Epilog

Niemand wird den gefolterten Ukrainer oder die Opfer der Rechtsextremisten zurückbringen. Für die kleine Sharbat in Afghanistan oder Charlie aber besteht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, wenn man für sie kämpft. Genau wie für die zahlreichen anderen Menschen, die unter der Einschränkung ihrer Rechte leiden. Lange Jahre habe ich gedacht, dass meine Aufgabe eine andere ist. Wollte die Leute weltweit mit Bildern aufrütteln und mit Reportagen informieren. Ich war derjenige, der die Flamme entzündet hat, aber das Feuer schüren sollten andere. Politiker, Menschenrechtler, Hilfsorganisationen. Erst durch den kämpferischen jungen Mann vor der Bar habe ich verstanden, dass ich mich nicht hinter meiner Kamera verstecken darf. Ich muss vom Schreibtisch aufstehen und den Gesichtern hinter meinen Fotos sowie den vielen ihrer Schicksalsgefährten, die es nie vor meine Linse schaffen werden, Gehör verschaffen.

Eifrig greife ich nach meinem Handy und trommle ein paar Freunde zusammen. Eine Demo für Menschenrechte soll es werden, so groß, dass die ganze Stadt noch lange davon sprechen wird. Vielleicht löschen wir mit der Demo nicht alles Unrecht dieser Erde aus, aber es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Wir werden uns eine Genehmigung für den Rathausplatz organisieren, Schilder basteln, in die Schulen und Gemeindehäuser gehen und so viele Kollegen von der Presse einschalten wie möglich. Die Würde des Menschen ist unantastbar- und das müssen wir alle laut und deutlich in die Welt herausschreien. 

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