18. Kapitel
Beide sahen sich den Rest des Tages nicht mehr. Lux stritt jegliche Anschuldigungen, die Rex gesagt hatte ab und erzählte Ahsoka, dass er auf ihn losgegangen wäre, wegen des gestrigen Abends und das er sich von ihr fernhalten sollte. Anschließend war da noch das Gespräch oder vielmehr die Diskussion mit Commander Sato, was der Togruta den letzten Nerv raubte. Schließlich entschuldigte sie sich bei den Anderen über ihren Komlink, dass es nicht schaffen würde und ging zu ihrem Quartier. Für einen Moment hatte sie die Hoffnung Rex dort zu finden, wie am vergangenen Abend, doch ihr Zimmer war leer. Seufzend ging sie zu Bett und lag erneut lange wach. Es gab Tage da verfluchte sie ihre hohe Stellung in der Rebellion. Dieser war so einer.
Der Klon hatte seinen Armschutz abgelegt sowie andere Teile seiner Rüstung und einen schwarzen Overall übergezogen, damit man die Kratzer nicht sah. Wenigstens Ezra zu liebe würde er ein paar Minuten in die Ghost gehen. Nur ein paar um sich zu entschuldigen das es ein ziemlich anstrengender Tag war. Die Crew saß bereits zusammen, als Rex das Schiff betrat. Ezra saß zwischen Kanan und Hera, Sabine und Zeb neben ihnen.
"Hey Rex. Wir haben grade überlegt Sabacc zu spielen", begrüßte Sabine ihn. Er musste etwas lächeln. Hera sah auf und erhob eine Braue.
"Wo ist denn deine Montur hin?"
"Im Quartier, Captain."
"Ein harter Tag, was?", fragte Kanan mitfühlend, als er sich zu ihnen setzte. Natürlich hatten Sabine und Zeb Ihnen schon längst von dem Vorfall berichtet.
"Und wie. Es tut mir leid wegen dir, Ezra. Wir habens dir versprochen ,aber heute.."
Er seufzte. Der Lasat sah zu der Mandalorianerin, die die Schultern zuckte.
"Ich weiß, Tante Ahsoka hat es mir eben erklärt. Geht es dir gut, Onkel Rex?" Der Padawan blickte den Klon besorgt an. Er nickte langsam und versuchte sich ein Lächeln abzuzwingen.
"Wie war dein Tag, Ezra? Reden wir nicht über meinen."
"Er war toll. Dad hat mir sämtliche Dinge aus seinem Holocron gezeigt. Er hat mir Geschichten erzählt aus seiner Zeit im Tempel und was wir beide schon alles erlebt haben."
Ezra strahlte und Kanan drückte seine Schulter.
"Wir hatten viel Spaß", stimmte er seinem Sohn zu.
"Das freut mich. Geschichten sind gut." Er nickte und nahm von Zeb einen Kaf entgegen. "Was du und dein Vater schon so erlebt haben, also?" Er lachte leise. "Das ist sehr viel. Mich freut es."
Ezra erzählte noch ein paar weitere Dinge, die Kanan ihm gesagt hatte. Doch der Jedi merkte, dass es dem Klon nicht so gut ging, wie er behauptete. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er seinen Freund. Offenbar war noch mehr geschehen, als die Auseinandersetzung mit dem Ex- Senator. Der Klon nickte und lächelte, doch auch die Twi'lek wusste das es dem gleichgestellten nicht unbedingt gut ging. Die Mandalorianerin und der Lasat legten ihre Stirn in falten und betrachteten den Kriegsveteran, während Ezra eifrig erzählte. Schließlich spielten sie noch ein paar Runden Sabacc. Hera wurde etwas müde und Ezra schlief fast gegen Kanans Schulter ein. Seine Kopfverletzung beeinflusste ihn nach wie vor.
"Ich glaube wir sollten ihn ins Bett bringen", flüsterte Kanan und strich sanft über Ezras Haarschopf.
"Gute Idee..", murmelte die Pilotin und strich über seine Wange, während Zeb seine Karten siegessicher auf den Tisch legte.
"Sabacc." Die Mando schüttelte den Kopf und legte ihre Karten offen. "Meines zählt mehr, Zeb."
Der Lasat stöhnte, was den Klon etwas schmunzeln brachte. Ezra kuschelte sich mehr an seinen Vater und schien wohl schon dabei zu sein wegzudämmern. Kanan sah zu Hera.
"Bist du auch müde?", flüsterte er.
"Etwas.. Aber nicht allzu.."
Sie gähnte in ihren Handrücken. Die Mando nahm die Karten an sich.
"Zwei Wochen kein Spülen. Sehr schön", feierte sie grinsend und legte die Karten in die Schachtel. Kanan nahm Ezra langsam auf seine Arme und achtete darauf, dass er nicht aufwachte.
"Bist du sicher? Ich kann dich auch zurück ins Bett tragen", bot er ihr an.
"Ich werde wohl noch ein bisschen wach bleiben können", gab sie zurück und wies ihn auf die Tür. "Bring Ez ins Bett. Los."
"Welche Kabine diese Nacht?", lachte er leise, als Ezra sich an seine Brust kuschelte. Im Schlaf war er wirklich zu süß.
"Bitte ihn in meine..? Bitte?", fragte sie verträumt und lehnte sich auf ihre Hand, den Blick auf ihren Sohn gerichtet. Kanan grinste und nickte ihr zu.
"Aber gern. Komm, Ezzy." Er trug ihn leise aus dem Zimmer. "Bin gleich zurück."
Als er aus dem Raum war ließ sich der Klon zurück in die Lehne sinken und strich sich über sein Gesicht. Die Twi'lek legte das Spiel weg und sah zu dem Captain.
"Rex.. Was ist los?"
Er antwortete nicht, und kurz darauf kam Kanan auch zurück.
"So der Kleine schläft tief und fest und ist im Bett." Er setzte sich neben Hera. "Also Kumpel, schieß los. Was war das heute?"
Alle Blicke ruhten auf dem Klon.
"Also ohne Grund prügelst du ja auf niemanden ein, Kumpel", meinte der Lasat. Er seufzte und begann zu schildern, was passiert war, die Wortwahl von Lux und Anspielungen, Drohungen. Alles. Erstmal ließ er die Sache mit den Klonen außen vor. Es ging ihm an erster Stelle um Ahsoka. Erst waren die Blicke irritiert und dann zu geschockt umgestiegen sowie zur Fassungslosigkeit.
"Was nimmt sich dieser Kerl heraus? Euch so zu beleidigen und Ahsoka als einen Gegenstand zu behandeln?!", polterte Kanan auch schon los.
"Darf ich ihn umlegen? Ich hab Lust einen Senator zu grillen", knurrte Sabine sauer.
"Ich mach mit", grummelte Zeb angespannt.
"Lasst es. Ich hab schon eine Verwarnung. Bei der nächsten Sache Suspendierung", antwortete der Klon und merkte wie sichtlich Hera grübelte.
"Was? Das ist doch..." Kanan schüttelte den Kopf. "Was hat Ahsoka dazu gesagt?"
Er sagte nichts und Sabine schnallte den Blick des Klons.
"Sie hat dir nicht geglaubt?"
Der Klon nickte knapp.
"Moment sie hat dir nicht..? Aber warum?"
"Weil sie sich nicht vorstellen kann das er sowas sagen könnte."
"Aber ihr seid doch...."
"Es war nichts Privates, Sabine. Das war der Stand des Commanders. Sie hat mich auch drauf hingewiesen wegen der Suspendierung."
"Hera, dürfen die das?", fragte Zeb. Die Twi'lek dachte drüber nach. Kanan nickte.
"Sie hatte keine andere Wahl. In ihrer Position als Commander musste sie das wohl tun."
"Bei einer Suspendierung verliert Rex seinen Stand als Captain..", murmelte die Pilotin.
"Aber er ist freiwillig hier. Er war schon in den Kriegen, Captain. Da dürfen die nichts dran ändern", meinte der Lasat.
"Doch können schon. Ob es sich nur einer hier leisten kann ist was anderes", antwortete sie wiederum.
"Es ist egal. Mir gehts ein bisschen weniger um meine Stellung, mehr darum das meine Freundin mir nicht glaubt", sagte Rex, während er sich über sein Gesicht strich.
"Mhm..Bist du sicher, dass sie dir nicht geglaubt hat oder mehr sich noch kein Urteil bilden wollte? Ahsoka musste das getrennt betrachten", wandte Kanan ein.
"Ich weiß es nicht, Kanan. Aber ihre Aussage dazu und das sie meinte Lux würde sowas nicht tuen... Sie hat auch was gesagt, dass ich die Wahrheit sagen soll."
"Oh je", murmelte der Jedi. Das hörte sich gar nicht gut an. "Und was machst du jetzt?"
Er zuckte die Schultern.
"Erstmal von Lux fern bleiben. Das wäre mein erster Schritt."
"Du musst aber deine Unschuld beweisen. Diese Verwarnung ist nicht gerechtfertigt", meinte die Mandalorianerin.
"Ich hab zugeschlagen, Sabine. Die Kratzer zeigen es."
"Ach deshalb der Overall.." stellte die Twi'lek fest.
"Lux sah schlimmer aus", murmelte Zeb.
"Du solltest nochmal mit Ahsoka reden. In aller Ruhe", schlug der Jedi vor. Sie hatten sich zuvor erst wieder versöhnt und jetzt sollten sie schon wieder zerstritten sein? Der Klon schüttelte den Kopf.
"Das bringt nichts. Glaub mir. Sie sah sehr überzeugt aus. Und ich will nicht noch drauf rumreiten, Kanan."
Er hielt sich den Kopf und seufzte. Kanan und Hera sahen sich an.
"Aber ihr müsst das, Rex. Ihr könnt euch doch nicht die nächsten Tage aus dem Weg gehen."
"Hey, ich habs 17 Jahre geschafft. Sind ein paar Tage ein Witz."
"Du bist sau lustig, Captain", meinte die Mando sarkastisch, was Hera nur mit einem Kopf schütteln annahm.
"Rex, das klappt nicht so wie du denkst. Was ist mit dir los? Du wirkst ziemlich komisch.."
"Mir gehts gut. Ich werde mit ihr reden, aber nicht heute."
"Wieso habe ich da kein gutes Gefühl bei der Sache?", murmelte Kanan sarkastisch. "Du weißt, dass das keine Lösung ist. Und wenn dieser Lux so ist wie du sagst, dann wird er nicht so leicht aufgeben."
"Also ich bin da Kanans Meinung. Du musst mit ihr sprechen", meinte die Pilotin. "Sowas darfst du nicht sitzen lassen."
Der Lasat und die Künstlerin nickten zustimmend. Der Kriegsveteran seufzte.
"Sie hat mir nicht geglaubt? Warum sollte sie nach einem Gespräch mit Lux mir glauben? Der wird bestimmt alles abgestritten haben."
"Gerade deshalb musst du jetzt mit ihr reden. Lux will sich an Ahsoka ranmachen, willst du ihn da einfach gewähren lassen?"
"Nein natürlich nicht aber-.."
"Es gibt kein Aber. Tu es einfach", befahl Hera und sah ihn ernst an.
"Willst du um sie kämpfen oder nicht, Captain?", forderte Kanan ihn auf.
"Das ist eine bescheuerte Frage. Du kennst die Antwort. Klar kämpfe ich um sie", murmelte er.
"Dann rede mit ihr. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, was diesen Senator betrifft. Schon alleine wie er von Ahsoka gesprochen hat."
"Oh glaub mir du hättest ihn auch gern umgebracht", murmelte Rex.
"Also nächstes Mal einfach Hera holen. Die macht das", kommentierte Sabine.
"Sabine?!", murrte die Twi'lek. "Nicht lustig."
"Die Sache ist ernst. Nicht nur was eure Beziehung angeht, sondern auch was dieser Lux für einen Schaden anrichten könnte. Vor allem bei Ahsoka. Wenn er so mit ihr spricht..."
Kanan brauchte nicht weiterzureden, die Anderen wussten wovon er sprach.
"Und seine Worte gegen mich waren ja schon nicht ganz ohne. Bei Ahsoka ist das mit Vertrauen eine ganz üble Sache."
"Eben. Seit der Sache mit dem Orden ist sie sehr empfindlich darauf", stimmte Kanan ihm zu. "Er könnte sie verletzen. Mehr als er erahnen könnte."
"Dann solltest du wirklich vielleicht heute noch mit ihr sprechen. Sie sagte zwar, dass sie es nicht schaffe. Aber ich bin mir sicher das sie wach ist", meinte Hera.
"Wie ich sie kenne ist sie das bestimmt auch. Sie sah heute morgen genauso schlecht aus wie du, Rex."
"Ja, ich weiß.."
"Also solltest du jetzt zu ihr gehen..", meinte die Twi'lek.
"Das ist das Beste, Kumpel. Warte nicht, sondern kläre das sofort mit ihr. Das tut euch beiden nicht gut."
Spectre 4 und 5 nickten zustimmend.
"Es ist echt besser so.."
"Besser als sie Lux zu überlassen."
Der Klon strich über sein Gesicht und nickte.
"Geh schon. Sie ist bestimmt noch wach", ermutigte Kanan den Klon. Dieser erhob sich langsam.
"Wir werden sehen wie es läuft.."
"Viel Glück."
"Das packst du schon", meinte Zeb.
"Viel Erfolg, Rex. Du wirst sehen es ist so besser."
Der Klon nickte und verabschiedete sich, schlenderte aus der Ghost raus. Er musste mit ihr reden. Er musste. Aber was wäre wenn sie nicht wollte?
Es dauerte nicht lange und er kam an Ahsokas Quartier an. Er atmete tief durch bevor er anklopfte.
"Ahsoka?"
Erst kam gar nichts. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür. Ahsoka saß an ihrem Tisch und hatte sich über sämtliche Unterlagen gebeugt.
"Komm rein."
Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. Naja es war ein Anfang. Rex lehnte sich an eine der Wände.
"Ich wollte mit dir reden.." Sie seufzte und drehte sich um. Es war nicht zu übersehen wie fertig sie aussah.
"Ja, dass wäre vermutlich eine gute Idee." Sie rieb sich über die Augen. "Warst du noch bei den Anderen?"
"Ja.. Eine Runde Sabacc und Ezra hat erzählt, was er mit Kanan gemacht hat..", erzählte er und trat näher um ihr den Stift aus der Hand zu legen, was er auch schließlich tat. "Du brauchst eine Pause."
Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Nein, ich muss das bis morgen fertig haben. Sato hat es mir aufgedrückt."
Sie nahm ein Datapad.
"Wie geht es Ezra? Keine Zwischenfälle heute?"
"Nein, keine." Er schob den Stuhl vom Tisch weg "Und du machst eine Pause", befahl er ernst. Sie seufzte.
"Das geht nicht. Ich muss das fertig bekommen. Ich hatte mir meinen Abend auch anders vorgestellt."
"Was hat Sato gesagt? Und wehe du sagst nichts oder etwas anderes."
Er sah es überhaupt nicht ein sie nur in die Nähe des Tisches zu lassen, stemmte seine Arme auf die Lehnen und sah ihr in die Augen.
"Rex, ich.." Sie rieb sich erneut über die Augen. "Nichts. Einfach, dass es meine Pflicht ist und ich das bis morgen ausgearbeitet und kalkuliert haben muss."
"Okay." Er schnappte sich einen anderen Stuhl und setzte sich vor den Tisch. "Wir machen es zusammen. Und ich akzeptiere kein Nein. Erstens du bist schneller fertig und zweitens können wir reden."
Sie unternahm einen Versuch ihn davon abzuhalten, aber das brachte nichts.
"Rex, ich muss das wirklich alleine machen. Es soll mir niemand helfen."
"Allein packst du das nicht. Lass mich dir helfen. ich will nicht das du dich abrackerst.."
Er seufzte und nahm ein unausgefülltes Datapad.
"Als ob der das nicht selbst ausfüllen könnte", murmelte er, während er es las.
"Rex, du verstehst nicht. Ich muss das machen. Allein."
"Also du hast dir echt den falschen Klon geangelt wenn du willst das ich gehe. Ich bleibe nämlich an der Seite derer, die ich liebe", antwortete er nur darauf und nahm ein Anderes. Sie lächelte, was allerdings nur kurz währte. Sie nahm ihm das Dokument aus der Hand und schüttelte den Kopf.
"Sorry, aber es geht nicht anders. Er hat ausdrücklich gesagt bis morgen und allein. Ich hatte keine Wahl."
"Weißt du wie egal mir das ist? Sato hat genug Mist gebaut. Er soll den Rand halten", murmelte er und nahm ein Anderes vom Tisch. So einfach würde sie ihn nicht los.
"Rex.." Sie stoppte. "Ich...ich muss das machen. Für dich."
Er zuckte zusammen und sah sie stirnrunzelnd an.
"Was?"
Sie seufzte.
"Sato hat das wie erwartet nicht gut aufgenommen. Nun ja gut ist noch eine Untertreibung. Er war außer sich. Er wollte dich sofort zu sich herbestellen und dir eine Sache nach der Anderen aufdrücken. Ich konnte ihn überzeugen es nicht zu tun und mir die Sache zu überlassen. Das hat er nur erlaubt, wenn ich diese Sachen fertig mache. Bis morgen früh und vollkommen komplett durchgearbeitet."
"Warum tust du das? Dann hätte ich eben gearbeitet. Das tue ich schon mein ganzes Leben lang." Er legte das Pergament weg, sowie ihre und sah sie besorgt an. "Warum? Sato hätte mir Arbeit aufgedrückt. Damit bin ich die letzten Monate auch fertig geworden." "
"Ich wollte, dass du dich etwas ausruhst und deinen Kopf mal frei von der Sache mit Lux hast", entgegnete sie und schnappte sich eines der Unterlagen. "Ich kriege das hin. Danach lege ich mich hin. Ich muss mich morgen früh mit Sato und Lux besprechen. Und bevor du etwas einwendest, seine Idee nicht meine."
Er seufzte und nahm trotzdem ein Pergament und ein Stift zur Hand.
"Mein Kopf ist frei. Nur ein paar Bilder und Erinnerungen. Mir gehts gut. Dir nicht. Ich kann sowas wie Stress nicht empfinden.. Das weißt du ja."
"Rex, er hatte vor dich für die nächsten Missionen abzuziehen", gab sie schließlich zu. "Deswegen mache ich das und ich habe es auch vor es zu tun."
"Es ist nicht so schlimm, Ahsoka. Ich kann nicht zusehen wie du dich kaputt machst. Wegen mir. Dann wäre die Mission ohne mich losgegangen. Was sollte es schon sein? Ich bereue es nicht... Lieferung an Bail...", murmelte er und las nochmal das Pergament durch.
"Für mich ist es aber schlimm. Ich kriege das alleine hin, wirklich. Seit ihr euch mit Sato unterhalten habt ist er auf keinen von euch gut zu sprechen, es sei denn ich bin dabei." Sie gähnte. "Also lass mich meinem Job als Commander erledigen und geh du zu Bett."
"Ja, dann lass jetzt deinen sturen Kopf zur Seite und denk jetzt mal nicht an deinen Posten. Ich helfe dir hier nicht, weil ich Captain bin, Ahsoka. Ich helfe dir, weil ich dein Freund bin. Hast du das verstanden? Und nein ich werde nicht ins Bett gehen."
"Ich denke nicht an meinen Posten, sondern nur an meine Verantwortung", gab sie zurück. "Oder wie hast du es noch so schön gemeint. Meine Pflichten stehen an erster Stelle, nicht wahr?", schnaubte sie verärgert.
"Ahsoka, ich will nicht streiten. Es ist nicht fair das du mich abblockst, weil ich dir helfen will. Mir tut es Leid. Das ist die Wahrheit", sagte er und sah von dem Pergament auf.
"Wenn du mir helfen willst, dann richte nicht so eine Aktion wie heute morgen an", gab sie nur zurück. Sie war über seine Worte nach wie vor verletzt. Ihr Posten als Commander bedeutete ihr nichts. Nur die Verantwortung, die sie für alle trug nahm sie sehr ernst. Und sie hatte angenommen das niemand als Rex das besser wusste. "Ich habe dir erklärt das Lux dich beleidigt hat, Anspielungen, er hat mich als Programmie-.."
CT-7567
Er hielt sich kurz den Kopf.
"Er hat blöde Kommentare losgelassen. Fertig. Du weist das ich niemanden ohne Grund schlage."
"Als was soll er dich angeblich bezeichnet haben?"
Ahsoka wollte ebenfalls nicht streiten, aber sie war schrecklich erschöpft und ihre Nerven von dem Tag und von Satos Standpauke und vor allem, was er in Bezug auf Rex angedeutet hatte, waren vollkommen erschöpft.
"Programmierung? Ein bisschen was zu Gefühlen, die ich nicht habe? Nur eine Nummer bin? Wertlos? Ein Klon?", zählte er auf und lehnte sich zurück in den Stuhl. Sie ließ die Unterlagen sinken und starrte ihn entgeistert an.
"Was?"
"Bin ich nicht dafür gemacht zu töten? Er sagte es hätte bei den Jedi geklappt. Überbleibsel einer längst vergangenen Epoche? Klone können nicht lieben und vertrauen", fügte er noch hinzu und wandte den Blick ab. "Aber egal.."
Sie legte den Kopf in ihre Hand. Sie hatte keinen Nerv mehr dafür.
"Nun Lux sagt, dass er nichts von dem was du gesagt hast stimmt und du ihn angegriffen hast. Unter anderem mit den Worten, dass er sich von mir fernhalten soll."
"Das ist eine Lüge.. Ich hab ihm gesagt, dass er uns in Frieden lassen soll, Ja, aber ich hab ihn nicht angegriffen. Erst als das Fass zum Überlaufen kam. Mir gehts nichtmal um mich. Ich komm damit klar.. Mit diesen Bildern. Aber er hat dich beleidigt und das ist die Wahrheit."
"Ich hatte mich eigentlich zurückgezogen, um erstmal nicht darüber nachzudenken", murmelte die Togruta genervt. "Du sagst er lügt, er sagt das du lügst. Niemand hat etwas gesehen oder gehört, außer dass du den ersten Schlag getan hast. Ich kenne euch beide. Du würdest niemals einfach so schlagen, er würde so etwas nie sagen. Erkläre mir mal, wem ich da bitte glauben soll?"
"Vielleicht dem den du am Längsten kennst.. Warum glaubst du mir nicht? Ich verstehe es nicht. Ich bin hier her gekommen um das zu klären. Das du ihn meidest. Er hat so schlimme Dinge gesagt.. Denkst du, ich denke mir das aus?"
"Und ich sage dir gerne nochmal, dass das etwas mit der Arbeit zu tun hat und ich das nicht nach Gefühlen beurteilen kann. Und...hast du mir gerade gesagt, dass ich Lux meiden soll?"
"Ja, weil er nicht der ist für den er sich ausgibt", gab er ruhig zurück.
"Wie kannst du das behaupten? Ich kenne ihn seit Jahren!"
Sie war aufgebracht. Wie konnte Rex das einfach sagen?
"Weil ich nicht blind und schwerhörig bin. Gott.."
Er fuhr über sein Gesicht.
"Lux ist mein Freund. Wir waren in einigen brenzligen Situationen und ich vertraue ihm", sagte sie und versuchte ruhig zu bleiben.
"Ahsoka bitte. Ich denke mir doch sowas nicht aus. Warum vertraust du mir in dieser Sache nicht?"
"Das habe ich nie gesagt. Es ist nur das ich das schwer glauben kann, dass du ihm solche Dinge unterstellst. Hingegen Lux nur erwähnt hat, dass du gesagt hast er sollte sich von mir fernhalten, sonst hat er nichts über dich gesagt! Und hier bist du und sagst mir genau dasselbe!"
"Ich habe das gesagt, weil er mich und dich beleidigt hat! Warum glaubst du ihm mehr als mir?"
Er hatte seinen Kopf in seine Hände gelegt und konnte einfach nicht fassen was über ihn herein brach. Ahsoka war ebenfalls mit den Nerven am Ende. Mehr als zuvor schon.
"Bisher habe ich das nicht getan! Ich habe nur die Fakten versucht zu beurteilen, weil das meine Aufgabe ist. Aber ich finde es schon sehr seltsam, dass du mir verbietest ihn zu sehen."
"Hörst du mir denn zu? Ich hab dir doch gesagt, dass er nicht der ist den du kennst. Er hat dich beleidigt, mich, unser Dasein. Alles. Ich sehe das als Grund ihm aus dem Weg zu gehen.."
"Und ich habe dir gesagt, dass ich das nicht glauben kann, weil ich ihn kenne! Er ist mein Freund und ich werde ihn ganz sicher nicht meiden, Rex!"
"Ahsoka, vertrau mir doch in der Sache."
"Würde ich ja gerne, aber dein Verhalten macht das etwas schwierig! Gestern machst du mir ne Szene und heute prügelst du dich mit ihn und unterstellst ihm solche Dinge!"
Inzwischen waren ihre Stimmen immer lauter geworden.
"Also tust du es nicht? Ich wusste es.." Er schnaubte. "Warum sollte mir auch meine Freundin vertrauen, oder auch sonst wer. Ich hab gestern den Faden verloren aber was solls. Dafür habe ich mich entschuldigt. Was willst du noch? Ich habe nicht gelogen. Ich sage die Wahrheit."
"Weißt du was ich unfair finde? Es gibt nur noch wenige Leute, denen ich vertraue, die mir vertrauen. Und einer meiner ältesten Freunde so etwas zu unterstellen ist das Letzte! Lux hat mir einmal das Leben gerettet, wenn du es genau wissen willst. Er wollte sich mit der Death Watch einlassen und ich bin zufällig da zwischen geraten. Hätte er mich nicht als seine Verlobte vorgestellt wäre ich damals sofort durchlöchert worden! Das ist der Grund, warum ich ihm vertraue, Rex!"
"Bei meinen gewonnenen Schlachten, Ahsoka, ich sage die Wahrheit. Es ist gut das er dich gerettet hat, aber wir er über dich gesprochen hat .... das war einfach nicht der Typ von dem du redest. Du weißt das ich dir mein Leben anvertraue, aber du vertraust mir in der Sache einfach nicht."
"Ich vertraue dir mein Leben an, Captain! Wie kannst du es nur wagen so etwas zu behaupten! Geschweige denn mir zu verbieten jemanden zu sehen. Ich habe mir damals von Anakin nicht sagen lassen mit wem ich etwas zu tun habe und ich habe garantiert nicht vor, das zu ändern. Ich treffe meine Entscheidungen und ich lasse mir von niemanden etwas vorschreiben, Rex!"
Er schüttelte den Kopf.
"Das will ich doch garnicht und der General hat genauso wie ich an dein Wohl gedacht. Warum willst du mir nicht glauben? Er ist nicht der für den er sich ausgibt."
"Das hat sich für mich aber etwas anders angehört! Ich habe absolut keinen Grund zu denken, dass Lux zwei Gesichter hat. Wieso sollte er? Wir sind Freunde!"
"Er will aber mehr von dir als Freundschaft das hat er mir vorhin gesagt. Ich glaub's nicht." Er strich über sein Gesicht. Sie vertraut ihm- Schön. Aber es änderte nichts daran, dass sich die Worte in sein Hirn gebrannt hatte. Jedes einzelne Wort. Lux war abscheulich, aber Ahsoka wollte ihm nicht glauben und ihm nicht in der Sache vertrauen, keinen Halt geben. Nichts.
!Geht es wieder darum? Ist es das, worauf du die ganze Zeit hinauswillst?! "
"Nein! Ahsoka, nein will ich nicht. Warum- Ahsoka, ich will dich beschützen!"
"Mich beschützen?! Vor Lux? Oder vielmehr vor deiner Eifersucht? Ich dachte wir hätten das geklärt, aber das haben wir offensichtlich nicht!"
"Hatten wir, aber Lux ist nicht der für den du ihn hältst! Warum glaubst du mir nicht! Ich will dich nicht an ihn verlieren verstehst du es denn nicht?"
Sie sah ihn entgeistert an, Tränen bildeten sich in ihren Augen.
"Weißt du genau deswegen habe ich mich in die Arbeit vergraben. Weil ich nichts mehr davon hören wollte!"
Der Kriegsveteran konnte nicht mehr und rieb über seine Augen.
"Ich verstehe einfach.. Ich hab dich nicht gebeten mich zu decken. Lass die Arbeit, Soka. Ich kläre das mit Sato. Ich habe keine Lust auf Streit. Ich kann nur wiederholen, dass ich die Wahrheit gesagt hab, Lux ein falsches Spiel treibt und ich wirklich auf dich aufpassen will, weil ich es eine halbe Ewigkeit nicht konnte.."
"Du wirst nicht mit Sato sprechen, dass war meine Entscheidung nicht deine. Ich weiß, dass du das willst, aber ich kann auf mich allein aufpassen."
"Ich werde mit ihm sprechen. Du wirst mich nicht aufhalten können. Sato kann das nicht machen." Er erhob sich und hielt sich an seinem Stuhl fest. "Wenn du mir mit der Sache mit Lux nicht traust, dann sollte ich wenigstens meine "Arbeit" machen."
"Und diese besteht wo drin? Mich mit so einer Aktion in Schwierigkeiten zu bringen?!"
Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Rex atmete tief durch und ging zu ihr, nahm ihre Hand.
"Du weißt, dass ich mit Arbeiten wirklich Arbeiten meine. Es ist nicht fair, dass du mir das jetzt vorwirfst. Ich würde niemals etwas tun, was zu deinem Nachsehen sein würde. Du stehst für mich an erster Stelle. Dein Schutz. Dein Vertrauen. Und dein Glaube. Hör auf mir jetzt etwas an den Kopf zu werfen, wobei ich dir nur helfen will."
"Wenn du mir helfen willst, dann lass diese Anschuldigungen an Lux. Alles worum ich dich gebeten habe war ihm eine Chance zu geben."
Sie schüttelte den Kopf.
"Stattdessen gehst du auf ihn los und unterstellst ihm solche Dinge, die ich nicht glauben kann. Ich vertraue Lux und ich bitte dich endlich das zu akzeptieren!"
Der Klon ließ langsam ihre Hand los und wandte den Blick ab. Ihm zog sich alles zusammen, als würde sich ein Eisenmantel um seine Brust legen.
"Ich sage aber dir Wahrheit....", murmelte er leise. Sie wandte ebenfalls den Blick ab und setzte sich wieder an ihre Unterlagen.
"Ich glaube es ist besser, wenn du mich jetzt weitermachen lässt", sagte sie kühl. Ihr Herz schmerzte und sie hatte einen dicken Kloß im Hals. Er wollte etwas sagen doch er ging schweigend zur Tür. Ihm tat alles weh. Einfach alles.
"Ist okay. Bis morgen...", verabschiedete er sich und drückte auf den Schalter, die Tür sprang auf.
"Weißt du wie du mich verlierst? Durch deine Eifersucht", sagte sie leise und schloss die Tür mit der Macht, nachdem er rausgetreten war.
Rex wusste erst nicht wohin mit sich selbst. Sie glaubt mir nicht.. Er überlegte zur Ghost zurückzugehen, ging auch einige Schritte in deren Richtung und war schon zwischen den Frachtern. Doch er überlegte es sich anders. Niemand konnte ihm helfen. Niemand. Er kehrte wieder um konnte es nicht fassen.
Ahsoka beugte sich über ihre Unterlagen. Sie musste sich regelrecht dazu zwingen am Tisch sitzenzubleiben. Sie legte ihren Kopf in ihre Hände. Sie konnte es nicht fassen. Der dritte Streit mit Rex in Folge.
"Wieso? Wieso vertraut er mir nicht einfach? Wieso lässt er Lux nicht in Ruhe?" Ein paar Tränen tropften auf den Tisch. "Ich liebe ihn, nicht Lux. Wieso kann er das nicht einfach verstehen?"
Warum lässt sie sich nicht beschützen? Warum glaubt sie ihm mehr als mir?
Er betrat sein Quartier und schloss die Tür. Mit einem Mal schlug er seine Rüstung vom Schreibtisch. Samt Helm und Waffen. Rex ließ sich verzweifelt auf dem Bett nieder und vergrub sein Gesicht in den Händen.
Auch diese Nacht blieb für die beiden ohne Schlaf. Während Ahsoka sich Hals über Kopf in Arbeit vergrub, um nur nicht über Rex nachdenken zu müssen, dachte der Klon die ganze Nacht nach. Die nächsten Tagen verstrichen und sie sahen sich kaum. Rex verbrachte viel Zeit mit der Crew und Ezras Training, während Ahsoka sich in ihre Arbeit stürzte und die Crew dann besuchte, wenn Rex seinen Aufgaben nachging. Doch schon nach ein paar Tagen änderte sich die Situation erneut.
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