Kapitel 76: 𝕃𝕖𝕚𝕕𝕖𝕟𝕕𝕖𝕤 ℍ𝕖𝕣𝕫


Momente, in denen man glaubt man verstünde endlich die Welt, sind die traurigsten. Man versucht zu verstehen was in der Welt passiert und lernt damit umzugehen, weil man damit klarkommen muss. Es wird immer wieder Konfrontationen geben, denen man sich stellen muss. Doch im Augenblick wartet man nur darauf die richtige Lösung für etwas zu erzielen. Statt zu rennen, sollten wir uns umdrehen und den Tatsachen ins Auge sehen. Nur so können wir versuchen das Leben auf dieser Welt ein Stück nachzuvollziehen. Denn ebenfalls wer nicht weint, hat kein Grund getröstet zu werden. Und wer nicht glücklich ist, hat keinen Grund traurig zu sein. Weil man erst dann hilft wenn man es sieht.

„Y/N~. Zeit aufzuwachen." Dottore's Stimme weckt mich und ich werde mit Wärme umhüllt. Ich blinzle mich wach und stelle fest dass ich wohl eingeschlafen war. Verdammt. Dann bemerke ich dass wir wieder in unserem Zimmer sind, und heute scheint kein Sturm auf dem Meer zu wüten. Das kann aber auch nur wieder Tarnung sein. Ich traue dem Frieden nicht. Dottore gibt mir einen Kuss auf den Mund ich richte mich dann auf. Ich reibe mir meine Augen und sehe mich um. „Weißt du.. ich stelle mir oft die Frage ob du mich nun hasst oder nicht. Im Schlaf rufst du nach mir als würdest du wollen dass ich zu dir komme, und im nächsten Moment scheinst du Alpträume von mir zu haben die andeuten als wäre ich ein Monster."

Woher weiß Dottore wovon ich geträumt habe? Seltsam. Ich starre ihn nur an und stehe langsam auf. „Ich hasse dich nicht." Ich gehe daraufhin zum Fenster um nach draußen zu sehen. „Das klang nicht gerade sehr überzeugend. Sag es mir. Willst du mich nun in deiner Nähe haben oder nicht?" Würde sich etwas ändern wenn ich Nein sage? Es ist zu früh um wieder zu streiten. Doch eigentlich würde ich mich selbst belügen wenn ich sage dass ich ihn nicht in meiner Nähe haben will. Denn ich mag seine Nähe. Ich versuche es mir nur immer einzureden dass dem nicht so ist.

Dottore kommt zu mir rüber und sieht zu mir runter. Ich mag seine Nähe. Vielleicht auch etwas zu sehr. Doch ich werde nie von mir behaupten können dass ich ihn nicht doch insgeheim als Monster ansehe. Ich starre ihn leicht an und schweige bis auf weiteres. Was sollte ich dazu am besten antworten? „Wenn ich dir den Eindruck vermittelte dass ich dich nicht leiden kann tut es mir leid." Dottore starrt mir tief in die Seele und seufzt dann. „Wenn du das jetzt ein bisschen schöner ausdrücken könntest und die Entschuldigung weglässt wäre ich gezwungen deinen Worten glauben zu schenken. Also?"

Was sollte ich denn seiner Meinung nach sagen? Ich starre Dottore nur an. Nun sag endlich dass du meine Nähe magst. Sag doch einfach dass ich mich gebessert habe. Lass all die Mühen nicht umsonst gewesen sein. Das ist es was er hören will? „Nun...Du musst wissen dass ich in gewisser Weise deine Nähe mag. Die falsche Ehe brachte zwar nicht immer etwas Gutes, nichtsdestotrotz war es kein Fehler." Genügt das? Ich Fummel nervös an meinen Fingern rum und überlege hin und her. „Das Klang jetzt ziemlich erzwungen. Doch was anderes wollte ich nicht hören."

Er tätschelt daraufhin meinen Kopf. „Jetzt fehlte nur noch das gewisse etwas." Dottore beugt sich zu mir runter, sodass seine Nasenspitze meine berührt. Daraufhin beginnt mich Dottore zärtlich zu küssen. *RUMMS* die Tür fliegt auf und Capitano kommt rein. Er bleibt in der Tür stehen und hält inne bei unserem Anblick. Dann räuspert er sich. „Nun ja.. Jester (Pierro) wünscht nach eurer Anwesenheit. Und ich zitiere: Du brauchst dich erst hier blicken zu lassen wenn du die beiden hast. Ansonsten werfe ich euch drei allesamt vom Bord. Und dann wird es keine Rutsche geben die euch eure Hinterteile rettet!" Ich starre Capitano so an als wäre er ein Monster.

Dann seufzt Dottore und nimmt meine Hand. Wir machen uns auf den Weg und folgen Capitano. Dann erreichen wir die große Halle und die anderen stehen da und mustern uns. „Kommt ihr auch mal! Wird aber auch mal Zeit. Ts!" Pierro beginnt zu fluchen und ich seufze. „Nehmt Platz. Wir beginnen die heutige Auktion nun. Und Regrator (Pantalone) bekommt den goldenen Start. Jeder der etwas verkaufen will stellt es vor, und die die mitbieten wollen, mögen sich daran beteiligen. Ihr wisst alle wie das funktioniert." Die anderen nicken ihm zu, und dann geht Pantalone auf die Bühne und der Vorhang schließt sich. Es ertönen einige seltsame Geräusche und ich starre wie besessen zur Bühne. Ich werde ein stiller Beobachter sein. Das genügt.

Dann gehen die Vorgänge nach einiger Zeit auf. Was hat er da? Ist das eine alte Zahnbürste? „Darf ich vorstellen? Jester's (Pierro's) grandiose Zahnbürste die in alle Ritzen und Ecken kommt! Wir beginnen das Gebot bei 8000 Mora!" Der Kerl hat den Schuss doch echt nicht mehr gehört! 8000 Mora für eine benutzte Zahnbürste? „Boo Regrator (Pantalone)! Wieso durfte der geizige und ausverschämte Geizkragen überhaupt mitmachen? Diese Wucher! Was für ein Halsabschneider!" Pulcinella beginnt zu fluchen, und der hat sich ja ganz schön zu beklagen. Für seine Körpergröße hat er ja ein ganz schön großes Mundwerk. Naja, mehr oder weniger egal.

„Führt ihn ab! Schickt jemanden auf die Bühne der nicht so ausverschämt ist wie Regrator (Pantalone)!" Auf einmal erscheint auf der Bühne ein großer Stock und zieht Pantalone runter. „Was klaut der mir eigentlich meine Zahnbürste? Frechheit!" Pierro beginnt zu fluchen, und dann geht Tartaglia zur Bühne runter. Er bereitet etwas vor und ich kann Dottore's starrenden Blick auf mir spüren. Ich linse zu ihm rüber und meine Vermutungen bestätigen sich. Aber seit einiger Zeit trägt Dottore seine Maske nicht wodurch ich seinen intensiven Blick ganz klar sehe. Seine roten Augen starren mir tief in die Seele und ich wende daraufhin meinen Blick schnell ab.


„Seht her und staunt! Das ist ein Bademantel bester Seide! Wir beginnen das Gebot bei 50 Mora!" Irgendwie kommt mir der Bademantel bekannt vor. Der ähnelt total Pierro's Morgenmantel. Ich starre ihn genauer an und es bieten welche mit. „55 Mora!" Es geht weiter. „60 Mora!" Interessant. Webttore und Capitano bieten die ganze Zeit, und sie steigen von den Preisen immer höher. „Ich höre 340 Mora. Höre ich noch mehr?" Capitano gibt schließlich auf. „Somit geht der Bademantel an Beta (Webttore)!" Webttore geht stolz zur Bühne runter und nimmt ihn. „Ha! Das waren die einfachsten 340 Mora in meinem Leben! Ich musste dem alten Mann einfach seinen Morgenmantel klauen und teuer weiterverkaufen! Hahaha!"

Pierro wirkt auf einmal weniger begeistert. „Wie war das!? Na warte!" Pierro steht auf und sieht zu Tartaglia hinterherzurennen. „Und du Beta (Webttore)! Du gibst ihn mir besser sofort wieder! Wie könnt ihr es wagen!!" Pierro beginnt die ganze Zeit vor sich hin zu fluchen und ich beobachte ihn nur. „Berellia/Drenderian. Hast du ebenfalls vor etwas zu verkaufen?" Nachdem Tartaglia Pierro abgehängt hat kommt er zu mir und Dottore rüber und mustert uns. Er setzt sich neben uns und Pierro ist jetzt fleißig damit beschäftigt Webttore hinterherzurennen.

„Ich habe nicht vor daran teilzunehmen. Wie kamst du auf die glorreiche Idee Pierro seinen Mantel zu klauen und zu versteigern?" Er grinst mich an. „Ganz verrückte Sache! Ich sah ihn heute Morgen und dachte mir warum auch nicht! Das wäre doch einfach viel zu witzig wenn sich der alte Mann aufregt. Und du siehst es ja! Beta (Webttore) kann besser schnell rennen. Denn wenn Jester (Pierro) erstmal sauer ist kann der Rennen wie ein Pferd!" Das stimmt. Webttore wird quer durch die ganze Halle gescheucht und Pierro steht kurz vor einem Wutausbruch. „Das ist jetzt mein Mantel! Schließlich habe ich ihn fair durch die Mora erworben! Also wirklich!" Webttore hat einiges zu beklagen, doch Pierro scheint das nicht sonderlich zu interessieren.

„Ruhe! Deine Meinung interessiert mich nicht! Ich klaue dir gleich deine Schuhe und versteigere sie teuer!" Die beiden jagen sich gegenseitig noch eine Weile durch die gesamte Halle, bis beide nicht mehr können. Dann geht Webttore auf die Bühne. „Ich habe eine brillante Idee! Jester (Pierro), komm her!" Pierro geht seufzend zu ihm rüber und wir beobachten ihn. Dann legt Webttore seinen Arm um Pierro's Schulter und deutet auf ihn. „So! Direktor zu verkaufen! Wir beginnen das Gebot bei 10 Cent!" Dann brechen die anderen in Gelächter aus. „Keiner? Wir gehen runter. 5 Cent!"

Die anderen lachen nur und bieten nicht. „Und...gratis?" Pierro wirkt so als würde er Webttore gleich in Stücke reißen wollen. „Siehst du Jester (Pierro)? Nicht einmal gratis will dich jemand haben! Haha." Die anderen lachen weiter, bis auf Pierro und mir. Auch wenn es etwas lustig ist, lache ich aus trotz nicht. Ich kann Webttore nicht leiden. Was bedeutet dass ich auch nicht über seine Witze lachen werde! Nur über meine Leiche! Dottore starrt mich durchdringend an, und Pierro ist fleißig dabei Webttore zu schlagen. „Planänderung! Ich habe die Nase gestrichen voll von dieser Auktion! Machen wir einen kleinen Wettbewerb. Was sagt ihr?"

Schon wieder? Die anderen tauschen alle Blicke miteinander aus. Was soll das denn nun schon wieder für einer sein? Ehrlich gesagt will ich es gar nicht erst wissen. „Wer ist dafür dass wir einen kleinen Wettbewerb starten?" Dann heben alle außer ich die Hand. Dottore nimmt meine und hebt sie ebenfalls an. „Alle? Sehr gut! Denn ich hätte es trotzdem gemacht. Weil mich eure Meinung noch nie sonderlich interessierte. Damit ihr Bescheid wisst." War ja klar. „Was für ein Wettbewerb ist es Jester (Pierro)?" Columbina hat mir zumindest die Mühe abgenommen selbst zu fragen.

Er sieht zu ihr rüber. „Ganz leicht! Es ist ein kleiner Meeresfrüchte Wettbewerb. Ihr bekommt ein Thema zugeordnet und zaubert etwas tolles und schmackhaftes daraus! Wir machen es wie folgt. Ich gebe euch die Themen, und derjenige der gewinnt darf mit mir nochmal ein Tag lang bedient werden! Na wie klingt das?" Die anderen jubeln und nicken. War ja klar. Jeder will gewinnen, doch die anderen bedienen will keiner. Ist ja verständlich. Doch hat Dottore nicht langsam mal vor meine Hand loszulassen? Ich sehe zu Dottore rüber der sie nach wie vor hält.

Dann sieht er ebenfalls zu mir rüber und grinst. „Sitzt hier nicht so faul rum sondern steht auf! Wir beginnen jetzt gleich. Abmarsch! Auf zum Deck!" Alle gehen freudig los und Dottore und ich stehen ebenfalls auf. Er verschränkt seine Finger mit meinen und dann gehen wir los. Ziemlich seltsam wie schnell Pierro seine Meinung diesbezüglich geändert hat. Dann gehen wir alle zum Deck und es scheint total schön die Sonne. Ich starre in den Himmel und mustere das Land. Seitdem mir Dottore das Mittel injizierte kann ich endlich diesen miesen Urlaub genießen. Das ist so viel besser als Seekrank zu sein.


Ich bewundere nur das klare Meer und dann räuspert sich Pierro einmal laut. „Erde an Berellia/Drenderian! Wir wissen alle dass das Meer schön ist! Und jetzt sei doch so gnädig uns etwas deiner wertvollen Aufmerksamkeit zu schenken indem du mir mal für zwei Minuten zuhören würdest!!" Pierro schnalzt mit der Zunge und ich wende mich ihm zu. „Tschuldigung." Er seufzt. „Jedenfalls wirst du Garnelen zubereiten! Was die anderen haben kann dir so gut wie egal sein. Doch es gelten dieselben Regeln wie beim Cocktailwettbewerb. Ihr dürft schummeln, euch die Essen gegenseitig ruinieren und was weiß ich was ihr alles noch tun würdet um deren Gerichte zu sabotieren. Solange ich das Gift nicht essen muss ist es mir so gut wie egal was ihr macht. Damit ihr Bescheid wisst."

Wir nicken ihm zu, und dann drückt mir Pierro ein Fischernetz in die Hand. „Da. Damit wirst du die Viecher fangen! Und bloß nicht sparsam sein. Man kann nie genug von den Dingern haben!" Ich starre darauf und dann wendet sich Pierro von mir ab. Er gibt den anderen ebenfalls ihre Mittel um alle zu fangen was sis brauchen, und Dottore hat ebenfalls ein seltsam aussehendes Netz bekommen. Capitano bekam sogar eine Harpune. „Dottore, was musst du zubereiten?" Ich sehe vorsichtig zu ihm rüber und er zu mir. „Ich muss Krebse machen. Wieso? Willst du tauschen~?" Krebse? Seit wann gibt es Krebse auf dem Meer? Dann schüttle ich mit dem Kopf. „Ich lehne dankend ab."

Dennoch vergeht Dottore das grinsen nicht. „Ja das dachte ich mir." Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und dann sehe ich zu vom Netz Gebrauch zu machen. Ich kann mir kaum vorstellen Garnelen quasi schwimmen zu sehen. Der Gedanke daran ist komisch wenn man sie nur als Gericht kennt. Seltsam. Die werden doch aber kaum beißen, oder? Ne. Sowas können die garantiert nicht. Ich beginne das Netz auszuwerfen und dann heißt es wohl warten. Dottore wirft das Netz ebenfalls aus und beobachtet mich genauestens. Ich starre nur auf das Meer hinaus und warte auf Fortschritte. Es dauert eine ganze Weile, und selbst die anderen sind schon in Kürze erfolgreicher als ich es bin.

Ich seufze und warte weiterhin eine ganze Weile. Doch irgendwann scheint das Netz voll zu sein sodass ich es rausziehe. Tatsächlich. Das Netz ist voller Garnelen! Ich ziehe es auf das Schiff und mustere die ganzen Garnelen. Ich stupse einen an und dann beißt die kleine Garnele mich! Ich zucke zusammen. Seit wann können diese kleinen Meeresbewohner denn beißen!? Das tat vielleicht weh. Mein Finger blutet sogar leicht. Ich wusste nicht einmal dass diese kleinen Biester Zähne haben! Verdammt! Ich beginne innerlich vor mich hin zu fluchen.

Dottore kommt zu mir rüber und beugt sich zu mir runter. „Was wird das? Sag nicht die Garnelen haben dich gebissen~?" Dottore grinst mich breit an während er meinen Finger nimmt und inspiziert. Er leckt über meinen Finger damit das Blut verschwindet. Ich starre ihn wie besessen an und schweige. „Was denn? Soll ich pusten und ein Küsschen drauf geben damit es schneller heilt? Mach ich doch gerne für meinen Schatz~." Doch bevor Dottore die Chance dazu bekommt ziehe ich meine Hand schnell weg.

Er starrt mich durchdringend an und direkt vergeht ihm sein grinsen. „Doch nicht? Hm. Sei doch nicht so unlustig." Dottore tätschelt meinen Kopf. „Doctor (Dottore)! Los, komm schnell und hol das Netz raus! Sonst hauen die Krebse ab!" Webttore ruft Dottore und daraufhin wendet er sich seufzend von mir ab. Er geht zum Deck rüber und beginnt dann das Netz hochzuziehen. Tatsächlich. Er hat einige Krebse im Netz, und sie krabbeln umher. Ich erhebe mich und beobachte Dottore genauestens wie er das Netz hinlegt. Er dreht sich zu mir um und mustert mich.

„Was denn? Bist du fasziniert von den Krebsen? Willst du einen haben~?" Dottore nimmt sich einen und hält ihn mir ins Gesicht. „IIK!" Ich schrecke auf und zucke heftig zusammen. „Doch nicht?" Dottore kommt mir mit dem Krebs gefährlich nah und ich weiche zurück. „IIH! Wenn du mir damit noch näher kommst wird er mich kneifen!" Dottore grinst breit. „Ich kann dich doch genauso kneifen~." Verdammt! Stimmt. Dottore wäre womöglich sogar die größere Gefahr. Verflucht! „Ich will mal nicht so sein. Nicht dass du jetzt meine Beute nimmst und zurück ins Meer wirfst~." Nicht lustig!

Dottore geht lachend weg und legt den Krebs weg. Ich nehme mir dann die Garnelen und wende mich zum gehen ab. „Sofort stillgestanden." Ich bleibe stehen und drehe mich um. Dottore kommt zu mir rüber und beugt sich zu mir runter um mich zu küssen. Ich erwidere es zögernd und bin leicht verwirrt. „Du kannst wohl wirklich besten Gewissens  gehen ohne deinen über alles geliebten Ehemann mitzunehmen was? Das enttäuscht mich doch etwas." Dottore schmollt mit Absicht und ich starre ihn durchdringend an. So habe ich ihn noch nie gesehen. Verdammt. Wieso war das gerade so süß? Bin ich noch ganz bei Trost!? Ich schüttle den Gedanken ab und gehe dann los.

Dottore folgt mir und grinst die ganze Zeit. Was ist wohl dieses Mal der Grund für seine unheimliche Verhaltensweise? Ich will es gar nicht wissen. Wir kommen nach kurzer Zeit in der Küche an und betreten sie. Ich gehe zum Arbeitsplatz wo ich beim letzten Mal war, und Dottore ist genau gegenüber von mir. Sind die Garnelen jetzt eigentlich tot? Zumindest bewegen sie sich nicht. Ich denke mal dann kann ich sie jetzt zu Knusper-Garnelen verarbeiten, nicht? Ich beginne mich an die Arbeit zu machen, und ich lege alles bereit.

Das dauert ein bisschen, doch jetzt kümmere ich mich erstmal um die Garnelen. Ich beginne sie abzuwaschen und zu enthaupten, und da es so viele sind nimmt das ebenfalls einige Zeit in Anspruch. Ich bin hochkonzentriert, doch mich plagt der starke Verdacht dass mich Dottore etwas zu intensiv beobachtet. Hat mich schon wieder eine Garnele gebissen ohne dass ich es bemerkt habe oder was? Was weiß ich. Ich sehe zu weiter die Garnelen zu bearbeiten, und die anderen sind dabei sich gegenseitig die Gerichte zu verderben. Doch heute passe ich auf dass nichts in das Essen kommt! Nicht dass ich wieder auf den letzten Platz gesetzt werde. Denn das muss nun wirklich nicht sein.

Dann schleicht sich Pulcinella zu mir ran und hat eine kleine Flasche in der Hand wo ein Totenkopf drauf ist. „Wage es dir! Wenn du das machst verarbeite ich dich zu meinem Zusatzgericht und lasse dich knusprig und saftig werden!" Die anderen brechen in Gelächter aus und Pulcinella zischt mich seltsam an. Was ist denn mit ihm los? Seltsam. Dann wende ich mich ab und beginne weiterhin das Gericht zu machen. Die anderen starren mich intensiv an, doch ich schenke nur den Garnelen die ich paniere meine Aufmerksamkeit. Ich habe einen gezielten Tunnelblick zu meiner Arbeitsfläche und bin hochkonzentriert.

„Tartaglia. Denkst du ich merke das nicht?" Ich arbeite weiter ohne ihn anzusehen, doch ich fühle seine Präsenz. „Man! Die/Der ist gut! Du guckst mich nicht an, bist geistig abwesend und weißt es trotzdem? Wenn ich sowas doch nur mal könnte!" Ich winke ab. „Musst du dich nicht um deine Aalsuppe kümmern? Ich rieche bis hier dass sie gleich anbrennt. Pierro wird das nicht begrüßen. Das versichere ich dir. Denn mein Fischcocktail mochte er auch nicht. Nur mal so als Tipp." Tartaglia japst auf. „Meine Suppe!" Die anderen lachen und dann beginne ich die Garnelen zu braten. Ich habe zwar das Gefühl als würden die anderen mehr starren als selbst arbeiten, doch wenn sie der Meinung sind es würde ihnen reichen, dann nur zu.

Die Garnelen lassen sich ziemlich schnell braten. Dann kommt Dottore zu mir rüber und stellt sich hinter mich um seine Arme um mich zu schlingen. „Hm~. Ein/e Meisterkoch/Meisterköchin bei der Arbeit? Jester (Pierro) ist sich einfach nur zu fein sich selbst was zu machen. Lass mich probieren~." Dottore nimmt sich eine fertig gebratene Garnele und isst sie. „Hm. Schmeckt ziemlich gut. Doch weißt du was fehlt?" Ich starre nur zur Pfanne. „Was denn?" Dottore gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Die Frage ob ich dir nicht helfen kann. Du machst das allein und verschwendest keinen Gedanken daran nach Hilfe zu fragen. Das ist schlecht. Denkst du nicht dass ich dir zur Hilfe stehe mein Schatz?"

Muss mich Dottore so nennen? Dann beugt er sich zu meinem Ohr runter. „Füge noch eine priese Salz hinzu." Danach wendet er sich ab und beginnt wieder sein eigenes Gericht weiter zu kochen. Ich bin bald fertig, und das dauerte letztendlich doch ziemlich lang. Worin habe ich nur all die Zeit investiert? Wenn ich mir das einmal richtig durch den Kopf gehen lasse ist das doch zum Lachen. Für eine Person, mehrere Stunden? Seltsam. Dann sehe ich wie Pierro an einem Tisch sitzt und etwas auf ein Stück Papier kritzelt. „Beta (Webttore), herkommen. Das ist für dich! Und das vollkommen gratis. Denn schließlich ist es so billig wie deine Existenz." Webttore geht zu ihm rüber und nimmt es. „Ernsthaft? Du gerissener alter Fettsack! Was soll das überhaupt sein??" Er hat ein Bild in der Hand und runzelt die Stirn.


Dann brechen die anderen in Gelächter aus. „Das bist du Beta (Webttore)! Hahaha!" Webttore rollt mit den Augen und zerknittert dann den Zettel woraufhin er ihn in Tartaglia's Topf wirft weshalb er direkt verbrennt. „Hey! Meine Aalsuppe! Die soll kein Papier drinnen haben! Ich koche dich gleich!" Tartaglia beginnt zu fluchen während die anderen weiter lachen. „Berhina/Dreloydan." Mein Blick wandert zu Dottore und er zeigt mir seinen fertiggestellten Krebs. Doch seine Scheren haben eine Herzform. Dafür hat er dem Krebs bestimmt die Arme gebrochen. Ich starre wie besessen darauf.

„Und? Wie sieht es aus?" Ich sehe zu Dottore rüber. „Du serviert es wohl mit ganz viel Liebe." Er grinst breit und nickt. „Hast du nicht vor es zu probieren und zu bewerten? Ich will es genauso wissen~." Ich starre ihn wie besessen an. „Dafür bin ich doch da Doctor (Dottore)! Dann können wir jetzt auch mit der Auswertung beginnen! Los AlleMann! Bringt mir eure Gerichte und serviert sie mir!" Dottore schnalzt mit der Zunge und runzelt die Stirn. Immer muss diese alte Knacker alles ruinieren. Ich habe doch extra in einem Teil das Liebesserum mit verarbeitet. Wieso musste er es mir jetzt verderben!? Ich halte inne bei seinen Gedanken.

Jetzt bin ich doch froh das nicht gegessen zu haben. Dann servieren wir alle Pierro das Essen, und das ein oder andere Gericht sieht total verdorben aus. „Folgende Gerichte sehen jetzt schon ungenießbar aus weshalb sie ausscheiden. Beta (Webttore), Fair Lady (La Signora), Damselette (Columbina), Rooster (Pulcinella) und Knave (Arlecchino)! Was habt ihr in der Zeit gemacht damit euer Essen so aussieht!? Pfui! Schande über euch!" Die fünf schnalzen mit der Zunge und dann probiert Pierro im Anschluss die anderen Gerichte. Bei den meisten verzieht er das Gesicht, so nach dem Motto es schmeckt nicht. Dann beginnt Pierro streng sein Urteil zu fällen.

Sein Blick schweift umher und bleibt dann auf mir. „Meinen Glückwunsch Berellia/Drenderian. Deins war nicht verdorben und somit kriegt es den Siegertitel. Wir zwei lassen uns morgen von vorne bis hinten bedienen!" Irgendwie freue ich mich nicht darüber. Hm. „Wieso hat meine Aalsuppe nicht gewonnen? Berellia/Drenderian! Probiere du sie mal!" Tartaglia schiebt mir den Löffel in den Mund das schmeckt zum kotzen. Ich kann verstehen weshalb Pierro es kaum probiert hat. Boah ist das widerlich! Womit hat er das gewürzt? Nein, was ist da drinnen? Verflucht! Das ist doch Gift! Ich würge und plötzlich wird mir schwarz vor Augen woraufhin ich bewusstlos werde.

Das war Kapitel 76. Ich hoffe es gefiel euch! ☾˙❀‿❀˙☽❄︎

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