Kapitel 74: 𝒦𝓁𝒶𝓃𝑔 𝒹𝑒𝓇 𝒲𝑒𝓁𝓁𝑒𝓃
Wesensveränderungen kommen nicht zustande weil einem in dem Moment so war, sondern weil es eine Zeit gibt wo sich der Körper sagt dass man einen Neustart braucht, weil die Handlungen, die Entscheidungen oder die Worte ab einem bestimmten Punkt sich nicht mehr richtig anfühlten. Doch sollten wir uns ändern, nur weil wir mit einer getroffenen Entscheidung nicht zufrieden sind? Reue ist ein Resultat von Unentschlossenheit, was uns zu Unsicherheit verleitet. Wir sollten lernen die Fehler zu akzeptieren, denn nur wer Fehler macht kann auch daraus lernen. So können wir wachsen und anfangen zu verstehen dass es zum Leben dazugehört etwas ändern zu wollen. Doch wir sollten nicht uns selbst ändern, sondern die Akzeptanz uns selbst gegenüber.
„Beta (Webttore) du verfluchter Idiot! Was hast du getan!?" „Wie kam das wieder zustande?" „Atmet sie/er noch?" Ein Haufen Stimmen wecken mich und mein Herz rast total. Ich öffne langsam meine Augen und stelle fast dass ich im Zimmer auf dem Kreuzfahrtschiff bin. Wie kam ich hierher? Ich bin doch auf dem Deck umgefallen? Die anderen stehen alle um dem Bett versammelt und starren mich durchdringend an. Die sehen mich so an als würde ich im sterben liegen. Was ist denn mit denen? Ich richte mich auf und mustere die anderen. „Berhina/Dreloydan. Bleib liegen." Dottore kommt zu mir rüber und sorgt dafür dass ich mich wieder hinlege.
Er setzt sich neben mir und mustert mich. Dann sieht er zu Webttore rüber. „So du Nichtsnutz. Was hast du getan?" Das war Webttore der mich in diese Teufelsangst versetzt hat? Dieser Mistkerl! Bei dem Gedanken daran runzle ich leicht die Stirn, doch meine schlechte Gesundheit sorgt dafür dass die Wut nicht lange anhält. „Was denn? Ist doch nicht mein Problem wenn sie/er so schreckhaft ist! Das war doch nur ein kleiner Spaß! Und wo war das denn Bitteschön gruselig? Ich hätte ihr/ihm Ja mal gruselig geben können! Dieser kleine/r Hosenscheißer/in hat doch Angst vor ihrem/seinen eigenen Schatten!"
Pierro schlägt ihm auf den Arm und Dottore funkelt ihn an. „Halt gefälligst den Rand. Du wirst der erste sein den wir von der Planke werfen wenn du das nicht lässt." Webttore verdreht die Augen bei Dottore's Worte. „Jaja. Wie auch immer." Webttore verlässt daraufhin das Zimmer und die anderen mustern mich weiterhin. Dann wenden sie sich mir zu. Dottore legt seine Hand auf meine Stirn. „Gestern schon wirktest du ziemlich angespannt. Was ist los?" Ich sehe zu Dottore rüber. „Es ist nichts los.." Wieso sollten die anderen sich überhaupt um mich sorgen?
Um den anderen nicht den Urlaub zu vermiesen sollte ich zumindest so tun als wäre alles bestens. Das ist doch schließlich einer meiner Stärken. Ich nehme Dottore's Hand vorsichtig von mir runter und richte mich auf. Ich stehe auf und gehe zur Tür rüber. „Es ist alles bestens und eure Sorgen sind unnötig. Lasst uns diesen schönen Urlaub genießen!" Ich setze ein erzwungenes Lächeln auf, und es tut schon fast weh. Mein Auge beginnt zu Zucken, und dann grinsen die anderen. „Na dann ist ja alles gut! Lasst uns frühstücken gehen." Die anderen gehen erfreut raus und ich gehe schnell ins Badezimmer. Verdammt. Ich bin definitiv zu schnell aufgestanden. Ich kann nur so förmlich spüren dass mir immer schwindeliger wird.
Ich schließe die Tür hinter mir und gehe zum Waschbecken rüber. Ich beginne mir das Gesicht mit kaltem Wasser auszuspülen, doch dadurch wird das Gefühl nur noch schlimmer und ausgeprägter. Ich atme zittrig aus, und mein Zustand hat sich einfach nicht gebessert. Wieso muss ich auch Seekrank sein? Verdammter mist. Ich weiß nicht einmal wie ich es in den Griff kriegen, und die anderen dementsprechend täuschen soll. Denn wenn ich sage dass ich Seekrank bin, dann werde ich ihnen ganz eindeutig den Urlaub vermiesen. Denn sie schienen sich unglaublich darauf gefreut zu haben. Da wäre ich nur wieder die Spaßbremse. Ich seufze nochmal und mache mich dann fertig.
Nachdem das erledigt ist verlasse ich das Badezimmer. Ich gehe den Flur entlang und reibe mir meine Schläfen. Ich fühle mich total unausgeruht und ausgelaugt. Ich bin so müde und trage kein bisschen Kraft in mir. Verdammter Mist. Ich betrete dann die große Küche und die anderen schienen auf mich gewartet zu haben. Ich setze mich wie gewohnt neben Dottore und mustere die anderen kurz. Warum starren sie mich denn nur so an? Die wirken so als hätte ich was verbrochen. Soviel dazu. „Was steht heute alles schönes an Jester (Pierro)?" Tartaglia sieht grinsend zu Pierro rüber. „Wohl eher welcher Qualen müssen wir uns heute entledigen. Ich korrigiere." Pierro rammt Webttore seinen Ellbogen in die Rippen.
„Wir beginnen den Tag mit einem schönen Cocktailwettbewerb! Die Regeln sind einfach. Wer mir den schönsten und leckersten Cocktail serviert, gewinnt das tolle Gefühl euren Direktor etwas Gutes getan zu haben. Ihr macht alle alleine. Und du Beta (Webttore) machst ganz dicht bei mir an meiner Seite. Du wirst nicht faulenzen! Und ich will kein heißes Wasser mit einer verfaulten Fischgräte drin! Damit ihr Bescheid wisst. So, nach dem Frühstück habt ihr 4 Stunden dafür Zeit. Kreiert mir etwas einzigartiges und köstliches."
Die anderen nicken Pierro zu und frühstücken weiter. Ich ebenso. Doch ich habe überhaupt keinen Hunger. Ich hatte einen Druck auf den Ohren der zum Glück aber wieder verschwand, dennoch höre ich meinen Puls laut in meinen Ohren pochen. Meine Hände werden schweißig und ich kriege das Gefühl gleich wieder umzufallen. „Berellia/Drenderian! Erde an Berellia/Drenderian." Ich zucke heftig zusammen und mein Herz setzt ein Schlag aus. „Was ist denn..?" Ich linse zu Pierro rüber und räuspere mich. „Irgendwie wirkst du ziemlich seltsam. Du magst körperlich anwesend sein, doch du bist geistig abwesend. Ist noch etwas vorgefallen was du uns besser sofort sagen willst?"
Ich schüttle hastig mit dem Kopf. „Es..ist alles bestens. Ich war nur kurz in Gedanken..." Die anderen starren mich so ans als wäre ich ein Monster, doch das ist mir gerade so ziemlich egal. Ich darf nicht schon am ersten Tag den Verdacht wecken dass ich seekrank bin. Ich muss das jetzt anders durchstehen. Ich trinke das Getränk in einem Zug aus und stehe dann auf. „Willst du nicht noch etwas essen? Du brauchst doch Kraft für den Wettbewerb." Ich pfeife auf den Wettbewerb. „Ich habe genug Kraft." Ich stürme aus der Küche und mache mich auf den Weg zum Deck. Ich erreiche es und stelle fest dass es immer noch total stürmt. Verdammt. Das Schiff wippt umher und lässt mich total mies fühlen.
Ich fühle mich so unwohl und mir ist total übel. Meinen Handrücken halte ich vor meinen Mund und schlucke schwer. Ich zittere am ganzen Körper und huste dann einmal. Ich spucke Blut und mir geht es so unfassbar schlecht. Wie ich meinen Körper dafür hasse.! So ein Pech habe wirklich nur ich. Ich seufze frustriert und gehe dann wieder rein. Ich bin total fiebrig, und dadurch schwitze ich total. Von Hitzewallung blieb ich nicht verschont, und selbst die eisige Kälte draußen war für mich noch warm. Ich gehe den Flur entlang und die anderen kommen mir entgegen.
Dottore stellt sich vor mir und umfasst mit seinen Händen meine Arme. „Du bist total warm. Selbst bei 40 Grad im Schatten frierst du. Das wirft Fragen auf." Ich zucke zusammen. Ich wende mich direkt von Dottore ab. „Das..muss dir nur so vorkommen. Ich bin vollkommen durchgefroren! Beginnen wir jetzt mit den Wettbewerb?" Ich wende mich hastig den anderen zu und mein Herz rast unschön. Wenn Dottore jetzt schon Verdacht schöpft muss ich zusehen dass ich so wirke als wäre ich vollkommen durchgefroren! Meine Deckung darf nicht jetzt schon auffliegen!
Dann gehe ich an Dottore vorbei. „Kommt ihr? Wir wollen anfangen!" Columbina ruft uns und wir gehen dann daraufhin los. Dottore nimmt meine Hand und ich verkrampfe mich. Dann betreten wir die große Küche, und verdammt. Zumindest ist es hier schön. Wenn es meinem Körper doch nur schön ginge. Davon träume ich ja glatt nachts. Ich seufze leise und dann wendet sich Pierro uns zu. „So! Ihr habt jetzt Zeit bis die Uhr klingelt. Es ist alles erlaubt. Ihr dürft schummeln, und ihr dürft den anderen den Cocktail ruinieren, manipulieren und sabotieren. Solange ich es nicht verdorben trinken muss, stehen alle Mittel zur Verfügung, euren Cocktail den Meistertitel zu verleihen. Ihr kriegt von niemandem Hilfe und seid völlig auf euch allein gestellt. Die Verlierer werfe ich anschließend von der Planke sodass der Sieger im Licht steht! So, fangt an. Beta (Webttore), du arbeitest da wo ich dich sehe!"
Webttore schnalzt mit der Zunge und wendet sich daraufhin ab. Dann lasse ich Dottore's Hand los und gehe zu einen Freien Arbeitsplatz. Das Schiff wackelt heute besonders was mir überhaupt nicht gefällt. Ich beginne mir einige Zutaten zu holen, und dafür gehe ich in den Nebenraum. Was sollte ich für ein Fruchtcocktail machen? Würden Erdbeeren mit Wassermelone und Kirschen in Kombination als Getränk gut schmecken? Ich sollte es einfach ausprobieren. Ich nehme mir die Dinge und gehe zurück zum Arbeitsplatz. Dottore hat seinen Arbeitsplatz gegenüber von mir, und er beobachtet mich intensiv. Nicht gut. Ich fange an alles zu schnippeln, und mir wird total schwindelig.
Dieses ganze Gewackle treibt mich noch in den Wahnsinn. Mir ist so unfassbar schlecht. Ich habe einen gezielten Tunnelblick zur Wassermelone die ich grade schneide, doch irgendwie stelle ich mich zu blöd an und kriege sie nicht geschnitten. Ich habe keine Nerven mich jetzt mit so einer Wassermelone rumzuärgern! Ich nehme mir eine halbe Machete und beginne mit grober Gewalt das Ding zu zerschlitzen. Dann wackelt das Schiff so sehr dass ich fast hinfalle, und ich fasse mir panisch an die Stirn. „Berellia/Drenderian sag mal..ist etwas?" Ich sehe zu Capitano rüber. „Was? Es ist alles bestens..." Die anderen tauschen Blicke miteinander aus. „Mal im ernst. Du hast nichtmal bemerkt dass dir jemand eine alte Forelle ins Glas getan hat!"
Hä? Ich sehe zum Glas rüber und ich glaub ich guck nicht richtig. Ich nehme mir seufzend das Glas und kippe es aus dem Fenster. Diesen alten Fisch brauche ich nicht! Ich Taumel die ganze Zeit umher, und ich habe das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. Hier ist es ebenfalls ziemlich stickig. Was muss man für einen Cocktail im Ofen erhitzen, in der Pfanne braten, räuchern oder frittieren?! Es qualmt aus allen Ecken und ich spüre wie mir die Luft ausgeht. „Berhina/Dreloydan. Komm her. Ich will dir einen Zaubertrick zeigen."
Was? Jetzt? Ich sehe knapp zu Dottore rüber und gehe dann zu ihm. „Stell dich hier hin und mach die Beine zusammen." Ich sehe ihn verwirrt an und tue es langsam. Dann hebt Dottore meine Arme an, sodass sie nach vorn gerichtet sind, und ich hoffe nicht dass ich jetzt Kniebeugen machen muss. Wäre etwas seltsam. „Schließe deine Augen." Ich tue es zögernd und fühle mich mehr als seltsam. Dann japsen manche auf und ich verliere den halt. Bevor ich zu Boden gehe fängt mich Dottore auf und ich öffne hastig meine Augen wieder. „Ganz eindeutige Gleichgewichtsstörungen. Ich dachte du taumelst umher weil das Schiff so sehr wackelt. Du solltest dich kurz hinsetzen."
Dottore tätschelt meinen Kopf und stellt mich richtig hin. „Beta (Webttore). Ich schwöre, wenn du diese alte Fischgräte jetzt in Berhina's/Dreloydan's Glas legst, dann reiße ich dir dein Rückgrat raus und packe es dir in dein Glas. Los, hau schon ab!" Webttore schnalzt mit der Zunge und wendet sich dann ab. Ich starre Webttore hinterher und wende mich dann ebenfalls von Dottore ab. Ich gehe zurück zu meinem Platz und halte inne. „Was war daran jetzt eigentlich ein Zaubertrick?" Dottore grinst mich an. „Nichts. Ich wollte nur wissen ob du es machst." War ja klar.
Dann wende ich mich wieder den Früchten zu, und ich beginne den Früchten die Säfte zu entziehen. Anschließend fülle ich das Glas damit, und jetzt fehlt nur noch Eis. Ich hole welches und stelle dann fest dass Pierro sich mein Cocktail geklaut hat und ihn bereits trinkt! „Hm..Schmeckt nach Disqualifizierung. Und es fehlt Eis." Ich halte inne. „Was!? Warum denn disqualifiziert!?" Ich runzle leicht die Stirn. „Ach..nur so. Einfach weil mir danach war. Und ich dachte schon Regrator's (Pantalone's) Fischwasser wäre widerlich. Da könnt ihr euch wohl den letzten Platz teilen. Und außerdem schmecke ich Blut. Hast du dir die Hände nicht gewaschen?"
Ich zucke zusammen und stelle jetzt erst fest dass ich mich vorhin geschnitten habe. Dass mir das nicht aufgefallen ist. Verdammter Mist. „Siehst du Becellia/Draylan? Fische sind zu vielfältig, und deswegen hasst unser alter Direktor sie." Webttore hält mir einen stinkigen Fisch ins Gesicht und wackelt damit rum. Ich beginne direkt zu würgen weil ich so angeekelt bin. „Ihh! Nimm den Weg!" Ich schlage Webttore den Fisch aus der Hand und hätte mich fast übergeben. „Hey! Fische haben auch Gefühle! Nächstes Mal schlage ich dich auch wenn dich der Doctor (Dottore) hochhebt! Also echt. Du Fischhasser!" Er wendet sich ab und nimmt den Fisch.
„So, bringt mir eure Cocktails! Die Zeit ist um!" Hä? „Das waren gerade einmal anderthalb Stunden! Du hast gesagt wir kriegen vier!" Pierro hebt eine Augenbraue. „Habe ich nach deiner Meinung gefragt Rooster (Pulcinella)? Los jetzt!" Die anderen schnalzen mit der Zunge und bringen dann nach und nach die Cocktails. Pierro mustert die meisten und probiert einige. Die, die ihm nicht schmecken katapultiert er aus dem Fenster. Mit einem ständig umherschweifenden Blick fällt Pierro dann sein Urteil. „Der Gewinner, der mir keine alte Grütze gegeben hat ist der Doctor (Dottore). Er ist der Gewinner. So, Doctor (Dottore). Du gehst in den Hohlraum. Ich gehe etwas mit den Verliern besprechen. Mitkommen ihr Versager!"
Wir folgen ihm und dann gehen wir auf das Deck. Es wütet inzwischen ein Sturm und es ist total windig. „Regrator (Pantalone), herkommen." Er geht hin, und Pierro schleift ihn dann auf die Planke. „Mach's gut Verlierer!" Pierro schubbt ihn runter. „So Berellia/Drenderian. Komm her." Mein Herz rutscht mir in die Hose als ich das höre. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und kann nicht glauben dass die mich jetzt auch über die Planke schicken! Ich will nicht ertrinken! Und schon gar nicht bei dem Sturm! Dann stapft Pierro zu mir rüber und schnappt mich.
„Keiner kommt drum rum. Und wer mir so einen Müll serviert wird mit den Konsequenzen leben müssen. Das war die reinste Frechheit. Guten Flug." Ich schreie und zapple wie verrückt. Gleich kriege ich garantiert einen Herzinfarkt. Dann wirft mich Pierro die Planke runter und ich japse auf. Doch auf einmal werde ich von einer Rutsche abgefangen und in den Hohlraum befördert. Ich komme dort an und sitze wie paralysiert auf allen vieren mit weit aufgerissenen Augen. Das war gerade eindeutig zu viel psychischer Stress für meine Mentalität. Ich Rappel mich zitternd auf und atme ziemlich unregelmäßig. Dann kommen nach und nach die anderen, und selbst Pierro ist von der Planke gesprungen?!
Die anderen mustern mich. „Sieh mal Jester (Pierro). Jetzt hast du sie/ihn traumatisiert. Oh Mann. Der Anblick hahaha." Nicht witzig! Ich runzle die Stirn und tätige tiefe Atemzüge um mich zu beruhigen. „Zur Ablenkung. Kommt her! Jetzt spielen wir Todesbingo! Setzt euch an den Tisch und legt zu Beginn euren Kopf auf den Tisch! Meiner Theorie nach könnt ihr euch die Regeln so besser merken! Herkommen jetzt!" Wir gehen zum Tisch rüber und setzen uns. Dottore setzt sich neben mir und legt seinen Arm um meine Schulter. Ich verschränke meine Arme und lege sie auf den Tisch woraufhin ich meinen Kopf dort ablege. Ich schließe meine Augen und lasse Pierro erzählen. Die Regeln interessieren mich nicht sonderlich. Doch ich liege so gut dass ich einschlafe.
*Dottore's Perspektive:*
»Jester (Pierro) erklärt fleißig die Regeln, und das ist schon ziemlich frech auf was dieses Bingo bezogen ist. Es geht darum 5x5 Dinge aufzuschreiben die Y/N heute noch sagen wird oder hat, und wer dann etwas in einer Reihe hat, sagt Bingo. Das ist insbesondere auf ihr/sein Gefluche bezogen. Ich bin mal gespannt. „Gut. Erhebt eure hohlen Rüben." Wir richten uns auf, nur Y/N bleibt so. Die Blicke aller landen auf ihr/ihm. „Berellia/Drenderian! Dich meinen wir genauso!" Jester (Pierro) beginnt zu fluchen. „Vielleicht hätten wir das Bingo auf dich beziehen sollen."
Er schnalzt mit der Zunge bei meinen Worten, und ich mustere Y/N genauestens. Schläft sie/er etwa? „Lasst sie/ihn schlafen. Das mit der Planke war wohl gerade ein sehr großer seelischer und mentaler Schock. Dann machen wir jetzt eben ohne sie/ihn weiter." Ich streiche über ihren/seinen Rücken und beobachte sie/ihn intensiv. „Dann lasst es uns wie folgt machen. Wir überlegen was sie/er in den letzten 30 Stunden geflucht hat und wird, und dann warten wir auf unser Glück. Klingt das fair?" Wir nicken ihm zu. Bei Y/N könnte es alles mögliche sein. Was geht ihr/ihm wohl gerade durch den Kopf?
Ich streiche über ihren/seinen Kopf und fülle währenddessen einige Felder aus. Das machen wir eine ganze Weile. „Was? Keiner ein Bingo? Das ist aber seltsam!" Wir tauschen einen Blick miteinander aus. „Hat Berellia/Drenderian womöglich in letzter Zeit nicht so oft geflucht? Das ist ziemlich fragwürdig. Stimmt etwas mit dem Kind nicht? Denn ansonsten flucht sie/er doch bei jeder Kleinigkeit!" Das mag stimmen, doch sie/er flucht nur noch innerlich. Sie/Er fing an sich nur noch ihren/seinen Teil zu denken. Womöglich ist es besser so, nichtsdestotrotz ist das wirklich ziemlich komisch.
Ich umfasse ihren/seinen Arm mit meiner Hand und stelle fest dass sie/er ziemlich schwitzt. Sonst friert sie/er doch selbst bei Affenhitze? Hier ist es eine normale Raumtemperatur, und sie/er schwitzt heftig. Doch sie/er ist kaltschweißig. Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Mir stellt sich eine Vermutung, doch noch lässt sie sich nicht bestätigen. Ich sollte ein genaues Auge auf sie/ihn jetzt haben. Dann steht Jester (Pierro) nach einen Moment auf und lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. „Berellia/Drenderian muss fluchen damit ich das hier gewinne! Wir wecken sie/ihn." Kommt es ihm nur darauf an? Naja, es wäre nicht schlecht wenn ich sie/ihn bezüglich ihrer/seiner jetzigen Gesundheit ausfragen könnte.
Auch wenn man sie/ihn mal Schafen lassen sollte. Dann nehmen sich Childe (Tartaglia) und der Captain (Capitano) Holzfässer und werfen sie aufeinander. Sie zersplittern, doch Y/N zeigt keine Regung. „Ich hole eine Trompete!" Damselette (Columbina) stürmt raus. „Ich hole einen Knüppel!" Beta (Webttore) geht zur Tür. „Wofür den denn?" Beta (Webttore) sieht zu Rooster (Pulcinella) rüber. „Um diejenigen die zu viele dumme fragen stellen eins überzuziehen!" Und dann geht er raus. „Ha! Es gibt keine dummen fragen. Nur dumme Antworten! Mistkerl!" Er beginnt zu fluchen. Jedem das seine. Ich stupse Y/N an, doch sie/er scheint ja ziemlich tief zu schlafen.
Dann schlagen die anderen auf den Tisch und versuchen sie/ihn zu wecken. „Doctor (Dottore). Was weckt dieses Kind immer?" Ich sehe zu Jester (Pierro) rüber. „Das ist ziemlich unterschiedlich. Letztes Mal erfolgte das erwachen durch Husten. Doch das funktioniert kein zweites Mal. Siehe Fair Lady (La Signora). Die Gute hustet sich gleich noch die Lungen aus dem Leib bei diesem gehuste." Ich deute auf sie. „Hey! Nicht hilfreich!" Ist aber so. *RUMMS* die Tür fliegt auf und Beta (Webttore) sowie Damselette (Columbina) kommen herein. Sie beginnt sich die trompete zu Nutze zu machen, der Captain (Capitano) begleitet sie mit einer Tröte, und Beta (Webttore) jagt den anderen mit seinem Knüppel hinterher.
Das ist ein ziemlich nerviger Krach. Wie kann Y/N da nur so seelenruhig und besten Gewissens schlafen? Das kann ich mir beim besten Willen nich vorstellen. Oder ist sie/er doch kollabiert? „Los Beta (Webttore)! Sing! Deine Stimme ist beim Singen so hässlich und grauenvoll dass die Gläser zersplittern! Denn schließlich ist das doch mehr rumgejaule als alles andere! Von diesem ohrenbetäubenden rumgequieke wird sie/er garantiert wach!" Beta (Webttore) sieht zu Childe (Tartaglia) rüber. „Wie war das? Meine wunderschöne Stimme ist für dich nichts als ohrenbetäubendes rumgequieke? Für dich mag meine Stimme untätig sein, doch du wirst gleich sehen was meine Hände und Fäuste können! Na warte du Oranghaariger Vollidiot!"
Beta (Webttore) beginnt ihm hinterher zu rennen, und ich seufze nur. Ab und zu knallt es noch, doch von Y/N kommt keine einzige Reaktion. Hm. Die anderen beginnen irgendwas weiteres zutun, doch es ist schon fast gruselig wie wenig Beachtung
Y/N dem schenkt. Ich starre sie/ihn weiterhin durchdringend an und schweige bis auf weiteres. Nach einen Moment wirft Jester (Pierro) dann einen Schnipsel von dem Tisch und kaum berührt er den Boden schreckt Y/N heftig auf. Im ernst? Wir starren Y/N an als wäre sie/er ein Monster, und sie/er reibt sich die Augen und guckt neutral in der Weltgeschichte umher.
„Ernsthaft!? Von diesem Mist wirst du wach, aber von all dem anderen nicht!? Schande über diese Kinder!" Beta (Webttore) steht kurz davor vor Wut zu explodieren, doch Y/N scheint das nicht sonderlich zu interessieren. Sie/Er nimmt meine Hand von sich runter und steht auf. Was? Y/N lehnt mich ab? „Berellia/Drenderian, wo gehst du hin?" Sie/Er sieht zu Jester (Pierro) rüber. „Unwichtig." Sie/Er geht daraufhin zur Tür. „Warte. Morgen um 8 Uhr treffen wir uns alle wieder in der Küche zum gemeinsamen Frühstück. Anschließend werde ich euch sagen was für ein blaues Wunder ihr erleben werdet. Mehr habe ich euch nicht zu sagen. Den restlichen Tag könnt ihr so gestalten wie ihr wollt."
Daraufhin verlässt Y/N den Raum als erstes. Irgendwas stimmt hier definitiv nicht mit meinem kleinen Schatz. Hm. Irgendwas ist im Busch. Ich werde es schon noch herausfinden. Doch musste sie/er sich als erstes von mir abwenden? Das tat weh. Sie/Er würdigte mich nicht einmal eines Blickes. Y/N ist ganz eindeutig krank. Dieses Kind wird wieder an mir kleben. Koste es was es wolle. Du sollst nicht einmal im Schlaf darauf kommen dich von mir abzuwenden. Ich finde schon noch heraus was dir fehlt. Mein Herzblatt.«
Das war Kapitel 74. Ich hoffe es gefiel euch! ☾˙❀‿❀˙☽❄︎
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