14. Kapitel
Am nächsten Tag war Ezra schon früh auf den Beinen. Ahsoka hatte gesagt, dass sie am Morgen kommen und ihn abholen würde. Rex musste ein paar Rebellen zu einer Mission begleiten, genauso wie Kanan, Sabine und Zeb für den Tag eingeteilt waren. Hera befand sich in ihrer Kabine und ruhte sich aus, Chopper war bei ihr. Ezra hingegen konnte es nicht erwarten den anstehenden Tag mit seiner Tante zu verbringen. Ungeduldig wartete der Padawan an der Rampe, wie abgemacht. Sie würde kommen um mit ihm auch zu meditieren wie er mitbekommen hatte aber er wollte ihr sehr viele Fragen stellen. Die Wichtigsten hatte er sich schon gedanklich zurechtgelegt. Kanan, Zeb und Sabine traten ebenfalls aus dem Schiff. Es war Zeit aufzubrechen.
"Bis heute Abend, Ez. Passt auf euch auf und sei vorsichtig", sagte sein Vater und wuschelte ihm sanft durchs Haar.
"Ja, Dad. Keine Sorge, Tante Ahsoka passt auf mich auf."
"Sei nicht so, Kanan. Wir sind ein paar Stunden weg und Ahsoka kann auf den Kleinen gut aufpassen", meinte Zeb und befestigte seine Waffe auf dem Rücken.
"Das ist das erste Mal, dass wir weg sind, Zeb, seit Ezra....Sein Gedächtnis verloren hat", sagte er schnell und betrachtete seinen Jungen. "Ich mache mir halt Sorgen."
"Du, Mum, ihr alle, ich weiß, Dad. Aber es wird nichts geschehen."
Sabine schlug gegen die Schulter des Jedi und zog ihren Helm auf.
"Mach dir lieber Gedanken um deinen Kopf. Das hier ist der sicherste Platz im Outer Rim und abgesehen davon reden wir von Ahsoka. Sie kann das", meinte sie und stand in voller Montur vor den Jungs. Ezra, der sie zum ersten Mal richtig in ihrer Rüstung betrachten konnte, blickte sie einen Augenblick an.
"Ich mag deine Rüstung, Sabine. Sie sieht echt klasse an dir aus."
"Und hiermit hätten wir wieder die anfänglichen Flirtversuche Ezras", raunte Kanan Zeb leise zu. Dieser nickte grinste aber. Die Mandalorianerin lächelte auch wenn man es nicht durch den Helm sah, freute sie sich über den Flirtversuch.
"Danke, Ezra", gab sie zurück. Der Padawan grinste nur und strich sich verlegen über den Nacken.
"Gern geschehen. Ich sage nur die Wahrheit."
Die Mandalorianerin verschränkte ebenfalls verlegen die Arme vor der Brust, während sich Vater und Bruder angrinsten.
"Das ist lieb", sagte sie noch leise. Ezra errötete etwas.
"Du..Du könntest natürlich alles anziehen und würdest gut aussehen. Nein, nicht gut. Also besser...ähm.."
"Wie am Anfang. Manche Dinge ändern sich nie", lachte Kanan leise.
"Jup. Unser Kleiner eben", stellte Zeb leise und schmunzelnd fest. Sie kicherte.
"Ist schon gut, Ezra ich weiß was du meinst."
"Wir sollten langsam los", erinnerte der Jedi die beiden Turteltauben.
"Ist ja okay." Sie hob die Hände und zeigte an den beiden Älteren vorbei. "Wir werden geholt."
Ahsoka und Rex erschienen auf der Bildfläche, Ezra winkte ihnen entgegen.
"Und ich auch."
"Morgen, Ezra", begrüßte Rex den Padawan. Er hatte seinen Helm unter den Arm geklemmt und sah zu den Dreien. "Bereit?"
"Guten Morgen!", erwiderte der Junge und lächelte Rex und Ahsoka an. Kanan nickte dem Klon zu.
"Klar. Wir sind startklar und du?"
"Sehe ich so aus, als wäre ich es nicht?", entgegnete er und wuschelte durch Ezras Haar.
"Sieht so aus, als bräuchte mal dein Helm echt einen neuen Anstrich", bemerkte Sabine als sie sah das die Jaig-Augen verblassten. Die Togruta lächelte.
"Hey, Ezra. Na, sollen wir los?"
Der Padawan nickte.
"Gerne!"
"Sieht so aus, als hätte Sabine ihr nächstes Projekt", raunte Kanan Zeb zu.
"Dann werde ich dir den Helm nachher geben. Aber blau, meine Liebe", fügte er sofort hinzu und sah sie warnend an. Der Lasat lachte leise und nickte dem Jedi zu.
"Hast wohl recht."
"Ist ja gut. Es wäre nur schade. Sie sind eben zu schade, als das sie verblassen würde", meinte sie und der Klon nickte.
"Ist nur ne Auszeichnung gewesen. Jetzt ist sie nichts mehr Wert. Aber ich gebe ihn dir. Ich verspreche es", sagte er.
"Von wegen. Für mich hat sie noch immer dieselbe Bedeutung, Love", gab Ahsoka zurück und küsste ihren Freund auf die Wange.
"Danke, der Captain sollte sich mehr zu schätzen wissen", meinte die Mandalorianerin und wies auf ihn.
"Weiß ich doch!" gab dieser protestierend zurück.
"Rex, können wir los? Sonst kommen wir heute gar nicht mehr weg", scherzte Kanan. Er nickte.
"Gut bis heute Abend. Ezra pass auf Ahsoka auf", befahl er, bevor er der Togruta einen sanften Kuss gab.
"Klar, Onkel Rex."
Kanan wuschelte ihm zum Abschied nochmal durch das Haar.
"Bis nachher, kid. Und passt auf euch auf."
"Ihr auf euch auch, Dad."
Kanan sah zu der Togruta, diese verdrehte leicht for Augen.
"Ich gebe schon auf ihn acht, Kanan. Pass du mir auf meinen Captain auf."
"Und ich hab dir gestern gesagt, dass man auf mich nicht aufpassen muss", gab der Klon zurück und setzte den Helm auf, während der Lasat und die Mandalorianerin dem Jüngsten zuwanken.
"Bis später, kid."
"Bye, Ez."
"Bis nachher."
Ezra wank den Vieren zu, während Ahsoka nur lächelnd den Kopf schüttelte.
"Dieser Sturkopf."
"Das hab ich gehört!", rief er zurück. Der Padawan lachte leise und sah seine Tante an. Diese verdrehte nur die Augen.
"Lass dir nicht den Kopf abschießen", gab sie zurück.
"Wenn ich das zulassen würde, würdest du mich im Jenseits töten", warf er zurück. Ezra lachte noch mehr. Ahsoka winkte ihm noch einmal zu.
"Allerdings, Love."
Der Klon winkte ebenfalls, bevor die ein Teil der Crew hinter einem Frachter verschwand. Langsam kriegte sich der Jüngere wieder ein.
"Onkel Rex scheint dir sehr zu gehorchen", lachte Ezra. Sie sah nochmal zu dem Frachter, bevor sie schmunzelnd ihren Kopf schüttelte.
"Ich arbeite dran das er es wirklich tut. Auf mich hören."
"So wie Mum bei Dad? Gegen sie hat er auch nie eine Chance."
Sie lachte leise.
"Das stimmt. Hera hat ihn richtig im Griff."
"Genauso wie du Onkel Rex. Ist das bei Paaren eigentlich immer so?", fragte Ezra, als sie langsam fort von der Ghost schlenderten. Sie überlegte kurz.
"Naja ich weiß nicht. Ich denke aber schon, dass eine Frau da etwas mehr zu sagen hat. Aber das ist in jeder Beziehung unterschiedlich."
"Aber bei Mum und Dad und dir und Onkel Rex scheint es gleich zu sein. Liegt das in der Familie?"
"Ich weiß es nicht. Ich schätze, wenn es bei uns so ist wird es auch überwiegend bei anderen sein."
Ezra nickte. Doch Ahsoka merkte, dass der Padawan diese Fragen nicht umsonst stellte. Das da mehr hinter steckte, als man dachte. Die Togruta legte einen Arm um seine Schulter.
"Ist alles okay? Bedrückt dich etwas?"
Er schüttelte den Kopf.
"Nein es ist nur...Es gibt etwas, was ich mich schon die ganze Zeit frage. Aber es ist nicht so wichtig, wirklich nicht."
"Ezra, du weißt das ich dir gerne Fragen beantworte und auch für dich da bin. Du kannst mir vertrauen", meinte sie sanft. Er nickte, dann atmete er einmal tief durch.
"Ich weiß, dass das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, schon gar nicht bei meiner Verletzung oder meiner Amnesie. Aber...Aber ich mich gefragt...." Er schluckte. "Denkst...denkst du Sabine könnte mich irgendwann mögen? Nicht so wie einen Freund, sondern...Na ja mehr..."
Die Togruta sah ihn verständlich an. Er mochte sie sehr und seine Gefühle für Sabine hatten sich überhaupt nicht verändert. Er liebte sie und er war wohl verunsichert ob Sabine genauso empfand.
"Ich bin mir sicher das sie das tut. Dich mehr als nur einen Freund in dir sehen."
Seine Miene hellte sich auf und er sah sie ungläubig an.
"Wirklich? Bist du sicher? Ich würde sie so gerne mal fragen, ob sie...Na ja mit mir ausgehen will. Aber sie ist ist so ein wunderschönes, fantastisches Mädchen. Sie könnte jeden Jungen haben."
"Tja leider bist du was ganz Besonderes. Ich bin mir sicher, wenn du sie fragst wird sie ja sagen. Ich bin mir da ganz sicher", meinte sie und lächelte.
"Was besonderes ich?" Ezra seufzte. "Was bin ich eigentlich noch? Rebel, Jedi, Padawan, Nervensäge, Wirbelwind und jetzt auch noch etwas besonders? Ich wüsste nicht was an mir besonders wäre. Na ja außer das mein Kopf voller Schwärze ist", scherzte er.
"Ich finde- sowie im Übrigen jeder in deiner Familie, dass du etwas ganz Besonderes bist. Deine Familie, deine Crew, dein Team sagte das früher sehr sehr oft und sie denken das alle auch jetzt. In diesem Moment."
Ezra war stehengeblieben.
"Wieso sagten sie das früher? Und wieso so oft?"
"Naja, weil du es bist. Sie lieben dich. Du bist ihr Goldstück, ihre ganze Hoffnung. Deshalb bist du etwas ganz Besonderes. Du hältst diese Crew zusammen."
Sie legte ihre Hand auf seine Schulter. Ezra hielt sich die Stirn.
"Muss ich das alles verstehen?"
Ahsoka sah ihn verständnisvoll an.
"Nein, musst du nicht. Zumindest jetzt noch nicht. Mit der Zeit wirst du es verstehen."
Er nickte und lächelte leicht.
"Das ist alles nicht so einfach, weißt du. Sich die ganzen Dinge zu merken und zu behalten."
Sie liefen weiter.
"Ich weiß, aber es wird besser werden. Du brauchst nur Zeit und Geduld."
"Ich weiß. Aber manchmal ist das ziemlich nervig. Oft sehe ich etwas und denke, dass ich damit etwas verbinde. Selbst wenn es nur Bilder in meinen Träumen sind. Aber sobald ich auch nur einen Gedanken habe, ist alles schon wieder weg. Wie ein kaputtes Holo.."
Ahsoka überlegte.
"Vielleicht würde dir Meditation helfen.. Es wäre eine Möglichkeit deine Gedanken zu sortieren oder gar tief ins Bewusstsein zu greifen."
"Dad hat das schon mal erwähnt. Was genau macht man beim Meditieren?", fragte Ezra neugierig. Sie lächelte.
"Zuerst setzt man sich in eine bequeme Position und entspannt sich. Das ist wichtig. Durch Entspannung beruhigt sich Körper sowie Geist." Sie kamen an einem ruhigen Fleck der Basis an, wo niemand zu sein schien. Es waren keine Schiffe sowie keine anderen Rebellen zu sehen. Ahsoka blieb stehen, sie waren angekommen. "Ich will mit dir etwas meditieren, damit du das kennenlernst. Setz dich", bat sie und ließ sich zu Boden sinken in eine ihr bequemen Position. Ezra tat es ihr nach und setzte sich neben sie.
"Und was machen wir jetzt?"
"Versuche dich zu entspannen und ein bisschen den Kopf frei zu kriegen. Atme tief durch."
Er nickte und schloss die Augen. Er atmete tief ein und aus, konzentrierte sich auf seine Atemzüge, fühlte wie Anspannung aus seinem Körper wich.
"Okay und jetzt?"
Auch sie hatte sich allmählich entspannt.
"Konzentriere dich..auf dein Atmung. Wir fangen klein an."
Ezra tat, was sie von ihm verlangte und spürte wie er ganz ruhig wurde. Dann fühlte er noch etwas anderes...die Umgebung um sich herum. Etwas, was er vorher zwar bemerkt hatte, aber jetzt viel stärker war. Um ihm herum pulsierte alles und es war, als würde alles um ihn herum leben. Er konnte so viele Dinge fühlen, so viel spüren...Unglaublich. Die ehemalige Jedi spürte die Gefühle des Jungen neben sich und war zufrieden das der Anfang schon sehr gut klappte.
"Und jetzt.. Erzähle mir was du spürst.."
"Es ist...es ist einfach unglaublich. So viel, so viel was vorher nicht da war. Vielleicht war es vorher da, aber ich habe es nie so gespürt. Nicht so wie jetzt. So viel Leben, so viele Präsenzen...alles um mich herum scheint zu pulsieren und ich fühle die Energie in allen Dingen. Aber das ist so viel mehr noch...Ich kann das nicht alles beschreiben."
Sie lächelte zufrieden.
"Ezra.. Wir haben dir von der Macht erzählt, richtig?"
Er nickte.
"Ja...ist sie das? Sie ist so...Es ist nicht zu beschreiben, aber so habe ich mich bisher noch nie gefühlt - obwohl das auch nicht etwas zu bedeuten hat." Er schmunzelte. "Es ist unglaublich. Und gleichzeitig so...schwer."
"Ich verstehe. Die Macht ist über all. Sie ist das Leben. Verstehst du das jetzt etwas besser?"
"Ja...Ja. Ich spüre sie um mich herum, aber..aber ich fühle auch etwas in meinem Kopf." Er kniff die Augen fester zusammen. "So einen Druck, als ob etwas gegen meinen Kopf hämmert."
Sie öffnete die Augen und sah Ezra an.
"Vielleicht sind es deine Erinnerungen. Wehrst du dich gegen sie oder wollen sie rauskommen?"
"Nein..ich...AH!"
Ezra fiel nach HInten und hielt sich den Kopf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag er auf dem Boden, die Augen zusammengekniffen. Ahsoka erhob sich von ihrer Position und um gleich wieder an der Seite Ezras in die Knie zu gehen.
"Ezra, du musst versuchen dich zu konzentrieren", bat sie und legte ihre Hand auf seine Stirn.
"Ich...ich kann sie spüren, aber ich...Es ist blockiert. Da ist so ein Druck in meinem Kopf. Ah!"
Er krümmte sich zusammen und stieß einen weiteren Schrei aus.
"Ezra. Du musst aufhören nach ihnen greifen zu wollen", sagte sie und schloss ihre Augen.
"Sie sind da, aber ich kann nicht...Da sind Bilder, aber ich kann sie nicht erfassen. Ich muss...ah, dieser Schmerz!"
"Ezra, ich weiß das du es wissen willst aber... Aber du musst loslassen. Du musst sie da lassen wo sie sind und aufhören."
"Aber ich...Ich will mich erinnern, ich muss mich erinnern. Ohne meine Erinnerungen bin ich..bin ich nichts. Ich brauche sie!"
Sie seufzte und schweren Herzen schüttelte sie den Kopf.
"Nicht unter Schmerzen, Ezra. Ich weiß das es schwer ist, aber du musst loslassen."
"Ich..."
Seine Atmung ging schneller, dann wurde sie langsamer und der Druck in seinem Kopf hörte langsam auf. Auch die Schmerzen ließen nach und die Macht um ihm herum spürte er zwar noch immer. aber sie war kaum wahrnehmbar für ihn. Noch schwächer als zuvor. Langsam blinzelte er und schlug dann die Augen auf, wo sich Tränen gebildet hatten. Er war so kurz davor gewesen sie wieder zu haben, sich zu erinnern! Sie alle glücklich zu machen, seine Eltern glücklich zu machen...doch sie waren wieder weg und Ezra fühlte sich leerer, als zuvor.
Die Togruta legte ihre Hand an seine Schulter und sah ihn an.
"Es tut mir leid. Hätte ich nicht abgebrochen, hättest du noch mehr Schmerz spüren können."
Ezra wandte den Blick ab. Er wollte sie nicht sehen. Diese Enttäuschung, dieses Mitleid in den Augen anderer. Und das alles nur weil er nicht dazu im Stande war etwas Schmerz auszuhalten und sich so zu erinnern. Er war schwach, erbärmlich. Er hatte sie fast und nun waren sie ihm ein weiteres Mal entrissen worden. Erneut. Ahsoka seufzte und schloss die Augen. Die Erinnerungen waren versperrt. Das wusste sie nun und Ezra würde nicht sehr schnell daran kommen. Sie würden wohl ein spezielles Training gegen Schmerzen vornehmen müssen, damit er eine Meditation wie diese ohne überstehen konnte. Ezra setzte sich auf und wandte ihr den Rücken zu. Er hatte die Arme verschränkt und den Blick Richtung Boden gewandt. Er sagte nichts. Die Togruta seufzte.
"Es war das erste Mal, Ezra. Beim nächsten Mal wird es besser klappen."
"Ich werde nie in der Lage sein diesen Schmerz auszuhalten. Ich hatte sie, Ahsoka. Ich hatte sie bereits. Ich habe Bilder gesehen, Stimmen und Worte gehört...Sie waren bereits bei mir und dann...dann waren sie wieder weg. In meinem Kopf ist noch mehr Leere als zuvor."
"Ich weiß das das jetzt schwer ist, aber du musst es weiter probieren. Es war das erste Mal.."
"Ich bin einfach zu schwach. Ich lasse mich von diesen dämlichen Schmerzen davon abhalten! Wenn ich das nicht schaffe, dann kriege ich sie nie zurück."
Die Togruta runzelte die Stirn. Ephraim hatte wirklich reife Arbeit geleistet. Das stand fest.
"Du wirst das schaffen, Ezra. Davon bin ich überzeugt."
Er schnaubte.
"Du, Mum, Dad...jeder ist davon überzeugt. Aber ich bin es nicht. Nicht..nicht nachdem ich sie ein weiteres Mal verloren habe.."
"Ach Ezra."
Er kannte nicht die Wahrheit. Eigentlich wurden sie ihm genommen und er hatte sie nicht wirklich verloren. Es war eine verzwickte Sache.
"Ich fühle mich so hilflos, so schwach. Als ob ich nichts richtig machen könnte." Er schluckte. "Ich bin noch verwirrter als zuvor. Ich habe nur Umrisse von Bildern gesehen, aber viele passten nicht zusammen. Zudem...zudem habe ich das Gefühl, dass mir irgendetwas Wichtiges fehlt. Nicht nur meine Erinnerungen, sondern etwas anderes...Aber ich weiß einfach nicht was. Ich..ich weiß gar nichts mehr!"
Die ehemalige Jedi legte einen Arm um seine Schultern und nahm ihn erstmal in den Arm. Es war ein Schock und die ganzen Selbstzweifel und die Unwissenheit machten es nicht besser. Ezra schlang seine Arme um sie und Ahsoka hielt ihn einfach nur fest, als er nachgab und seinen Tränen freien Lauf ließ. Sie strich ihm beruhigend über den Rücken und redete ihm gut zu, während er eine Gefühle rausließ. Und bei der Macht, dass musste er.
"Es ist okay, Ezra. Ich weiß wie du dich fühlst..", sagte sie und hielt ihn weiter fest. "Es ist okay."
"Wie..wie kannst du wissen wie ich mich fühle? Alles in mir ist so leer und da ist nur noch einen Schwärze. Ich kann nichts machen ohne Probleme zu verursachen. Ohne euch im Weg zu stehen."
"Ich weiß wie es ist Selbstzweifel zu haben Ezra, kein Vertrauen und all das.. Es ist ein schreckliches Gefühl und bei der Macht ich wünschte sowas müsste niemand fühlen. Man fühlt sich allein.. Und nein du stehst uns nicht im Weg. Ich schwöre es dir. Sag sowas einfach nicht."
"Aber ich tue es! Ihr müsstet alle so wichtige Dinge erledigen, stattdessen müsst ihr eure Zeit mit mir vergeuden, weil ich nicht alleine sein kann. Ihr müsst alle auf mich aufpassen und auf meine Verletzung achten, dass hat Dad gestern noch mal extra gesagt." Er schluchzte. "Ich will mich so sehr erinnern. Damit ich euch nicht mehr im Weg stehen und keine Last bin, damit ihr mir nicht alles erklären müsst. Ich will euch helfen, ich will das tun, was man von mir erwartet...Ihr seit alle bei mir, aber ich komme mir so fremd vor und so...allein. So furchtbar allein."
"Ich weiß.. Aber das bist du nicht. Du bist weder allein sonst noch was.. Wir wollen dir helfen und wollen dich beschützen und alles was dazu gehört, weil wir wollen das du dich erinnerst. An alles und das geht nur wenn wir dir helfen. Glaub mir bitte. Vertrau mir."
Er lachte laut auf.
"Ich vertraue dir. Ich vertraue Mum, Dad, Sabine, Zeb, Rex sogar Chopper! Nur...Nur mir selbst vertraue ich nicht."
"Und ich denke daran müssen wir arbeiten. An deinem Selbstvertrauen.."
"Ich..ich habe kein Selbstvertrauen. Und wenn ich es mal hatte, dann habe ich es mit meinen Erinnerungen verloren."
"Aber wenn sie verloren wären warum hast du dich dann an wundervolle Worte deiner Mutter erinnert? Wenn sie verloren wären dann könntest du dich nicht erinnern. Aber du kannst es, wenn du dir Zeit lässt."
"Wenn ich stark genug gewesen wäre, dann könnte ich mich jetzt bereits erinnern", murmelte Ezra.
"Ezra es lag nicht an dir.. Glaub mir."
"Doch...Doch lag es. Wieso ist da diese Barriere in meinem Kopf? Wieso sind meine Erinnerungen da und ich kann nicht auf sie zugreifen? Ich verstehe das alles nicht.." Ahsoka atmete tief durch und legte ihren Kopf auf seinen. Was sollte sie tun? Sie musste Ezra die Wahrheit sagen, immerhin hatte er dieses Mal die richtigen Fragen gestellt. Und sie hatte am vorherigen Tag gesagt, dass sie ihm die Fragen beantworten würde, würde er sie ihr stellen. Und das hatte er gerade getan. Ezra seufzte. "Diese Fragen kann mir wohl niemand beantworten. Und wenn, dann würde ich sowieso nichts verstehen", murmelte er. Der Togruta war nicht wirklich erleichtert. Sie hatte zwar nichts gesagt, aber sie hätte etwas sagen müssen. Doch das war die Aufgabe seiner Eltern. Sie verharrten eine Weile so, dann beruhigte sich Ezra langsam. Ahsoka hielt ihn noch immer in ihren Armen und war für ihn da. Sie würde nachher mit den anderen darüber sprechen müssen, aber jetzt war Ezra wichtig und nur er allein. Sie beschloss ihn auf andere Gedanken zu bringen.
"Ezra? Willst du ein wenig mit mir spazieren gehen? Ein Stückchen zurück?"
Er nickte und sie half ihm langsam auf. Zusammen gingen sie ein Stück, sie hatte weiterhin eine Hand auf seine Schulter gelegt. Ahsoka überlegte nachdenklich wie sie ihn ablenken konnte. Dann fiel ihr etwas ein. Ezra hatte gestern viele Geschichten von Zeb gehört, vielleicht sollte sie das Gleiche tun? Na ja etwas Ablenkung wäre es ja. Sie lachte leise, als sie zurück dachte und sich daran erinnerte, wie ihre erste Begegnung mit Anakin ausgesehen hatte. Sein Gesicht, als sie aus diesem Shuttle gestiegen war.... Ezra sah erstaunt auf.
"Worüber lachst du?"
Die Togruta lächelte.
"Ich habe in Erinnerungen geschwelgt. Ich habe an das Gesicht meines Meisters gedacht, als er erfuhr, dass ich sein Padawan werden würde."
"Dein Meister? So wie Dad mein Meister ist?", fragte er neugierig.
"Ja genau. Mein Meister sah etwas perplex aus als ich ankam."
"Erzählst du mir mehr davon? Wie war dein Meister so?"
Sie nickte lächelnd.
"Mein Meister hieß Anakin Skywalker. Ein sehr großer Jedi. Er war etwas... Na ja seine Taktiken waren des öfteren waghalsig, aber er war ein guter Meister."
"Klingt, als ob ihr viel zusammen erlebt hättet", sagte Ezra und blickte sie neugierig an. Sie sah den Blick und lächelte etwas breiter.
"Viele Schlachten haben wir zusammen gemeistert. Ich habe viel über Verantwortung gelernt."
"Hast du so Onkel Rex kennengelernt?"
Ahsoka seufzte.
"Ja. Bei der Schlacht von Christophsis. Meiner ersten Schlacht und meinem ersten Tag als Padawan."
"Erzählst du mir davon? Das klingt aufregend."
Ezra hatte offensichtlich seine niedergeschlagenen Gedanken vergessen, die Ablenkung schien zu klappen.
"Sehr gerne, Ezra. Wo fange ich da nur an." Sie überlegte. "Die Seperatisten haben einen Kampf gegen die Republik auf diesem Planeten geführt. Ich wurde von Meister Yoda dorthin geschickt."
"Meister Yoda? Die Separatisten? Tante Ahsoka, ich verstehe leider kein Wort", gestand Ezra bedrückt.
"Ich erkläre es dir. Meister Yoda war Ratsmitglied im Jedi Orden. Er war klein, und grün und sein Satzbau war anders und dennoch ist er einer der weisesten Meister gewesen."
"Ah also ein Jedi wie du, Dad oder dein Meister?"
Sie nickte.
"Richtig. Er war ebenfalls ein Jedi, aber ich bin keine Jedi mehr, Ez."
"Warum nicht? Du bist genauso stark und mutig wie Dad."
Ahsoka lächelte etwas.
"Vielleicht. Aber ich bin vor sehr langer Zeit ausgetreten aus dem Orden."
Ezra merkte an ihrem Blick, dass es wohl etwas sehr Privates war, woran sie sich nicht gerne erinnerte. Deshalb fragte er nicht weiter nach, was diese Sache anbelangte.
"Ihr habt wohl viel zusammen erlebt oder? Du und Onkel Rex. Welche Rolle spielte er eigentlich? Wieso nennst du ihn immer Captain, obwohl die Anderen das nie tun?"
Die ehemalige Jedi nickte.
"Viel. Hast du die Strichliste auf der Rüstung von Rex gesehen? Das ist eine Liste mit den Schlachten in der wir siegten."
"Wirklich? Wow! Ihr müsst ja ne Menge Kämpfe gewonnen haben. Wie lange kennt ihr zwei euch schon?"
Sie überlegte kurz bevor sie antwortete.
"Ich war vierzehn, als ich ihn das erste Mal traf.. Es ist etwas her. Er war Captain der 501. Legion."
"Und was genau bedeutet das? Warst du ihm unterstellt?"
"Er war der Kommandant der 501. Diese war die Eliteeinheit der Klonarmee. Verstehst du es?"
"Ich verstehe nicht alles. Rex war also Kommandant einer Einheit, die sich die 501. nannte? Und du gehörtest dazu?"
Sie nickte ihm zu.
"Ich wurde Commander Tano genannt. Aber das Commander vergessen wir mal ganz schnell wieder. Ich mag diese Bezeichnung nicht sehr."
"Commander? Ist das nicht auch dein Rang in der Rebellion? Ich habe ein paar Mal gehört, wie Rex dich so genannt hat." Sie lachte leise.
"Ja Rex nennt mich ziemlich gerne so. Aber ja es ist auch mein Stand in der Rebellion. Senator Organa und ich haben angefangen sie aufzubauen.." Sie sah Richtung Basis. "Und sie wird größer. Mit jedem Tag."
Sie betrachteten einen Moment die Basis.
"Tante Ahsoka, wofür kämpfen wir eigentlich genau? Dad sagte gegen das Imperium. Aber wofür tun wir das?"
Die Togruta lächelte.
"Für Hoffnung. Für Freiheit.. Für unsere Familien und Freunde.. Manche kämpfen, weil es früher besser war als jetzt. Sie wollen wieder das haben, was sie hatten... Und wir kämpfen für die, die diese Wünsche haben. Wir kämpfen für die, die es nicht können."
Er nickte.
"Was war vor dem Imperium und der Rebellion? Was war früher besser, als jetzt?"
"Da waren Kämpfe zwischen der Republik und den Seperatisten. Da gab es Jedi, Klone.. Wir konnten mehr helfen als jetzt, aber soweit ich mich zurück erinnern kann war immer ein Kampf. Aber früher da hattest du noch einen Willen und die Wahl zu entscheiden. Und jetzt wird dir deine Familie genommen wenn du nicht gehorchst.. Und das darf nicht sein."
Für einen Moment hatte Ezra die Vorstellung, dass jemand ihm seine Eltern, Sabine, Zeb, Rex und Ahsoka wegnehmen würde. Das sie fortgebracht wurden und er dabei zusehen müsste. Wie sie ihm entrissen würden und er alleine wäre. Ganz allein. Sein Magen zog sich bei dem Gedanken zusammen und er schluckte. Nein. Nein, dass durfte niemals passieren. Niemals. Erst ein paar Sekunden später bemerkte er, dass Ahsoka ihn dabei beobachtet hatte und zu wissen schien, was gerade in seinem Kopf vorgegangen war. Sie legte eine Hand auf die Schulter des Padawans, sah ihn an.
"Das wird aber uns nicht passieren okay? Niemals", sagte sie mitfühlend. Er blickte sie einen Moment an.
"Wenn das Imperium so fürchterliche Dinge tut, wieso sollte uns das nicht passieren? Was unterscheidet uns von den anderen Familien?"
Er klang viel älter, als er eigentlich war. Und doch so sehr nach Ezra, dass es für einen Moment den Anschein hatte, dass seine Erinnerungen nach wie vor intakt waren.
"Weil unsere Familie schon sehr viel überstanden hat. Wir haben alles geschafft und das Imperium wird uns nichts tun. Sie können es nicht. Weil wir zusammen stärker als alles Andere sind", meinte sie und lächelte.
"Zeb hat gestern erwähnt, dass es öfter Komplikationen gibt. Aber davon sprichst du nicht, nicht wahr? Du redest von anderen Dingen, die viel ernster und schwerwiegender waren, als man mir es bisher gesagt hat." Überrascht erhob sie eine Braue und sah ihn ernst an. Sie hatte am vorherigen Tag gesagt, dass sie sie nicht decken würden. Sie nicht schützen und Ezra Rede und Antwort stehen würden. Ezra fuhr fort: "Es ist offensichtlich, dass ihr nicht mit mir darüber sprechen wollt, jedenfalls noch nicht. Aber was immer auch schon geschehen ist, wir scheinen es überstanden zu haben und daher werde ich nicht nachfragen. Ich weiß, dass ihr mich schützen wollt, dass könnte vor allem schlechte Erinnerungen betreffen. Aber es scheint mir nicht mehr wichtig für jetzt zu sein und in der Vergangenheit zu liegen. Außerdem habe ich bei Weitem genug Dinge, woran ich mich mehr erinnern sollte." Er sah sie an. "Tante Ahsoka, ich weiß dass ihr es mir irgendwann mal sagen werdet, was auch immer in der Vergangenheit geschehen ist. Aber im Moment gibt es wichtigere Dinge."
Sie seufzte und lächelte.
"Du bist so erwachsen, bei der Macht ich bin sehr stolz auf dich. Ich hoffe du vergibst mir, dass ich es dir jetzt nicht sage, gerade weil es nicht meine Aufgabe ist. Aber ich werde dir zur jeder Frage die du mir stellst eine Antwort stehen, soweit ich sie beantworten kann. Ich schwöre es dir."
Er lächelte und lachte, als sie ihm über das Haar strich.
"Würdest mir mehr über eure Schlachten erzählen? Außerdem interessiert es mich, was du und Rex schon alles erlebt habt. Und da wäre noch eine Sache." Er grinste breit. "Wirst du Onkel Rex bald heiraten?"
Verlegen rieb sie sich den Nacken und sah ihn an.
"Das weiß ich noch nicht, Ez.. Vielleicht... irgendwann.."
Sein Grinsen wurde noch breiter.
"Aber ihr zwei passt so gut zusammen! Und du liebst ihn sehr oder nicht?"
"Natürlich liebe ich ihn. Was ist das für eine Frage. Er.. Ist das Beste, was mir je passiert ist.. Er ist wundervoll so wie er ist. Und das hab ich laut gesagt. Richtig?"
Sie lachte leise.
"Das hast du", lachte Ezra. "Also ich würde mich für euch sehr freuen und da wäre ich sicher nicht der Einzige. Wie war das eigentlich früher? Warst du ihm unterstellt oder er dir? Und wie ist es jetzt?"
Sie hob die Hände.
"Ist gut ich erzähle ja schon. Ich war Commander, er Captain. Jetzt leiten wir mit Sato dieses Squadron, doch ich war einige Zeit abwesend. Früher ..Früher war er mir unterstellt."
Sie lächelte.
"Und jetzt seit ihr beide gleich? Und Mum ist sie dir unterstellt?"
Ezra fand das sehr interessant.
"Wir haben Rex hergeholt wegen seinem militärischen Können, Wissen und seiner Führungskraft. Wir sind alle wichtige Bestandteile dieses Zusammenschlusses. Hera ist ebenfalls eine wichtige militärische Anführerin. Sie untersteht zwar meinem Befehl, aber wir sind sehr gute Freundinnen."
"Verstehe..Also bist du unter uns die Ranghöchste, richtig?"
Er lächelte sie an. Ahsoka nickte langsam.
"So zu sagen. Aber ich muss eh niemandem außer Sato etwas einheizen."
"Wer ist dieser Sato? Ihr redet öfter von ihm, aber scheint ihn nicht sonderlich gut leiden zu können."
"Sato ist der Commander hier. Wir teilen uns zwar den Rang, dennoch stehe ich über ihn, weil ich die Rebellion mitaufgebaut hatte, ganz am Anfang. Aber Sato ist manchmal nicht immer unserer Meinung und stellt die Rebellion über die wichtigen Dinge wie zum Beispiel die ganzen Leute hier. Wenn du wüsstest.."
"Deswegen könnt ihr ihn alle nicht so gut leiden? Was hat der denn getan? Hast du ein Beispiel?"
Sie überlegte.
"Er wollte deine Mutter suspendieren."
"Was?! Wieso? Mum würde niemals etwas tun, was das rechtfertigen würde!"
Er sah sie entgeistert an und schüttelte den Kopf.
"Es war auch nicht gerechtfertigt, deshalb habe ich ihm ziemlich die Meinung gegeigt..."
Sie seufzte.
"Wieso wollte er das dann tun? Was für einen Grund hatte er?" Ezra war diesem Commander zwar noch nicht begegnet, aber er konnte ihn jetzt schon nicht leiden. "Du bist auf jeden Fall ein viel besserer Commander als er!"
"Du bist süß." Sie lächelte. "Sie wollte eine sehr wichtige Mission haben und er hat sie daraufhin von Missionen entbunden, verboten die Ghost irgendwohin zu fliegen und hätte die Hebel in Bewegung gesetzt sie von ihrem Posten als Captain zu nehmen."
"Wie kann er so etwas tun? Und nur weil sie eine Mission haben wollte? Das ist nicht gerecht, absolut nicht." Er blickte zu ihr. "Und du hast dann eingegriffen?"
"Sozusagen.. Ich bin dann zurückgekehrt und ich hab das dann so aufgeschnappt. Dann haben wir uns mit ihm unterhalten."
Ezra kicherte.
"Die ganze Crew? Das hätte ich zu gerne gesehen." Ein weiterer Gedanke kam ihn. "Worum ging es eigentlich bei dieser Mission? Wieso war sie für Mum so wichtig?"Sie seufzte und atmete nochmal tief durch. Warum musste er ihr die Fragen stellen? Naja, besser als jemand anderen. Der Padawan betrachtete sie fragend. "Habe ich etwas etwas Falsches gesagt, Tante Ahsoka?"
"Hast du nicht, Ezra. Diese Mission war für deine Mutter sehr wichtig, weil es um dich ging", antwortete sie wahrheitsgemäß. Damit hatte Ezra nicht gerechnet.
"Um mich?" Sie nickte langsam. "Wieso? Was war mit mir?"
"Du wurdest vom Imperium, na ja.." Sie musste antworten. Sie hatte es Kanan gesagt das er Fragen stellen würde und das waren die richtigen Fragen. Sie hatte keine Wahl. Er hob eine Augenbraue.
"Ich wurde vom Imperium was? Zeb hat mir erzählt, dass ich vier Mal in den letzten Jahren von denen geschnappt wurde. War das das letzte Mal?" Ihm kam ein Gedanke. "Moment waren wir deswegen in diesem Hanger? Habt ihr deswegen gekämpft, als ich aufgewacht bin?"
Sie nickte erneut.
"Du wurdest mehr oder weniger dahin gebracht. Wir waren da um dich zu holen."
Jetzt ergab zumindest dieser Teil einen Sinn. Er nickte nachdenklich.
"Okay...und wieso wollte dieser Commander Mum die Mission nicht geben? Wieso war ich überhaupt da?"
Ahsoka seufzte.
"Du warst dort wegen.. wegen einer Person, die wirklich schrecklich war."
Er runzelte die Stirn.
"Hat das etwas mit diesen Imperialen Mira und Ephraim zu tun? Zeb hat mir von ihnen erzählt.."
"Ephraim hatte dich in seiner Gewalt. Es war verzwickt, weil sie erst nicht mal wussten, wo sie dich suchen sollten." Ezra nickte. Irgendetwas an der Sache kam ihm komisch vor. Und das war nicht allein die merkwürdige Tatsache, dass er sich an ihre Namen erinnert hatte. Er sah ihrer Miene an, dass es kein einfaches Thema war und er konnte sich nur vorstellen, wie besorgt seine Eltern gewesen sein mussten. "Naja, letztendlich haben wir dich auf dem Kreuzer gefunden.. Und dann war dein Gedächtnis weg", erklärte sie.
"Wie weg? Ihr habt mich gefunden und ich konnte mich an nichts mehr erinnern? Und woher kommt meine Kopfverletzung?"
"Du bist gegen den TIE Jäger im Hangar geknallt. Und dann bist du zu Boden gestürzt. Eine unbeabsichtigte Explosion hat dich gegen den TIE gejagt."
"Und daher habe ich meine Verletzung und meine Amnesie? Das erklärt zumindest etwas."
Sie nickte. Überlegte etwas wegen der Amnesie einzuwenden. Immerhin war der TIE nicht daran Schuld, geschweige denn die von Sabine ausgelöste Explosion. Sondern Ephraim. Sie hoffte er schmorte irgendwo. Und trotzdem waren sie da wieder beim Thema. Ezras Verletzung und sein Gedächtnisverlust. Auch Ezra schien das bemerkt zu haben, denn seine Gedanken kreisten wieder um seine Erinnerungen und die Togruta spürte, dass der Padawan wieder dabei war in seine Unsicherheit und Selbstzweifel zu sinken. Sie legte ihren Arm um seine Schulter und sah ihn aufmunternd an.
"Es wird alles gut, Ez. Und ich will das wir jetzt noch ein bisschen uns die Zeit vertreiben. Du hast vorhin nach Schlachten gefragt, wenn ich mich nicht täusche." Er nickte.
"Ja..?"
"Ich habe in viele Schlachten gekämpft, an der Seite meines Meisters, seines Meisters und Captain Rex. Die Schlacht von Ryloth.. Dem Zuhause deiner Mutter war eine große Erfahrung für mich."
"Ryloth? Erzähl mir mehr. Bitte, Tante Ahsoka", bat der Padawan sie und sah sie mit seinen großen blauen Augen an, den niemand widerstehen konnte. Sie lachte leise und seufzte.
"Sehr gerne."
Sie schlenderten den Weg entlang, über die Basis wo Ahsoka begann von der ersten Raumschlacht, die sie mit einer eigenen Staffel führen durfte, zu erzählen. Sie erzählte von ihrer Unachtsamkeit und dann aber von ihrer Strategie die es letztendlich ihrem Meister ermöglicht hatte, eine Stadt auf dem Planeten zu zerstören. Sie erzählte und erzählte, während Ezra gebannt zuhörte. Sie merkten gar nicht wie die Stunden vergingen, während sie sich schließlich erneut an einem ruhigen Ort niederließen und dort den restlichen Tag verbrachten.
Nachdem sie viele Schlachten Ezra wiedergegeben hatte, seufzte sie und lächelte dem Padawan zu. Es dämmerte schon langsam.
"Alles okay? War etwas viel oder?"
"Nein, es war großartig! Ich wünschte ich könnte auch so mutig und tapfer sein wie du und Rex. Ihr habt so viel erlebt und so viel Gutes getan. Ganz egal ob du den Orden verlassen hast, für mich bist du eine der größten Jedi, Tante Ahsoka."
Die ehemalige Jedi legte ihm eine Hand auf seine Schulter und lächelte.
"Ich danke dir, Ezra und du bist sehr mutig. Wirklich ein kluger Junge, mutig und dem Herzen am rechten Fleck. Wir haben nur unseren Job getan."
Er lächelte.
"Danke. Aber ich könnte niemals so stark und tapfer sein wie du oder Dad. Ich habe gesehen wie ihr gekämpft hat, dass könnte ich niemals."
"Wir arbeiten daran das du einmal ein größerer Jedi wirst wie wir beide, oder ich es war. Wir machen das zusammen. Und ich schwöre dir, du wirst ein sehr starker Jedi werden."
Sie lächelte noch breiter.
"Ich glaube nicht, dass es möglich ist ein größerer Jedi als du und Dad zu werden, aber ich will mein Bestes versuchen einer zu werden. Ich will Andere beschützen, so wie ihr es tut."
"Und deshalb wirst du es." Sie strich über seinen Kopf und sah in den Himmel "Bald wird dein Vater zurückkommen. Wollen wir langsam zurück?"
Er sah sie mit einer Mischung aus Unsicherheit und Angst an.
"Wir müssen Ihnen erzählen, was vorgefallen ist oder?"
Ahsoka sah ihn mitfühlend an. Sie verstand die Unsicherheit, dennoch brauchte er keine Angst haben.
"Hab keine Angst. Es wird alles gut."
Er seufzte, als sie langsam den Rückweg antraten.
"Ich weiß...Aber sie werden nicht sonderlich davon begeistert sein. Und ich möchte nicht das Dad wütend wird, weil ich nicht auf mich aufgepasst habe.."
"Kanan wird nicht wütend. Ich verspreche es dir. Sie werden froh sein, dass dir nichts passiert ist und wir werden eine Möglichkeit finden, Ez."
Er nickte erneut und sie legte einen Arm um seine Schultern. Zusammen gingen sie zurück zur Ghost. Als sie dort ankamen sahen sie schon von weitem die Crew zurückkommen. Sabine hielt den ihren Helm unter dem Arm geklemmt, Zeb trottete neben ihr her, währenddessen Rex sich mit Kanan unterhielt. Zu Ihrer Erleichterung schien die Mission gut verlaufen zu sein, denn sie waren alle unverletzt und schienen guter Dinge zu sein. Alle außer Kanan, der einen sehr nachdenklichen Ausdruck auf seinem Gesicht hatte. Rex nahm seinen Helm ab und wank seiner Freundin und dem Padawan zu, Sabine und Zeb taten es ihm nach. Ahsoka und Ezra wanken zurück und einen Moment später standen sie vor den beiden. Ezras Lächeln wirkte etwas aufgesetzt, wie Kanan sofort bemerkte. Irgendetwas stimmte nicht.
"Hey, wie war eure Mission?"
"Interessant", meinte die Mandalorianerin.
"Du meinst anstrengend", verbesserte sie der Lasat. Der Klon lachte leise.
"Es war eine gute Mission. Wir haben das erledigt was wir machen sollten", gab er zur Antwort und drückte der ehemaligen Jedi einen sanften Kuss auf. Diese lächelte.
"Das freut mich. Ezra und ich haben uns gut unterhalten. Ich habe ihnen von unseren alten Schlachten erzählt und was wir sonst noch so erlebt haben."
"Das war wirklich cool", stimmte Ezra der Togruta zu. Kanan betrachtete seinen Sohn einen Moment.
"Gab es sonst etwas? Irgendwelche Zwischenfälle?"
"Kanan, jetzt lass uns erstmal heimkommen. Bitte", quengelte der Lasat und sah ihn etwas erschöpft an. Die Mandalorianerin lachte leise und sah zu dem Jedi.
"Entspanne dich erstmal."
"Würde ich ja...Aber es gibt etwas, was uns die beiden zu erzählen haben."
Er sah seinen Sohn und die Togruta abwartend an. Ahsoka seufzte.
"Kanan, es war ein Unfall. Wir haben nur meditiert, wirklich. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas passieren würde."
Ezra hingegen sah seinen Vater erstaunt an.
"Woher...?"
"Ich konnte es durch unser Band spüren. Nicht direkt deine Schmerzen, aber dass etwas nicht stimmt", erklärte Kanan.
"Komm jetzt erstmal runter. Ahsoka hatte ja alles im Griff dem Anschein nach. Und er sieht putzmunter aus", meinte der Klon. "Wir reden gleich in Ruhe und nicht hier draußen. Es war ein langer Tag und schau dir mal deine Spectres an."
Ezra brauchte keine weiteren Worte, sondern floh praktisch ins Innere des Schiffs. Ahsoka seufzte.
"Du hättest das jetzt nicht sofort direkt ansprechen sollen, Kanan." Doch der Jedi verzog keine Miene und starrte sie abwartend an.
"Was ist passiert?"
"Warum bist du denn so drauf?", grummelte Zeb und schnaubte. Er lief seinem kleinen Bruder nach.
"Beruhige dich. Das ist echt nicht fair gegenüber deinem Sohn, Kanan. Ich verstehe deine Sorge. Aber ihm gehts gut", sagte der Klon ernst und klang auch beschwichtigend. Kanan schüttelte den Kopf.
"Das gibt er nur vor, Rex. Ihm geht es nicht gut, ich konnte seine Gefühle spüren." Er wandte den Blick von der Togruta nicht ab. "Ahsoka, was ist passiert?"
Sie seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Wir haben meditiert und Ezra hat angefangen wieder die Macht zu spüren. Ich weiß nicht wie, aber plötzlich ist er nach Hinten gekippt und hatte wieder Schmerzen im Kopf. Ich habe versucht ihn zu beruhigen und ihm zu helfen. Doch er wollte nicht nachlassen und hat es weiter versucht..."
"Was hat er versucht?" Der Kriegsveteran tat eine Hand auf ihren Arm und musterte sie fragend. "Was hat er versucht? Weiter zu meditieren? Oder was anderes?"
"Nein...er hat versucht seine Erinnerungen zurückzubekommen. Wie wir vermutet haben sind sie in seinem Kopf und er hat nur keinen Zugang zu ihnen. Doch als er versucht hat sie festzuhalten wurden seine Schmerzen immer größer, ich konnte sie etwas schwächen, aber nicht genug. Er musste schließlich aufgeben.. Ephraim hat ihm komplett den Zugang versperrt."
Kanan ballte seine Hände zu Fäusten. Er hätte dem Sith am Liebsten erneut eine runtergehauen, doch er war tot und das sollte er auch bleiben.
"Selbst wenn er tot ist, verfolgt er Ezra noch und schadet ihm", knurrte er und versuchte ruhig zu bleiben. Ahsoka seufzte.
"Kanan, es tut mir Leid. Ich wollte nicht..."
"Du wolltest ihm helfen, Liebling. Du kannst nichts dafür", meinte Rex und tat eine Hand an sein Kinn. "Müssen wir dann das Training anders angehen?"
"Training?! Dieser Bastard hat alles unmöglich gemacht! Ich hätte ihn damals auf dem Kreuzer töten sollen, dann hätten wir unseren Frieden!"
Vor Wut schnaubend stürmte Kanan ins Schiff. Ahsoka senkte den Kopf.
"Das ist meine Schuld. Jetzt ist nicht nur Kanan wütend, sondern Ezra hat noch größere Selbstzweifel als zuvor..."
Ihr Freund seufzte und nahm sie in den Arm.
"Es ist nicht deine Schuld. Nur Ephraims. Aber er hat sich selbst das Leben genommen.. Wir können ihm jetzt nur helfen. Du hast dein Bestes gegeben."
Sabine nahm den Helm des Klons und ging selbst hinein, um sie allein zu lassen und um zum Zweiten den Helm des Klons zu bemalen. Sie lehnte sich in seine Umarmung und schlang ihre Arme um ihn.
"Es war furchtbar, Rex. Er war so verzweifelt und niedergeschlagen. Noch mehr als zuvor beim Training. Dieser Blick, diese Hoffnungslosigkeit in seinen Augen..."
"Es ist schwer für ihn.. Aber das wussten wir das es so sein wird.. Es wird schon besser werden.. Wir dürfen nicht aufgeben.. Ezra kann das."
Sie seufzte.
"Das habe ich ihm auch gesagt, aber diese Zweifel sind nach wie vor in ihm und werden mit jedem Misserfolg größer. Ich mache mir Sorgen um ihn, Love. Vorhin hatte er Angst es Kanan zu sagen. Er hat so eine große Angst jemanden zu enttäuschen."
Rex seufzte und hielt sie weiter fest.
"Es wird besser werden. Er wird sich steigern. Und er wird irgendwann die Zweifel vergessen..."
Mit seinen Worten versuchte er nicht nur seine Freundin zu überzeugen, sondern auch sich selbst.
"Ich hoffe es, Love. Ich hoffe es so sehr. Ezra hat das alles nicht verdient und zu sehen, wie niedergeschlagen er war hat mir im Herzen weggetan."
Sie löste sich langsam von ihm, aber griff nach seiner Hand.
"Komm, wir schauen mal nach den Anderen. Hoffentlich konnte Kanan sich etwas beruhigen."
"Das hat er sicherlich. Ich hoffe mein Helm ist noch ganz", scherzte er und drückte sanft ihre Hand.
"Das du Sabine den überlässt...das hätte ich nicht gedacht", scherzte sie, als sie zusammen ins Schiff gingen.
"Wenn sie meinte die Augen nicht verblassen zu lassen.. Ich bin zwar stolz auf diese Auszeichnung, aber jetzt ist sie ja kaum noch was wert", meinte er. Sie boxte ihm leicht in die Seite.
"Für mich ist sie das. Dadurch ist dein Helm einzigartig, genauso wie du es bist. Außerdem gehört es zu dir, Captain."
Rex hob schützend die Hände, bevor er einen Arm um sie legte.
"Ist ja gut. Ich halte schon meine Klappe."
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Ist auch besser so. Also wer passt jetzt auf wen auf?"
"Na ich auf dich. Bevor du mir abhanden kommst."
Er grinste. Sie verdrehte die Augen.
"In deinen Träumen, Captain."
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