12. Kapitel

Am nächsten Tag war die Erste, die wach war, die junge Mandalorianerin, die sich auf den Weg in die Küche gemacht hatte. Dort begann sie Frühstück zu machen und das so schnell wie sie konnte, denn sie wollte Ezra nicht unter die Augen treten. Sie hatte ein wenig geschlafen, aber die Schuldgefühle waren schrecklich. Heras Kochpad war im Schrank und sie holte es heraus, um Waffelteig zuzubereiten. Zeb mochte die Dinger wie verrückt, vielleicht wollte Ezra auch welche. Für Hera hatte sie sich überlegt eine Suppe zu machen, damit sie wenigstens etwas zu sich nahm. 

"Guten Morgen." Kanan betrat die Küche und sah nicht so aus, als ob er sonderlich gut geschlafen hatte. Er gähnte und nahm zwei Tassen aus dem Schrank und machte sich daran Kaf zuzubereiten. "Der Rest schläft noch?" 

"Ja ich denke schon.. Wie gehts dir?", fragte sie und holte eine weiße Packung aus dem Schrank und sah von dem Kochpad auf. 

"Mir ging es schon mal besser. Ein Glück, dass Zeb Ezra gefunden hat. Ich hätte ihn selbst gesucht, aber ich wollte Hera nicht alleine lassen...." Er seufzte. "Gestern ist die ganze Situation einfach eskaliert. Ich weiß nicht, was in mich gefahren war."

Er machte die Maschine an und stellte die beiden Tassen darunter. 

"Sei nicht so hart mit dir selbst. Das wird wieder", meinte die Mando und begann die Packung zu öffnen. "Ihr sprecht nachher einfach mal miteinander. Ihr wollt beide Ezra helfen und auf ihn achten." 

"Ja und das habe ich gestern vollkommen vergessen. Ich hoffe nur, dass Rex mir verzeihen kann. Das war nicht fair von mir und das hätte ich nie sagen dürfen. Ahsokas Reaktion war vollkommen gerechtfertigt." 

"Ich glaube gestern hat alles an unseren Nerven gezerrt Kanan. Das wird wieder." 

"Ich hoffe, du hast recht." Er seufzte. "Wie geht es dir?" 

"Mir gings schonmal besser.."

Sie schwiegen einen Moment. 

"Das ist alles etwas viel in der letzten Zeit, nicht wahr?" 

"Ja etwas." Sie lächelte etwas, bevor sie die restlichen Zutaten zugab. "Ich weiß halt nicht... Rex, Zeb und Ahsoka haben ja recht wegen den Lügen aber... Ich will nicht Ezra schaden.. Das hab ich in letzter Zeit zu oft.."

Kanan ging zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. 

"Sabine, dich trifft keine Schuld. Hör auf dir Vorwürfe zu machen, okay? Hera sieht es genauso, ich habe es ihr gesagt. Wir werfen dir nichts vor und du solltest es auch nicht tun."

Er fuhr sich über die Augen. 

"Ich weiß, dass sie recht haben. Aber ich habe Angst, dass das zuviel für Ezra sein könnte. Das er wieder in diese Phase verfällt, wie damals, als er das mit den Bridgers herausgefunden hat. Mit seinen Panikattacken, Albträumen und seinen Depressionen... Das will ich nie wieder erleben." 

"Das will ich auch nicht.. Nach Malachor.. Und das dann nach den Bridgers ich will mir das nie wieder ausmalen. Ich hab Witze gemacht, die er viel zu ernst genommen hat.. Das will ich nicht mehr.. Und was das mit Ezras Verletzung betrifft.."

Sie hörte auf zu rühren und stellte die Schüssel ab. 

"Wieso kann es nicht alles wieder wie vor Malachor sein? Ohne dieses Holocron, ohne seine Amnesie...und vor allem ohne diesen verdammten Bastard, der uns in diese ganze Misere reingezogen hat!" 

"Naja.. Leider ist das Leben kein Wunschkonzert", murmelte die Mando. Er nickte und seufzte. 

"Nein, das ist es nicht...Hat Ezra gestern etwas gesagt, als er und Zeb wieder da waren?" 

"Nein, er hat geschlafen, aber Zeb hat irgendwas gefaselt, dass er ihn zitiert hätte. Erinnerungen hatte", erklärte sie und machte sich daran die Waffeln zu backen. 

"Wenigstens etwas Gutes. Der Kleine beginnt sich langsam zu erinnern. Auch wenn es nur Worte sind." Er holte die Milch aus dem Kühlschrank. "Aber das ist besser als nichts." 

"Ja, ich stimme dir zu. Wie gehts eigentlich Hera?", erkundigte sich die Mando und holte einen Teller aus dem oberen Schrank. 

"Ihr geht es gut. Sie ist nur ziemlich erschöpft und müde. Aber das wird sich bald ändern." Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. "Die Frage ist, was wir jetzt mit Ezras Training machen. Am besten fangen wir ganz klein an." 

"Wäre wohl das Beste. Wir sprechen am besten später mit allen drüber", schlug die Mando vor Kanan nickte. 

"Ja. Hera und ich hatten uns auch etwas überlegt. Vielleicht wäre es für Ezra gut, dass jeder von uns mal etwas Zeit mit ihm verbringt. Allein. So kann er sich mehr eingewöhnen und vielleicht hilft es seinen Erinnerungen auf die Sprünge."

Sie verkrampfte sich. 

"A-allein?", wiederholte sie sich und fuhr langsam mit ihrer Arbeit fort. 

"Ja. Jeder Einzelne von uns. Sabine, es ist für Ezra. Es würde ihm sicher helfen."

Die Mandolorianerin biss sich auf die Unterlippe und legte die Waffel auf den Teller um die nächste zu machen. 

"Aber ich hab Ezra weh getan.. Ich kann nicht bei ihm sein. Ich tue ihm nur weh.." 

"Sabine, bitte." Kanan sah sie an. "Du hast keine Schuld. Und das mit seiner Verletzung kriegen wir auch wieder hin. Es wird Zeit brauchen, aber es wird verheilen. Für Ezra, okay?"

Kanan sah sie ernst und bittend an. Jetzt konnte sie sowieso nichts mehr abschlagen. Es musste sein. Selbst wenn sie nein sagen würde, würden sich die Andere drum kümmern das sie bei ihm ist. Sie atmete tief durch und nickte. 

"Okay."

Er lächelte erleichtert. 

"Danke. Sabine, ich weiß, dass es für dich nicht leicht ist und was es für dich bedeutet. Aber er braucht dich und du brauchst ihn."

Sie lächelte etwas. 

"Da hast du ein bisschen recht.", gab sie zu und machte die Nächsten. "Verdammt ich verfluche mich manchmal selbst, dass ich ihm verfallen bin."

Irgendwie lächelte sie, als sie daran dachte. 

"Na ja das hat auch lange gedauert." Kanan grinste, als er sich erinnerte. "Was Ezra damals alles versucht hat, um dich zu beeindrucken. Kaum zu glauben, dass es wirklich funktioniert hat."

Sie verdrehte die Augen. 

"Ja, kaum zu glauben.. Ich bin aber froh drüber. Irgendwie."

Sie holte Puderzucker aus dem Schrank. 

"Na ja manchmal ist er auch über das Ziel hinausgeschossen. Weißt du noch, als er dir unbedingt eine Loth - Katze schenken wollte und anschließend von einem ganzen Rudel gejagt worden ist? Oder als er für dich Farben holen wollte und komplett bunt wieder zurückgekommen ist, weil ihn Truppler im Laden erwischt haben und er dabei das halbe Sortiment abbekommen hat?"

Er lachte. Sie kicherte. 

"Okay ja manchmal hat er übertrieben aber er ist auch sehr.." Sie fasste in ihre Tasche und lächelte. "... süß.."

Er lächelte ebenfalls und schüttelte den Kopf. 

"Ezra hat es immer geschafft Chaos zu verursachen. Ohne ihn hätten wir ganz schöne Langweile gehabt." 

"Ja, dann wären wir wohl nicht die Familie, die wir heute sind..", stellte sie fest und seufzte. Sabine nahm ihre Hand aus der Tasche um den letzten Teig zu verbacken. 

"Ja...Ohne ihn wäre ziemlich viel anders gewesen." Er schmunzelte, als er an den Tag denken musste, wo sie Ezra auf Lothal gefunden hatten. "Ich erinnere mich an unser erstes Zusammentreffen, als ob es gestern gewesen wäre. Zeb hätte ihn am Liebsten dafür erwürgt, dass er uns die Quere gekommen ist. Das war vielleicht was." 

"Naja ich konnte ihm eine Kiste abluchsen. Aber es war interessant. Irgendwann war er irgendwo im Schiff." Sie wirbelte mit der Hand in der Luft herum und lachte leise. 

"Ja...stell dir mal vor was gewesen wäre, wenn wir damals nicht umgekehrt wären. Oder Ezra nie gefunden hätten. Es war wirklich der Wille der Macht, dass wir ihn damals fanden und er uns." "Naja vielleicht hilft uns eure Macht mal mit unseren Problemen", murmelte Sabine und stellte die fertigen Waffeln bereit. 

"Wer weiß das schon..", seufzte Kanan und richtete sich auf, als er zwei bekannte Stimmen hörte. 

"Zeb!"

Die Mandalorianerin seufzte und stellte alle Sachen in die Spüle. 

"Zur rechten Zeit."

Man hörte das Lachen des Lasats und Sabine nahm Besteck und Teller aus dem Schrank. Das Wasser begann zu köcheln, was sie aufgestellt hatte. 

"Meinst du Hera mag Suppe?" 

"Das ist eine gute Idee. Wird Zeit, dass sie mal etwas Richtiges zu sich nimmt. Danke, Sabine."

Ezras Gelächter drang zu ihnen. 

"Das ist gut. Ist gleich fertig", meinte sie und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und warf ein paar Zutaten ins Wasser. 

"Zeb, lass mich runter!" 

"Klingt als ob die beiden schon wieder putzmunter wären", kommentierte Kanan lachend. 

Nop, kid." 

"Scheint so", stimmte Sabine zu und stellte das Essen samt Teller und Besteck auf ein Tablett. 

"Soll ich Hera holen oder ist sie in ihrer Kabine?", erkundigte sie sich. 

"Ich bringe es ihr am Besten", sagte er und stellte eine Tasse Tee auf das Tablett. "Mach dir keine Sorgen um Hera. Ihr geht es bald besser." 

"Bist du dir da ganz sicher? Ich hab Hera noch nie so gesehen", stellte sie fest und holte eine kleine Schüssel aus dem Schrank. Er nickte. 

"Vertrau mir. Das ist nur vorübergehend." 

"Okay."

Sie nickte und füllte Suppe in die Schüssel. 

"Ezra.. Ich rieche Waffeln", hörte man Zeb und die Mandalorianerin lachte. 

"Waffeln?"

Auch Ezras Stimme klang begeistert. 

"Sieht so aus, als ob du damit zwei Jungs sehr glücklich machst", sagte Kanan und deutete auf die Waffeln. Sie stellte auf Kanans Tablett die Schüssel Suppe. 

"Sag Hera das wenn es ihr besser geht sie mal rausgehen sollte, frische Luft schnappen."

Sie lächelte etwas und nahm selbst das Tablett. 

"Klar. Sie wird sich darüber sehr freuen." Er lächelte, nahm das Tablett und ging aus dem Raum. "Morgen ihr zwei. Ihr rauft euch schon am frühen Morgen?", fragte Kanan und betrachtete Zeb, der Ezra an seinem Fuß hochhielt und kopfüber hing. Dieser winkte seinem Vater zu. 

"Hey, Dad."

Auch Sabine trat raus und betrachtete die beiden sichtlich amüsiert. 

"Zeb, was soll das?"

Der Lasat grinste. 

"Der Kleine hängt ab, dass siehst du doch und- oh au Waffeln!" stellte er fest als er auf das Tablett der Mandalorianerin sah. 

"Bin sofort wieder da, ich bringe Hera eben ihr Frühstück."

Kanan verließ den Raum. Ezra lachte und grinste der Mando zu. 

"Hey, Sabine." 

"Hey Ez.. Hängt es gut?", fragte sie etwas lächelnd und lief an dem Lasat der den Jungen hielt vorbei und stellte alles ab. 

"Ja, solange Zeb mich nicht plötzlich fallen lässt."

Er grinste und wischte sich ein paar Haarsträhnen aus der Stirn, aber vergebens. 

"Komm lass ihn runter, sonst esse ich die selbst."

Sabine zeigte auf die Waffeln. Zeb schluckte und ließ Ezra sanft runter. 

"Geht doch."

Zufrieden verteilte sie die Teller. Ezra stolperte kurz, doch Zeb hielt ihn fest. 

"Gehts, Kid?", erkundigte sich Zeb und musterte ihn. Die Mando hielt inne und sah ebenfalls zu ihm. 

"Ja. Nur es dreht sich alles ein bisschen."

Zeb half ihm zum Tisch. 

"War wohl keine so gute Idee..", murmelte der Lasat und Sabine ließ ihn sich setzen. 

"Willst du etwas trinken..?", fragte sie und stellte einen Teller vor ihn. 

"Gerne. Sagt mal seht ihr auch die schwarzen Sterne?"

Die Mandalorianerin schnappte erschrocken nach Luft. 

"Ist dir etwa.. Zeb?"

Der Angesprochene ruckte zu Ezra. 

"Ich hole mal etwas zu trinken.."

Sie wandte sich ab, um in die Küche zu gehen. Und da waren sie wieder. Diese Schuldgefühle. 

"Hera bedankt sich und würde sich freuen euch nachher...Wieso sitzt Ezra so schräg?"

Kanan war zurückgekommen und sah verwundert zu seinem Sohn. 

"Er sieht "Schwarze Sterne"", sagte Zeb und hielt den Jungen etwas fest. 

"Jetzt Punkte...", erwiderte Ezra und Zeb musste ihn halten. Kanan war sofort bei ihm und legte seine Hände auf seine Schultern. 

"Ezra?" 

"Hier.." Sabine hielt mit ernster Miene einen Becher hin. 

"Ist etwas Süßes.. Regt den Kreislauf an." 

"Danke."

Er nahm den Becher und trank etwas daraus. Dann fuhr er sich über die Augen und blinzelte. 

"Geht es? Willst du dich nicht lieber hinlegen..?" fragte Zeb. 

"Nein geht schon. Aber das sollten wir erst wieder machen, wenn mein Hirn wieder richtig ist", sagte Ezra und nahm einen weiteren Schluck. Kanan tätschelte seine Schultern. 

"Bist du sicher? Nicht, dass du uns ein zweites Mal umkippst, kid." 

"Ich hab den Puderzucker vergessen.. So dumm. Ich bin gleich wieder da."

Sabine lächelte etwas und wandte sich dann ab und verschwand in die Küche. Der Lasat seufzte. 

"Also bist du dir sicher?" 

"Jap."

Kanan und Zeb wechselten einen Blick, dann ließ sich der Jedi neben seinen Sohn nieder. Der auch wieder etwas klarer sehen konnte und zumindest keine Punkte mehr sah. 

"Wenns dir aber schlecht wird oder schwindelig sag Bescheid", murmelte der Lasat und ruckte etwas. 

"Mache ich."

Ezra rieb sich über die Augen. Kanan strich ihm über den Rücken. 

"Deine Mutter fragt nach dir und würde dich nach dem Frühstück gerne sehen." 

"Wie geht es Mum?"

Kanan lächelte. 

"Gut, aber sie ist müde. Aber mach dir keine Gedanken ihr geht es bald besser."

Da kam schon Sabine mit einer Büchse zurück und lächelte. 

"Puderzucker. Fehlt was?"

Sie stellte die Büchse ab. 

"Nein. Sieht hervorragend aus, Sab. Du kannst das mittlerweile fast so gut wie Hera", sagte Kanan zu ihr und hatte noch immer einen Blick auf seinen Sohn. 

"Nein, mit Hera kann ich nicht mithalten", seufzte sie und ließ sich nieder. Der Lasat rieb seine Pranken ineinander und warf Ezra zuerst eine Waffel auf den Teller, dann Kanan und dann der Mandalorianerin. 

"Danke, Zeb", bedankte sich Ezra und schnitt ein Stück von seiner Waffel ab. Kanan tat es ihm nach. "Und was machen wir heute?", fragte der Padawan. Die Mando zuckte die Schultern sowie der Lasat. 

"Ähm haben wir was vor?" fragte Letzterer sich an den Jedi gerichtet. 

"Na ja..Nicht wirklich bisher", gab dieser zurück und beäugte seinen Sohn, der nur langsam seine Waffel aß. Auch Zeb und Sabine hatten ein Auge auf den Jüngsten. 

"Naja vielleicht können wir ein bisschen raus und Radio hören", schlug Zeb vor und stupste dem Padawan an. 

"Das hört sich gut an", grinste Ezra und sah zu seinem Dad. "Darf ich?"

Kanan nickte. 

"Ja, aber nur wenn du dich nicht überanstrengst." 

"Geht klar, Dad." 

"Was ist an Radio hören bitte...? Ach vergiss es."

Die Mandalorianerin kicherte und aß weiter. 

"Ich meinte damit, dass die Zwei nicht wieder auf dumme Ideen kommen", kommentierte Kanan und sah zu Zeb. "Habe immer ein Auge auf ihn, Zeb." 

"Ich pass immer auf den Kleinen auf", gab er zurück. "Abgesehen davon sind wir auf der Basis und nicht außerhalb." 

"Und seit wann hält euch so was auf in Schwierigkeiten zu gelangen?", gab Kanan zurück. Der Lasat rieb sich den Nacken. 

"Ist okay, Boss. Ich pass auf ihn auf."

Ezra sah zu Kanan. 

"Keine Sorge, Dad. Zeb gibt schon auf mich acht. Hat er gestern auch."

Dieser grinste und aß seine Waffel. 

"Siehst du, Kanan? Wir haben alles im Griff. Und sie bleiben ja in der Nähe der Ghost", wandte die Mando ein. 

"Gut, aber seid rechtzeitig wieder zurück. Und sobald auch nur die kleinste Sache ist, kommt ihr zurück", sagte der Jedi und nahm ebenfalls ein Bissen von seiner Waffel. 

"Ist ja gut. Entspanne dich", murmelte der Lasat und aß weiter. 

"Du machst dir zu viel Sorgen, Dad." 

"Mache ich mir sicherlich nicht."

Ezra zuckte nur die Schultern und nahm einen Schluck von seinem Saft. Sabine verdrehte die Augen. 

"Ein bisschen schon. Es ist nichts dabei ein bisschen Musik zu hören." 

"Normalerweise ist auch bei euren Raufereien nichts dabei. Aber wir müssen nun mal auf Ezras Kopfverletzung achten", erwiderte der Jedi. Der Lasat legte seine Stirn in Falten und hätte sich am liebsten an den Kopf gefasst. Er hatte am vorherigen Tag schon gemerkt das Sabine Schuldgefühle hatte. Und zwar nicht ohne. Die Mando schluckte und nickte langsam. 

"Ist okay.. Entschuldige."

Sie aß langsam weiter. Auch Ezra bemerkte das etwas nicht stimmte. 

"Dad, ich bin vorsichtig", wandte er ein. Kanan fuhr fort. 

"Was der Arzt diagnostiziert hat, ist nicht einfach, Ez. Deswegen müssen wir alle auf dich achten." 

"Kanan, wir passen auf. Es passiert ihm ja nichts." Er wies unauffällig auf die Künstlerin. "Wir passen wirklich auf ihn auf. Ist ja nur Musik hören, draußen. Das ist entspannend."

Ezra seufzte. Sie mussten alle auf ihn achtgeben, alle auf ihn aufpassen, damit ihm nichts passierte. Sie konnten nicht ihre gewohnten Dinge machen, weil sie auf ihn achten mussten. Weil er ihnen damit im Weg stand. Er ließ die Gabel sinken und schob seinen Teller etwas von sich weg. Der Appetit war ihm vergangen. Auch Sabine sah nicht gerade glücklicher aus. Diese biss sich auf die Unterlippe und verschränkte schützend die Arme vor ihrem Körper. Der Lasat schob das letzte Stück seiner Waffel in den Mund. 

"War echt genial, Sabine. Mach das öfters und ich liege dir zu Füßen." 

"Ezra?"

Kanan sah verwundert zu seinem Sohn. Dieser erhob sich von seinem Stuhl und blickte ihn nicht an. 

"Ich...ich sehe mal nach Mum."

Und damit war er aus dem Zimmer.

"Na großartig..."

Als die Tür sich schloss hielt sich der Lasat die Stirn und sah den Jedi entgeistert an, während Sabine die Beine anzog. 

"Kanan, musste das sein? Wir wollten echt nur raus. Ich bin zwar nicht der best of Bodyguard, aber ich kann auf Ezra aufpassen." "

"ch mache mir nur Sorgen um ihn, Zeb. Ich weiß, dass du auf ihn aufpassen kannst, aber ich habe Angst, dass ihm etwas zustoßen könnte. Im Moment ist alles etwas kompliziert." 

"Ja, ich weiß und trotzdem bitte ich dich mal kurz die Worte in deinem Kopf nochmal durchzugehen."

Er zeigte auf die Mandalorianerin. Da merkte es Kanan endlich. 

"Sabine..Ich wollte nicht...Dich trifft keine Schuld. Okay?"

Sie sah nicht auf. 

"Doch ist es, Kanan. Und das kann einfach niemand bestreiten. Ezra ist wegen mir gegen den TIE geknallt. Fertig.." 

"Du hast die Wunder gezündet, um uns zu retten. Ohne deine Bomben hätten die Truppen uns sofort erwischt", versuchte er sie zu beruhigen. 

"Das ist keine Entschuldigung. Ezra ist verletzt und das ist meine Schuld. Ich habe meine Wunder gezündet. Ich habe sie extra stark gemacht, damit wir vielleicht das Schiff vernichten hätten können. Ich hätte sie nicht zünden dürfen. Es ist und bleibt meine Schuld.." 

"Selbst wenn wir ihn gewarnt hätten, er hätte nicht auf uns gehört. Er wurde zu diesem Zeitpunkt noch immer kontrolliert", wandte Kanan ein. "Du bist nicht daran schuld." 

"Ez ist verletzt, wegen mir. Es ist vielleicht doch nicht so verkehrt ihm aus dem Weg zu gehen.." 

"Sabine, wir haben darüber gesprochen. Wir tun das für Ezra. Er braucht uns jetzt alle." 

"Er braucht aber niemanden der ihm weh tut!" 

"Sabine..." Kanan wechselte einen Blick mit Zeb. Wie um alles in der Macht konnte man die Mandalorianerin überzeugen? "Du würdest Ezra nie weh tun. Und das weiß er." 

"Du meinst wusste", gab sie zurück. Der Lasat seufzte. 

"Kleine, wir hatten das besprochen und ich fange nicht nochmal an mit euch zu diskutieren." 

"Weil es da auch nichts zum Diskutieren gibt." 

"Können wir nicht einmal ein Gespräch haben ohne das wir wieder zu diskutieren anfangen", stöhnte Kanan. Die Mandalorianerin schnaubte. 

"Ich werde mich von Ezra fern halten. Fertig." 

"Oh Nein, dass wirst du ganz bestimmt nicht."

Der Lasat sah zur Tür. 

"Müssen wir das wirklich nochmal diskutieren?"

Ahsoka trat neben Rex. Beide hatten den Raum betreten. Die Mando wollte sofort protestieren. 

"Sabine. Es reicht. Wir hatten das geklärt, meine Liebe."

Der Klon sah sie ernst an. 

"Ich will aber nicht das er verletzt wird. Warum wollt ihr das nicht verstehen?" 

"Wieso habe ich nur das Gefühl, dass wir immer um dieselbe Sache reden und nicht von der Stelle kommen?", murmelte die Togruta und schüttelte den Kopf. Kanan seufzte. Das war natürlich mal wieder klasse. Als ob kein Tag vergangen wäre und sie waren schon wieder am diskutieren. Großartig. Der Klon schloss die Tür mit dem Wissen das Ezra nicht zuhören würde. 

"Okay, Sabine was ist diesmal dein Problem?" 

"Mein Problem ist das ich eins darstelle! Ezra braucht mich nicht in seiner Nähe, er braucht Leute, die ihn schützen und nicht eine Mandalorianerin die ihn verletzt!"

Der Lasat schnaubte. 

"Wir hatten das gestern geklärt." 

"Ezra ist vorhin schon wieder fast umgekippt! Wegen der Verletzung, die ich ihm zugefügt habe." 

"Weil er mit Zeb rumgealbert hat und die beiden es etwas übertrieben und nicht auf Ezras Verletzung geachtet haben. Er muss vorsichtiger sein, ja. Aber wie oft muss ich dir noch sagen, dass dir niemand die Schuld gibt." 

"Kanan hat Recht, Sabine. So machst du es Ezra nur noch schwerer. Wir müssen das zusammen durchstehen und zwar wir alle. Ezra braucht jeden Einzelnen von uns", pflichtete Ahsoka dem Jedi bei. Die Differenzen des gestrigen Tages waren völlig vergessen fürs Erste. Es gab Wichtigeres. Sie schnaubte und ließ die Beine hinunter zu Boden. 

"Ihr habt keinen blassen Schimmer wie ich mich fühle. Ezra braucht mich nicht." 

"Das hast du jetzt nicht ernsthaft gesagt?"

Entgeistert und ungläubig starrte der Lasat sie an. 

"Sabine. Es reicht jetzt. Hör auf so depressiv zu sein, und gemein zu deiner selbst. Schuldgefühle sind eine Sache, aber dann den ganzen Familienplan plus die Methoden Ezra zu helfen umzuwerfen gehen zu weit", stellte der Klon klar. 

"Wir stecken da alle mit drin und du besonders. Du bist Ezras Freundin, Sabine", wandte die Togruta ein. 

"Eine wundervolle Freundin bin ich", gab sie sarkastisch zurück. Rex ließ die Hand zu seiner Stirn wandern und schüttelte den Kopf. 

"Wenn du es so betrachtest schön. Aber du bist seine Freundin. Und du hast daher die Pflicht für ihn da zu sein", stellte Ahsoka klar. Erneut wollte sie protestieren, doch diesmal wandte sich Zeb ein. 

"Dir würde es auch nicht passen, wenn dein Gedächtnis weg wäre, dass Ezra dich allein lässt. Also sei jetzt nicht so stur und halte dich an die Abmachung." 

"Zeb hat Recht, Sabine. Ezra würde das niemals machen. Er würde alles tun, um dir zu helfen", stimmte Kanan dem Lasat zu. 

"Eben. Also versuch ein bisschen jetzt deine Gefühle wegzustecken und für ihn da zu sein. Er würde es für dich ebenfalls", meinte der Klon und sah zu der Mando. die langsam zu grübeln begann. 

"Sabine, wir oft müssen wir das noch durchsprechen? Wir drehen uns immer wieder im Kreis. Das bringt weder uns, noch dich, geschweige denn Ezra weiter", wandte die Togruta ein. 

"Abgesehen davon tut es dir weh. Das sieht man", stellte Zeb fest. 

"Wir können verstehen wie du dich fühlst, Sabine, aber...", doch die Mando ließ Kanan gar nicht erst aussprechen. 

"Aber was? Kanan, ich hab ihm weh getan! Wegen mir ist er verletzt und hat Probleme alles das zu meistern, was er zu lernen hat. Und jetzt sagt einer von euch ihr wisst wie sich es anfühlt zu wissen wie weh es tut, Schuld an der Verletzung eines Anderen zu sein!"

Es wurde still im Raum. Schließlich ergriff Ahsoka erneut das Wort und das mit sehr ernster Miene. 

"Wir haben dafür keine Zeit. Ezra ist dabei sich zu erinnern, zudem ist Maul noch immer da draußen und hat es auf ihn abgesehen. So kommen wir nicht weiter." 

"Was willst du damit sagen?" 

"Das es Sabines Entscheidung ist und sie sie jetzt endgültig fällen muss. Ich verstehe deine Gefühle Sabine, dass tut jeder von uns. Aber darauf können wir im Moment keine Rücksicht nehmen. Ezra ist in zu großer Gefahr und wir brauchen einen Plan. Entweder reißt du dich zusammen und hilfst ihm und vergibst dir selbst. Oder..." Sie seufzte, die Worte fielen ihr nicht leicht. "Oder du gibst auf, hältst dich daraus und hältst dich fern von Ezra. Doch dann ist es mehr als wahrscheinlich das du ihn verlieren wirst, sobald er sich erinnert. Wir haben kein Recht dich zu drängen. Es ist letztendlich ganz allein deine Entscheidung, die nur du allein treffen kannst."

Der Lasat schluckte. 

"Also ich geb da Ahsoka recht.. Du musst dich entscheiden, Sab... Und das jetzt.."

Die Mandalorianerin runzelte die Stirn und knetete ihre Hände. Wenn sie sich dafür entscheiden würde, dann würde sie Ezra in Gefahr bringen, sie könnte es sich nicht verzeihen wenn ihm was passieren würde.. Doch wenn sie es nicht tat..

Ich werde ihn verlieren..

Sie holte tief Luft. 

"Ich werde es versuchen. Aber mir selbst verzeihen kann ich nicht."

Sie alle wechselten einen Blick. 

"Sabine, bist du dir sicher? Deine Entscheidung muss endgültig sein. Du kannst es nicht einfach versuchen. Du musst es tun. Kein Rückzieher mehr, verstanden?"

Ahsoka sah sie ernst an. Es gab jetzt kein Zurück mehr.

Sie nickte. 

"Okay.. Ist gut."

Skeptisch sahen sich der Klon und der Lasat an. 

"Gut dann wäre das ja geklärt", meinte Rex. "Wie sieht der Plan aus?" 

"Also Hera und ich hatten uns überlegt, dass es für Ezra gut wäre jeweils einen Tag mit uns einzeln zu verbringen. Das würde sein Vertrauen zu uns stärken und womöglich auch seinen Erinnerungen helfen", erklärte Kanan. 

"Hm find ich ziemlich gut", meinte Zeb und nickte. 

"Ja finde ich auch", stimmte Rex zu. "Das klingt nicht schlecht. Wie fangen ebenso mit seinem Training an. Doch langsam und in kleinen Schritten, damit nicht so etwas passiert wie letztens." 

"Ich könnte anfangen mit ihm zu meditieren", schlug der Jedi vor. "Das soll doch sowieso seinem Kopf helfen, so kann er auch wieder mehr eine Verbindung zur Macht aufbauen." 

"Sabine, Zeb. Wir kümmern uns um schießen. Ich hab mir überlegt ob du, Sab, ein paar Nahkampf-Techniken ihm zeigen möchtest. Er kann dann am Lichtschwerttraining viel leichter anknüpfen", schlug der Klon vor. 

"Ja das könnte sich machen lassen", meinte Zeb und grinste "Meint ihr der Kleine mag noch immer keine Meditation?" 

"Das wird sich herausstellen", grinste Kanan. "Aber diesmal hat er keine andere Wahl." 

"Wo ist Ezra eigentlich gerade?", erkundigte sich die Togruta. 

"Bei Hera."

Die Mandalorianerin stellte die Teller zusammen. 

"Wann fängt denn dann das Training an?" 

"Wir könnten eigentlich sofort damit beginnen oder spricht etwas dagegen", fragte Ahsoka in die Runde. "Dann müssen wir noch abklären, wer wann mit ihm Zeit verbringt. Wir haben auch noch Missionen zu erledigen." 

"Ach da war ja noch was.." 

Zeb fuhr sich mit seiner Pranke über sein Fell. 

"Nun ich besorge Ezra einen anständigen Blaster", stellte sich die Mando bereit. Kanan nickte. 

"Gut. Wie machen wir es also? Wisst ihr schon, wann Sato uns braucht?"

Ahsoka nickte. 

"Allerdings. Morgen steht eine an, heute nicht. Die nächsten Tage ebenfalls." 

"Welche Art von Mission?" 

"Der durchschnittliche Kram. Kisten und so weiter", erklärte Rex. 

"Ich könnte morgen bei ihm sein. Dann können wir auch sogleich etwas meditieren", bot Ahsoka an. Kanan nickte. 

"Gut. Hera kann den nächsten Tag übernehmen. Dann dürfte es ihr auch etwas besser gehen." 

"Den Tag darauf kann ich leider nicht. Mission mit einer neuen Crew."

Der Klon hob entschuldigend die Hand. 

"Passt. Ich übernehme dann den Tag."

Sabine lächelte etwas und nahm die Teller. "Und ich übernehme nach Sabine", sagte Kanan. 

"Gut", murmelte Zeb. "Ich hab mit dem Kleinen vorhin schon ausgemacht heute ein bisschen draußen zu entspannen. Wenn das okay ist." 

"Gute Idee. Das bringt ihn auf andere Gedanken", stimmte Ahsoka dem Lasat zu. "Also machen wir es so. Rex, Sabine und Zeb übernehmen das Schießen, Kanan und ich den Jedi - Kram."

Die Drei nickten zustimmend. 

"Gut. Dann besorge ich den Blaster. Wir sprechen uns dann ab wie das abläuft. Was wir zuerst machen?"

Der Kriegsveteran nickte. 

"Ist gut." 

"Dann sollten wir mal unseren Wirbelwind fragen, ob er damit einverstanden ist", sagte Ahsoka. "Zeb, Sabine?"

Sie deutete leicht mit dem Kopf Richtung Tür. 

"Ja komm. Den Tisch können wir später abräumen."

Der Lasat nahm die Teller der Mando ab und schob sie Richtung Tür. 

"Wetten wir er freut sich?" 

"Ja irgendwie.."

Die Beiden verschwanden aus der Tür. Rex und Kanan wollten etwas entgegen, doch die Togruta lächelte nur süffisant. 

"Klärt das."

Damit war sie aus dem Raum und um sicherzugehen, hatte sie die Tür mit der Macht geschlossen. Keiner von beiden würde sich jetzt drücken können. Seufzend ließ sich der Klon auf die andere Seite der Couch nieder und verschränkte die Arme vor der Brust. Beide schwiegen. Niemand wusste, wo er anfangen sollte. Schließlich seufzte Kanan auf. 

"Ahsoka..." 

"Ihr klärt das jetzt!", ertönte es vom anderen Ende der Tür zurück. 

"Ahsoka..." Der Klon fasste sich an die Stirn. "So stur..", murmelte er. 

"Wage es dich nicht, Captain. Sonst war das fürs Erste die letzte Nacht, die du in meinem Bett verbracht hast!", polterte es zurück. Der Klon schnaubte und strich über sein Gesicht. 

"Also, Kanan... Damit dieser Sturrkopf da draußen Ruhe gibt.. Reden wir." 

"Das habe ich gehört", ertönte es zurück. Kanan konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. 

"Sie hat dich im Griff, wie Hera mich?" Er nickte. 

"Nur das ich die leise Vermutung hab das sie etwas ... Schlimmer ist", sagte er sehr leise, grinste aber. 

"Wenn ihr Zwei nicht sofort aufhört über mich zu sprechen, dann schlage ich euch beiden die Köpfe ein!" 

"Nun ja da könntest du Recht haben", entgegnete der Jedi leise. 

"Ich würde ja jetzt etwas sagen aber... Die Gefahr, dass sie mich umbringt ist zu hoch."

Sie sahen sich und an und mussten leise lachen. Sie konnten nicht anders. Dann herrschte wieder Stille und schließlich räusperte sich Kanan und strich sich verlegen über den Nacken. 

"Rex..das mit gestern. Das war..ich hätte das nicht sagen sollen. Du hast keine Schuld an dem, was den Jedi zugestoßen ist und du bist auch keine einfach Programmierung. Ich hätte dich nicht schon wieder als Klon abstempeln sollen, dass war nicht fair von mir. Nichts von all dem, was ich gestern gesagt habe war die Wahrheit und ich weiß nicht was in mich gefahren war. Es tut mir Leid."

Rex zuckte leicht die Schultern und atmete aus. 

"Ich hätte ebenfalls die Ruhe bewahren sollen.. Du weißt, dass ich dir und Hera nur helfen will. Ich glaube gestern ist das einfach... Eskaliert."

Kanan nickte. 

"Ja...Erst das mit dem Holocron, dann Ephraim und jetzt hat Ezra auch noch sein Gedächtnis verloren und dann auch noch Maul...Es ist für uns alle im Moment sehr schwer, dass zu verarbeiten. Vor allem für Hera und mich. Wie haben das Gefühl, dass wir von Anfang an versagt haben und Ezra wegen uns jetzt in dieser Lage steckt." Er schnaubte. "Ich meine..ich bin daran schuld, dass Ephraim überhaupt den Zugang zu ihm finden konnte. Ich habe meine Wut und meine Frustration, was mich selbst betrifft, an dir ausgelassen, Kumpel. Und das tut mir unheimlich Leid." 

"Aber ihr seid gute Eltern. Ephraim und Maul." Rex seufzte. "Es gab auch in den Kriegen schon solche Leute. Euch trifft keine Schuld... Und ich weiß jetzt das du das nicht so gemeint hast.." 

"Auch war es vollkommen falsch von mir zu sagen, dass euch das nichts anginge. Ezra braucht euch und ihr seit ein Teil dieser Familie. Außerdem hätte ich Ahsoka nicht zur Seite stoßen sollen. Ihr Kinnhaken war vollkommen gerechtfertigt." 

"Apropos. Gehts? Ich weiß, dass sie zuschlagen kann... Und zwar nicht ohne."

Ein Lachen war außerhalb des Raumes zu hören. 

"Sagen wir es mal so. Hera musste mir meine Nase wieder etwas einrenken. Aber ich hatte es verdient. Ich war ein Idiot." 

"Ich denke das ich das schon fast vergessen hab.. Also das mit gestern.. Ich verzeihe dir wegen den Worten..."

Er nickte und lächelte etwas. Kanan seufzte erleichtert auf. 

"Danke, Rex. Es tut mir wirklich Leid. Das wird nie wieder vorkommen." 

"Ich weiß ja auch nach diesem und einem Gespräch das du es nicht so gemeint hast. Ich weiß das jetzt und fertig. Vergessen wir es einfach." 

"Und jetzt umarmt euch", ertönte die Stimme der Togruta erneut. Kanan und Rex sahen sich an. Ahsoka ließ wirklich nicht locker. 

"Aber..." 

"Kanan, wollt ihr den ganzen Tag da drinnen sein? Ich hab Zeit." 

"Ahsoka.. Warum bist du so verdammt stur?" 

"Möchtest du mich wirklich herausfordern, Love?", fragte sie fast schon drohend. Kanan schüttelte den Kopf. 

"Wie Hera. " 

"Oder schlimmer", raunte er ihm zu. "Würd ich nicht wagen", sagte der Kriegsveteran lauter. 

"Klingt nicht so. Und jetzt packt euren Stolz beiseite und umarmt euch wie zwei Brüder. Sonst mische ich mich ein", dröhnte es zurück. Der ehemalige Soldat verdrehte die Augen. 

"Diese Frau.." 

"Noch ein Wort, Rexter!" 

"...kennt kein Erbarmen", ergänzte Kanan. Rex nickte schmunzelnd, dann wank er ab und erhob sich. Kanan tat es ihm nach und die beiden Freunde umarmten sich etwas unbeholfen. Dann ging die Tür auf und eine grinsende Togruta stand im Türrahmen. 

"Na also. Wieso nicht gleich so?"

Rex seufzte. 

"Willst du heut auch noch Ärger mit mir?", fragte er. Sie ging auf ihn zu und schlug ihm gegen die Schulter. 

"Die Frage sollte ich lieber stellen, Rexter. Was hast du eben über mich gesagt?"

Er rieb sich diese und schmunzelte etwas. 

"Nichts. Oder Kanan?" 

"Gar nichts. Und wenn dann nur Positives", stimmte der Jedi dem Klon zu und beide nickten. Sie verdrehte die Augen. 

"Dachte ich mir." Dann sah sie zu Kanan. "Kanan, ich schulde dir noch eine Entschuldigung wegen gestern. Ich hätte das nicht sagen sollen und das mit deiner Nase..sorry."

Er winkte ab. 

"Wie ich Rex schon sagte, ich war ein vollkommener Idiot. Du hattest jedes Recht mich zu schlagen. Es tut mir Leid, ich hätte dich nicht stoßen sollen." 

"Schon vergessen. Lassen wir die Sache einfach hinter uns und konzentrieren wir uns auf den Plan." 

"Ja, das hat jetzt Vorrang", meinte Rex. Kanan nickte. 

"Ja. Übrigens freue ich mich sehr für euch zwei. Und Hera natürlich auch. Ihr beide seit ein tolles Paar." 

"Ja, ich bin ziemlich zufrieden, was ist mit dir, Liebling?"

Schmunzelnd legte er einen Arm um seine Freundin. 

"Kann mich nicht beklagen. Außer das er ab zu meint, das ich Dinge nicht mitkriegen würde", sagte sie lächelnd und schmiegte sich an ihn. "Aber danke Kanan. Das ist sehr lieb von euch." 

"Gerne. Ihr habt es verdient, nach all der langen Zeit." 

"Hoffen wir das das so bleibt", lächelte er und legte seinen Kopf auf den seiner Freundin. 

"Also ich hatte nicht vor etwas daran zu ändern. Gibt es etwas was ich wissen sollte?", neckte die Togruta ihren Freund. 

"Ich weiß nicht, wovon du redest. Also ich hoffe, dann steht uns nichts mehr im Weg." Sie verdrehte spielerisch die Augen. Dann löste sie sich von ihm. 

"Ich sag den anderen Bescheid, dass ihr euch wieder versöhnt hat."

Sie ging aus dem Zimmer. Kanan sah seinen Freund mit einem Schmunzeln und einer hochgezogenen Augenbraue an. 

"Nichts mehr im Weg? Hast du etwas vor?"

Er hob die Hände und dann verschränkte er die Arme vor der Brust. 

"Ich hab nichts vor. Zumindest jetzt noch nicht." 

"Mhm sicher..Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid. Frauen können da sehr....verschieden sein." 

"Ich werde mich melden", meinte er. 

"Hast du es denn vor?" 

"Vielleicht.. Aber nicht jetzt..", gab Rex seufzend zurück. 

"Na, du scheinst ja einen guten Plan zu haben. Ich gebe dir einen guten Rat, Kumpel. Ihr zwei habt lange aufeinander gewartet. Lass nicht zu viel Zeit verstreichen", warnte Kanan ihn. 

"Werde ich nicht, aber jetzt scheint mir der völlig falsche Zeitpunkt."

Kanan nickte und klopfte ihm auf die Schulter. 

"Tue es, wenn ihr etwas Ruhe habt. Aber sie ist glücklich. Ich habe sie noch nie so glücklich und voller Freude gesehen wie in den letzten Tagen. Ihr beide habt es verdient, nach allem was ihr zusammen durchgestanden habt."

Rex nickte. 

"Ist auch wirklich viel was wir schon durchgestanden haben. Ich hoffe, dass ich bald dazu komme.." 

"Das wird schon. Sie liebt dich sehr, Rex. Außerdem kannst du immer auf Hera und mich zählen, wenn du Hilfe brauchen solltest. Das wäre zur Abwechslung mal ein fröhliches Ereignis." 

"Ja, aber zuerst kümmern wir uns drum das Ezra sich erinnert und die junge Mandalorianerin wieder happy ist." 

"Hoffentlich klappt das auch und wir schaffen das. Und vor allem Sabine zieht das durch", murmelte er. 

"Ich weiß nicht. Ich hab sie noch nie so gesehen. Sie hat echt Angst. Und Zweifel."

Kanan nickte nachdenklich. 

"Ja. Es ist für sie nicht leicht, dass ist es für uns alle nicht. Aber sie scheint sich nicht davon abbringen zu lassen sich die Schuld für seine Verletzung zu geben. Ich weiß nicht, ob das gutgehen wird, Rex." 

"Wird es nicht. Schuldgefühle zerfressen. Sie ist eine Mando. Sie versteckt Gefühle und lässt sie nicht raus", murmelte er. 

"Und wir können nichts tun. Ahsoka hat Recht es ist ihre Entscheidung."

ErwähnteTogruta kam wieder zurück mit den Anderen ins Zimmer. Und Ezra befand sich wieder auf Zebs Rücken.

"Hatte wieder einen kleinen Schwindelanfall, aber nichts Ernstes", sagte Ezra. 

"Kid, Kid, Kid." Der Klon schüttelte den Kopf. "Gehts?" fragte er. 

"Ja. Aber Mum hat mir verboten heute zu laufen. Sie wollte, dass ich nicht noch mal umkippe."

Kanan nickte. 

"Das ist auch das Beste so. Bist du sonst okay?" 

"Ja, Dad." 

"Den ganzen Tag von Zeb getragen werden...Und wie fühlst du dich, Großer?", erkundigte sich der Klon. 

"Gut. Der Kleine sitzt schonmal richtig", grinste er. 

"Pass aber gut auf ihn, Zeb. Nicht das er noch runterfällt."

Ahsoka stupste dem Jedi in die Seite. 

"Entspann dich und lass die beiden, Kanan. Zeb wird nicht zulassen, dass Ezra etwas geschieht." "Der Kleine bleibt eh da oben, so wie ich denke. Richtig Kid?", erkundigte sich Zeb und schielte hinter sich. 

"Ja. Es ist gemütlich hier oben. Schön hoch", grinste Ezra. Ahsoka lächelte. 

"Wir haben Ezra von unserem Vorschlag erzählt." 

"Und wie findest du ihn, kid?" 

"Finde ich gut. Ich hoffe nur, dass mit dem Training klappt." 

"Das klappt schon. Wir bringen es dir Schritt für Schritt bei wie wir es gelernt haben", lächelte Rex. 

"Jeder von uns bringt dir sein Know how bei. Okay?" Sabine lächelte und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ezra lächelte. 

"Danke. Ich werde mein Bestes dabei geben."

Kanan lächelte. 

"Kid, dass wissen wir. Wir kriegen das schon hin." 

"Wir machen das schon", meinte Zeb zuversichtlich. "Sabine, willst du mir deine Hand ausleihen und mir das Radio aus unserem Zimmer geben?"

Die Mandalorianerin kicherte. 

"Klar." 

"Dann macht euch beide mal einen schönen Tag. Nimmt doch noch ein paar Waffeln mit, genug sind ja übriggeblieben", sagte Ahsoka und deutete auf den Tisch. 

"Zeb, wenn was ist kommt ihr sofort zurück, okay? Dann melde dich einfach über deinen Komlink", ordnete Kanan an. "

"st ja gut Kanan", meinte Zeb und nahm den Teller von Rex entgegen. "Sabine komm."

Ahsoka ging kurz in die Küche und kam mit einer kleinen Dose wieder. 

"Hier packt  ihr sie am Besten ein, Zeb."

Die Mandalorinerin nahm den Teller aus der Pranke des Lasats und dankend die Dose entgegen. Sie packte die Waffeln ein und schloss die Dose. 

"Hera zwei Punkt null was?", neckte Zeb die Künstlerin, die nur die Augen verdrehte. 

"Das ist vielmehr Ahsoka", raunte Kanan dem Klon zu. 

"Ja irgendwie schon", gab er zurück und die Mando behielt die Dose 

"Halte du Ez fest und ich gebe euch einen Rucksack mit dem Radio." 

"Wenn ihr schon über mich tuschelt, dann macht das gefälligst wenn ich a) nicht im Raum bin und b) nicht direkt neben euch stehe."

Beide zuckten zusammen, als die Togruta ihnen zeitgleich einen Schlag auf den Hinterkopf gab. Ezra lachte, wie Sabine und Zeb auch. 

"Liebling, musste das sein?", erkundigte sich der Klon, während er sich Hinterkopfreibend zu seiner Freundin sah. 

"Gegenfrage. Hast du etwas Anderes von mir erwartet, Love", gab Ahsoka zurück. Kanan rieb sich ebenfalls den Hinterkopf. 

"Sie hat da ein Punkt, Rex." 

"Muss ich darauf was jetzt sagen?"

Der Lasat grinste sowie die Mandalorianerin noch leise lachte. 

"Ich glaube gegen sie hast du keine Chance, Onkel Rex", lachte Ezra und hielt sich an Zeb fest, um nicht runterzufallen. 

"Siehst du Ez hat es schon erkannt."

Ahsoka zwinkerte dem Padawan zu. 

"Hey, ich versuch's immer wieder wenn es sein muss. Aufgeben kommt nicht in die Tüte, kid", meinte der Klon und nahm die Hand von seinem Hinterkopf. 

"Und das ist jedes Mal amüsant zu betrachten." Ahsoka verschränkte die Arme und lehnte sich gegen ihren Freund. "Aber ich liebe dich trotzdem", raunte sie ihm grinsend zu. 

"Das ist schön zu wissen", raunte er grinsend zurück. "Das tue ich auch." 

"Zeb, können wir langsam mal los." 

"Du bist noch immer genauso ungeduldig wie vorher, Ez", lachte Kanan und schüttelte den Kopf. 

"Klar. Komm wir holen das Radio. Und den Rucksack. Bis später Leute", verabschiedete sich Zeb schon sehr schnell und wandte sich zum Gehen. 

"Viel Spaß ihr beiden und passt auf euch auf", rief Kanan den beiden zu. 

"Macht euch einen schönen Tag, Zeb."

Ahsoka lächelte und genoss es, wie Rex seine Arme um sie gelegt hatte. Sabine verschwand ebenfalls um kurz dem Lasat und Padawan unter die Arme zu greifen. 

"Die beiden..", seufzte der Klon. 

"Brüder durch und durch", kommentierte Ahsoka schmunzelnd. 

"Ich sehe noch mal nach Hera", sagte Kanan und verließ ebenfalls den Raum. 

"Kann es sein das Kanan ziemlich überbesorgt in letzter Zeit ist? Oder träume ich?", fragte er seine Freundin. "Ich hab ja nichts dagegen. Aber man merkt das irgendwas mit ihm nicht stimmt." 

"Ja, allerdings. Aber er ist wohl voll in seiner Vaterrolle drin. Aber das gibt sich bestimmt, wenn das mit Ezra wieder besser wird", antwortete sie. "Ich bin froh, dass ihr Zwei euch wieder versöhnt habt."

"Ja, ich bin sehr froh das das geklärt ist..", stimmte er zu und atmete tief durch. "Ich bin echt froh.." 

"Das freut mich, Love."

Sie schmiegte sich an ihn.

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