Kapitel 49: 𝐾𝑟𝑎𝑛𝑘𝑒 𝑆𝑒𝑒𝑙𝑒

Menschen sollten lernen zu leuchten wenn sie der Ansicht sind in der Dunkelheit zu stehen. Während wir die dunklen Aspekte des Lebens kennenlernen, reflektieren wir uns selbst dabei. Haben wir Angst, weswegen haben wir Angst, und wovor fürchten wir uns überhaupt? Es gibt so viele Dinge die unsere Ängste hervorrufen können, dass es kaum zu nennen ist. Es gibt mehr Dinge die uns Angst bereiten anstelle Dinge die uns helfen diese Ängste zu besiegen. Denn oft wenn man denkt man kriegt das hin, geht alles schief weil man den Halt verloren hat. Doch irgendwann kommt der Stützpunkt wieder damit das Leben wieder gerade läuft.

„Oh Gott! Ist sie/er tot? Ich wusste dass sie/er nicht länger durchhält!" „Warum atmet sie/er nicht mehr?" „Holt den Doctor (Dottore)!" Ein Haufen Stimmen ertönen und ich habe heftige Kopfschmerzen. Sie sollen einfach still sein. Das nervt. Wieso kommen sie mich überhaupt in der Anstalt besuchen? Ich runzle leicht die Stirn und Taste dann alles um mir herum ab. Das ist ganz eindeutig nicht die Isolationseinheit. Ich öffne meine Augen, doch ich sehe so oder so nichts. Warum sind die anderen überhaupt hier? Ich dachte sie hassen mich weil ich doch angeblich Dottore zweimal umbringen wollte? Kommen sie jetzt nur weil sie meine Leiche sehen wollen? Da muss ich sie enttäuschen. Ich lebe noch.

Ich reibe meine Schläfen und richte mich auf. Das waren trotzdem nur die Stimmen der Helferlein. „Y/N! Du lebst! Ein Glück!" Xiao's Stimme ertönt und er umarmt mich. Leider. Ich umarme ihn knapp zurück, und ich kann die starrenden Blicke der anderen auf mir spüren. *RUMMS* die Tür fliegt auf und jemand kommt rein. Ich zeige jedoch keinerlei Regung. Die Schritte werden lauter, und ich fühle mich immer noch schrecklich. Ich habe das Gefühl dass alle meine bisherigen Schmerzen um einiges verstärkt sind.

„Weg da! Y/N.." Dottore scheint reingekommen zu sein, und er schubste Xiao von mir weg. Dottore setzt sich auf das Bett und er nimmt mein Kinn in die Hand. „Verflucht. Ich dachte wirklich das war es endgültig mit dir." Dottore zieht mich zu einer Umarmung ran, und ich werde mit Wärme umhüllt. Ich umarme ihn zögernd zurück, und ich atme tief durch. Verdammt. Ich fühle mich einfach nur mies. „Y/N. Wir haben erfahren was passiert ist. Wie geht es dir? Nein. Das ist nicht das was wir sagen sollten. Zuallererst tut es uns leid. Aufrichtig. Auch wenn keine Entschuldigung das wieder gut macht was du durchmachen musstest." Ich halte inne bei Neuvillette's Worten.

Sie haben mich ein Monster genannt. Sie haben mich verstoßen. Alle haben mit den Finger auf mich gezeigt und mich angesehen als wäre ich ein Psycho. Die Nummer können sie sich sparen. Der einzige der wirklich an meiner Seite war, war Xiao. Selbst Dottore hat mehr Eingeständnis gezeigt als sonst wer. Sogar er. Ich ziehe mich langsam von Dottore zurück. „Es ist alles vergeben und vergessen. Keine Sorge." Ich weiß nicht was die anderen für Reaktionen aufweisen, ich kann nur spüren wie mich Dottore anstarrt. „Wirklich? Du bist die/der beste! Wie kannst du uns denn nur vergeben? Du bist zu gütig." Alles leere Worte. Doch noch mehr Streit ertrage ich nicht.

„Wie lange war ich bewusstlos?" Es herrscht eine ziemlich lange Stille. „34 Tage. Jester (Pierro) sprach schon am 12. Tag davon dich zu begraben. Da kannst du dir bestimmt vorstellen was wir ertragen mussten. Dieser alte Knacker hatte wirklich keine anderen Probleme. Wird Zeit dass wir ihn einweisen." Dottore tätschelt meinen Kopf, und die anderen lachen. „Das stimmt! Wir hätten eine Umfrage starten sollen ob Jester (Pierro) mit Y/N die quasi Zelle tauschen soll! Ich glaube da hätte jeder für gestimmt. Stimmt's Y/N? Du hättest ihn doch gerne in der Zwangsjacke gesehen! Nicht wahr? Was dieser alte gerissene Mann dir angetan hat ist echt unter der Gürtellinie!"

Kinich verflucht Pierro, und ich glaub ich heul gleich. Die anderen waren doch selbst nicht besser? Ich drücke meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und schweige. Ich soll mich nicht so haben. „Aber sag mal...dadurch dass dein Sehsinn verloren ging, hat sich dann nicht ein anderer verstärkt?" Ich halte inne bei Xiao's Worten. „Und du siehst wirklich nicht was ich jetzt gerade mache?" Ich schüttle mit dem Kopf. „Sei still. Du siehst es doch! Oder bist du in Wahrheit blind?!" Dottore schlägt Xiao dem Anschein nach auf den Arm. „Ich sehe nicht einmal wer hier ist und wo wer steht. Ich weiß nur dass Dottore vor mir sitzt. Korrigiert mich wenn ich mich irre."

Ich strecke meine Hand aus, doch das ist ganz eindeutig Dottore der vor mir sitzt. „Deine einzige Rettung ist hier. Kein Wunder warum du weißt wer vor dir sitzt~." Ich kann förmlich spüren wie Dottore grinst, und die anderen schnalzen mit der Zunge. „Es sind alle Helferlein hier. Der Doctor (Dottore) ist die Ausnahme." Ich nicke nur knapp und schweige bis auf weiteres. „Aber dass du im Anwesen hier in Snezhnaya bist weißt du, oder? Bzw. beim Doctor (Dottore) im Zimmer? Man, der Kerl hat über dich gewacht wie ein Adler über seine Küken! Haben Adler Küken? Was ich damit versuche anzudeuten verstehst du ja!" Das ganze gequatschte nervt einfach. Ist zwar alles lieb und nett von Dottore, doch wieso sagen sie das in seiner Anwesenheit? Was weiß ich.

„Was wurde aus dem Vorfall?" Eigentlich will ich es nicht wissen, doch ich muss es wissen. Es herrscht dennoch eine verdächtig lange Stille. „Der Doctor (Dottore) hat es geklärt. Mach dir keine Sorgen. Es ist alles wieder gut." Xiao tätschelt meinen Kopf. Einfach so? Das ist schwer zu glauben. Doch wieso kann ich das einfach nicht glauben? Ist das so unrealistisch? Ist es wegen Pierro's Worten? Nichts wird so sein wie vor was weiß ich, 5 Wochen. *RUMMS* die Tür fliegt auf und irgendjemand kommt rein. „Warum seid ihr hier alle versammelt? Wir halten jetzt ein Meeting ab! Schon vergessen?" Offenbar ist es Capitano der reinkam. „Y/N? Du bist wach? Ich dachte schon das war's mit dir!"

Wieso denken die immer direkt dass ich sterbe? Wenn es nach mir ginge wäre ich ja gerne schon längst tot, doch ich lebe ja leider immer noch. Ich Taste mich zum bettende ab und stehe dann langsam auf. Dottore steht ebenfalls auf. Ich drehe mich ein paar mal um. Wo war jetzt die Tür nochmal? Dottore legt seinen Arm auf meine Schulter und führt mich dann raus. Ich lege zögernd meinen Arm ebenfalls um ihn, und dann gehen wir los. Ich frage mich dennoch wie mein Tod verhindert werden konnte. Mein Herz trägt so viele Narben, und das Gift hätte das nur noch mehr beschleunigen sollen. Was ist da denn nur anders gelaufen?

Ich grüble vor mich hin, und dann erreichen wir den Konferenzraum. Glaube ich zumindest. Wir stellen uns an den Tisch, und ich spüre wie Dottore mir seine Maske aufsetzt. Im Anschluss verschränkt Dottore seine Finger mit meinen, und ich habe Angst vor Pierro's Reaktion. Auch wenn ich es nicht sehe, kann ich bis hier spüren wie er mich anstarrt. „Folgendes Herrschaften. Die Mission war ein voller Erfolg. Durch eure Bemühungen konnten wir Amber und Kaeya eins auswischen und somit an ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln lassen. Hätte es die einen oder anderen Umstände nicht gegeben hätte das womöglich noch schneller und einwandfreier geklappt, doch ein Sieg ist ein Sieg." Ich weiß ganz genau dass Pierro mich damit meint.

„Jester (Pierro), nenne endlich die Fakten. Die Mission wurde ebenfalls durch dich verzögert. Weil du ewig nicht geschnallt hast wie du die beiden überführen kannst. Also sei jetzt nicht so." Wieso sollte Dottore so etwas sagen? „Ist ja gut Doctor (Dottore)! Ich habe dieses Meeting einberufen weil ich über Berellia/Drenderian reden wollte. Naja, macht jetzt auch keinen Unterschied mehr ob es mit ihr/ihm, oder eben ohne sie/ihn Erfolgt." Ich will das alles nicht hören. Wie dreist. „Jester (Pierro), ich finde es ist die reinste Frechheit. Hältst du es nicht selbst für dermaßen dreist das vor Y/N zu sagen nachdem was vorgefallen ist? Wenn du nur deswegen ein Meeting einberufen hast beendest du es jetzt besser."

Wieso steht Dottore für mich ein? Ich verstehe das nicht. „Doctor (Dottore), sag mal. Du warst ja ziemlich aufgebracht und wütend als du uns die ganze Geschichte erklärt hast, doch meinst du nicht dass wir noch einmal darüber reden sollten? Berellia/Drenderian soll diesen Fehler nicht nochmal wiederholen." Ich verkrampfe mich und drücke meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. „Y/N hat keinen Fehler gemacht. Viel mehr warst du es. Sollen wir dir jetzt erstmal erzählen was du alles falsch gemacht hast? Denn das willst du wieder nicht hören." Es herrscht eine seltsame Stille. Dottore hat recht.. „Vergesst es. Alle gehen raus bis auf Berellia/Drenderian. Ich muss mit ihr/ihm unter 2 gesunde und 2 blinde Augen reden."

Ich habe Pierro nichts zu sagen. Was ist wenn er mir sagen wird dass er mich zurückschickt? „Los. Raus jetzt! Du auch Doctor (Dottore)!" Die anderen gehen, doch Dottore rührt sich nicht vom Fleck. „Das wird nichts sein was ich nicht auch hören darf. Entweder du sagst es mit mir, oder du lässt es bleiben. Deine Entscheidung." Pierro seufzt genervt. „Dann bleib halt. Doch ein Mitspracherecht hast du nicht." Dottore lacht empört. „Das werden wir ja sehen." Pierro wendet sich dann mir zu. „Morgen fahren die anderen zurück nach Fontaine. Wirst du mitfahren oder wirst du hierbleiben? Es ist deine Entscheidung." Pierro wollte mich doch so oder so loswerden? Meine Meinung hat ihn zudem noch nie interessiert.

Wird er meine Antwort akzeptieren? „Ich fahre mit." Ich will nicht bei den Hauptfatui's bleiben. Sie wollen mich nicht hier haben, und ich will nicht hier sein. Ich kann bis hier spüren dass Pierro wollte dass ich verdufte. „So sei es. Ich werde den anderen sagen dass sie dich mitnehmen sollen. Und da du nicht siehst was du einpacken wirst, wird diese Aufgabe Vigilant Yaksha (Xiao) übernehmen. Doch beschwere dich dann nicht wenn du all die tollen Aktivitäten verpasst während du weg bist." Tolle Aktivitäten? Sowas kenne ich nicht. Und schon gar nicht mit den Hauptfatui's. Das schönste an den Dingen die wir unternahmen war als sie zu Ende waren.

„Denkst du nicht dass es besser wäre Berhina/Dreloydan hierzulassen?" Pierro deutet auf mich. „Guck nicht mich sondern das Kind an. Wenn sie/er darauf besteht und lieber den Gefahren ausgesetzt ist, dann nur zu. Man kann ihr/ihm ja erzählen was man will." Ernsthaft? Ich sage dazu besser nichts mehr. „Und Doctor (Dottore), du denkst besser gar nicht erst dran mitzufahren. Ich werde aufpassen dass du hier bleibst. Wenn Y/N dich hätte sehen wollen wäre sie/er hier geblieben. Also find dich damit ab. Mehr habe ich nicht zu sagen. Geht nun."

Ich wende mich zum gehen ab, doch Dottore bleibt stehen. „Und was ist wenn Y/N will dass ich mitkomme? Was würdest du dann sagen?" Ich halte inne bei diesen Worten. „Du bist anstrengend Doctor (Dottore). Wenn Y/N dafür ist kommst du mit, doch wenn sie/er dagegen ist bleibst du hier. Hängt ganz von Y/N ab." Echt jetzt? „Na los Y/N. Fälle dein Urteil. Willst du mich dabei haben oder nicht?" Ich zögere. Was sollte ich dazu sagen? Will Dottore überhaupt mit? „Wenn Dottore es möchte, dann soll es mir recht sein." Was hätte ich sonst dazu sagen sollen? „Siehst du Jester (Pierro)? Y/N will mich dabei haben. Da hast du's." Und dann verlassen Dottore und ich den Konferenzraum. Das nenne ich mal einen dreckigen Abgang.

„Und Y/N? Worüber hat Jester (Pierro) mit dir gesprochen?" Die anderen rücken mir auf der Pelle und umzingeln mich. „Mensch, ihr Haufen Idioten umschwirrt sie/ihn ja wie die Geier. Ihr habt doch sowieso gelauscht. Ihr habt's gehört. Berhina/Dreloydan und ich kommen mit nach Fontaine. Ob ihr wollt oder nicht." Ich weiß nicht was für eine Reaktion die anderen haben, und wie sie gucken, doch sie schweigen ziemlich lang. Wollen nicht einmal sie mich mehr haben? Ich wusste es. Durch den Vorfall denken auch sie dass ich mich eines Tages über sie hermachen könnte und versuchen könnte sie zu verletzen. So wie ich es angeblich mit Dottore tat. Sie denken es also immer noch.

„Wie schön dass du mitkommst! Ich hatte gehofft dass wir das zu erfahren kriegen. Packt die Koffer, je früher wir losfahren, je früher können wir feiern dass Y/N wieder bei uns ist!" Die anderen beginnen zu jubeln und Dottore zieht mich zu sich ran. „Lach doch mal. Das wird bestimmt toll~." Ich hingegen habe nur ein neutrales Gesicht aufgesetzt.


Zumindest muss ich nicht hier bleiben. „Y/N, kommst du dann noch kurz mit? Ich wollte dir noch etwas sagen." Xiao's Stimme ertönt und ich nicke. „Natürlich." Ich lasse Dottore's Hand los und suche Xiao. Er nimmt dann meine Hand und wir gehen los. Die anderen gehen dann ebenfalls los, und ich spüre Dottore's starrenden Blick auf mir. Xiao tritt dann die Tür auf die zu einem Raum führt, und ich vermute mal dass es sein Zimmer ist. Dann schließt er die Tür. „Mir gefällt irgendwie überhaupt nicht dass der Doctor (Dottore) die ganze Zeit der Meinung ist er müsse bei dir sein. All die Jahre hatte es ihn doch auch nicht interessiert! Ich sage wie es ist. Er soll gar nicht erst auf den Gedanken kommen sich zwischen uns zu drängen."

Xiao hilft mir mich hinzusetzen, und er tätschelt meinen Kopf. „Leg dich ruhig hin und ruh dich aus. Das Gespräch mit Jester (Pierro) war für bestimmt der reinste Horror, nicht wahr? Das muss schwer für dich sein." Ich lege mich hin und schweige bis auf weiteres. „Xiao. Ich habe nachgedacht. Wäre es nicht besser wenn ich zur Tsaritsa zurückkehre? Ich meine-" Xiao legt seinen Finger vor meinen Mund um mich zum schweigen zu bringen. „Nein Y/N. Wir sind alle froh dass du wieder da bist. Denk gar nicht erst dran zurück zur Tsaritsa zu wollen. Es ist die Gegenwart die jetzt noch zählt. Die Zeit ohne dich ist immer schrecklich. Also hör bitte auf alles und jeden anzuzweifeln. Sobald wir in Fontaine sind kannst du dich ausruhen. Nimm dir die Zeit die du brauchst um wieder durchatmen zu können. Wir können solange auf dich warten."

Ich schweige einfach nur. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass das ernst gemeint ist. Denn niemand nimmt Rücksicht auf mich. Xiao ist da wirklich der einzige. Und wenn ich mich jetzt wieder so einen anspinne werden sie ungeduldig werden. Das darf ich nicht zulassen. Das macht alles so kompliziert.. Ich grüble vor mich hin und vergrabe mein Gesicht in Xiao's Kissen. Ich atme tief durch und überlege angestrengt. Xiao ist fleißig dabei seinen Koffer zu packen, und ich werde auf einmal so müde dass ich einschlafe.

„Du hast Berhina/Dreloydan also bei dir versteckt. Und ich hatte mich gefragt warum sie/er nicht wiederkam. Jetzt gib sie/ihn her." Ich höre Dottore's Stimme und werde langsam wach. „Vergiss es! Wo liegt denn das Problem dass ich Y/N mitnehme?" Streiten sie schon wieder? Es ist zu früh dafür. Ich öffne meine Augen und richte mich auf. Direkt verstummen die beiden. Ich reibe meine Augen und habe schon wieder heftige Kopfschmerzen. Von den Rückenschmerzen mal abgesehen. „Xiao..wie spät ist es?" Einer der beiden kommt zu mir rüber und streicht über meine Wange. „Es ist 08:16 Uhr. Du wurdest gerade rechtzeitig wach. Wir wollten gerade frühstücken, dann kannst du gleich mitkommen!"

Ich schüttle mit dem Kopf. „Ich hab keinen Hunger. Würdest du mich zumindest ins Bad bringen?" Es herrscht eine kurze Stille. „Y/N. Du musst etwas essen. Überlege es dir während du dich fertig machst, Ja?" Ich nicke nur knapp. Da gibt es nicht viel zu überlegen. Xiao hilft mir beim aufstehen. „Berhina/Dreloydan." Ich halte inne und sehe in die Richtung wo ich vermute dass da Dottore steht. „Ich bringe dich ins Badezimmer. Ich muss dich etwas fragen." Dottore zieht mich von Xiao weg. „Und das kannst du nicht während ich hier bin Doctor (Dottore)?!" Xiao scheint verärgert zu sein. „Siehst du doch." Dottore nimmt meine Hand und zieht mich aus dem Raum raus. Wir gehen ein Stück und Dottore verstärkt direkt seinen Griff um mich.

„Sage mir doch; jetzt wo du deinen Sehsinn verloren hast, welcher hat sich bei dir verstärkt?" Ich schweige einen langen Moment. „Der Tastsinn." Dottore scheint zu überlegen. „Würdest du den Unterschied zwischen Vigilant Yaksha (Xiao) und mir also erfühlen?" Ich nicke. „Höchstwahrscheinlich schon." Dann hält Dottore nach einen Moment an. „Egal wie oft man das Blut an deinem Gesicht wegwischt, es blutet immer weiter. Stört es dich nicht?" Ist mir gar nicht aufgefallen. „Man gewöhnt sich dran.." Ich spüre wie Dottore meinem Gesicht Näher kommt, und er ergreift mein Kinn. Auf einmal spüre ich wie Dottore über meine Wange leckt und ich zucke leicht zusammen.


Ich spüre wie das Blut somit verschwindet und Dottore verstärkt seinen Griff um mich. Im Anschluss drückt mir Dottore einen Kuss auf die Lippen. Er vertieft den Kuss und das fühlt sich viel verstärkter an. Fühlt sich wirklich so etwas an wenn der Sinn verstärkt wird? Doch irgendwie mag ich's. Voller Hochmut erwidere ich den Kuss und mein Herz beginnt zu rasen. „Wieso musst du immer erst leiden bis du das tust dass ich will? Hm?" Dottore streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ich habe irgendwie keine Antwort darauf. „Geh dich fertig machen. Die anderen scheren schon mit den Hufen."

Dottore schiebt mich ins Badezimmer und macht die Tür zu. Ich sollte mich wohl wirklich langsam fertig machen. Ich habe dennoch ziemliche Schwierigkeiten dabei, doch irgendwann habe ich es dann geschafft. Ich verlasse das Badezimmer, doch ich kann spüren dass Dottore an der Wand steht und gewartet hat. Instinktiv wandert mein Blick zur Wand. „Hm. Entweder bist du gut im raten, oder ich fange an zu bezweifeln dass du blind bist. Kann man denn schon spüren dass ich hier gestanden und gewartet habe~?" Dottore kommt zu mir rüber und zieht mich zu sich ran. „Doctor (Dottore)! Meinst du nicht dass es langsam Zeit wird endlich mal in die Küche zu kommen? Wie lange brauchst du denn!"

Webttore's Stimme ertönt, und offenbar kommt er zu uns rüber. „Kann ich nichts für. Berhina/Dreloydan wollte noch nicht dass ich gehe~." Was? Ich kann förmlich spüren wie Dottore grinst, und ich laufe vor Scham rot an. Wann soll ich das denn überhaupt gesagt haben? Dann geht Dottore los. Muss ich ernsthaft mitkommen? Ich will nicht! „Da bist du ja Y/N!" Gott segne dich Xiao. Er kommt zu uns rüber. Er umarmt mich kurz und tätschelt meinen Kopf. „Xiao..wo ist eigentlich der Vogel den du mir gegeben hast?"

Es herrscht eine kurze Stille. „Er ist in deinem neuen Zimmer! Willst du es sehen?" Ich schüttle mit dem Kopf. Was denn für ein neues Zimmer? Was stimmt denn mit dem anderen nicht? „Doch~! Komm, ich zeige es dir!" Xiao ergreift meine Hand und läuft freudig los. „Xiao! Nicht so schnell..." Irgendwann bleibt er dann stehen und er öffnet eine Tür. „Da wären wir! Mal sehen ob du den Vogel findest." Ich habe nur ein neutrales Gesicht aufgesetzt. Ich streiche an den Möbeln entlang und ich kann förmlich spüren dass es alles hochwertig ist. Das ist viel zu viel. Ich komme mir so ausverschämt vor. Ich brauche das alles nicht. Ich will das alles nicht.

Irgendwann spüre ich dann etwas dickes und rundes was flauschig ist, und das muss der Vogel sein. Ich nehme ihn in den Arm und umarme ihn.


„Erstaunlich dass es keine 2 Minuten gedauert hat bis du ihn gefunden hast. Es freut mich dass du so großen Gefallen an ihm findest." Ich drehe mich um. „Viel mehr freut es mich dass du ihn mir gegeben hast." *RUMMS* die Tür fliegt auf und dem Anschein nach kommt Dottore rein. „Wie gefällt dir das Zimmer?" Ich will dieses Zimmer nicht haben. „Was stimmte mit dem anderen nicht?" Mir reicht das andere Zimmer. Selbst das andere ist schon zu viel. Dottore seufzt. „Vigilant Yaksha (Xiao), erkläre es ihr/ihm. Auf mich hört sie/er nicht." Was? Hätte es nicht mehr Sinn ergeben wenn das Xiao gesagt hätte weil es doch eigentlich andersrum ist? Was weiß ich.

„Y/N. An dem alten Zimmer stimmt alles nicht. Du bist ein ebenbürtiges Mitglied der Fatui's. Also sollst du dich nicht benachteiligt fühlen." Ich wusste es. Es ist nur das Pflichtgefühl etwas für mich zu tun. Von sich aus hätten sie das nicht gemacht. Wenn ich jetzt sage dass ich das Zimmer nicht haben will wird es nur wieder Diskussionen geben, und sie werden denken ich sei undankbar. Ich ahne es. „Du bist so still Y/N. Ist etwas?" Ich zucke zusammen bei Xiao's Worten und ich schüttle mit dem Kopf. „Alles bestens..." Ich verziehe nur leicht das Gesicht.

*RUMMS* die Tür fliegt auf und ich vermute mal dass es Pierro ist der reinkommt. „Was steht ihr immer noch hier rum? Bewegt euch! Ihr habt eine lange Fahrt vor euch! Abmarsch." Dottore nimmt meine Hand. „Ich kann uns doch tele-" Bevor ich den Satz beenden kann legt Dottore seine Hand vor meinen Mund um mich davon abzuhalten es zu sagen. „Was wolltest du sagen Berellia/Drenderian?" Dottore lässt seine Hand jedoch vor meinen Mund. „Dass sie/er sich schon auf die Fahrt freut. Wir sehen uns Chef." Und dann geht Dottore voraus. Hä?

Ich könnte uns doch fast 15 Stunden Fahrt ersparen? Xiao kommt dann zu uns rüber und wir machen uns auf den Weg zum Auto. Wir steigen ein und Dottore sitzt neben mir. „Willst du ernsthaft dieses fette Federvieh mit auf den Platz nehmen Berhina/Dreloydan?" Stört Dottore der Vogel etwa? „Wenn er dich stört lege ich ihn weg." Dottore seufzt. Die Fahrt wird der reinste Horror werden. Ich ahne es.

Das war Kapitel 49. Ich hoffe es gefiel euch! ☾˙❀‿❀˙☽❄︎

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