Kapitel 26: 𝓕𝓮𝓼𝓽 𝓭𝓮𝓻 𝓦ü𝓷𝓼𝓬𝓱𝓮


Hoffnung ist ein Gefühl,
und verzweifelte Versuche die Realität zu verstehen eine Tat.
Doch woher kommt die Angst?
Wieso fürchtet ein Mensch Dinge die ein anderer nicht fürchtet?
Das Unterbewusstsein kann so viele Dinge entschlüsseln die unser Verstand im verborgenen hält.
Wir müssen versuchen dorthin zu gelangen ohne uns dabei selbst zu verunsichern.
Wer Hilfe braucht, soll sie bekommen.
Wer Angst hat, dem soll sie genommen werden.
Man sagt es wäre einfach Ängste zu überwinden so als würde man über den eigenen Schatten springen,
doch für den einen ist es die größte Herausforderung die sich einen ergeben kann.

Die Nacht war schrecklich! Nicht nur diese verdammten Kopfschmerzen, sondern auch noch diese verdammte Müdigkeit! Ich bin so verdammt müde und habe die ganze Nacht kein Auge zubekommen weil mich Webttore's kalte Worte einfach nicht haben schlafen lassen. Dottore hat kaum im Schlaf die Position gewechselt, und zudem hat er mich nicht in Ruhe gelassen. Wieso hat er mich jedes Mal mitgenommen wenn er sich rumgedreht hat! Ich hatte einmal Hoffnung endlich mal meine Ruhe zu bekommen, doch dem war keinesfalls so. Ich habe Dottore die ganze Nacht lang angestarrt, und ich hatte trotzdem keine Minute lang keine Angst vor ihm. Selbst wenn er schlafend viel weniger Furchteinflößend aussieht, ändert das nichts an der Tatsache dass er böse ist sobald er die Augen wieder öffnet. Doch plötzlich zeigt mein Körper nach 8 Stunden Einsicht und ich schlafe ein.

„Ist sie/er tot?" „Ich wusste es! Das ist alles eure Schuld!" „Holt den Doctor (Dottore)!" Was ist los? Ich höre eine Menge Stimmen und dann laute Schritte. „Passt auf." Dottore's Stimme ertönt und es nähern sich mir Schritte. Ich spüre auf einmal wie sich eine Hand auf meinen Arm legt und ich schrecke des Teufelswahnsinns auf. Ich kriege einen heftigen Herzkasper und ich fasse mir panisch an mein Herz während ich die Augen weit aufreiße. Ich sehe mich im Raum um und wieso sind hier plötzlich alle? Ich fühle mich kein Stück ausgeruht. Viel mehr noch müder als vorher. „Verflucht Y/N! Ist es normal bei dir dass du nicht atmest während du schläfst? Ich dachte schon du bist tot!"

Plötzlich macht es Kinich ganz dramatisch, und ich starre nur die anderen an. Eine Sekunde. Wieso haben die anderen Töpfe und Pfannen in der Hand? Was soll aber auch schon sein? Zu schade dass mein Herz trotzdem weiter schlägt. Es ist ja nicht so dass das Herz ebenfalls aufhört zu schlagen sobald man aufhört zu atmen. Das ist Schwachsinn. Ich werfe die Decke beiseite und stehe auf. Plötzlich kommen die Nebenfatui's zu mir rüber und umarmen mich. „Was ist denn los?" Ich starre sie nur verwirrt an und löse mich nach einen Moment von ihnen.

„Wir haben 4 Stunden versucht dich zu wecken! Müssen wir uns Sorgen machen dass du bald gar nicht mehr aufwachst?" Ich starre die anderen nur an. „Tut mir leid." Und dann seufzen alle. „Ernsthaft? Wieso ist das immer das erste was du sagen musst! Also wirklich Berellia/Drenderian." Ich starre sie nur an. „Was soll ich sonst sagen?" Ich reibe mir meine Schläfen. Die Kopfschmerzen sind nach wie vor da. Man. Wann verschwinden sie endlich? „Also gut. Mach dich erstmal fertig! Zum Glück hast du das Fest nicht verschlafen. Komm mit!" Neuvillette nimmt meine Hand und wir verlassen den Raum.

Ernsthaft? Ich wünschte ich hätte länger geschlafen. Was für ein Mist! Ich seufze und dann kommen wir beim Badezimmer an. „Lass dir ruhig Zeit! Wir sind immer noch gut in der Zeit. Also kein Stress!" Ich nicke nur knapp. „Chief Justice (Neuvillette) du verdammter! Nimm jetzt bloß nicht meinen Posten ein! Verschwinde. Ich bringe Y/N in den Festsaal! Musst du nicht noch dein Wasser trinken oder so?" Dottore stapft zu uns rüber, und somit laufen ab jetzt die 3 Minuten. Was ist denn nur los mit den anderen? Wieso sind sie so aufgedreht auf einmal? Ich beginne mich fertig zu machen, und gerade als ich die Tür aufmache werde ich förmlich überrumpelt.

Was ist denn mit denen! „Lass mich dir die Haare machen Y/N." Tartaglia kommt rein und schnappt sich alles. Was soll das? „Ich kann das allein.." Er schüttelt mit dem Kopf. „Das ist mir egal! Lass mich das heute machen." Ich seufze. „Wenn du darauf bestehst.." Er grinst und macht mir dann die Haare zurecht. Dann nachdem es fertig ist tätschelt er meinen Kopf. „Na bitte! Sieht doch total schick aus!" Ich starre ihn nur an. „Tartaglia, wozu der ganze Aufwand? Das ist alles viel zu viel.."



Er schüttelt mit dem Kopf. „Keineswegs! Und jetzt komm mit. Wir wollen mit unserem tollen Fest anfangen!" Ich seufze und wir verlassen das Badezimmer. „Jetzt wird es erstmal Zeit für das Mittagessen! Und du wirst dabei sein." Ich seufze. „Ich habe keinen Hunger." Tartaglia scheint das nicht sonderlich zu interessieren. War ja klar. Dottore läuft neben uns und sieht die ganze Zeit zu mir runter. Wie unangenehm. Wir erreichen den Speiseraum und setzen uns. Wieso nochmal muss ich ihren Festen beiwohnen? Weil sie wissen dass mich das nervt? Ja genau. Das muss es sein. „Berellia/Drenderian. Du siehst so fertig aus. Hast du denn gar nicht geschlafen?" Thoma sieht zu mir rüber und die anderen dann ebenfalls.

„Alles gut. Ich habe nur die halbe Nacht kein Auge zubekommen. Nicht so wild." Wieso starren mich alle so an als wäre ich ein Monster? Darf ich nicht einmal mehr ehrlich sein? Na gut. Dann belüge ich sie ab den heutigen Moment eben nur noch. Wenn sie sich dadurch besser fühlen. „Ich freue mich schon auf das Fest! Wer noch?" Columbina verkündet freudig wie sehr sie sich freut, und die anderen Stimmen ihr alle zu. Bis auf ich natürlich. Okay, wie werde ich bewusstlos? Reicht es wenn ich die Treppe runterfalle? Obwohl. Ich kann nicht noch mehr Schmerzen ertragen!

Ich stochere nur im essen rum und blende direkt die Gespräche der anderen aus. Sollen sie doch erzählen was sie wollen. Solange sie mich in Ruhe lassen ist alles in Ordnung. Größtenteils. Doch was finden sie an diesem Fest überhaupt so toll? Ach. Was interessiert's mich. *SCHNIPS* Dottore schnipst mir vor die Nase und ich zucke heftig zusammen. Ich sehe zu ihm rüber und er schüttelt nur mit dem Kopf. „Unglaublich." Hä? Ich starre ihn nur fragend an, und er nimmt mir den Teller weg und beginnt das Fleisch davon zu schneiden. Er tut etwas auf die Gabel und hält sie mir hin. „Das kann man sich keine Sekunde länger mitansehen. Und jetzt iss endlich. Du sollst nicht an Magersucht sterben. Immerhin sollst du nicht noch dünner werden als du bereits bist."

Ich starre ihn nur an und will mir die Gabel nehmen, doch er besteht darauf sie mir hinzuhalten. „Na los. Mach den Mund endlich auf." Ich tue es nur zögernd und öffne meinen Mund. Dottore schiebt mir die Gabel in den Mund und beginnt mich zu füttern. „Ich kann alleine essen.." Dottore starrt mich durchdringend an. „Nein das kannst du eben nicht. Denn sonst würdest du es tun. Letzte Chance." Dottore gibt mir die Gabel wieder und ich quäle mir das Essen dann hinter bis endgültig Schluss ist. Ich glaube es kommt mir gleich wieder hoch. Die anderen unterhalten sich freudig, und zum Glück lassen sie mich in Ruhe. Ich kann nicht noch mehr Stress verkraften!

Ich werde schon langsam wahnsinnig wegen der ganzen Stimmen. Mein Herz rast deswegen total und ich beginne zu schwitzen. War vielleicht irgendwas in dem Essen weswegen ich mich auf einmal so unwohl fühle? Mir wird ebenfalls total schwindelig und meine Hände werden ebenfalls total schweißig. „Sag mal Y/N, fühlst du dich nicht wohl? Oder warum zitterst du so?" Ich sehe zu Chiori rüber und plötzlich landen alle Blicke auf mir. Geduld Y/N. Vielleicht gehen die anderen gleich in einen Raum wo es kühler ist? Ich hoffe es.

„Stimmt. Du bist so rot im Gesicht. Was ist denn auf einmal los?" Wieso starren mich alle so an als wäre ich ein kompletter Psycho? Mach das es aufhört! „N-Nichts...alles gut." Meine Stimme bricht auf einmal ab, und ich kralle mich an meine Kleidung. Was ist bloß los auf einmal mit mir? Was war in dem Essen drinnen! Innerlich fluche ich vor mich hin, und der Schwindel wird immer schlimmer. Notiz an mich selbst; nimm nie wieder das Essen an wenn es dir Dottore gibt. Wieso schwitze ich nur so urplötzlich? Ich verstehe im Moment gar nichts mehr. Ich ignoriere die ganzen Blicke und will am liebsten das Essen gar nicht weiter essen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sind dann alle mit dem Essen fertig und stehen auf. Meine Erlösung! „Lasst uns nun zu den Wünschen überkommen. Wir gehen am besten dafür in den Festsaal." Alle nicken ihm zu und gehen freudig vor. Ich folge ihnen nur mit einem gewissen Abstand und ich reibe meine Schläfen. Schwindel, Kaltschweiß, Herzrasen und Kopfschmerzen in Kombination sind einfach nur der Horror. Ich will zurück ins Bett. „Wird's Heute auch noch mal was?" Plötzlich ertönt Dottore's Stimme neben mir und ich schrecke heftig auf. Er ergreift meine Hand und dann zieht er mich hinter sich her. Der Weg erfolgt im schweigen und dann kommen wir im Festsaal an.


Die Blicke aller wandern zu uns, doch ich sehe nur sonst wohin. Ich habe keine Lust mehr auf dieses Fest. Wir setzen uns anschließend zu den anderen und Pierro lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. Ich sehe mit Tunnelblick zu ihm, und er klatscht einmal freudig in die Hände. „Dieses Jahr sind die Wünsche ziemlich speziell ausgefallen muss ich sagen. Denn alle sind an dich gerichtet Berellia/Drenderian." Ich zucke zusammen und direkt rast mein Herz noch mehr. Waren sie sich etwa alle einig? Ich wusste es. Sie wollen mich tot sehen. Sie haben es genossen als ich bei der Tsaritsa war. Wie konnte ich es nur wagen etwas anderes denken zu wollen? Ich bin einfach zu egoistisch.

Ich zittere leicht und kralle mich an meine Kleidung. „Also gut. Es gibt bestimmte Aufteilungen bezüglich der Wünsche. Zum einen der große Hauptwunsch unserer Helferlein, und ebenso der andere Hauptwunsch unserer Hauptfatui's. Und dann hatte der Doctor (Dottore) ebenfalls noch einen Extra Wunsch. Welchen möchtest du zuerst erfahren Berellia/Drenderian?" Ich starre ihn nur an, und die gesamte Aufmerksamkeit ist auf mich gerichtet. „B-Beginn einfach mit den Helferlein.." Morgen werde ich sowieso tot sein. Bestimmt haben sie alle zusammen meinen detaillierten und qualvollen Tod geplant. Ich ahne schlimmes.

„Nun gut. Dann beginne ich also mit den guten Helferlein." Pierro holt einen Zettel hervor und klappt ihn auf. „Bereit? Sie wünschen sich alle dass du uns nicht mehr verlässt. Ob du diesen Wunsch erfüllst hängt ganz von dir ab." Ich will gerade sagen dass ich ein kurzes aber dennoch erfülltes Leben hatte als ich aufschrecke. „Eine Sekunde. Ihr wünscht euch nicht meinen Tod?" Alle tauschen Blicke miteinander aus und sehen im Anschluss wieder zu mir. Plötzlich lachen alle. Ich laufe rot an vor Verlegenheit und sehe nur zum Zettel in Pierro's Hand. „Pierro, kann ich den Zettel kurz sehen? Das kann ich nicht glauben." Er gibt ihn mir und ich nehme ihn.

Tatsächlich. Wieso sollten sie sich so etwas wünschen? Ich verstehe es nicht. „Also Berellia/Drenderian. Wirst du uns diesen simplen Wunsch erfüllen?" Mein Blick wandert zu Kinich rüber. „Ich werde mich bemühen. Nur für euch." Die Helferlein jubeln und grinsen mich breit an. „Kommen wir nun zum 2. Hauptwunsch." Pierro räuspert sich kurz. „Willst du raten oder willst du es gleich erfahren?" Sie werden sich aber garantiert meinen Tod gewünscht haben! Besonders wegen dem was Webttore sagte. Er hat noch nie Witze bei sowas gemacht. Mein Herz beginnt heftiger zu rasen. „Sprich es frei heraus." Er nickt mir zu. „Wir wünschen uns dass du mit uns ein ganz neues Fest kreierst. Etwas dass wir noch nicht hatten. Nur mit dir." Hä? Wieso sollten sie sowas wollen?

„Wie sieht es aus? Wirst du ihn uns erfüllen?" Ich nicke nur knapp. „Wenn ihr darauf besteht." Ich weiß zwar nicht warum sie das wollen, doch ihre Absichten sind sowieso immer viel zu undeutlich. Ich seufze einmal und dann hält mir Pierro einen letzten Zettel hin. „Na los. Nimm ihn schon." Ich starre nur auf den Zettel in Pierro's Hand und nehme ihm zögernd. Ich klappe ihn auf und lese es mir knapp durch. Ich halte inne und verkrampfe mich. Nicht im Ernst, oder? Dottore will mit mir nach Khaenri'ah fahren? Wieso! Wird das nicht wieder so ein Horrortrip werden wie der, bevor ich die Fatui's quasi verlassen habe? Mein Herz rutscht mir in die Hose und ich beginne heftig zu zittern.

Ich will ihm den Wunsch nicht erfüllen! „Und Y/N? Wirst du dem Doctor (Dottore) seinen Wunsch erfüllen?" Es sind alle 34 Augen auf mich gerichtet, und mein Herz rast total. Ich verkrampfe mich und Dottore sieht mich bedrohlich sowie erwartungsvoll an. Er wird mich umbringen wenn ich nein sage! „N-Natürlich..." Meine Stimme ist nichts weiteres als ein kränkliches Flüstern, und wieso starren die anderen mich so an? Habe ich irgendwas falsches gesagt? „Berellia/Drenderian, geht es dir nicht gut? Hier drinnen ist es normale Raumtemperatur. Und deine Nase blutet ebenfalls. Schwitzt du denn so sehr dass deine Nase schon blutet?"

Ich zucke zusammen bei Pierro's Worten und ich wische das Blut schnell weg. Wieso rast mein Herz denn nur so? „Wie dem auch sei. Jetzt habt ihr erstmal Freizeit! Aber heute Abend seid ihr besser pünktlich zum Abendessen." Alle nicken ihm zu und stehen freudig auf. „Einen Moment noch Doctor (Dottore). Ich möchte mit dir noch kurz reden." Dottore sieht zu mir und runzelt dann die Stirn. „Halt es kurz." Ich bin die/der erste die/der den Raum verlässt und ich gehe in das nächstgelegene Badezimmer.

Plötzlich steigt mir die Galle in den Mund und ich spucke eine große Menge Blut aus. Meine Sicht wird kurzzeitig schwarz und kommt dann wieder. Meine Knie werden weich und ich sacke zu Boden. Ich halte mich am Waschbecken fest und kralle mich dran. Dann ziehe ich mich wieder auf die Beine und spüle meinen Mund aus. Was ist denn nur los? Kaltes Wasser zu trinken normalisiert ein rasendes Herz. Ich nehme mir einen Behälter und fülle ihn mit kaltem Wasser. Doch zu meinem Bedauern klappen so welche einfach Tricks nicht. Ich atme zittrig aus und lege den Behälter weg nachdem ich ihn gesäubert habe und dann verlasse ich das Badezimmer nachdem ich wieder halbwegs normal aussehe.

Was ist denn nur so plötzlich los mit mir? Ich schüttle den Gedanken ab und reibe meine Schläfen. Ich sollte dennoch die Zeit sinnvoll nutzen. Ich wollte noch mit Xiao reden. Und das werde ich jetzt auch tun. Er hat vorhin den Raum ebenfalls verlassen. Doch wo ist er hingegangen? Kinich wird es wissen. Und wenn man vom Teufel spricht kommt mir Kinich entgegen. „Kinich. Weißt du wo ich Xiao finde?" Er bleibt stehen und nickt. „Ja. Er ist in sein Zimmer gegangen." Ich nicke ihm zu, doch ich habe keine Ahnung wo es ist. Dann lacht er. „Stimmt ja. Sein Zimmer ist im 6. Stockwerk. Geh einfach 2 Treppen noch nach oben, und sein Zimmer ist in der Mitte. An der Tür steht die Nummer 14 drauf." Ich nicke ihm zu. „Ich danke dir."

Er nickt mir zu und dann mache ich mich auf den Weg nach oben. Dann erreiche ich die Tür und stehe davor. Ich starre nur drauf und klopfe dann an. Ich gehe rein und Xiao liegt in seinem Bett. Ich schließe die Tür und gehe zum Bett rüber. „Xiao. Können wir kurz reden?" Er setzt sich aufrecht und sieht mich unbeeindruckt an. „Was willst du, du kleine Nervensäge?" Er verschränkt die Arme vor der Brust und ich sehe ihm in die Augen. „Hör zu. Ich möchte nur meine Antworten bekommen." Ich setze mich auf das Bett und sehe zu ihm hoch.

„5 Minuten. Länger nicht." Ich nicke. „Natürlich. Ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden und daher spreche ich es frei heraus. Was hat dazu geführt dass du dich plötzlich von mir abwendest? Habe ich etwas getan oder gesagt dass dich womöglich verletzt haben könnte? Bitte sage es mir. Ich kann mir einfach keinen Reim drauf machen was es sein könnte. Haben dir unsere heimlichen Treffen denn gar nichts bedeutet?" Xiao seufzt. „Weißt du es echt nicht?" Ich schüttle mit dem Kopf. „Du brauchst mich nicht. Du verbringst ohnehin schon sehr viel Zeit mit dem Doctor (Dottore). Ich habe doch selbst gesehen dass er dich glücklich macht. Ich sehe es dir an. Du magst ihn. Womöglich sogar sehr."

Ich zucke heftig zusammen. „Warte mal. Was!? Wie kommst du denn auf so einen Unsinn?" Ich starre ihn nur an als hätte er ein Rad ab. Ich nehme vorsichtig Xiao's Hände. „Xiao. Du bist für mich die wichtigste Person in meinem Leben. Du hast Licht in meine Dunkle Welt gebracht und hast mir Kraft gegeben wo ich nicht dachte dass es sie gibt. Du hast mir stets deine helfende Hand gegeben wenn ich sie brauchte. Du bist für mich das einzige Licht das in meiner Welt leuchtet. Dottore mag mich keinesfalls. Und ich habe Angst vor ihm. Ich könnte niemals jemanden wie ihn lieben. Das solltest du wissen. Mach dir keine Sorgen."

Ich sehe ihm in die Augen. „Die Worte und ebenfalls die Taten. Du willst mir gerade erzählen dass da nichts zwischen euch ist? Ich sehe es doch immer. Du genießt seine Nähe und er deine. Küsst ihr euch aus Langeweile oder was?" Ich starre ihn nur an. „Du verstehst da etwas ganz falsch. Du weißt immer noch dass wir hier über Dottore reden, richtig? Du unterscheidest dich sehr von Dottore. Niemals könnte man euch 2 vergleichen. Die Unterschiede sind zu groß. Und wieso habe ich als ich bei der Tsaritsa war denn nur drauf bestanden dich zu treffen? Ich hätte jederzeit die anderen kontaktieren können. Doch ich wollte nur dich sehen. Schon vergessen? Gerade als ich am Ende war, und meine Träume sowie meine Existenz dabei war den Berg hinabzustürzen, warst du da und hast mich davor bewahrt. Du warst der einzige der mir gezeigt hat wie schön das Leben sein kann wenn man es mit der richtigen Person teilt sowie durchlebt. Ich habe es nur durch dich hier in dieser Hölle ausgehalten. Weil ich wusste dass du da bist und zu mir stehst."

Xiao starrt mich einfach nur schweigend an. „Es fällt mir ernsthaft schwer diesen Worten glauben zu schenken. Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass du diese Worte ernst meinst. Du hast es selbst gesagt. Du magst die Nähe von ihm." Ich seufze. „Erinnere dich dran wann ich das gesagt habe. Du weißt dass Dottore gerne mit Seren hantiert, nicht wahr? Und des Öfteren hat er mir das Liebesserum eingeflößt. Denkst du wirklich ich würde sowas bei klarem Verstand sagen, geschweige denn ihn umarmen oder küssen? Ich traue mich nichtmal abends zu atmen wenn er drauf besteht dass ich bei ihm schlafen soll. Nur bei dir kann ich wirklich ich selbst sein. Denn du akzeptierst mich so wie ich bin, und versuchst nicht jemanden aus mir zu machen der ich nicht bin. Ich meine, sieh mich an. Unter den ganzen blauen Flecken und Nähwunden verbergen sich immer noch Narben. Dottore hat sie mir alle mit der Zeit lang zugefügt. Wieso sollte ich jemanden mögen der mich jeden Tag ausgenutzt hat nur um sein Wissen zu erweitern? Ich habe Angst davor auf was er alles für Ideen kommen könnte da ich jetzt wieder da bin, doch du hingegen hast mich nie verletzt."

Dann deute ich auf mein Herz. „Es gibt zurzeit nur eine Narbe die wirklich wehtut. Und das ist diese hier." Xiao starrt drauf und sieht dann wieder zu mir rüber. „Was versuchst du damit anzudeuten Y/N?" Ich hole tief Luft. „Meine Welt liegt in Trümmern. Ich habe allein nicht die Kraft sie wieder in Ordnung zu bringen. Ich brauche eine unterstützende  Hand die mir hilft. Und keiner kommt für mich infrage außer dir. Ich kann auf jeden und alles verzichten solange ich dich an meiner Seite habe. Es macht mich fertig dass du mir den Rücken zukehrst. Und wenn du je einen Wert auf unsere Freundschaft gelegt hast, dann siehst du das genauso. Du willst mich doch eigentlich gar nicht verstoßen? Korrigiere mich wenn ich falsch liege."

Plötzlich erhellen sich Xiao's Augen und er hustet kurz. „Verdammt Y/N. Es tut mir so leid." Plötzlich zieht er mich zu einer Umarmung ran und ich umarme ihn ebenfalls. „Du hast recht. Es sind die Gesten und nicht die Worte. Ich hatte so eine Angst dass du den Doctor (Dottore) bevorzugst dass ich gar nicht gemerkt habe wie sehr ich mich von dir abgewendet habe. Wir haben uns auseinandergelebt. Obwohl ich es nicht wollte habe ich es getan. Es tut mir leid." Ich schüttle mit dem Kopf. „Nein. Mir tut es leid. Ich habe dir den Eindruck vermittelt weil ich unbewusst gehandelt habe. Doch ich verspreche dir dass niemals jemand deinen Platz einnehmen wird. Nur du und ich. Gegen den Rest der Welt. Wir sind ein Team." Ich lächle ihn an nachdem wir uns leicht voneinander weggezogen haben. Er lächelt ebenfalls. „Du hast recht. Nur du und ich."

*RUMMS* plötzlich fällt die Tür auf dem Rahmen und alle zeigen sich. Ernsthaft? „Ihr streitet nicht mehr?" Ich schmunzle. „Welcher Streit?" Wir lächeln uns beide an. „Wirklich? Alles wieder gut?" Was sollen diese dummen Fragen! Haben die uns etwa belauscht? „Ja. Vergeben und Vergessen." Die anderen hingegen starren sich selbst alle verwirrt an. „Wie ist das möglich? Ihr zwei seid echt seltsam." Doch irgendwie scheinen die Nebenfatui's sich für uns zu freuen. Die anderen jedoch nicht. Dottore mustert mich besonders intensiv. Die Versöhnung mit mir und Xiao wird nichtmal Dottore durcheinander bringen können. Da kann er so gruselig gucken wie er will.

Das war Kapitel 26. Ich hoffe es gefiel euch! ☾˙❀‿❀˙☽ ❄︎

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