Kapitel 58: 𝒟𝓊𝑒𝓁𝓁-𝒟𝑜𝓃𝓃𝑒𝓇𝓈𝓉𝒶𝑔


Das kleine Kind stört schon wieder,
singt erneut traurige Lieder.
Das kleine Kind will nur etwas Licht,
auf den Schultern lastet ein viel zu großes Gewicht.
Die Luft wird abgeschnürt und es wird eng,
das Kind überlegte einmal zu oft ob es sich nicht doch erhäng.
Die Gedanken im Kopf sind der reinste Alptraum,
sitzt nur stumm in einem Raum.
Kein Wort keine Handlung und auch keine Emotion,
zeigt keinerlei Reaktion.
So verstört und deprimiert wie sonst immer,
doch anstatt besser wird es schlimmer.
Was es auch tut alles ist hinüber,
hoffst das Leben sei bald vorüber.
Dem Leben so leid das man nicht einmal mehr richtig schlafen kann,
dann denkt man sich hält man einfach die Luft an.
Nichts bringt denn alles wird verhindert,
es gibt nichts dass diese Schmerzen lindert.

Wir sind inzwischen zurück zum Anwesen gefahren und ich bin gerade zurück aufs Zimmer gegangen nachdem ich duschen war. Man. Der Tag verging wie im Flug. Ich starre nur an die Decke und ich liege im Bett. Mister Yaksha sitzt neben mir, und ich lasse mir den ganzen Tag nochmal durch den Kopf gehen. Hm. Dann richte ich mich langsam auf. Ich wollte Dottore noch etwas fragen. Ich stehe auf und gehe zur Tür die zu sein Zimmer führt. Er ist ja direkt nebenan. Dennoch zögere ich. Sollte ich wirklich fragen? Er wirkte vorhin dennoch so sauer. Sollte ich es wirklich drauf anlegen? Wer nichts riskiert gewinnt nichts. Auch wenn das in meinem Leben sowieso nicht zutrifft. Wohl eher wer was riskiert verliert trotzdem.

Auch egal. Wagemutig öffne ich dann die Tür und ich sehe wie Dottore am Schreibtisch sitzt. „Dottore. Hast du kurz Zeit?" Dottore sieht nicht einmal zu mir rüber. „Kommt drauf an." Ich schließe die Tür und gehe rein. „Ich wollte dich nur etwas fragen." Ich laufe zum Schreibtisch rüber und setze mich gegenüber von ihm. „Sprich." Ich halte kurz inne. „Die anderen meinten doch vorhin dass du nicht mit zur Mission gegangen bist weil du stattdessen bei uns bleiben wolltest. Lag das einfach nur dran dass du zum Strand wolltest? Aber du hattest ja erzählt dass du sowieso lieber bei den Hauptfatui's bist, weswegen es mich wundert dass du dann lieber bei den Helferlein bist."

Dottore arbeitet einfach weiter und seufzt dann nach einen Moment. „Mag sein dass ich lieber bei den Hauptfatui's bin, dennoch bist du es nicht." Was meint er damit? Hätte ich stattdessen der Mission beiwohnen sollen? „Ist deine Frage beantwortet?" Ich hätte mir die Frage wohl sparen sollen. „In gewisser Weise." Eigentlich nicht, doch Dottore will wohl seine Ruhe haben. Dann sollte ich ihn nicht noch weiter mit meiner Anwesenheit nerven. Ich stehe auf und gehe ohne weiteres zur Tür. Ich verlasse das Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Ich wusste es. Wieso mache ich mir überhaupt die Mühe einmal ein Gespräch mit Dottore anfangen zu wollen? Genau aus diesem Grund komme ich nie. Weil genau dann Dottore schlechte Laune hat und mich von hinten sehen will. Ich seufze und reibe meine Schläfen. Ich sollte aber langsam ins Bett gehen. Es ist schon spät. Und da ich mir schon Schlafsachen anzog hat sich das erledigt. Ich klappe ein Fenster ran und ziehe die Vorhänge zu. Ich nehme mir Mister Yaksha und ziehe ihn zu mir ran. Ich schließe meine Augen und schlafe direkt ein.

Ich werde langsam wach als mich die Sonne blendet. Ich gähne und blinzle mich wach. Ich richte mich auf und werfe die Decke beiseite. Ich stehe auf und verlasse das Zimmer. Ich gehe ins Badezimmer und mache mich kurz darauf fertig. Nachdem das erledigt ist verlasse ich es und gehe den Korridor entlang. Ich starre nur mit Tunnelblick vor mich hin, und dann erreiche ich die Küche. „Guten Morgen euch alle." Die anderen lächeln mich an und ich reibe mir ein Auge. Ich setze mich noch halb im Schlaf hin und gähne einmal. „Hast du nicht gut geschlafen Berellia/Drenderian? Du wirkst so." Mein Blick wandert zu Xiao rüber. „Ach. Quatsch. Ich hab prima geschlafen. Was steht heute an?"

Ich nippe am Getränk und die anderen tauschen einen Blick miteinander aus. „Heute ist unser toller Duell-Donnerstag! Jester (Pierro), sei doch so frei es nochmal zu erklären." Ich sehe zu Pierro rüber. „Folgendes. Nach dem Frühstück werden Teams gewählt die dann ein Spiel zugeteilt bekommen. Es werden immer 2er Teams sein und das wird den ganzen Tag gespielt. Doch man kann kurzzeitig noch weitere Spiele spielen die die anderen haben. Doch dafür muss ein wichtiger Grund vorliegen. Diejenigen die das Spiel haben, bestimmen ob diejenigen die es wollen es dürfen, oder eben nicht. Wie ihr sicherlich schon gesehen habt ist eine große Twistermatte auf dem Boden im Anwesen gelegt worden. Ein Team wird das Spiel bekommen und ist somit gezwungen es den ganzen restlichen Tag zu spielen. Die Partner bleiben den ganzen Tag zusammen. Der Rest sollte klar sein. Doch jetzt frühstücken wir erstmal zu Ende."

Ob man sich den Partner wohl aussuchen kann? Es wäre schön wenn ich mit Xiao machen könnte. Doch so wie die meisten Aktivitäten hier gefeiert werden, wird es immer bestimmt. Mal sehen. Die anderen unterhalten sich freudig, und ich beobachte die anderen nur im schweigen. Nach einiger Zeit sind sie dann endlich fertig und wir stehen auf. Wir machen uns alle geschlossen und den Weg zum Konferenzraum und kommen dort auch zeitnah an. Wir stellen uns an den Tisch und Pierro lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. „Also gut. Dieses Jahr will ich mal so gnädig sein und euch den Partner aussuchen lassen. Doch vorher habe ich eine Frage."


Pierro sieht zu mir rüber. „Wir brechen morgen wieder zurück nach Snezhnaya auf. Wirst du mitkommen?" Am liebsten will ich niemals zu den Hauptfatui's zurück wenn ich's nicht muss. „Wenn es nicht sein muss dann nein." Wenn es nach mir ginge könnte ich für immer hier bleiben. Ich mache 10 Kreuze wenn ich die morgen wegfahren sehe. „War ja klar. So. Dann könnt ihr euch jetzt euren Partner aussuch-" „Berhina/Dreloydan und ich sind Partner." Dottore unterbricht Pierro und ergreift meine Hand. Verflucht. „Berellia/Drenderian, akzeptierst du es?" Dottore verstärkt seinen Griff um mich, und man könnte meinen dass er mir die Hand bricht wenn er so weitermacht. Ich verkrampfe mich und verziehe leicht das Gesicht.

„Das..tue ich." Meine Stimme ist nichts weiter als ein leises Flüstern, und dann nickt Pierro. „Die anderen. Ihr seid dran." Die anderen finden sich nach und nach zusammen. Kann Dottore mich nicht endlich loslassen? Verdammt. Wenn er so weitermacht knackt es gleich wirklich noch. „Also gut. Jetzt hat jeder einen Partner. Jedes Team kommt jetzt zu mir und ich teile das jeweilige Spiel zu." Pierro holt Team für Team zu sich, und dem Anschein nach ist Kinich Xiao's Partner. „Berellia/Drenderian und Doctor (Dottore), herkommen." Pierro winkt uns zu sich, und offenbar macht er heute auch mit. Er hat sich Webttore und Neuvillette als Partner genommen. Wie beim Gartentag. Das war dabei doch die reinste Katastrophe? Muss er ja wissen.

„So ihr zwei. Ihr werdet das Spiel kriegen Wenn ich du wäre. Viel Spaß dabei. Abmarsch." Pierro schickt uns weg und wir gehen. Von all den Spielen musste es ausgerechnet wenn ich du wäre sein? Pierro meint es echt nicht gut mit uns. Dann sehe ich wie Xiao und Kinich sich aufregen. Was sie wohl für ein Spiel bekommen haben? „Xiao~! Was habt ihr für ein Spiel bekommen?" Die beiden ziehen eine Fresse und sehen dann zu mir rüber. „Pantomime! Was für ein Mist!" Ich schmunzle bei dem Anblick wie die beiden sich darüber aufregen. „Hey! Ihr dürft nicht reden! Mund zu!" Pierro wirft den beiden einen Todesblick zu, und die beiden schnalzen mit der Zunge. „Schon besser! Drückt euch anders aus. So. Abmarsch!"

Pierro scheucht uns dann alle aus dem Konferenzraum raus, und wir gehen den Korridor entlang. „So Y/N. Du kommst mit zu mir. Ich überlasse dir den goldenen Start für das Spiel." Tatsächlich? „Dann...wenn ich du wäre würde ich jetzt meine Hand loslassen." Dottore hält inne und lockert dann langsam seinen Griff. „Und so fängt's an. Wieso bin ich eigentlich noch großzügig?" Ich reibe meine Hand. Nicht zu fassen dass ich tatsächlich schon blaue Flecken bekam. Ich balle leicht eine Faust und löse sie wieder. Verdammt tut das weh. Wie kann man nur eine solche Kraft haben?

Dottore tritt im Anschluss die Tür zu seinem Schlafzimmer auf und wir gehen rein. „Setz dich hier hin." Dottore deutet drauf hin dass ich mich gegenüber von ihm am Schreibtisch setzen soll was ich dann auch tue. „So. Wenn ich du wäre würde ich mir jetzt alle Geheimnisse erzählen." Dottore grinst mich an. Ernsthaft?

Ich starre Dottore nur unmotiviert an. Und wenn ich du wäre würde ich mich mit einem zufrieden geben! Ich werde ihm nur eins sagen. Doch welches hat nichts mit Xiao zu tun? Denn wenn ich ihn jetzt erwähne wird Dottore mit Sicherheit sauer werden. Und da ich den ganzen Tag gezwungen bin bei ihm zu sein wird er seinen Frust an mir auslassen. Lieber nicht. „Ich habe gestern Pierro's Zahnbürste in die Toilette geworfen. Und ich hab es ihm nicht gesagt." Ich drücke meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und Dottore starrt mich durchdringend an. Dann lacht er. Ich zucke zusammen als ich das höre und Dottore grinst breit. „Besser du sagst ihm das nicht. Also gut. Soll ich dir auch ein Geheimnis erzählen~?" Ich starre Dottore nur an. „Nein." Sofort vergeht Dottore sein grinsen. „Du bist nicht neugierig?" Ich schüttle mit dem Kopf. Dann seufzt Dottore. „Doch. Ich erzähle dir eins." Wieso besteht er denn so sehr darauf? Das kann ja dann nur eine erschreckende Horrorgeschichte sein.

„Jemanden den ich seit Beginn der Zeit zutiefst gehasst habe, mag ich jetzt." Die arme Person. In Momenten wie diesen bin ich doch froh einfach nur von Dottore gehasst zu werden. „Wie schön.." Ich sage es in einem dunklen Unterton und Dottore mustert jede meiner Reaktionen genauestens. Ist es überhaupt möglich Dottore auf die romantische Art und Weise zu mögen? Was mache ich mir Gedanken darüber? Ist ja nicht mein Problem. „Willst du mir nicht noch eins erzählen Y/N? Dann erzähle ich dir auch noch eins." Wieso will Dottore denn meine ganzen Geheimnisse wissen?

Ich schweige einen vielleicht zu langen Moment. „Na los Y/N. Wenn ich du wäre würde ich mir jetzt ein weiteres Geheimnis erzählen." Ich hasse dieses Spiel. Sollte ich ihm sagen dass ich heute noch in meinen Alpträumen die Experimente von damals genau vor Augen habe? Besser nicht. „Dann frage ich mal so. Lass uns zum Thema von damals zurückkommen. Welches Serum von allen bisherigen hast du am allermeisten gehasst?" Da muss ich eigentlich nicht lange darüber nachdenken. „Das Liebesserum." Dottore scheint überrascht zu sein bei meiner Antwort. Man kann nicht jemanden zu Gefühlen aufzwingen die man selbst nicht hat. Dadurch wird man doch nur selbst verletzt. Ich habe bis heute nicht verstanden weshalb es mir Dottore so oft gab, wobei er immer sagte meine Anwesenheit nervt.

„..Wie sieht's mit den Experimenten aus?" Es sind nicht die Experimente die dafür sorgten dass ich sie hasse, sondern vielmehr was Dottore währenddessen tat. „Es waren nicht die Experimente die ich gehasst habe." Vielmehr immer jedes Wort, jede Tat und jeder Blick die dabei von Dottore geäußert worden. Er gab mir jeden Tag das Gefühl das nutzloseste Wesen auf diesem Planeten zu sein. Ich ging darin förmlich unter. Ich hatte nicht einmal mehr die Kraft dazu wieder neuen Halt zu finden. Die Worte taten letzten Endes mehr weh, wie die Experimente. „Also gut. Und wie sieht's mit anderen Dingen aus?" Ich verkrampfe mich. Ich weiß nicht ob ich es ihm sagen sollte.

Dann sage ich ihm einfach etwas indirektes. „Dass du damals Arattore getötet hast. Ich habe dich zutiefst gehas- *räusper* ich hab's nie vergessen." Hätte ich besser doch nichts sagen sollen? Ich weiche Dottore's Blick aus. „Was denkst du was ich während der Experimente an dir gehasst habe?" Woher soll ich das wissen? „Dass ich sie überlebt habe." Wie oft hat mir Dottore immer gesagt dass er sich sehnlichst wünscht dass ich einfach endlich sterbe? Dennoch schweigt Dottore ziemlich lange. „Du hältst mich für das gleiche Monster wie damals. Wieso hat sich deine Einstellung denn gar kein bisschen geändert? Nein. Du liegst völlig daneben. Vielmehr wie du mich immer angesehen hast. Die unerbittliche Angst die bis heute blieb. Nichts ändertesich daran. Sie war immer da und ging nie. Das hasse ich zutiefst. Ich bemühe mich nun schon so sehr, und es ist alles letztendlich vergebens."

Ich halte inne bei diesen Worten. „Was würde dir diese Angst nehmen? Ich bin vollkommen ratlos." Diesen Ruf hat er sich erarbeitet. Es ist immer das Druckgefühl bei Dottore erzwingend perfekt sein zu müssen. Ich war ihm nie gut genug. Ich war immer überfordert. All meine Bemühungen führten dahin dass ich litt. Wie könnte ich keine Angst vor ihm haben? Es sind die schrecklichen Erinnerungen daran. Nichts wird sie ändern können da alles bereits geschehen ist. „Ich habe das Gefühl dass du mir nicht antworten wirst. Andere Frage. Warst du gern unser Lehrling?" Mit Sicherheit nicht. Sollte ich wirklich so ehrlich sein? Letztendlich hat ihn doch noch nie meine Meinung interessiert. Wieso sollte er es also plötzlich wissen wollen?

„...Wenn ich du wäre würde ich keine Antwort auf die Frage erwarten." Ich sehe weg, doch Dottore starrt mich durchdringend an. „Wenn ich du wäre würde ich jetzt zu mir sehen." Ich verkrampfe mich und sehe zu Dottore rüber. „Gib mir deine Hand." Ich zögere und halte ihm dann vorsichtig meine Hand hin. Er nimmt sie und legt sie auf seine. „Wenn ich dir jetzt die Möglichkeit gebe die Hand zurückzuziehen, würdest du es dann tun?" Natürlich. Dennoch zeige ich keinerlei Reaktion. „Was denkst du wo sich im Raum ein Dolch befindet?" Ich tippe ganz leicht auf Dottore's Hand. „Du trägst es bei dir." Es gibt keinen Tag in dem er nicht bewaffnet ist. Womöglich abends auch.

„Das stimmt. Denkst du immer noch dass ich dir etwas antun könnte? Selbst wenn ich alle Waffen ablege die ich bei mir trage?" Dottore ist die Waffe selbst. Sollte ich es wagen? Ich nicke nur ganz knapp. Dottore macht es unbewusst. Das was er amüsant findet, finde ich verletzend. Das ist ganz einfach so. „Was würdest du tun wenn wir ganz allein in einem Raum wären und du wüsstest dass es nur wir beide sind. Keine Störung, keine Angst und ebenfalls keine Erinnerungen. Was würdest du mit mir tun?" Ihn links liegen lassen. Was sollte ich denn sonst tun? Ich starre Dottore nur an. „Ich habe darauf keine Antwort." Dottore starrt mir tief in die Seele.

„Wenn du es richtig errätst könnte ich dir vielleicht deinen Gnosis für Lendour (Zeitmanipulation) wiedergeben. Überleg es dir." Moment mal. Dottore hat ihn? Wie konnte ich das nicht wissen? Aber was soll Dottore denn tun? Die richtige Gelegenheit abwarten und mich töten? Er würde es dann aber wie ein Unfall aussehen lassen. Das muss es sein. Doch ich kann fühlen dass es das nicht ist. „Na los. Überlege mal. Du weißt es selbst. Das was du hasst, liebe ich. Was wird es wohl sein?" Das was ich hasse liebt er? Ein Serum? Ein weiterer Gedanke daran wie wertlos mein Leben ist? Wie nutzlos ich bin? Was soll das denn sein?

„Wenn ich du wäre würde ich mir einen Tipp geben." Ich bin ratlos. Dottore vergeht sein grinsen. „Was tust du bei klarem Verstand nie?" Freiwillig mit ihm reden? „Mit dir interagieren." Dottore deutet drauf hin dass ich fortfahren soll. Worauf will er denn hinaus? „Ich habe keine Ahnung." Er gibt sich eine Gesichtspalme. „Ich habe das Gefühl dass du das nicht ernst nimmst. Glaubst du mir nicht dass ich deinen Gnosis habe?" Dottore holt ihn hervor und hält ihn hoch. Ich starre wie besessen drauf. Seit wann hat Dottore ihn? Und weshalb? Ich dachte die Tsaritsa hat ihn?

„Tja. Dann kriegst du ihn wohl nicht." Und danach steckt Dottore den Gnosis wieder ein. Ich verkrampfe mich. Mein Gnosis..! Ich verziehe das Gesicht und er mustert mich genauestens. „Denkst du nicht dass du es dir nur selbst schwer machst?" Was meint er denn damit? Dann steht Dottore auf und geht zur Tür. *KLICK* er schließt sie ab und ich springe hastig auf. Was soll das denn auf einmal? Dottore mustert jede meine Reaktionen genauestens, doch ich starre ihn nur entsetzt an. „Ich gebe dir jetzt noch eine weitere Chance deinen Gnosis zu bekommen. Und jetzt denk nach." Dottore kommt zu mir rüber und verschränkt die Arme vor der Brust.

„Was hast du heute nicht gemacht, was du aber gestern getan hast?" Unter dem Einfluss eines Serums stehe ich heute nicht, stand ich aber gestern. Hä? Dann seufzt Dottore frustriert. „Du weißt wohl wirklich gar nichts. Was tust du jeden Morgen bei Vigilant Volltrottel, was du bei mir nicht tust?" Jetzt macht es Klick bei mir. „Ihn begrüße ich herzlich." Dottore sein Blick ist unleserlich. „Bedauerlicherweise ja. Und was machst du?" Wieso macht sich Dottore überhaupt die Mühe zu versuchen mir den Gnosis wieder auszuhändigen? „Ich umarme ihn."

Dann seufzt Dottore. „Lass gut sein. Wenn du weiter so verzweifelst fängt dein Kopf gleich noch an zu qualmen. Und Du sagst immer meine Worte seien verletzend.." Dottore fährt sich seufzend durch sein Haar und ich starre ihn einfach nur durchdringend an. „Y/N. Du erinnerst dich noch an unsere Vereinbarung. Stimmt's? Du hast sie jetzt schon nicht eingehalten." Was? Es bestand doch darin Dottore ebenfalls so viel Aufmerksamkeit zu schenken wie Xiao. Nicht mich von Xiao zu trennen. Dottore starrt mir tief in die Seele und ich gluckse. „Wenn ich du wäre würde ich jetzt herkommen und mich umarmen. Und das zügig."

Ich zögere einen Moment und gehe dann zu ihm rüber. Ich lege meine Arme um Dottore und umarme ihn. „Nicht so verklemmt. Das nennst du herzlich? Ich nenne das enttäuschend." Dottore umarmt mich ebenfalls und ich werde mit Wärme umhüllt. Ich stehe stocksteif da und warte nur förmlich darauf dass sich Dottore von mir löst. Doch er tut es nicht. Dottore zieht sich dann nach einiger Zeit halb von mir zurück und er sieht zu mir runter. „Küss mich." Verdammt. Ich zögere und stelle mich dann auf Zehenspitzen. Ich drücke meine Lippen auf seine und ziehe mich dann hastig zurück. „Das kann man doch keinen Kuss nennen."

Dottore schnappt mich und drückt mich auf das Bett. Dottore küsst mich und er hält meine Hände über meinen Kopf. Seine Zunge gleitet in meinen Mund und seine andere Hand wandert über meinen Körper. Dottore vertieft den Kuss weiter, und seine Hand wandert langsam unter mein Oberteil. Ich runzle leicht die Stirn dabei. „Ein Kuss mit dir reicht mir schon lange nicht mehr. Doch etwas anderes lässt du nicht zu." Dottore küsst mich erneut. Was meint er denn plötzlich damit? Dann zieht sich Dottore langsam von mir zurück und ich schnaufe. Mein Gesicht ist heftig errötet und Dottore mustert mich intensiv.

„Du wirkst gerade viel zu unschuldig. Dabei bist du doch kein bisschen besser als ich." Ich zucke zusammen bei seinen Worten. „Was?" Wo bin ich denn genauso wie er? Zwischen uns liegen Welten! Dann grinst Dottore. „Du solltest mal deinen Gesichtsausdruck gerade sehen. Ha." Dottore gibt mir einen weiteren Kuss auf die Stirn und er streicht mir dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann streicht Dottore über meinen Hals. „Hm. Der Knutschfleck ist bereits weg. Das macht nichts." Dottore beugt sich zu mir runter und er beginnt meinen Hals zu küssen. Ich verkrampfe mich und ich spüre wie mir Dottore in den Hals beißt und anschließend über die Stelle leckt.

„Schon besser."  Dottore grinst mich breit an was mich nur noch heftiger erröten lässt. Dann zieht er sich von mir zurück und ich richte mich auf. „Überlege dir was du gegen diese Angst tun kannst. Ich kann dich nicht für immer mit Seren vollpumpen musst du wissen. Auch wenn ich's tun würde." Das glaube ich ihm sogar. Was soll ich denn dagegen tun? Ich kann die Erinnerungen an damals nicht verdrängen und meine Angst runterschlucken. Ich wusste es. Dottore ist und bleibt ungeduldig. Ich hatte ihm doch von vornherein gesagt dass er sich da gedulden muss. Es ist ganz egal was ich tue da es so oder so vergebens ist.

„Was hat dazu geführt dass du dich so gut mit Vigilant Vollidiot verstehst? Sage es mir." Dottore lehnt sich gegen den Schreibtisch und verschränkt die Arme vor der Brust während er zu mir rübersieht. „Er hat mich von Anfang an akzeptiert." Und er hat mich nie verstoßen. Er war stets für und nicht gegen mich. Er war der einzige der nicht sagte ich sei nutzlos. Dottore mustert jede meiner Reaktionen genauestens. „Das war's? Denkst du nicht dass ich dich akzeptiert habe?" Ich schüttle mit dem Kopf. „Was denkst du wie ich dich denn dann damals angesehen habe?" Das weiß er doch selbst. „Als dein Testobjekt." Laborratte trifft's noch eher. So hat er mich schließlich immer genannt. Oder dummes Kind. Eins von den beiden immer.

„Was denkst du was ich heute in dir sehe?" Mein Todesdatum? „Dass ich genauso dumm, erbärmlich und armselig bin wie früher." Dottore seufzt frustriert. „Bezüglich der Vergangenheit werde ich wohl nie die erwünschten Antworten bekommen." Wenn mir Dottore meinen Gnosis für Wyron (Gedankenlesung) wiedergegeben hätte, dann hätte ich zumindest gewusst was er sich für eine Antwort erhofft. Vielmehr habe ich das Gefühl als ob er jetzt meine Gedanken lesen könnte. Ich muss noch herausfinden wie ich meine Visionen benutzen kann ohne den Gnosis zu brauchen. Dann werde ich weitersehen. Doch bis dahin ist noch ein bisschen Zeit. „Weißt du Y/N. Nichts habe ich mir immer sehnlicher gewünscht als dass du Vigilant Yaksha (Xiao) hasst und mich stattdessen so betrachtest wie ihn. Und weißt du wieso?" Ich sehe zu Dottore rüber. „Mein kleines Testobjekt könnte die genannte Person aus meinem Geheimnis sein." Mein Herz setzt ein Schlag aus. Bitte was?!

Das war Kapitel 58. Ich hoffe es gefiel euch! ☾˙❀‿❀˙☽❄︎

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