Kapitel 25: 𝐄𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐢𝐥 𝐯𝐨𝐧 𝐌𝐢𝐫


Wir brauchen Licht zum sehen.
Wir brauchen Dunkelheit zum schlafen.
Wir brauchen Ruhe zum genesen.
Wir brauchen Zeit zum wachsen.
Wir brauchen Menschen zum lieben.
Wir brauchen Unterstützung zum kämpfen.
Wir brauchen Chancen die sich uns geben.
Wir brauchen Hoffnung die nicht verschwindet.
Wir brauchen Hindernisse um sie zu überwinden.
Wir brauchen Antworten auf unsere Fragen.
Wir brauchen Heilmittel gegen Krankheiten.
Einsicht führt zu Verständnis, und unsere Träume führen uns zu unsere Ziele.
Der Wille wird stärker je fester man an etwas glaubt.
Dinge die man sich einredet werden geschehen.
So erhält uns unsere Liebe an Fantasie am Leben.

Ich bin viel zu leichtsinnig. Ich sollte mir abgewöhnen immer Dinge zu erzählen die zu viel über meine Persönlichkeit verraten. Ich habe mir doch selbst vorgenommen nicht mehr den anderen zur Last zu fallen. Und ich falle schon wieder drauf rein. Das darf alles nicht passieren. Ich bin im Festsaal mit Thoma und Kinich, und ich sollte jetzt wirklich still sein. Zum Glück haben Kinich und Thoma Webttore verscheucht sodass er jetzt nicht mehr da ist. Zumindest etwas positives. Ich sollte jetzt aber wirklich anfangen aufhören von meinem deprimierenden Leben zu berichten und den anderen etwas vorzumachen. So wie sie mir auch immer etwas vormachen.

„Thoma, was kannst du noch alles mit deiner Vision machen?" Er sieht zu mir rüber und überlegt. „Ich kann so einiges! Und wenn wir schon beim Thema sind, soll ich dir mal etwas lustiges zeigen? Das wird dich bestimmt von deinem Kummer gegenüber Xiao ablenken!" Ich starre ihn nur an. „Kummer ist es in dem Sinne zwar nicht, doch du kannst mir ruhig das zeigen was du willst. Ich bin gespannt." Thoma nickt mir grinsend zu, und dann legt er seinen Zeigefinger auf meinen Bauch. Er stupst mich an, und dann spüre ich wie er Pyro anwendet.

Plötzlich beginne ich mich leicht zu fühlen, und ich starre nur drauf. „Schließe kurz deine Augen." Ich nickt und tue es. Plötzlich spüre ich wie ich mich immer leichter fühle, und es ist so als ob ich den Boden unter meinen Füßen nicht einmal mehr richtig spüren würde. „Also gut. Öffne deine Augen wieder." Ich tue es langsam und zögernd, und ich japse auf. Ich schwebe und bin nur 2 Zentimeter von der Decke entfernt. „Wie? Wie aufregend! Ich schwebe!" Ich setze ein falsches Lächeln auf und übe ein paar seltsame Bewegungen aus. Thoma und Kinich grinsen mich an und ich schwebe einfach nur an der Decke entlang. Ziemlich witzig die ganze Sache.

*RUMMS* die Tür fliegt auf und Pierro kommt mit Dottore rein. Thoma und Kinich drehen sich um, und ich falle plötzlich von der Decke runter. *BATSCH* *KNACK* jetzt habe ich mir bestimmt etwas gebrochen. „Ach verdammt! Tut mir leid Y/N!" Thoma dreht sich hastig um, und ich zeige nur mit zitterndem Arm einen Daumen hoch. „A-Alles b-bestens.." Das hat vielleicht wehgetan! Thoma hilft mir beim aufstehen, und ich klopfe mir die Kleidung ab. „Geht's wieder? Das tut mir jetzt aber wirklich leid!" Ich schenke ihm ein erzwungenes Lächeln. „Ist nicht schlimm..alles gut." Thoma seufzt und ich löse mich von ihm. Wieso muss ich immer nur so angestarrt werden? Ich hasse es zutiefst im Mittelpunkt zu stehen.

„Was führt dich eigentlich her Jester (Pierro)?" Mein Blick wandert zu Pierro. „Achso. Ich wollte mal sehen wie die rechten Dinge so laufen. Was sollte das gerade werden?" Thoma grinst etwas. „Y/N hatte mich nur gefragt was ich alles mit Pyro so kann! Ich musste ihr/ihm einfach den Schwebetrick zeigen! Ihr hättet mal sehen sollen wie toll sie/er das fand! Dieses Kind ist sogar total angetan sowie fasziniert von meinen Heißluftballons!" Thoma tätschelt meinen Kopf, und ich sehe beschämt weg. „Thoma! Zu viele Informationen.." Und dann lachen sie.

„Wie laufen bei euch die Vorbereitungen?" Pierro sowie Dottore starren nur mich an. Ich war es nicht die/der gefragt hat! Sie sollen nicht so gucken. Das ist zutiefst unangenehm. „Sie laufen ziemlich gut. Wieso ist Beta (Webttore) vorhin gegangen? Was habt ihr gemacht?" Thoma und Kinich deuten auf mich. „Der gerissene Kerl hat sowieso nichts gemacht! Das einzige was er konnte war Y/N wieder schlechtes zuzureden! Sie/Er mag nicht so aussehen, doch sie/er war ganz verletzt deswegen! Daraufhin haben wir ihn vergrault! Wir können die Chance doch nicht verstreichen lassen einmal Y/N Lächeln zu sehen! Das ist doch wie Geburtstag und Weihnachten an einem Tag!"

Ich laufe rot an vor Verlegenheit und ich sehe weg. „Tatsächlich?" Wieso hat Dottore so einen seltsamen Unterton während er mich so gruselig ansieht? „Was hatte der Clown gesagt?" Ich verkrampfe mich. „Er sagte, und ich zitiere-" Ich halte Thoma den Mund zu und schüttle mit dem Kopf. „Spielt doch keine Rolle.." Wieso müssen sie es immer so unangenehm machen? „Y/N! Perfekt! Kommst du mal kurz? Ich brauche jemand kleinen und dünnen weil ich zu groß und zu fett für die Aufgabe bin!" Plötzlich erscheint Neuvillette und grinst mich an. Der Blick aller wandert direkt zu ihm. „Oh..Na gut." Ich gehe zu ihm rüber. „Ihr könnt dieses Gespräch auch sicher ohne Berellia/Drenderian führen! Ich will auch mal 5 Minuten mit ihr/ihm verbringen!" Und dann nimmt Neuvillette meine Hand und zieht mich aus dem Raum raus.

„Wobei kann ich dir denn helfen Neuvillette?" Er lächelt mich an. „Ich brauche nur etwas von dort drüben. Ich bin zu groß und gelange somit dort nicht hin. Dadurch dass du so klein bist, bist du natürlich im Vorteil." Ich nicke. „Aber wenn ich denn etwas von irgendwo oben brauche bin ich wiederum im Nachteil." Und dann lacht er. „In Momenten wie diesen stehe ich dir gerne zur Verfügung!" Ich schmunzle bei seinen Worten und dann erreichen wir einen Raum. Ich schlängle mich durch eine Lücke und hole dann das hervor was Neuvillette brauchte. Im Anschluss gebe ich es ihm und klopfe mich ab. Dann verlassen wir den Raum wieder. „Hab vielen Dank Y/N!" Ich nicke ihm zu. „Hab ich doch gern gemacht." Er lächelt. „Ach übrigens. Du hast da noch etwas Staub im Gesicht."

Ich wische einmal grob über mein Gesicht und Neuvillette lacht. „Knapp verfehlt." *WUSCH* Neuvillette übt eine Handbewegung aus und spritzt mir dann etwas Wasser ins Gesicht. „Viel mehr da." Ich lache und Neuvillette tätschelt meinen Kopf. „Gut. Jetzt hast du deinen blöden Gegenstand! Wir waren noch nicht fertig mit Y/N!" Plötzlich kommen Dottore und Pierro zu uns rüber, und direkt vergeht mir mein Lachen wieder. Dottore starrt mich intensiv an und Pierro sein Blick schweift zwischen Neuvillette und mir hin und her. „Komm mit. Das Gespräch führen wir jetzt fort." Ich verziehe das Gesicht und Dottore und Pierro gehen voraus.

„Also dann, wir sehen uns!" Ich nicke Neuvillette zu und sehe dann zu Pierro und Dottore zu folgen. Wir gehen zurück in den Festsaal, und plötzlich ist Xiao ebenfalls dort. Ich bleibe stehen und sehe ihn an. „Überraschung! Willst du dich nicht wieder mit meinem Brüderchen vertragen?" Plötzlich schubst Kinich Xiao zu mir rüber. Xiao runzelt die Stirn und sieht hasserfüllt zu mir runter. „Was soll das Malipo (Kinich)! Zwing mich nicht mit diesem ekligen Kind zu interagieren! Beta (Webttore) hatte vollkommen recht! Ich stimme ihm komplett zu." Und dann rempelt mich Xiao beim weggehen an und ich starre ihn nur entsetzt an.

Das tat weh. Das tat gerade sehr weh. „Xiao.." Ich drehe mich um und will ihm gerade hinterherlaufen als Dottore mein Handgelenk ergreift und mich aufhält. „Man läuft niemanden hinterher." Ich runzle die Stirn und befreie mich aus Dottore's Griff. „Auf dich ist er ja nicht sauer." Ich wende mich von ihm ab und gehe im Raum umher. Ich spüre die starrenden Blicke der anderen auf mir, doch ich ignoriere sie. Dann kommt Dottore zu mir rüber und stellt sich vor mich. „Weißt du warum er dich hasst? Also ich weiß es~." Ich starre ihn nur Stirnrunzelnd an und wende daraufhin meinen Blick ab.

Dottore holt einen Spiegel hervor und hält ihn mir hin. „Da hast du die Antwort." Will er damit andeuten dass ich hässlich bin? Ich starre mich nur in den Spiegel und ich balle eine Faust. Ungewollt kullert mir eine Träne aus dem Auge und ich knirsche leicht mit den Zähnen.

Ich wende mich von ihm ab und er starrt mir hinterher. Nicht zu fassen. „Wow. Es hat keine 24 Stunden gedauert bis Beta (Webttore) Berellia/Drenderian fast vergrault hat, und es hat ebenso wenig keine 24 Stunden gedauert bis der Doctor (Dottore) sie/ihn zum weinen gebracht hat. Und wenn das so weitergeht wird es keine 24 Stunden dauern bis sie/er uns wieder verlässt weil ihr es wieder geschafft habt sie/ihn zu verscheuchen." Kinich zieht mich zu sich ran und gibt mir eine kurze Umarmung.

Auch wenn ich nicht will ziehe ich mich zurück und starre nur beschämt überall hin, nur nicht zu Dottore. Ich wische die Träne nur schnell weg. „Berellia/Drenderian, sei doch so gütig kurz mitzukommen. Ich wollte noch kurz mit dir reden." Ich nicke nur knapp. Pierro geht voraus und ich folge ihm. Ich muss mich beruhigen. Wieso bin ich denn nur so verdammt wütend? Ich atme tief durch, doch das hat noch nie etwas gebracht. „Sofort stehenbleiben. So schnell wirst du mich nicht los Berhina/Dreloydan." Plötzlich kommt Dottore zu uns rüber, und jetzt werde ich gleich noch wütender. Muss das sein?

Dann erreichen wir Pierro's Büro und er tritt die Tür auf. Wir gehen zum Sofa rüber und setzen uns. Dottore setzt sich neben mich, und ich rücke so weit es geht von ihm weg. Dottore starrt mich durchdringend an, doch ich sehe nur zu Pierro. „Folgendes Berellia/Drenderian. Ich wollte dich noch die ein oder andere Sache bezüglich der Tsaritsa fragen." Ich zucke leicht zusammen, doch ich lasse es mir nicht anmerken. „Sprich es frei heraus. Ich will es hinter mich bringen." Er nickt mir zu. „Natürlich. Ich bin mir sicher dass du am liebsten die Erinnerungen an die Tsaritsa verdrängen willst, doch es gibt noch die ein oder andere Sache die offene Fragen hinterlassen haben. Wieso hast du andauernd Tabletten zu dir genommen? Warst du bevor du vor Jahren zu uns kamst schon Tablettenabhängig?"

Muss das der goldene Start sein? Kann man es nicht langsam angehen? Ich lüge ihn einfach an. „Das war ich. Ja." Pierro starrt mich so an als hätte ich ein Rad ab, und ich hingegen starre ihn nur an. „Nun gut.. Wie entstand die Sucht denn?" Ernsthaft? „Bitte hinterfrage es nicht." Pierro nickt. „Natürlich. Du weißt, wir waren ein paar mal in deiner Anwesenheit Vorort. Doch du schienst plötzlich so unerreichbar und hattest nicht einmal Zeit mit uns zu reden. Was hat dafür gesorgt dass du so beschäftigt warst?" Ich seufze. „Die Tsaritsa gab mir Aufgaben." Pierro überlegt einen Moment. „Als du noch bei der Tsaritsa warst, war dein Verhältnis zu Vigilant Yaksha (Xiao) besser denn je. Wie seid ihr nur so zerstritten? Woran lag das nur?"

Ich verkrampfe mich. „Glaub mir. Ich habe keine Ahnung. Es ist als wäre alles umsonst gewesen.." Ich lehne mich zurück. „Wie meinst du das?" Ich sehe zu ihm rüber. „Unwichtig. Du wolltest bestimmt nicht über Xiao reden. Was versuchst du damit anzudeuten?" Pierro sieht zu Dottore rüber der hingegen nur mich anstarrt. „Y/N. Ich gebe es zu. Ich hatte Hoffnung." Ich lache traurig. „Ha. Ich auch. Und seit ich hier bin ist sie wie weggeblasen. Und bis heute kam sie nicht wieder." Dann räuspere ich mich. „Verzeih den Ausdruck." Pierro starrt mich so an als hätte ich einen an der klatsche. „Das wollte ich damit nicht andeuten. Doch das ist ja schön dass ich das weiß. Jedenfalls wollte ich dich noch etwas anderes fragen. Was war das schlimmste dass du durchlebt hast als du bei ihr warst?"

Ich lache nur während ich mir die Schläfen reibe. „Du musst wissen das schlimm es gar nicht erst im winzig kleinen definiert. Doch ich werde versuchen es dir im groben und Ganzen zu erklären. Die Dunkelheit ist schön. Oftmals erschien sie mir so hell, da es alles verbarg dass ich ausblenden wollte. Doch irgendwann war das Licht dass ich mir eingebildet habe ausgegangen. Und dann wusste ich nicht mehr was sich alles in der Dunkelheit verbirgt. Die Dunkelheit kann so schön sein wenn man nicht weiß was sich dahinter verbirgt. Ich kann dir nicht ein Beispiel nennen da sie sich alle kaum voneinander unterscheiden. Und zudem hat die Tsaritsa mir verboten zu sagen was vorgefallen ist."

Dottore und Pierro tauschen einen Blick miteinander aus und starren dann wieder zu mir. „Auf wessen Seite stehst du Y/N? Freust du dich denn kein Stück wieder hier zu sein? Wieder ein Teil von uns zu sein? Wärst du wirklich lieber bei der Rabenmutter Geblieben als bei uns?" Diese Worte lassen mich innehalten. Ich seufze anschließend und reibe meine Schläfen. „Letztendlich seid ihr alle gleich. Mehr sage ich dazu nicht. Was wolltest du jetzt speziell der Tsaritsa wissen Pierro?" Dottore und Pierro schweigen während sie mich durchdringend ansehen. „Belassen wir das Gespräch für heute dabei. Ich habe das Gefühl dass es dir einfach nicht sonderlich gut geht und du einfach nur deine Ruhe haben willst. Daher lasse ich dich jetzt in Ruhe. Wir reden ein andermal darüber."

Ich starre Pierro nur leicht verwirrt an, doch ich widerspreche nicht. Ich stehe auf und gehe dann im Anschluss zur Tür. *RUMMS* plötzlich fliegt die Tür auf und ich schrecke auf. Thoma kommt rein und sieht mich breit grinsend an. „Da bist du ja Y/N! Ich hab mich gefragt wie lange das denn noch dauert! Dem Anschein nach bist du hier jetzt endlich fertig?" Ich nicke ihm zu. „Das bin ich." Und mit den Nerven bin ich auch fertig. *HEPP* plötzlich hebt mich Thoma hoch und trägt mich freudig raus. „Na dann~!" Ich lege zögernd meine Arme um seinen Hals. „T-Thoma! Ich kann alleine laufen.." Er lacht. „Ach, nun sie doch nicht so! Ich bin doch nur einmal der Trageservice. Und das nur für exklusiv für dich!"

Ich schmunzle etwas. Dann erreichen wir den Festsaal wieder und er lässt mich runter. „Wie schön dass du mit Erfolg zurückkamst. Ich hatte schon befürchtet Jester (Pierro) und der Doctor (Dottore) nehmen uns unseren Teampartner weg!" Kinich lächelt mich an, und ich streiche meine Kleidung glatt. „Aber sag mal..warst du vorhin schon so blass? Die anderen haben rumerzählt dass sie bis in die Nacht gesoffen haben. Haben sie dich gezwungen ebenfalls zu trinken?" Ich nicke nur knapp und Kinich kommt zu mir rüber. Er legt seine Hand auf meine Stirn. „Hast du Kopfschmerzen? Soll ich Dendro benutzen um dich zu heilen?"

Ich schüttle mit dem Kopf. „Nicht nötig. Trotzdem danke." Thoma und Kinich tauschen einen Blick miteinander aus. „Bist du ganz sicher? Ich wusste es. Du hättest von Anfang an zu uns kommen müssen! Die anderen kränken dich nur noch mehr! Ich sehe es dir an. Bei uns wärst du definitiv besser aufgehoben." Ich schmunzle bei diesen Worten. „Genau! Das ist es. Du hast deinen Zettel noch nicht ausgefüllt, stimmt's? Wünsch dir einfach dass du für immer mit zu uns kommst! Wir passen auf dich auf. Verlass dich drauf." Ich lächle die beiden an. „Ich danke euch. Womit habe ich eure Warmherzige und Liebe Art nur verdient? Ihr seid wirklich anders wie die Hauptfatui's. Eure Worte bedeuten mir viel. Danke."

Die beiden lächeln mich breit an, und dann drückt mir Kinich ein Zettel inklusive einen Stift in die Hand und schiebt mich zum Sofa. „Also gut. Schreib erstmal deinen Wunsch auf. Danach bereiten wir den Rest vor!" Ich nicke den beiden zu und starre nur auf den leeren Zettel in meiner Hand. Was soll ich mir wünschen? Dass ich meine Ruhe haben will? Dass ich wirklich zu den anderen nach Fontaine gehen möchte? Dass ich mich mit Xiao vertragen will? Letztendlich ist alles zu viel verlangt. Ich komme mir immer noch total ausverschämt vor. Im Anschluss entscheide ich mich dafür nichts auf den Zettel zu schreiben und ich klappe ihn zu. „Hast du dich entschieden?" Ich nicke ihm zu. „Das habe ich."

Die beiden tauschen einen Blick miteinander aus. „Also gut! Dein Zettel war es noch der gefehlt hat. Lege ihn doch in den Hut, ja?" Plötzlich holt Kinich einen Hut hervor und hält ihn mir hin. *RUMMS* die Tür fliegt auf und Dottore kommt rein. Ich jedoch sehe nicht zur Tür und tue den Zettel in den Hut. Dann wendet sich Kinich zum gehen ab. „Gut. Da jetzt alle drinnen sind kann ich Jester (Pierro) endlich den Hut bringen. Bin gleich zurück!" Thoma und ich nicken Kinich zu der den Raum verlässt. „Also dann Y/N. Hängst du noch die übrigen Luftschlangen auf? Ich kümmere mich derweile um die restlichen Ballons."

Ich nicke ihm zu, und dann machen wir uns an die Arbeit. Thoma versucht die ganze Zeit über mit mir ins Gespräch zu kommen, doch durch Dottore's plötzliche Anwesenheit ist es mir komplett dran vergangen. Die Stunden verfliegen dahin, und Kinich kam zurück um uns ebenfalls wieder zu helfen. Es ist inzwischen ziemlich spät geworden und ich bin solangsam auch fertig mit allem. Der Festsaal ist sehr schön dekoriert. Besonders die Ballons sind schön. Thoma hatte mir nochmal einen ganz besonderen gegeben, und ich starre ihn nur wie besessen seit geraumer Zeit an. „Y/N, Thoma und ich gehen noch etwas essen. Kommst du mit?" Ich schüttle mit dem Kopf. „Nein. Geht nur." Die beiden mustern mich und gehen dann. „Na gut. Du weißt ja wo du uns findest wenn du etwas brauchst." Ich nicke ihm zu und dann gehen sie raus.

Ich starre noch eine ganze Ewigkeit auf den Ballon in meiner Hand, und er ist total warm. Das lenkt mich total von meinen Schmerzen ab. *KNALL* plötzlich knallt der Luftballon weil Dottore eine Nadel zückte und ihn hat platzen lassen. „Hör endlich auf, auf diesen dämlichen Ballon zu starren. Was soll daran schon so besonders sein? Schenke stattdessen mir diese ungeteilte Aufmerksamkeit." Ich starre nur auf die zerplatzten Reste in meiner Hand und mein Herz setzt ein Schlag aus. Selbst die kleinen Dinge die mich begeistern zerstört er. Ich verkrampfe mich und drücke meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.

„Na los. Erzähle mir ob die Tsaritsa dich ebenfalls auf Missionen schickte die nicht mit uns eingeschlossen waren." Mir fehlen die Worte. Hätte er den Ballon nicht zumindest ganz lassen können? Dann seufzt Dottore genervt und entreißt mir die Ballonteile aus meinen Händen und setzt sich gegenüber von mir. „Mach es nicht so dramatisch. Ich kann dir genauso gut einen Ballon geben." Ich schüttle mit dem Kopf. Von ihm will ich keinen! Ich verziehe das Gesicht und Dottore verschränkt seine Arme vor der Brust und überschlägt ein Bein. „Es ist unhöflich nicht zu antworten." Ich wende nur meinen Blick ab. „Tut mir leid.." Dottore seufzt und fährt sich durch die Haare.

„Wie oft soll ich es dir denn noch sagen? Du sollst aufhören dich zu entschuldigen!" Ich kralle mich leicht an meine Kleidung. „Und jetzt beantworte endlich meine Frage. Meine Güte." Ich schweige einen langen Moment. „War ich." Dottore deutet drauf hin dass ich fortfahren soll. „Und? Wie oft? Muss man dir denn immer alles aus der Nase ziehen!" Dottore wird ungeduldig. „Einige Male. Fast jeden Tag." Dottore starrt mir tief in die Seele, und dadurch dass er seine Maske nicht trägt sieht man das noch sehr viel verdeutlichter.



„Sieh mich an und sage mir warum." Ich linse zu ihm rüber. Was warum? Ich weiß nicht warum sie mich auf Missionen schickte. „Guck nicht so. Sage mir warum." Ich habe keine Ahnung was er von mir will! „Was denn warum?" Dottore gibt sich eine Gesichtspalme. „Warum weichst du meinem Blick aus? Hab ich irgendwas komisches im Gesicht was die anderen nicht haben oder was?" Das meint er? „Tut mir leid." *WAMM* „Y/N! Soll ich es dir buchstabieren damit es in deinen Kopf reingeht? Hör verdammt nochmal auf dich zu entschuldigen! Ich will antworten und keine verfluchten Entschuldigungen!"

Ich zucke zusammen als er auf den Tisch schlägt und ich starre ihn nur an. Mir fehlen die Worte. *RUMMS* die Tür fliegt auf und Neuvillette kommt rein. Dottore knirschst mit den Zähnen. „Was willst du hier schon wieder? Hast du denn mal den ganzen Tag nichts besseres zutun als mir auf den Sack zu gehen!" Dottore sieht Neuvillette hasserfüllt an, und Neuvillette deutet auf mich. „Zu deinem Glück bin ich nicht wegen dir hier. Y/N, kannst du kurz mitkommen?" Ich nicke ihm zu. „Nein das kann sie/er eben nicht! Unterbrich uns im Gespräch gefälligst nicht!" Wir starren Dottore nur schweigend an und wieso ist er plötzlich so gereizt?

„Oho. Hast du etwa Angst dass ich dir Y/N wegnehme oder was? Mach dir da mal keine Sorgen. Du lieber Herr im Himmel, jetzt weiß ich weswegen du als Y/N nicht da war so oft gereizt warst. Ha, das erklärt einiges." Neuvillette nimmt meine Hand und ich stehe auf. Ich bin mir ziemlich sicher dass das nicht der Grund bezüglich Dottore's Wut war. Neuvillette führt mich im Anschluss nach draußen und er schließt die Tür. „Tut mir leid wenn ich wirklich euer Gespräch gestört habe. Doch du hast so gewirkt als wäre es dir ziemlich unangenehm." Ich sehe zu ihm hoch. „Kein Grund sich zu entschuldigen. Ich danke dir. Du liegst richtig." Er tätschelt meinen Kopf während er nickt.

„Was möchtest du jetzt noch tun? Willst du mit den anderen etwas essen?" Ich schüttle mit dem Kopf. „Nein, danke. Ich denke ich gehe jetzt schlafen. Es war ein langer Tag." Er nickt mir zu. „Findest du allein zum Badezimmer oder soll ich dich bringen?" Ich sehe ihn nur an. „Ich finde schon allein hin. Trotzdem danke. Dann bis morgen." Er nickt mir zu. „Ja. Schlaf gut." Er geht den Korridor dann weiter entlang, und ich gehe zu den Treppen. Ich komme nach einiger Zeit im Badezimmer an und gehe rein. Ich mache mich fertig und verlasse das Badezimmer dann im Anschluss wieder.

Wieso nochmal muss ich bei Dottore schlafen? Ich seufze und mache mich dann auf den Weg zu seinem Schlafzimmer. Ich öffne die Tür, und zumindest ist Dottore nicht da. Ich schließe die Tür hinter mir und gehe zum Bett rüber. Ich lege mich rein und decke mich zu. Ich bin so müde. Ich schließe die Augen und verdränge jegliche Gedanken die dabei sind sich anzuschleichen. Doch letztendlich gewinnen sie die Oberhand und halten mich wach. Ganz toll. (Nicht). Ich wälze mich hin und her und bleibe letztendlich auf dem Rücken liegen und starre nur Löcher in die Luft. Ich beginne im Anschluss mich weiter zu wälzen, und plötzlich öffnet sich die Tür und ich rege direkt keinen einzigen Muskel. Ich bleibe so liegen wie ich mich hingelegten habe, und das ist verdammt unbequem!

„Hier bist du also.." Dottore's Stimme ertönt und ich traue mich gerade nichtmal zu atmen! Seine Schritte nähern sich mir und bleiben dann vor dem Bett stehen. Er beugt sich zu mir runter, und eine seiner Haarsträhnen kitzelt mein Gesicht. Verflucht! Ich versuche nicht einmal mit der Wimper zu Zucken und er starrt mich eine ganze Weile lang durchdringend an. Mein Herz rast total und ich glaube wenn er mich noch 2 weitere Minuten so dermaßen anstarrt kriege ich noch einen Herzinfarkt. „Ich hätte nicht gedacht dass die anderen es dir sagen würden. Lauf nicht weg. Ich komme gleich." Und dann geht er raus und direkt hole ich tief Luft. Ich drehe mich nochmal und traue mich gar nicht die Augen aufzumachen. Ich weiß gar nicht in welcher Richtung ich liege. Mehr oder weniger unwichtig.

*RUMMS* die Tür fliegt nach einen Moment wieder auf und ich habe mich so erschrocken! Doch zum Glück habe ich nicht zusammengezuckt. Dottore macht die Tür hinter sich zu und schließt die Vorhänge woraufhin er das Fenster anklappt. Dann legt er sich zu mir ins Bett und ich spüre wie die Matratze sich neben mir senkt. Verdammt! Liege ich jetzt so dass ich ihn quasi ansehe? Das hat mir noch gefehlt. Dottore zieht mich zu sich ran und legt seinen Arm um mich. Ich fühle mich total unbehaglich und Dottore streicht über meinen Kopf. „Du machst mich fertig. Was gefällt dir nur an den anderen so sehr dass dir an mir missfällt? Was mache ich nur mit dir? Kleines ungezogenes Ding." Dottore streicht noch eine ganze Weile über meinen Kopf, und mein Herz rast total vor Angst.

Wann kommt der Teil indem er die Maske fallen lässt und mir hinterhältig ein Messer in den Rücken rammt? Dottore hört dann nach einiger Zeit damit auf und offenbar ist er jetzt auch dabei einzuschlafen. Ich öffne meine Augen da ich sowieso nicht schlafen kann, und ich starre nur sonst wo hin. Ich sehe zu Dottore wie er dem Anschein Nach schon friedlich schläft, und wenn ich jetzt so darüber nachdenke sind es Webttore's Worte die mich wachhalten. Ich werde mir wünschen dass du zurück zur Tsaritsa gehst. Fanden sie meine Rückkehr wirklich so schlimm? Aber ich wollte nie zurück. Es war Dottore der mich mitbrachte. Doch letztendlich bin ich trotzdem die/der böse. Das war schon immer so, und das wird auch immer so bleiben. Ist es Reue die ich verspüre oder ist es die Trauer weil sie froh waren als sie mich von hinten sahen? Ich weiß es nicht. Ich bin einfach nur so verwirrt. „Ich wusste es. Du schläfst nicht."


Ich schrecke heftig auf bei Dottore's Worten und ich dachte er schläft! Ich weiche direkt etwas zurück und starre ihn nur an. Er mustert mich ebenfalls, und seine roten Augen leuchten in der Dunkelheit. Ich wende nur verlegen meinen Blick ab und schweige. „Dummes Kind. Komm her." Dottore schnappt mich und zieht mich näher zu sich ran. Mein Kopf liegt auf seiner Brust und ich verkrampfe mich. „Du kannst mich morgen den ganzen Tag lang anstarren. Doch nicht wenn du schlafen sollst." Ich halte inne und dann legt Dottore einen Arm um mich.

Nach einiger Zeit scheint er denn wirklich eingeschlafen zu sein, und ich könnte nicht hellwacher sein. Mir geht einfach zu viel durch den Kopf. Ich verkrampfe mich. Ich fürchte das wird noch eine lange Nacht werden...

Das war Kapitel 25. Ich hoffe es gefiel euch! ☾˙❀‿❀˙☽❄︎

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