien Fläche davor, stehen die Boards der Jungen, für die Flucht bereit. Auf seines springend, fährt er los. Sein Bein hört nicht auf, Schwung zu geben. Er wird immer schneller. Brettert über die Wege, welche mittlerweile in kompletter Dunkelheit gehüllt sind und sieht, wie Jimin es wollte, nicht einmal zurück. Jedoch hört er auch keine Schreie, Reifen oder Schritte hinter sich. Nichts, was ihn zu diesem neugierigen Blick in das Vergangene erregen könnte.
Die Stille hinter ihm, lässt sich daraus erklären, was in der Zeit von Taehyungs Flucht, bei Jimin passiert. Er hat dem Jüngeren eben zugeschrien und von kompletter Erleichterung eingenommen, als dieser tatsächlich losrennt, sieht er wieder zu den zwei Polizisten. Diese sehen geschockt aus, erkennen im ersten Moment anscheinend nicht, dass es nur seine Hände sind. Und aus Vorsicht, vielleicht jedoch auch Angst oder doch aufgrund dieser so dimmen und schlechten Beleuchtung, erkennen Sie es auch nicht beim zweiten Blick und schreien los.
„Nimm sofort die Waffe runter! Schmeiß sie weg und dann hebe deine Hände an! Oder wir schießen!"
Seine Augen werden grinsend zu Schlitzen.
„Und Peng."
Seine Hände aus ihrer gespitzten Position lösend, hebt er sie, wie gewollt, an. Komplett unbewaffnet, steht er vor den Beamten und muss sich ein herzliches Auflachen verkneifen.
Kurz sind die Blicke der Männer vor ihm entrüstet, leicht verwirrt, jedoch irgendwie auch geschockt geweitet.
Sein Kopf ist gesenkt. Dass seine Augen so amüsant strahlen, muss hier wohl niemand sehen. Jedoch fährt sein Blick leicht schielend in die Höhe als eine Stimme ertönt.
Einer der Polizisten geht zu ihm. Nimmt seine Arme runter und zieht diese hinter seinen Rücken. Ein Zischen kann er sich nicht verkneifen. Der Typ ist grob. Scheinbar wütend, dass sie vom dummen Schock gesteuert das Geld und den zweiten Täter, entkommen ließen.
Plötzlich hört er ein Klacken. Ein leichter Druck, um sein rechtes Handgelenk. Ein weiteres Klacken und das gleiche Gefühl auch auf der linken Seite.
Der andere Polizist währenddessen, ist für das Ertönen der Stimme verantwortlich.
„Niemand ist verletzt, jedoch ist uns einer der Täter mit dem Geld entwischt."
Erneut heben sich seine Mundwinkel. Perfekt. Taehyung ist weg. Frei. Dort wo er hingehört.
Die Eltern können sie zur Strafe nicht trennen, dies übernimmt befriedigend die Freiheit.
Und es ist um einiges besser so.
(2/3)
-Was kommt denn jetzt?-
Rudolf!
*random.*
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