Kapitel 64: 𝙴𝚗𝚍𝚕𝚘𝚜𝚎𝚛 𝙵𝚛𝚞𝚜𝚝



Man wacht auf und erblickt nur Blut,
doch in sich trägt man keinen Mut.
Man steht auf und geht weiter,
fällt dabei von einer Leiter.
Man steht auf und hat sich was verletzt,
das ist nichts worüber man sich glücklich schätzt.
Plötzlich ist der Körper voller Narben,
die blauen Flecke haben Verschiedene Farben.
Man fragt sich wie es soweit kam,
weil es nie jemand gab der es davor warn'.
Die Schmerzen so schlimm bis es blutet,
man schreckt auf als es tutet.
Man geht weiter obwohl man es nicht kann,
auch wenn die ganze Sache einen übermann.
Die Folgen können so schrecklich sein obwohl man es nicht merkt,
wobei man schon sein ganzes Leben verbergt.
Man will rennen doch weiß nicht wohin,
das ganze Leben ergibt kein Sinn.
Dem Leben zu müde und man hat nicht mehr die Kraft,
weil man es sowieso zu nichts mehr schafft.

Ich werde langsam wach und bin total desorientiert. Wann bin ich denn in Xiao sein Zimmer gegangen? Die dicken Plüschvögeln liegen um mir herum verstreut und ich habe heftige Kopfschmerzen. Mein Körper tut ebenfalls heftig weh und ich liege in einer kleinen Blutlache. Ich ächze auf als ich mich aufrichte, und dann erinnere ich mich. Ich hatte gestern erneut einen Nervenzusammenbruch weil ich mich einfach nicht daran gewöhnen kann dass ich nicht meinen geliebten Mister Yaksha habe. Und dann bin ich Tränenüberströmt umgefallen. Mein Körper erleidet in letzter Zeit ziemlich häufig einen Schwächeanfall. Was soll's.

Ich stehe auf und sehe zu erstmal das Blut dass auf dem Boden ist loszuwerden. Nachdem das erledigt ist verlasse ich das Zimmer und reibe meine Schläfen. Also wenn ich eins weiß, dann dass ich heute meine absolute Ruhe haben will. Ich gehe den Korridor entlang und habe einen Tunnelblick nach vorn. „Y/N! Bleib doch stehen!" Ich runzle die Stirn und laufe weiter. „Hey! Lauf doch nicht weg." Ich rolle mit den Augen und gehe weiter. Wieso muss es ausgerechnet Tartaglia sein der mich so früh schon nervt? Dann holt er mich letztendlich ein und stellt sich vor mir um mich davon abzuhalten ins Zimmer zu gehen.

„Wir haben nachgedacht. Und heute wird nicht wieder den ganzen Tag gearbeitet! Wenn's wirklich drauf ankommt nehmen wir dir die Arbeiten weg und zwingen dich uns den ganzen Tag freundlich anzulächeln! Und wir beginnen damit dass du mit uns jetzt zu Mittag isst. Du hast in den letzten Tagen nichts gegessen." Na und? Ich wollte gerade meine Prymosa Tabletten schlucken, doch ich glaube das hat sich jetzt erledigt. Tartaglia zieht mich hinter sich her und hat ein fröhliches Lied auf den Lippen.

Wir erreichen die Küche und ich runzle die Stirn. „Lass mich endlich los." Ich sage es in einem dunklen Unterton und direkt lässt mich Tartaglia los. „Nicht so schlecht gelaunt! Lach doch mal! Das war so schön als du so eine gute Laune hattest." Und sonst nicht? Ts. Ich rolle mit den Augen und wir setzen uns hin. Allein schon dass ich mit einen Haufen Heuchlern zusammen an einem Tisch sitzen muss nervt mich. Ich will zurück ins Zimmer und den anderen den Rücken zukehren. Wenn ich jetzt umfalle und bewusstlos werden würde, wäre das auch noch in Ordnung.

Ich ziehe eine Fresse und die anderen starren mich durchdringend an. „Dann erzähl doch mal! Wie kommst du mit der Arbeit voran?" Capitano lächelt mich breit an, und ich verfluche gerade alles und jeden. „Könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?" Die anderen scheinen überrascht und dennoch verwirrt zu sein. Was gibt es daran nicht zu verstehen? Sonst ignorieren sie mich auch immer. Die anderen lassen mich dann zumindest wirklich außen vor, doch sie beobachten mich intensiv dabei. Sind die heute mit dem falschen Fuß aufgestanden oder warum wirken die so eingeknickt? Irgendwie sind die heute komisch.

„Berhina/Dreloydan." Ich linse zu Dottore rüber und schweige. „Wenn es etwas gibt dass du dir schon immer sehnlichst gewünscht hast, was wäre das?" Meinen Tod. „Dass ihr mich alle nicht ansprecht und mich in Ruhe lasst bis ich endlich sterbe." Die meisten Zucken zusammen und und Dottore scheint das ebenfalls nicht sonderlich toll zu finden. „Das meinte ich nicht. Materielles." Sehe ich aus als ob meine Zuneigung käuflich wäre? „Ich bin nicht materiell." Was wäre ich denn für ein Mensch? Ts. „Macht dir die Arbeit bisher Spaß?" Kein Stück, aber ich bin alleine was es um einiges erträglicher macht. „Fühlt ihr euch nicht wohl?"


Ich schaue durch die Runde. „Warum fragst du das?" Weil die dezent komisch sind. Sonst reden die doch auch nicht freiwillig mit mir. „Unwichtig." Dann stehe ich auf und gehe zur Tür. „Berellia/Drenderian. Wieso gehst du denn jetzt schon wieder? Du hast das Essen nicht einmal angerührt. Muss der Doctor (Dottore) dich eines Tages Zwangsernähren weil du freiwillig nichts isst? Dann trink zumindest etwas." Ich verenge meine Augen. „Tut euch keinen Zwang an." Und dann gehe ich raus. Es gefällt mir ganz und gar nicht wie aufdringlich die plötzlich sind. Wenn die mir jemals einen Gefallen getan haben, dann mich einfach außen vor zu lassen. Es hat sie doch sowieso nie sonderlich interessiert was aus mir wurde.

Ich gehe zurück ins Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Ich gehe zum Schreibtisch rüber und setze mich hin. Draußen ist total schönes Wetter. Doch meine Laune geht bergab. Ich beginne die Unterlagen weiter zu bearbeiten, und das im vollkommenen schweigen. Was trampeln die anderen überhaupt so sehr die ganz Zeit? Und das ausgerechnet vor meiner Tür. Können die das nicht woanders machen? Das nervt und lenkt mich total ab. Ich seufze und nach einiger Zeit wird es dann auch endlich ruhig. Ein Glück.

Die Nächten 3 Stunden arbeite ich weiterhin im Stillen vor mir hin, und der Großteil ist jetzt endlich fertig. Denn irgendwie sitze ich hier seit geschlagenen 20 Minuten an einem der Dokumente und komme nicht weiter. Wenn ich weiterhin da draufstarre qualmt mein Kopf gleich. Ich brauche wohl Hilfe. Ich seufze und stehe auf. Ich gehe zur Tür die zu Dottore's Zimmer führt und greife zum Türknauf. Ich zögere, doch ich brauche Hilfe zur Fertigstellung dieses Dokumentes. Dann öffne ich die Tür und gehe langsam rein.

Dottore sitzt am Schreibtisch und sieht zu mir rüber. „Dottore..würdest du mir bitte kurz helfen? Ich komme nicht weiter." Plötzlich grinst Dottore breit. „Na klar. Setz dich." Wieso wirkt es so als würde sich Dottore darüber freuen? Er schiebt einen Stuhl neben seinen und ich setze mich zögernd hin. „Na dann. Zeig her. Was bereitet dir Schwierigkeiten?" Ich deute auf einen der Texte die sich Dottore dann durchliest und nickt. „Es ist ganz leicht. Folgendes." Dottore beginnt mir alles genauestens zu erklären, und währenddessen frage ich mich woher er das nur alles weiß.

„Sobald man es einmal richtig verstanden hat ist es einfach. Um zur Anforderung zurückzukommen, ich diktiere es dir und du schreibst es auf." Ich nicke knapp und dann gibt mir Dottore einen Stift. Er beginnt es anzusagen und ich schreibe es auf. Nachdem der Satz beendet ist ergibt alles Sinn. „Wie hättest du den Satz formuliert?" Ich sehe zu Dottore rüber und dann zurück zum ausgefüllten Feld. „Dein gesagtes in Dummsprache." Dottore grinst. „Also hast du es verstanden?" Ich nicke knapp. „Hast du noch mehr Dokumente dieser Art?" Ich überlege einen Momente und muss dann zugeben dass dem so ist. „Ja, aber ich ließ sie außen vor. Jetzt wo ich es weiß schaffe ich das allein."

Direkt vergeht Dottore sein grinsen. „Das machst du nicht allein. Ich helfe dir. Wie machen es zusammen." Ich halte inne und starre Dottore an. „Bist du nicht selbst beschäftigt?" Dabei hatte ich Dottore doch schon jetzt zu lange aufgehalten. „Regrator (Pantalone) war so frei einen großen Teil meiner Arbeit zu übernehmen was dafür sorgte dass ich nicht mehr viel machen muss." Ich überlege einen Moment. „Also gut. Hol es her." Ich nicke knapp und stehe auf. Dann verlasse ich das Zimmer und betrete mein eigenes. Ich nehme mir die zum Glück wenigen Zettel und gehe dann zurück zu Dottore.

Als er sieht wie wenig es sind wirkt er ziemlich unzufrieden. „So wenig?" Ich nicke und setze mich hin. Dottore nimmt sich einen von den Zettel und mustert ihn. Wieso wirkt er auf einmal so unzufrieden? „Fülle den Zettel erstmal aus. Das ist dasselbe wie der andere." Dottore schiebt mir den Zettel rüber und nimmt sich dann die anderen. Ich schreibe dann das auf was ich denke, und das Prinzip ist dasselbe. Dottore überfliegt die Zettel und beobachtet mich intensiv dabei. Dann nachdem ich fertig bin schiebe ich vorsichtig den Zettel zu Dottore rüber und er nimmt und überfliegt ihn. Je länger Dottore darauf starrt, desto nervöser werde ich. Habe ich womöglich nicht genug aufgepasst?

„Hm. Zu meinem Bedauern muss ich feststellen dass es so wie es ist perfekt ist. Du lernst schnell." Dann legt Dottore die anderen Zettel hin und schiebt sie zu mir rüber. „Sieh mal hier." Dottore deutet auf eine Stelle und ich lese es mir knapp durch. Dottore beginnt mir wieder einiges zu erklären und ich nicke. „Wieso sagst du Jester (Pierro) nicht dass die Aufgaben zu schwer für dich sind?" Weil er der letzte auf diesem Planeten ist mit den ich jetzt freiwillig reden würde. „Weil du nebenan bist und es mir erklärst?" Dottore mustert mich und grinst dann. „Das stimmt. Scheue dich nicht davor zu mir zu kommen wenn du Hilfe brauchst." Ich nicke nur knapp.

Die restlichen Dokumente füllen wir noch zusammen aus, und dann bin ich auch schon fertig. Ich tue alle Blätter auf einen Stapel und klopfe ihn auf den Tisch. Dann stehe ich auf. „Ich werde dich nicht länger aufhalten. Ich danke dir für deine Hilfe." Ich gebe ihm den Stift wieder und wende mich zum gehen ab. „Gibt es nicht noch etwas wo du Hilfe brauchst?" Ich schüttle mit dem Kopf. „Den Rest kriege ich allein hin." Ich gehe dann anschließend zur Tür. „Wirst du es jetzt weiter erledigen oder was wirst du noch tun?" Ich bleibe stehen. „Ich mache den Rest wenn ich wiederkomme. Ich gehe jetzt raus." Ich kann die ganzen Dokumente langsam nicht mehr sehen.

„Hast du noch Aufgaben außerhalb? Ich fahre dich." Ich schüttle mit dem Kopf. „Nein. Danke. Ich lege nur eine kleine Pause ein und gehe spazieren." Dottore überlegt einen Moment. „Du kannst gehen wenn du mir das schwarze Buch dass auf dem Tisch liegt gegeben hast." Ich sehe zum Tisch rüber und gehe dann dorthin. Ich nehme es und bücke mich leicht. *KLACK* plötzlich fällt Xiao's Kette die ich gefunden und aufbewahrt hatte aus meiner Tasche und ich schrecke auf. Ich nehme sie eilig und stecke sie ein. Dann schnappe ich mir das Buch und gehe zu Dottore rüber um es ihn zu geben. „Hier. Ich gehe dann. Und nochmals danke." Ich gehe zur Tür und verlasse eilig das Zimmer ohne ein zweites Mal hinter mir zu sehen.

Hoffentlich hat Dottore nicht die Kette gesehen. Höchstwahrscheinlich zwar schon, dennoch besteht ein kleines bisschen Hoffnung. Ich lehne mich gegen die Tür nachdem ich sie hinter mir schloss und atme tief durch. Ich bringe die Papiere zum Schreibtisch rüber und lege sie dort hin. Dann verlasse ich das Zimmer auch schon. Ich gehe den Korridor entlang und laufe die Treppen runter bis ich im Foyer ankomme. Ich ziehe mir den Mantel über und verlasse dann das Anwesen. Es ist total angenehm heute. Nicht sonderlich warm, doch ebenfalls nicht kalt. Ansonsten herrscht hier ja absolute Kälte, doch heute ist einfach ein wunderbarer Tag.

Ich gehe langsam los und atme tief durch. Endlich ein kleines Päuschen. Ich musste wirklich mal vom Schreibtisch wegkommen. Ich mache mich auf den Weg und ich mustere währenddessen die Landschaft. Ich sehe dann nach einiger Zeit in den Himmel und es ist wirklich keine Wolke am Himmel zu sehen. Ich kann endlich kurz tief durchatmen und die ganzen Sorgen vergessen. Das ist tatsächlich angenehm. Ich laufe weiter und der Spaziergang tut ausnahmsweise mal gut. Es ist auch kaum etwas los auf den Straßen. Ich erreiche dann die Innenstadt und sehe mich um. Ich gehe zu einem zugefrorenen See und setze mich hin.


Ich lege mich auf den Rücken und sehe weiterhin in den Himmel. Ich sollte das nicht so sehr genießen. Je länger ich bleibe desto mehr werden die anderen meckern. Aber eigentlich wollte ich noch herausfinden was es mit Xiao's Kette auf sich hat. Werde ich das heute noch können? Denn nun bin ich draußen. Aber wenn ich in einen Kampf gerate werde ich garantiert wieder für eine lange Zeit bewusstlos werden. Denn ich habe mich immer noch nicht vollständig erholt. Ich muss viel Kraft tanken um dann endlich wieder kämpfen zu können. Und ich bin noch nicht vollständig regeneriert. Der Prozess wird sowieso verlangsamt wegen all der anderen Narben. Die wollen ja auch irgendwann verheilen. Oder nicht?

Ich setze mich auf und hole Xiao's Kette hervor. Ich streiche darüber und grüble noch ein bisschen vor mich hin. Dann höre ich wie die Büsche hinter mir rascheln, doch ich schenke dem nicht weiter große Aufmerksamkeit. *HEPP* auf einmal springt mir Arattore auf den Schoß und ich mustere ihn genauestens. „Nanu? Arattore? Was machst du denn hier?" Ich stecke die Kette weg und streichle ihn. Ich gebe ihm ein Kuss auf sein kleines süßes blaues Gesicht und er schmiegt sich an mich. „Sag mir nicht dass du mir gefolgt bist. Du kleines süßes Füchschen." Ich streichle ihn weiterhin und sehe dann zum See. „Du solltest nicht hier sein. Die anderen werden sich bestimmt Sorgen machen wenn du auf einmal nicht da bist. Hm?"

Ich sehe zu ihm runter. Er knabbert an meinen Finger und ich mustere ihn genauestens. „Ach Mensch Arattore. Dass du süß bist weißt du wahrscheinlich schon, oder? Du ähnelst dem Doctor (Dottore) so sehr." Ich lege meine Arme um Arattore und knuddle ihn als wäre er ein Kuscheltier. Dann lockere ich meinen Griff etwas und atme tief durch. Wann ist es nur so spät geworden? Es ist später Nachmittag und ich starre einen langen Moment in den Himmel. „Ich sollte nicht noch länger wegbleiben. Nicht dass die anderen meckern. Na komm. Ich habe noch etwas Arbeit vor mir." Ich gehe los, doch Arattore deutet drauf hin dass ich ihn hochheben soll. „Möchtest du auf den Arm? Na gut. Komm her mein kleines Füchschen."

Ich schnappe ihn und hebe ihn hoch. Ich mache mich dann langsam auf den Weg zurück. Ich habe dennoch das Gefühl als wären wir nicht allein. Ich streiche an dem nächsten Baum entlang, und meine Hypothese bestätigt sich. Da vorne ist ein Netz ausgehängt. Dann trete ich auf eine Falle und springe zurück. „Ich fürchte wir sind nicht allein." Ich verstecke mich hinter einem Baum und verstärke meinen Griff um Arattore. „Ich kann momentan nicht kämpfen. Daher muss es so gehen." Ich nehme mir einen Stein und nutze den Einfluss von Fercium (Etekt des Mondes). Es handelt sich schließlich um meinen und Arattore's Schutz. Und anders geht es gerade nicht.

Ich werfe den Stein und renne dann drauf los. Ich zähle von 8 runter und halte Arattore die Ohren zu. *KABUMM* eine heftige Explosion ertönt und selbst nach den vielen Metern die ich gerannt bin habe ich es noch etwas gespürt. Soviel dazu. Dann bleibe ich zum verschnaufen stehen und sehe mich um. Arattore starrt mich genauestens an. Ich schmunzle etwas bei dem Anblick. „Tut mir leid Arattore. Hab ich dich erschreckt? Ach du guckst immer so niedlich." Ich gebe ihm einen Kuss und mache mich dann langsam auf den Weg zurück zum Anwesen.

Ich sehe zu Arattore runter. „Weißt du Arattore. Der Doctor (Dottore) ist in letzter Zeit unberechenbar. Ich bin noch verwirrter durch ihm als ich es ohnehin schon bin. Wieso hatte er sich vorhin wohl so gefreut mir helfen zu können? Weil er sich dadurch sicher sein kann dass er schlau ist und ich Rattendämlich bin? Das muss es sein. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Zudem muss ich sagen...er wirkt wie ausgewechselt. Ich kann mir vorstellen dass er angepisst war dass ich ihn 2 Tage ignorierte, doch ich war so unglaublich wütend und verletzt als er dafür sorgte dass ich Mister Yaksha vergaß. Kannst du mir sagen warum die anderen der Meinung sind, sie müssten mir erst alles nehmen um dann selbst glücklich zu werden? Ich meine, was soll das? Fühlen sie sich dann besser wenn meine Welt komplett zusammenbricht? Und dabei bin ich doch schon am Ende."

Ich seufze während ich Arattore weiterhin streichle. „Weißt du wieso Jester (Pierro) der Ansicht ist er müsse die anderen gegen mich aufbringen? Ist der Anblick meines Leids so herrlich? Mein Unglück ist ihr Glück. Ts." Ich verkrampfe mich. „Doch ich muss dir ein Geständnis ablegen Arattore. Vielleicht bin ich doch zu unehrlich zu mir selbst. Da ich meine Gefühle nicht im Griff habe lasse ich alles an den Doctor (Dottore) aus. Eigentlich hat er das nicht verdient. Und in letzter Zeit ist er wirklich lieb geworden. Ich weiß nicht welches Ziel er damit verfolgt, doch wieso kriege ich das Gefühl mich in seiner Nähe zu verlieren? Verflucht. Seit sich mein Sinn verstärkt hat fühlt sich die Nähe von ihm so viel tiefergreifender an, und das so viel mehr dass ich in seiner Nähe dazu neige Vigilant Yaksha (Xiao) zu vergessen. Was macht dieser Arzt mit mir? Aber dennoch zeige ich es ihm aus trotz nicht. Nur weil er mich immer so wütend und unfassbar traurig macht. Ich glaube ich drehe noch durch."

Ich schüttle mit dem Kopf und hole tief Luft. Arattore knabbert mir erneut am Finger und zwickt mich weiterhin. „Ist ja gut Arattore. Ich weiß dass ich ein schlechter Mensch bin. Und ja ich sollte aufhören schlecht über deinen Erschaffer zu reden. Ist ja gut." Ich kraule sein kleines Köpfchen und dann erreiche ich irgendwann das Anwesen. Ich setze Arattore ab um den Mantel auszuziehen und gehe dann wieder los. Dennoch folgt mir Arattore. Ich sehe zu ihm runter und er folgt mir bis zum Zimmer. Es ist inzwischen abends. Wo ist denn nur die Zeit geblieben? „Arattore. Ich erledige jetzt nur noch die restlichen Dokumente. Das ist bestimmt langweilig für dich." Ich gehe rein, doch Arattore kommt trotzdem mit rein.

Wenn er es so will. Ich schließe die Tür und Arattore läuft zum Mülleimer rüber wo der Vogel drinnen ist. Arattore kommt wieder zu mir rüber und beißt mich ins Bein. Ich zucke zusammen. „Au! Was ist denn?" Dann läuft er wieder zum Mülleimer und deutet auf den Vogel. Ich seufze und nehme ihn. „Ist es das was du wolltest? Dass ich ihn raushole?" Ich klopfe den Vogel ab und setze ihn auf's Bett. „Zufrieden?" Arattore versucht so gut es geht zu nicken und ich tätschle seinen Kopf. Dann gehe ich zum Schreibtisch rüber und setze mich hin.

Ich beginne dann mich wieder an die Unterlagen ranzumachen, und Arattore tapst im Zimmer umher. Man hört es sehr genau, doch es stört mich nicht. Ich arbeite weiter und er erkundet das Zimmer. Die Stunden fliegen dahin und es ist mittlerweile kurz vor Mitternacht. Ich gähne und strecke mich. Ich kam von der Zeit her relativ gut voran und ich mustere die Dokumente. Dann lege ich sie ordentlich weg und stehe auf. Arattore liegt auf dem Bett und ich mustere ihn. Wie süß. Ich gehe zum Kleiderschrank rüber und nehme mir die Schlafkleidung. Arattore hüpft dann vom Bett runter und folgt mir. Ich gehe den Korridor entlang und mache mich auf den Weg zum Badezimmer.

Ich erreiche es, doch die Tür am Ende des Ganges ist offen und es brennt Licht. „Was meint ihr? Könnten der Doctor (Dottore) und Berellia/Drenderian endlich eine engere Bindung zueinander aufbauen? Die beiden schienen sich vorhin einwandfrei verstanden zu haben als sie die Aufgaben bewältigten. Könnte sie/er Vigilant Yaksha (Xiao) endlich vergessen? Die nächste Mission, da sind Berellia/Drenderian und der Doctor (Dottore) die geeignetste Wahl. Wir müssen versuchen die beiden dazu zu kriegen endlich eine bessere Bindung zueinander aufzubauen. Habt ihr Ideen?" Ich halte inne bei den Worten. Fangen die jetzt schon wieder mit diesen Lästereien an?

Wieso wollen die alle dass ich Xiao vergesse? „Der Doctor (Dottore) hat Y/N dabei doch schon so gern. Wieso muss Berellia/Drenderian nur so stur sein? Was auch geschieht, wir müssen alles versuchen damit Y/N die Nebenfatui's vergisst. Sollten wir ihr/ihm einreden dass der Doctor (Dottore) eine super seltene Krankheit diagnostiziert hat und Vigilant Yaksha (Xiao) Gift für sie/ihn ist? Ugh..dabei hört sie/er doch schon so schön auf den Doctor (Dottore). Wir müssen sie/ihn und Vigilant Yaksha (Xiao) trennen. Koste es was es wolle." Ich balle eine Faust. Schon wieder wollen sie an meinen Fäden ziehen um mich so tanzen zu lassen wie sie es wollen. Wieso darf ich Xiao nicht mögen? Wieso darf ich nicht glücklich sein?

Wie soll ich anfangen jemand Gutes in denen zu sehen wenn sowas bei rauskommt? Was soll ich denn noch alles tun? Wieso erfülle ich nicht die Erwartungen? Wieso wollen alle dass ich die Person aufrichtig mag die in Wahrheit mein Leben komplett zerstörte? Die haben alle leicht reden. In Zeiten wie diesen wird mir erst klar wie sehr ich sie alle hasse. Ich betrete das Badezimmer und knalle die Tür hinter mir zu. Nach einiger Zeit bin ich dann fertig und ich gehe raus. „Ich würde mir ernsthaft wünschen dass Y/N dauerhaft glücklich sein könnte. Das Serum dass sie/er bekam war das was sie/er brauchte. Sie/Er ist dadurch wie ein anderer Mensch. Ich finde es schade dass das nur von kurzer Dauer war."

Die anderen stimmen alle Pierro zu. War ja klar dass mein wahres ich ihnen nicht gut genug ist. „Wir sollten uns von nun an von unserer besten Seite zeigen. Wir sollten etwas mit Y/N unternehmen dass sie/er mochte. Doch was war das?" Ich kann mir das keine Sekunde länger anhören. Ich stapfe den Korridor entlang und gehe zurück ins Zimmer. Ich fürchte das wird wieder eine schlaflose Nacht werden.

Das war Kapitel 64. Ich hoffe es gefiel euch! ☾˙❀‿❀˙☽❄︎

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