Schlechte Menschen
Pov Maurice:
Nachdem die Test durchgeführt waren und wir wieder nachhause durften, war Michael stiller als sonst. Zudem hatte er sich einfach in unser Schlafzimmer zurück gezogen. Man musste nicht schlau sein um zu erkennen das ihn etwas bedrückte.
Mit leicht klopfendem Herzen betrat ich also unser Zimmer, schloss die Tür hinter mir, bevor ich mich an diese lehnte. ,,Was bedrückt dich?", kam es direkt aus mir heraus geschossen. Michael, welcher auf dem Bett lag, drehte seinen Kopf zu mir. ,,Manu.",
Verwirrt sah ich ihn an. Was hatte Manu damit zu tun? Noch bevor ich diese Frage stellen konnte, beantworte er mir sie ganz von alleine. ,,Ich will nur nicht das er sich unnötig Hoffnungen macht. Nachdem was alles passiert ist. Erst hies es, er kann wieder laufen, dann nie wieder und jetzt vielleicht doch wieder. So ein ewiges hin und her würde mich wahnsinnig machen."
Während er dies sagte gestikulierete er wild mit den Armen, ehe er mich frustriert ansah. In meinen Augen machte er sich zu viele Gedanken, dies teilte ich meinem Partner auch direkt mit. ,,Du machst dir da zu viele Gedanken drüber. Manu macht sich zwar Hoffnungen, bestimmt, aber er weis auch das es nur eine Vermutung sein kann. Außerdem. Bei dem Arzt machst du dir nie zu viele Hoffnungen." Bezüglich des letzten Satzes lachten wir beide kurz auf.
Doch unser Gelächter wurde durch das Klingeln von Michaels Handy unterbrochen. Jener verdrehte kurz die Augen und sah genervt auf das Display. ,,Der hat mir gerade noch gefehlt." Er drehte das Display zu mir und somit konnte ich sehen wer da anrief. Patrick.
Michael wollte den Anruf schon ablehnen, aber ich hielt ihn zurück. ,,Gib mir das Handy.", auf seine Proteste nicht achtend, zog ich ihm das schwarze Gerät aus der Hand und nahm den Anruf entgegen. Vorher stellte ich noch auf Laut.
,,Michael. Danke das du rangehst.", kam mir direkt seine Stimme entgegen. Anhand der Hintergrundgeräusche hörte es sich stark danach an,dass er in einem Zug saß. ,,Hier ist Maurice. Was willst du Patrick?"
Der braunhaarige am andern Ende der Leitung seufzte. ,,Ich bin auf dem Weg zu euch und dieses mal lasse ich mich nicht abwimmeln! Ich muss mit Manu reden!" Diese Worte sagte er mit so einer Entschlossenheit in der Stimme, dass mir klar wurde, egal was für Fehler Patrick gemacht hatte, für seinen Manu würde er bis ans Ende der Welt gehen.
,,Wann bist du hier?", fragte ich und bekam direkt einen entsetzen Blick von Michael. Auch Patrick schien überrascht und brauchte ein paar Sekunden bevor er antwortete. ,,Etwa eine Stunde." Ich nickte wie zu mir selber. ,,Ich hol dich ab. Bis dann.",damit legte ich auf und direkt fing der Ärger an.
,,Wieso hast du ihn gesagt das du ihn abholst? Verdammt dieser Typ hat seinen Freund betrogen!", zischte mir Michael zu. ,,Patrick hatte eine Affäre mit einem anderen Mann. Er hat Manu verletzt verdammt. Außerdem-"
,,Jetzt halt mal die Luft an.", grob unterbrach ich Michael, welcher sofort verstummte. ,,Patrick hat Fehler gemacht. Ist mir bewusst, aber Menschen machen nun mal Fehler. Jeder von uns denkt nur an Manu, aber denken wir auch einmal an Patrick. Nein. Wir verbieten ihm mit Manu zu reden. Michael. Patrick hat Manu betrogen, ja, aber das sie sich bis jetzt nicht ausgesprochen haben, Patrick auf dem Weg hier her ist, ist alleine unsere Schuld, weil wir wie normale Menschen denken."
Verwirrt sah mich mein Partner an. ,,Aer ist das denn Falsch. Das wir normal denken?" Langsam nickte ich. ,,Jeder Mensch denkt immer nur an die die betrogen wurden. Wie schlecht es denen gehen muss. Denkt auch mal jemand an die Leute die der Auslöser für diesen Schmerz sind. Tuen wir ja, aber wir stellen sie als extrem schlechte Menschen hin ohne an sie zu denken. Ich bin mir sicher Patrick bereut dass was we getan hat,ansonsten würde er nicht so hartnäckig sein." Ich machte auf dem Absatz kehrt und lies Michael im Schlafzimmer zurück.
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