29. Kapitel
Währenddessen saß der Rest der Crew beim Abendessen zusammen. Wobei die Stimmung etwas anders, als am vergangenen Abend war. Denn Ezra und Sabine konnten kaum ihre Blicke voneinander lassen und Hera und Kanan waren ziemlich nervös, was ihr Vorhaben betraf. Sie waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie wieder einmal Ezra kaum bemerkten. Doch dem schien das an diesem Abend gleich zu sein, da er aus unerfindlichen Gründen nur Augen für die Mandalorianerin hatte. Der Lasat saß zwischen den Parteien. beobachtete die jeweilige immer wieder. Während Hera nervös ihre Hände knetete, konnte Sabine nichtmal fünf Sekunden sich auf ihr Essen konzentrieren. Kanan und Hera waren sich immer wieder Blicke zu. Beide stocherten nur in ihrem Essen herum. Ihnen wurde ganz übel, wenn sie an ihr Vorhaben dachten. Ezra konnte sich einfach nicht von Sabines Anblick lösen. Es war ziemlich still am Tisch. Zeb wusste nicht was er tun sollte: Sich freuen oder skeptisch sein. Es war still, ja aber die war erdrückend und zu gleich etwas... gelassen. Der Lasat seufzte und aß ein bisschen, während die Mandalorianerin und der Padawan sich bei Blickkontakt anlächelten. Doch die Stille und die Ruhe wurden gestört. Mal wieder.
"Mein Schüler.."
Ezra blinzelte verwirrt, aber sah nach wie vor Sabine an.
Du schon wieder?
"Ja ich bin es. Mein Schüler. Du erinnerst dich doch an unser Gespräch?"
Die Mandalorianerin lächelte weiter und aß nebenher.
Ja..ich habe es versucht, aber keine Antwort bekommen. Kannst du mir nicht noch mehr sagen?
Sein Kopf schmerzte dabei und Ezra versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Der Lasat musterte den Jungen neben Sabine.. Doch der schien friedlich, kaum niedergeschlagen, doch etwas stimmte nicht. Ezra hörte ein leises Seufzen.
"Es ist.. Schwierig... Ich weiß selbst kaum etwas... Aber.."
Was aber? Wenn du etwas weißt..
Kanan und Hera bemerkten nichts davon und warfen sich weiter nervöse Blicke zu.
"Ich weiß nur, dass es etwas mit diesen Namen zu tun hat.. Ich weiß nicht mehr."
W- was für ein Name? Wovon redest du?
Der Schmerz wurde deutlicher und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Dies bemerkte Sabine auch und musterte ihn etwas besorgt.
"Ez?"
"Eb - Nein. Ephraim. Genau diesen Namen."
Aber...Aber er war doch nur einer vom Imperium. Wieso..wieso habe ich mich ausgerechnet an seinen Namen erinnert?
Er reagierte nicht auf Sabines Worte, sondern konzentrierte sich auf die Stimme in seinem Kopf. Alles um ihn herum trat in den Hintergrund.
"Das ist eine ausgezeichnete Frage, Ezra. Irgendwas stimmt hier nicht. Merkst du das denn nicht? Irgendwas läuft hier falsch.."
Die Stimme war hörte sich neugierig.. und überzeugend an.
Was meinst du damit..? Das haben sie mir gesagt. Wieso sollten sie mir etwas verheimlichen?
"Das ist auch eine Frage, die ich nicht beantworten kann.. Aber sie tun es. Ich will dein Bestes! Und das Beste ist für dich alles zu wissen und zu fragen. Du hast eine Amnesie, eine Verletzung. Finde heraus woher und vor allem... von wem."
Die Mandalorianerin legte das Besteck weg und nahm seine Hand.
"Ezra?"
Was ist wenn sie mir nicht antworten? Ich...ich bin so verwirrt.
"Dann ist das eine Bestätigung, dass sie etwas verheimlichen. Vielleicht ist es dann besser selbst nach Antworten zu suchen. Wenn sie antworten ist es umso besser, ersparst du dir Kopfschmerzen und vermutlich Nerven."
Ich...ich versuche es. Danke für deinen Rat.
"Immer wieder gern, mein Schüler."
Letztendlich zog sich die Stimme zurück und Ezra nahm wahr wie Sabine ihn besorgt ansah, und seine Hand ergriffen hatte. Kanan, der nichts von dem Verhalten seines Sohnes mitbekommen hatte, hatte sich schließlich dazu entschlossen ihr Gespräch zu beginnen. Sie mussten es tun, sonst würden er und Hera noch vollkommen nervös werden.
"Ezra..Deine Mutter und ich müssen dir etwas sagen."
Zeb und Sabine sahen die beiden verdattert an. Hatten sie gerade...? Nein. Niemals. Oder doch?
"Etwas sehr Wichtiges, Liebling. Es ist wichtig das du uns zuhörst", bat die Twi'lek. Ezra schlug die Augen auf und sah sie einen Moment an. Der verträumte, verliebte Ausdruck in seinen Augen war verschwunden. Stattdessen sah man Angst, Verwirrung und...Entschlossenheit in ihnen.
"Kid, wir.."
"Wieso habe ich eine Amnesie? Was ist in diesem Hanger passiert?"
Stille. Verwirrt sahen die Eltern sich an. Wie kam er jetzt auf diese Frage? Die Künstlerin wechselte einen Blick mit Zeb, der zwischen den Eltern und Ezra her sah. Wenn sie nicht antworten würden, würde er es tun. Zumindest wenn er wieder seine Stimme fand. Er hatte einen Kloß im Hals, da er selbst das auch nicht erwartet hatte. Die Pilotin wurde ganz bleich. Schließlich brachte Kanan das auf den Punkt, was sie alle dachten:
"Was? Wie kommst du jetzt darauf?"
Ezra wandte den Blick nicht ab.
"Wieso kann ich mich nicht erinnern? Wieso habe ich eine Kopfverletzung? Was ist passiert?!"
Die Mandalorianerin nahm ihre Hand langsam von seiner weg und schluckte langsam. Wieder kamen die Schuldgefühle hoch.. Sie waren nie weggewesen, aber sie hatte sie etwas verdrängt. Hera blinzelte.
"E-ezra wie.."
"Wieso beantwortet ihr meine Fragen nicht? Wie soll ich mich je erinnern, wenn ich noch nicht mal weiß, wieso ich es nicht kann!"
Kanan wechselte einen Blick mit Hera. So hatten sie sich das Gespräch ganz bestimmt nicht vorgestellt. Alle waren völlig überrumpelt. Der Lasat schluckte und holte tief Luft.
"Ezra..."
Doch der Padawan schüttelte nur den Kopf.
"Verheimlicht ihr mir etwas?!"
Die Mandalorianerin rieb sich über die Augen und zitterte etwas.
"Ezra... Ich.." Sie biss sich auf die Unterlippe während Zeb sie etwas verwundert ansah. "Ich.."
"Was ist auf einmal in dich gefahren?!", fragte Kanan entgeistert, während er Hera im Arm hielt, die von Sekunde zu Sekunde bleicher wurde.
"Ich will endlich die Wahrheit wissen! Wieso kann ich mich nicht erinnern! Was steckt wirklich hinter diesem Ephraim?!"
Der Lasat wollte etwas darauf sagen. Wirklich, doch Sabine nahm Ezra an der Schulter.
"Die Verletzung Ezra.."
Die Twi'lek blickte auf. Sie wollte..? War sie denn verrückt?! Er blickte sie an, sah die Trauer, den Schmerz und..und die Schuld in ihren Augen. Nein..nein das konnte nicht..
"Sabine? H-hast du etwas damit...?"
"Ezra- ich.. Es war ein Unfall. Ich-.." Sie stammelte sie vor sich hin. "Es tut mir unfassbar leid.."
Er wich zurück, sah sie entgeistert an.
"Du...was hast du getan?"
Sie seufzte leise und ihr standen die Tränen.
"Ich.. Ich hab.. In dem Hangar.. Die Sturmtruppen und.. Sie-sie wollten uns töten.. Aber.. Ich.. Ich hab eines meiner Bomben geworfen.. Und die Warnung hast du nicht gehört.. Ich-.."
"Wegen dir habe ich diese Verletzung? Deswegen habe ich diese Schmerzen und habe Schwierigkeiten mit allem?"
Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
"Ezra, es war keine Absicht. Es war ein Unfall", versuchte Kanan es zu erklären. Doch Ezra schüttelte den Kopf.
"Und du hast es die ganze Zeit vor mir verheimlicht? Du wusstest wie sehr ich es wissen wollte und hast mich trotzdem belogen?"
"Nein, Ja. Nein. Ezra." Sie versuchte die Fassung zu behalten "Ich.. Wollte dich nicht überfordern nichts dergleichen. Es tut mir leid. Ich wusste bis zur Diagnose auch nicht das du eine Verletzung hast.. Ich- es.. N'eparavu takisit (Es tut mir Leid).. Ich.."
Ihr ran eine Träne und strich sie sofort weg. Der Lasat schluckte. Das war das wovon er, Rex und Ahsoka sprachen.
"Was verheimlicht ihr mir noch?! Wieso kann ich mich nicht erinnern?! Was hat es mit den Namen "Bridger" auf sich?!"
Kanan hielt Hera fest, die so aussah als ob sie jeden Moment in Ohnmacht fallen würde und dem Jedi selbst erging es nicht anders.
"Wo..Woher hast du diesen Namen?"
Die Twi'lek schloss die Augen und brachte kein Wort heraus.
"Woher.. Kennst du den Namen?", fragte Sabine ebenfalls sehr leise.
"Anstatt mir zu sagen, was er bedeutet..fragt ihr so etwas?! Er taucht immer wieder in meinem Kopf auf und ich weiß einfach nicht wieso! Ich weiß gar nichts mehr!"
Der Lasat hielt sich raus und hatte den drang sein Komlink zu nehmen und Ahsoka zu holen, doch er unterließ es.
"Ezra.. Es ist kein guter Name..", flüsterte die Schwangere.
"Was bedeutet er?!"
Ezra war nicht zu beruhigen. Tränen der Wut, Verzweiflung und der Angst bildeten sich in seinen Augen. Zudem schmerzte sein Kopf höllisch.
"Ezra, bitte-.."
Die Mandalorianerin wurde sofort unterbrochen.
"WAS BEDEUTET ER?! WER IST EPHRAIM?" Er hielt sich den Kopf. "Wieso belügt ihr mich?!"
"Jetzt beruhige dich doch!", zischte sie schließlich. Zeb hielt sich nur den Kopf.
Das wird echt heiter werden..
"Wie kann ich das, wenn ich mich wegen euch nicht erinnern kann?! Wie kann ich mich jemals an alles erinnern, wenn ich nur belogen werde?!"
"Ezra, beruhige dich!", wies Kanan ihn zurecht.
"Ezra.. Bitte. Beruhige dich.", bat ebenfalls Hera. Die Künstlerin legte eine Hand an seine Schulter.
"Bitte, beruhige dich."
Er trat einen Schritt zurück und sah sie abwertend an.
"Fass mich nicht an!"
"Ezra", warnte ihn Kanan, doch sein Padawan hörte erneut nicht.
"Was verheimlich ihr mir?!"
Sabine zuckte zusammen und zitternd nahm sie ihre Hand runter.
"Ezra, bitte. Hör uns zu, und sei nicht so laut..", versuchte Hera es ruhig anzugehen. Doch der junge Mann war zu aufgebracht.
"Er hatte Recht...Eure Worte sind voller Lügen! Ihr wollt nicht, dass ich mich erinnere! Sonst würdet ihr mir nicht ausweichen!"
Kanan hatte ein sehr mieses Gefühl bei der Sache.
"Ezra...Wer ist er?"
Der Lasat zuckte mit den Ohren und traute sich sie auch etwas wieder aufzustellen. Die Mandalorianerin sah ihn an.
"Er hat dir das gesagt? Und wer ist ist er ?"
Er blickte sie ungläubig und verletzt an.
"Das interessiert euch?! Darauf antwortet ihr?"
Sie seufzte.
"Wir wollen das nur wissen! Immerhin ist er ja anscheinend dir so nah das er dir so einen Mist erzählen kann", murmelte sie.
"Nun er belügt mich zumindest nicht!"
Kanans Augen verengten sich und er machte einen Schritt auf seinen Sohn zu.
"Ezra, wer ist er?", fragte er ernst.
"Ezra, es tut mir leid. Ich weiß, dass ich Schuld daran bin aber.. Ich habs dir nicht gesagt, weil du erstmal wieder gesund werden solltest. Ich habe es zu deinem Schutz getan.."
"Was bedeutet der Name "Bridger"? Was steckt hinter diesem Ephraim?", wiederholte Ezra emotionslos und starrte in die Runde. Sein Vater legte ihm beide Hände auf die Schultern und sah ihm in die Augen.
"Ezra, antworte mir! Wer ist er?!"
Die Mandalorianerin rannen ein paar Tränen. Sie war weder erleichtert oder sonst etwas. Ihr wurde es noch schwerer ums Herz. Der Lasat seufzte leise, während Hera zu ihrem Sohn sah. "Ezra.." Er befreite sich aus dem Griff seines Vaters und funkelte seine Familie wütend an.
"Wieso wollt ihr nicht, dass ich mich erinnere! Habt ihr auch nur eine Ahnung davon wie das ist? Wenn man gar nichts mehr weiß, noch nicht mal den eigenen Namen!"
"Natürlich wissen wir es nicht, Ez. Doch bitte beruhige dich..", bat die Twi'lek. Er schüttelte den Kopf, Tränen liefen über seine Wangen.
"Wenn man sich wertlos und leer fühlt? Wenn man denkt, dass man keinen Wert mehr hat? Wenn man immer die Befürchtung hat alles falsch zu machen und jeden zu enttäuschen? Wenn man die Erwartungen nicht erfüllen kann, weil man sich nicht erinnert!"
Kanan starrte Ezra schockiert an. Fühlte er so wirklich? Hatte er das schon die ganze Zeit? Der Lasat hörte weiter zu. Auch wenn seine Gedanken hart waren- sie mussten lernen. Auf die harte Tour. Doch er bewunderte den Mut von Spectre- 5 von ihr hatte er nicht unbedingt das erwartet.
"Ezra du weißt ganz genau das das nicht stimmt", wandte Sabine ein und ihr rannen ebenfalls Tränen.
"Ach ja? So ist es aber! Jeden Tag fühle ich mich wie eine einzige Enttäuschung..Ich verstehe nach wie vor fast nichts und dann diese ganzen Namen, Bilder und Orte die ich nicht zuordnen kann. Und ihr? Ihr verhindert mit so etwas, dass ich mich erinnere! Das ich mich erinnern könnte! Ihr wisst nicht wie das ist. Wie verloren, leer und allein man sich dabei vorkommt.."
Die Mandalorianerin wollte etwas erwidern konnte aber nicht. Es ging nicht. Sie wollte ihn in den Arm nehmen, ihn um Verzeihung bitten aber sie konnte es nicht. Sie spürte seinen Blick, den er vor wenigen Minuten hatte. Abwertend.
"Fass mich nicht an!"
Sie schloss die Augen.
"Mir tut es leid", flüsterte sie kaum hörbar. Es herrschte eine Stille, niemand wusste was er sagen wollte. Kanan zermarterte sich das Hirn darüber, wen Ezra gemeint hatte.
"Ich verstehe...", sagte Ezra leise und verletzt, dann stürmte er aus dem Raum. Ehe dies jemand verhindern konnte.
Hera hatte sich erhoben und sah ihm hinterher. Die Künstlerin schluchzte leise auf und verschränkte schützend ihre Arme vor ihrem Körper. Zeb verschränkte nur die Arme vor der Brust und sah alle drei an. Die Twi'lek bemerkte den Blick sofort.
"Was?!"
"Das ist das was Rex, ich und Ahsoka meinten", murrte er.
"Zeb, ist das jetzt wirklich der richtige Moment?!", zischte Kanan erschöpft zurück und ging zu Hera und nahm sie in seine Arme.
"Ist es. Weil wir euch das die ganze Zeit gesagt haben", grummelte er ruhig, während er zu der Mandalorianerin ruckte und seine Pranke um die bebende Schulter legte. Die Twi'lek schmiegte sich an Kanan.
"Ich wusste nicht das er sich so schlecht fühlte.."
"Fühlt er sich wirklich so? Haben wir ihm etwa das Gefühl gegeben?" Er seufzte. "Wieso hat er das nicht früher gesagt?"
"Vielleicht wegen den Selbstzweifel? Wegen der Sache das ihr ihn ignoriert hat?", knurrte der Lasat fragend, während die Mandalorianerin ihr Gesicht vergrub.
"Jetzt fange nicht schon wieder damit an! Wir haben Ezra nicht ignoriert, wieso hätten wir das tun sollen?", gab Kanan zurück.
"Fragt euch das selbst!", schnaubte er, während er die Schulter von Sabine tätschelte. "Ihr habt es getan!"
"Zeb, das haben wir nicht! Wann denn bitte?!"
"Wie wär es mit Gestern?! Und der Tag davor?!"
"Zeb! Es reicht!", rief die Twi'lek.
"Gestern? Wann denn bitte? Hera, hast du Ezra gestern gesehen?"
Er sah fragend zu seiner Frau. Sie schüttelte den Kopf, währenddessen erhob sich Sabine wortlos von ihrem Platz.
"Ihr habt es nicht mal gemerkt!?", knurrte der Lasat.
"Wovon redest du?!"
Er tätschelte Hera über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen. Die Mandalorianerin ging einfach raus. Sie wollte allein sein. Allein. Einfach ihre Ruhe haben. Der Lasat schnaubte derweil.
"Ihr seid so ignorant. Ich glaubs nicht."
"Bitte?!", schrie Hera.
"Zeb, was soll der Unsinn?! Wir sollten uns lieber darum kümmern, was in Ezra gefahren ist!"
Spectre - 4 fasste sich an den Kopf. Unglaube umspielte sein Gesicht und Wut brodelte in ihm auf.
"Eben. Es war-..", begann Hera, doch Zeb schlug mit seine Faust auf den Tisch sodass alles darauf bebte.
"DARUM KÜMMERT IHR EUCH?!DARUM?! SEIT IHR EIGENTLICH BESCHEUERT?! WAS SEID IHR FÜR ELTERN?! IHR IGNORIERT IHN TAGELANG UND JETZT KOMMT IHR MIT SO EINEN MIST?!"
Hera zuckte zusammen sowie auch Kanan, beide geschockt. Zeb hatte sie noch nie angeschrien, noch nie. Der Jedi sah seinen Freund überrascht an. Dann wurden ihm seine Worte bewusst.
"Was wir für Eltern...Wie kannst du so so etwas sagen, Zeb?! Wie kannst du uns so etwas an den Kopf werfen?! Wir würden ihn nie ignorieren!"
"Halte deine verdammte Klappe, Kanan! Ich hab die Nase voll! Durchgehend Ezra so zu sehen, weil ihr zu ignorant, eingebildet und was weiß ich, seid ihm endlich alles zu sagen! Habt ihr eigentlich mal überlegt wie er sich fühlt?!"
"Wir wollen ihn nur schützen! Wie kannst du es wagen so etwas zu behaupten?! Wir wissen was das Beste für ihn ist! Du klingst schon genauso wie Ahsoka!"
"Ach ja?! Sie hat auch recht! Vielleicht sollte ich sie dazuholen!", gab er zurück und seine Augen funkelten, während er seinen Komlink vom Gürtel nahm. Kanan machte eine Bewegung mit der Hand und der Komlink flog aus Zebs Händen.
"Vergiss es! Wie haben alles unter Kontrolle. Wir kümmern uns um unseren Sohn!"
Entgeistert sah er zu wie das Kommunikationsgerät gegen die Wand flog und auf dem Boden landete.
"Seid ihr eigentlich bescheuert?!", knurrte er gefährlich leise. Doch Hera erhob sich.
"Zeb, geh auf dein Zimmer! Ich hab die Nase voll von deinen blöden Kommentaren! Überlasse uns die Erziehung unseres Sohnes!"
"Er ist mein kleiner Bruder! Und ich beschütze ihn! Selbst wenn es vor euch ist!"
Sie schnappten nach Luft. Kanan verengte seine Augen und funkelte den Lasat zornig an.
"Vor uns? Du glaubst Ezra vor uns beschützen zu müssen?!", zischte er. "Wir haben versucht mit ihm zu reden, aber er wollte uns nicht zuhören!"
"Ja schön! Warum wohl?! Ihr ignoriert ihn und aus heiterem Himmel wundern euch diese Fragen?!"
"Zeb!"
"Nein, Hera! Es reicht!", knurrte er.
"Wieso sollten wir ihn ignorieren? Wie kommt ihr alle auf so einen völligen Unsinn!", äußerte sich Kanan entgeistert.
"WEIL ES WAHR IST!"
"IST ES NICHT!"
Er schnaubte und knurrend hob er den Komlink auf.
"Ihr seid so uneinsichtig und blind! Ich bin dankbar für alles, was ihr je für mich getan habt, aber ich schwöre euch. Wenn ihr Ezra nur durch eure Lüge mehr verletzt, habt ihr auch ein gewaltiges Problem mit mir!"
"Wir sagen ihm die Wahrheit, Zeb. Wir hätten es eben schon längst getan!" Kanan seufzte. "Ahsoka lässt uns ohnehin keine andere Wahl."
"Naja ihr könnt es demnächst mal wieder probieren." Er ging zu Tür "Ach ja. Ezra hat heute Ziele beim Training getroffen und beherrscht Nahkampftechniken. Er hätte heute seinen Vater gebraucht. Nur der Information mal halber."
Damit ging auch er. Kanan spürte einen Kloß in seinem Hals und senkte den Blick. Vielleicht hätte er doch lieber den Tag mit Ezra verbringen sollen.. Die Twi'lek lehnte sich an ihn. Das war ein Abend der gesessen hatte.
"Das ist ein harter Tag.. gewesen..", murmelte sie leise.
"Mhm...Was denkst du?", fragte er leise und strich über ihren Rücken.
"Ich weiß nicht, was ich denken soll... Ich mach mir Sorgen.. Wer ist er ? Und was sollen die Behauptungen..?"
"Das beunruhigt mich auch. Wieso reden die alle so einen...Einen kompletten Unsinn. Wir würden Ezra niemals ignorieren!" Er seufzte. "Glaubst..glaubst er hat die Worte ernst gemeint? Ezra meine ich."
Sie seufzte und zuckte die Schultern.
"Er sah nicht so aus, als ob er es nicht ernst meine.."
Sie schwiegen einen Moment, dann..
"Wieso sollte er so von sich denken? Wie kann er das?"
Sie seufzte leise und ihr rann eine Träne.
"Ich weiß es nicht..."
Er wischte ihr sanft eine Träne von der Wange.
"Wir reden morgen mit ihm. In Ruhe. Dann werden wir auch wissen, wen er gemeint hat. Obwohl ich kein gutes Gefühl dabei habe.."
Sie flüchtete in seinen Arm.
"Ich will das wir in Ruhe leben können.. Und jetzt ist das nächste Problem am Start..." Sie schluchzte auf. "Warum hat Ephraim ihm das angetan? Uns in diese Situation gebracht..."
"Er kannte keine Grenzen. Er wollte seine Rache und die hat er bekommen. Anders als wir dachten, aber selbst wenn er tot ist macht er uns allen das Leben schwer. Dieser Bastard. Wieso habe ich ihn nicht einfach auf dem Kreuzer getötet? Dann wäre uns eine Menge erspart geblieben!"
"Warum haben wir damals die Mission gemacht? Damals und haben Ezra da hin gelassen. Dann wäre es zu allem nicht gekommen..", murmelte sie leise und klammerte sich an ihren Mann.
"Aber...Vielleicht hätten wir ihn dann nie adoptiert? Wenn er nie die Wahrheit über sie herausgefunden hätte? Aber du hast Recht. Wir hätten ihn damals niemals gehenlassen dürfen. Das war unser erster Fehler."
Sie nickte langsam.
"Ich will einfach das wir alle in Frieden leben können."
Er küsste sie auf die Stirn.
"Und das werden wir eines Tages auch. Zusammen mit unserer Kleinen. Ich verspreche dir, dass ihr nie etwas geschehen wird."
Hera nickte und schmiegte sich an ihn.
"Ich kann das einfach nicht mehr.."
"Ich weiß, Liebling. Ich weiß." Er strich ihr über die Lekku. "Willst du dich hinlegen? Es war etwas viel heute."
Sie beruhigte etwas die Geste.
!Ja... Das ist das wohl das Beste.."
Sie seufzte leise.
"Dann komm. Wir kümmern uns morgen um alles. Dann haben sich alle Gemüter etwas abgekühlt."
Hera nickte und beide erhoben sich. Dieser Tag war anders verlaufen als geplant... Sehr viel anders.
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Zuvor:
Ezra rannte aus dem Raum und in sein und Zebs Zimmer. Tränen verschleierten seine Sicht und er kletterte die Leiter zur seiner Koje hinauf. Dort legte er sich hin, mit dem Rücken zur Tür und kauerte in einer Embryonalen Stellung. Er war enttäuscht und traurig, wütend. Niemand wollte ihm etwas sagen. Niemand! Keiner von ihnen verstand seine Situation, keiner wollte helfen sie besser zu machen.. Jetzt wusste er aber ein paar Dinge. Die Stimme hatte Recht gehabt. Er hatte recht gehabt. Sie verheimlichten ihm etwas. Doch was ihm ebenfalls noch in den Knochen saß, war die Wahrheit das Sabine Schuld an seinen Schmerzen war.
"Was verheimlichen sie mir? Wieso belügen sie mich? Alle! Selbst Sabine..Sabine..wieso?" Er schluchzte. "Wie soll ich mich so je erinnern können? Wie?!"
"...mir tut es Leid, mein Schüler. Das hast du nicht verdient.. "
Er schreckte auf.
"Du hattest Recht. Sabine..Sie ist Schuld an meiner Verletzung! Sie hat mich belogen. Niemand wollte mir etwas sagen! Sie haben sich nur dafür interessiert wie ich mich erinnern konnte, nicht das ich Antworten wollte! Das ich Antworten brauchte!"
"Ich sagte, dass sie etwas verheimlichen. Jetzt hast du den Beweis. Mandalorianerin konnte man nie richtig trauen. Früher und auch heute nicht. Sie sind selbstgefällig und desinteressiert an anderen. Das bestätigt mir das heute. Dein Meister belügt dich, die Pilotin tut es. Der Lasat ebenfalls. Sie alle tun es.."
"Wie? Wie belügen sie mich? Was verheimlichen sie mir?! Ich wusste das da noch mehr ist!"
"Das ist das was du herausfinden musst! Du brauchst Antworten? Und niemand gibt sie dir, richtig?", hakte er nach.
"Ja! Wie soll ich sie finden, wenn sie mir niemand sagt! Kannst du mir sagen was der Name "Bridger" bedeutet? Wieso ist er ständig in meinen Gedanken?!"
Erst war kurze Stille, dennoch antwortete er langsam.
"Ich glaube er wurde einmal erwähnt von Imperialen, die ich getroffen habe.. Ich bin selbst auf der Suche nach Antworten. Aber deine sind ganz nah.."
"Wenn du es mir nicht sagen kannst ..wie kann ich sie selbst finden?"
"Suche. Finde. Ich wette um jeden Planeten der Galaxis das sie hier irgendwas von dir haben. Dinge, Gegenstände, Bilder. Irgendwas."
Ezra dachte einen Augenblick darüber nach. Es gab etwas, was er schon öfter beobachtet hatte. Was ihn aber noch nie wirklich in den Sinn gekommen war. In der Kabine seiner Mutter gab es eine Schublade, die sie stets verschloss und er hatte sie noch etwas daraus nehmen sehen. Wieso er ausgerechnet daran dachte war ihm ein Rätsel...
"Vielleicht findest du die Wahrheit", bestärkte er ihn erneut. Seine Schmerzen verschwanden langsam, stattdessen merkte die Müdigkeit in sich.
"Werde ich es finden?"
"Ja, mein Schüler. Da bin ich mir sehr sicher", bestätigte er. Seine Augenlider wurden schwer.
"Die Wahrheit...ich muss sie finden.."
Man hörte ein leises Klopfen von der Tür ausgehen.
"Kid?"
Zeb..
Ezra antwortete nicht, sondern versuchte sich noch auf die Stimme zu konzentrieren.
"Werde ich dich wiedersehen? Was werde ich finden?"
"Ich werde versuchen dich zu finden oder dich wissen lassen, wo du hin musst. Aber du wirst das finden, was du willst: die Wahrheit."
"Kid?", fragte Zeb erneut. Ezra nickte und konnte seine Augen nicht mehr länger offenhalten.
"Gut.."
Dann verschwand die Stimme, im selben Moment trat Spectre - 4 in den Raum.
"Ezra?"
Der Junge hatte seine Augen geschlossen und war kurz davor wegzudämmern. Warum war er aufeinmal so müde? Vielleicht lag es an der ganzen Aufregung, dass er so erschöpft war. Der Lasat atmete tief durch und tapste leise zu der Koje und sah auch in die obere.
"Oh Kid.."
Er strich über den Kopf seines kleinen Bruder. Ezra spürte diese Geste uns für einen Moment durchfuhr ihm ein warmes Gefühl. Auf einmal hatte er das Bedürfnis sich umzudrehen und von Zeb gehalten zu werden. Einfach von jemanden umarmt zu werden.
"Ich bin immer für dich da. Das weißt du ja. Egal was kommt..", grummelte Zeb sanft. Er wollte es. Er wollte es wirklich. Doch etwas hinderte ihn daran. War es seine Wut? Seine Angst? Oder das er nun die sichere Gewissheit hatte, dass sie ihn anlogen? Alle etwas verheimlichten? Der Lasat zog vorsichtig eine Decke von hinten über ihn. Er verstand es, dass er nicht reden wollte, sehr gut sogar.
"Gute Nacht Kid. Wenn du was brauchst, weck mich.."
Er wollte etwas sagen, aber er schwieg weiterhin. Stattdessen gähnte er und kuschelte sich in die Decke. Er war fruchtbar erschöpft und er wusste noch nicht mal warum. Zeb kletterte in seine hinein und seufzte leise.
"Hab dich lieb, Ez.."
Ezra antwortete wieder nicht, doch er fühlte ein warmes Gefühl durch seinen Körper strömen. Noch einmal kam ihnen die Worte des Fremden in den Sinn. Und er beschloss etwas. Nämlich, dass er die Wahrheit finden würde. Ganz egal wie. Er würde herausfinden, was sie ihm verheimlichten. Und niemand würde ihn davon abhalten.
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