Kapitel 91

Mittwoch, 2. August

Heute werde ich mir Mühe geben. Heute werde ich Can irgendwie einladen oder ähnliches. Ich bin extra früh aufgewacht und habe Rosen für ihn besorgt. Ich hoffe, er mag Schokolade. Und ich hoffe, dass er auch Chips mag. Er hat Chips immer mit mir gegessen, aber vielleicht hasst er jetzt Chips. Herrgott, wie unsicher ich mir nur bin, wenn ich jemanden eine Freude bereiten will. Ich hoffe, dass 09:30 Uhr nicht zu früh ist, denn ich stehe jetzt vor der Haustür der Jungs und klopfe schon das zweite Mal an, bevor ich klingele und dann Schritte höre. Malik öffnet müde die Tür und reibt sich an seinem Auge. Als ich sehe, dass er nur in Boxershort vor mir steht, halte ich die Rosen vor meine Augen. "Guten Morgen, Shana. Komm rein", sagt er müde, aber wie immer nett und süß. Ich tue, was er mir sagt und ziehe mir meine Schuhe aus. "Seid ihr alle noch am schlafen?", flüstere ich mit gesenktem Blick. "Ja, du früher Vogel." Ups. "Tschuldigung", nuschele ich und sehe kurz in sein schmunzelndes Gesicht. "Ich geh dann mal zu Can. Wünsche dir und Ramazan noch eine gute Schlafenszeit." Er bedankt sich und geht dann zurück in sein Zimmer. Vorsichtig tapse ich in Cans Zimmer und lege die Sachen auf seinem Tisch ab, bevor ich mich langsam zu ihm ins Bett lege und sofort von Can an der Taille an sich gezogen werde. "Du bist wach?", flüstere ich überrascht, was ihn brummen lässt. "Die Tür hat geklingelt." Ach ja, sein leichter Schlaf. "Ouh, schlaf ruhig weiter. Ich kann warten." Er brummt ein Nein. "Wieso bist du so früh wach?", möchte er wissen und brummt zufrieden, als ich durch seine Haare fahre. Can brummt sehr oft. "Ich wollte dir... egal." Er wird es doch eh sehen. "Sag." Ich seufze. "Ich wollte dich auch mal überraschen, sowie du es immer bei mir machst, aber leider klappt es nicht so ganz. Ich bin zu früh. Schlaf noch, ich glaube, ich penne gleich selbst ein", gebe ich am Ende gähnend von mir. Er schlingt seine Arme um mich und drückt mich näher an sich, bevor er ein Bein um mich legt. Diesmal keine Erektion. "Du wolltest mich überraschen?" Ich spüre sein Lächeln an meinen Hals. Er freut sich. Er freut sich doch oder? Oder macht er sich lustig? "Wenn du dich lustig machst, dann nicht", nuschele ich leicht beleidigt, was ihn lachen lässt. "Es freut mich, Shana. Das ist echt süß." Es ist süß von mir. Es freut ihn. Meine innere Stimme quietscht und ich lächele zufrieden. "Und dass du so früh aufgestanden bist, ehrt mich. Ich dachte, du priorisierst den Schlaf." Leise lache ich. "Das stimmt auch, aber da ich Schuld-, Lust hatte, dachte ich mir, ich mache es einfach mal." Ungläubig hebt er seinen Kopf an und lässt ihn wieder in meiner Halsbeuge sinken. "Du brauchst dir keine Schuldgefühle zu machen, Shana. Es ist alles wunderbar." Hör doch auf zu lügen! Ich könnte ihm deswegen so eine verpassen. Er will eigentlich nie, dass man ihm etwas gibt. "Nö", gebe ich bockig von mir und lege meine Hände auf seine warme Brust. Körperkontakt ist auch inzwischen wieder normal für mich geworden. Ich taste vorsichtig seine Brustwarzen ab und fahre grinsend über sie, was Can aufstöhnen lässt. "Sie sind so schön weich und so schön rund und diese tolle Farbe", schwärme ich. Ich schwärme mehr von seinen Brustwarzen, als von Can selbst, wenn ich laut schwärme.

"Kannst du auch von anderen Körperteilen schwärmen? Habe da so etwas Langes", sagt Can, während ich an seinen Nippeln spiele. "Deine Beine sind wirklich lang und so kräftig." Ich weiß worauf er hinausgehen will. "Ein Bein besondert." Jap, aber sowas von. "Wie? Ist ein Bein länger als das andere? Welches ist kürzer? Links?" Ich höre ihn schmunzeln. "Das ist dir aber nicht unangenehm oder?", fragt er nun ernst und löst sich langsam von mir. Fragend sehe ich ihn an. Meint er das Umarmen? "Also diese zweideutigen Sätze." Ouh. "Ach so, nein. Nicht, dass ich wüsste." Er nickt. "Gut." Can fährt mir über meine Seiten und dreht mich auf sich, weswegen ich kurz nach Luft japse. "Kriegst du Luft?" Can nickt und fährt mir über meinen Rücken. Ich lege mich auf seine Brust und schließe meine Augen. "Sicher, dass du Luft kriegst? Das ist doch ungemütlich." Ich gehe von seiner Brust unter und drehe mich auf den Bauch. Meine Müdigkeit kommt wieder, weswegen ich meine Augen schließe. Can zieht mich von hinten wieder an meine Taille und schmiegt sich an mich. "Du hattest keine schlechten Träume diese Tage oder?" Seine Hand, die auf meine Bauch liegt, streichele ich. "Nein, zum Glück nicht." Ich weiß gar nicht, wieso Can diese Albträume hat. Hat er Ängste, die er verdrängt? "Gut." Von irgendwo müssen die Albträume ja stammen. Stress? Er wirkt nicht wirklich gestresst auf mich. Lange kann ich aber nicht darüber nachdenken, weil ich schon langsam eindöse.

"Nein!" Ich öffne langsam meine Augen, als ich die lauten Stimmen höre. "Komm schon, Baby." Ich schmunzele, als ich Ramazans quengelige Stimme höre. "Wir haben Sommer, Ramazan." Ramazan brummt und klatscht dann, laut den Geräuschen zu Urteilen, auf Cans Haut. "Na und? Wenn du mich liebst, dann machst du es." Can seufzt. "Komm schon, ich habe sie auch angezogen." Das ist definitiv Maliks warme Stimme. "Wir sind im verfickten August, soll ich sterben?" Langsam stehe ich auf und öffne die Tür, was ich doch lieber sein gelassen hätte, weil alle drei in ihren Boxershorts im Wohnzimmer sind. "Huch", nuschele ich und halte mir die Augen zu. "Shana, sag Can was!" Ramazan kommt auf mich zu und umarmt mich innig. "Was ist den los?" Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich rot geworden bin, nach Cans und Maliks Schmunzeln zu urteilen. "Er will, dass ich die hier anziehe." Can schmeißt ein Sockenpaar zu mir, die über die Knöchel gehen und in einem babyblau gehalten sind. Auf ihnen sind zwei niedliche Pinguine mit großen Kulleraugen abgebildet. "Die sind doch süß", sage ich lächelnd, was Can genervt aufstöhnen lässt. "Babyboo", sagen Ramazan und ich gleichzeitig, weswegen wir lachen. "Die werden dir total stehen", überrede ich Can. "Ja und sie betonen deinen knackigen Arsch", schnurrt Ramazan, der auf Can zugeht und ihm auf den Hintern haut, weswegen es hallt. Ramazan will seine Hand auf Cans Schritt legen, weswegen Can schnell zurücktritt und ihn verstört ansieht. "Ich habe Hunger", schnurrt Ramazan und nähert sich Can. "Ich mache Frühstück." Ich laufe belustigt zum Kühlschrank und hole die Utensilien raus, wobei mir von den Jungs geholfen wird. Nach dem Frühstück machen sich Malik und Ramazan fertig, da beide mit ihren Freundinnen rausgehen. Verlegen gebe ich Can die Rosen und verstecke mich dann unter der Decke. "Wieso genierst du dich?", fragt er lachend und entfernt die Decke von mir. "Ich weiß es nicht. Ich wollte dich auch einmal überraschen, aber wenn du es machst, ist es viel schöner." Er küsst meine Stirn und zieht mich an sich. "Aber ich weiß nicht, was ich jetzt machen kann. Du magst Schokolade doch, oder?" Er nickt lächelnd. "Okay, ähm... soll ich dich dann mit Schokolade füttern?" Am Ende höre ich mich ziemlich verzweifelt an, was Can lachen lässt. "Wenn es dich glücklich macht." Ich nehme mir die Schokolade und setze mich neben ihm hin. "Magst du diese Schokolade denn?" Meine Unsicherheit kann man schon förmlich riechen. "Ja, Shana. Ich mag Vollmilchschokolade." Er lächelt mich zart an und und fährt mir über mein Bein. Ich drücke ihn runter, damit er liegt und breche ein Stück ab. "Mund auf." Er lächelt schief und hört dann auf mich. So etwas ist total ungewohnt für mich. "Und? Wie geht es dir heute so?", frage ich und fahre währenddessen mit meiner freien Hand über seine Bauchmuskeln. "Gut und dir?" Ich nicke. "Auch. Hast du einen bestimmten Wunsch?" Can schnalzt mit seiner Zunge. "Sicher?" "Ja?" "Sicher?", hake ich noch einmal nach. "Ja, Shana." "Sicher, sicher?" Er nickt mit geschlossenen Augen und kaut auf der Schokolade herum. "Sicher, dass du dir sicher bist, dass du dir auch wirklich sicher-," Er hält mir den Mund zu und öffnet seine Augen. "Ich bin mir total sicher, Shana." Ich nicke langsam. "Oder? Doch, setz dich auf meinen Bauch." Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und tue es. "Und das ist dein Wunsch?", gebe ich skeptisch von mir. Cans Hand wandert zu meinem Bauch, wo er mir mein Oberteil aus der Hose zieht und seine Hand um meine Speckrolle schließt. "Ja, das ist es." Er knetet die Rolle, was mich schmunzeln lässt. "Warst du früher moppelig?", frage ich, als ich ihm wieder ein Stück Schokolade gebe. "Nein, ich hatte einen guten Fettanteil im Körper. Aber du warst früher dünn, deswegen jetzt die Dehnungstreifen?" Ich nicke. "Du wurdest also früher nicht gemobbt?" Can lacht kurz auf. "Ich war immer der Schwarm aller Mädchen." Finster sehe ich ihn an, weswegen er eingeschüchtert zur Seite sieht. "Ach, so ist das also." Er spitzt seine Lippen. "Iss deine Schokolade, statt anzugeben." Can nickt schmunzelnd und öffnet den Mund, als ich die Schokolade zu seinem Mund führe. "Wieso isst du keine Schokolade? Achtest du jetzt etwa auf deine Unverträglichkeiten?" Ich verneine es. "Ich mag Schokolade nicht so sehr." Er hebt seine Augenbrauen an. Anscheinend dachte Can, dass ich Schokolade liebe. "Ich dachte, du liebst Schokolade." Die Schokoladenpackung nimmt er mir aus der Hand und legt ein Stück auf seine Brustwarze, was mich lachen lässt. "Was wird das?", will ich belustigt wissen. "Keine Ahnung. Vielleicht kriegst du dann Lust auf Schokolade?" Ich gehe von seinem Bauch runter und lege meinen Kopf auf seinen Oberarm, woraufhin ich meine Zunge über die Schokolade fahren lasse. "Das war ein Witz", kommt es lachend von Can, woraufhin ich mit meinen Schultern zucke. "Jetzt habe ich aber Lust." Man muss ja nicht immer so formell sein, wie die Pärchen, die sich im Internet zeigen. Es ist doch schöner, wenn man Schokolade auf der Brust des Partners isst, anstatt in einem total teuren Restaurant zu sitzen. Okay, beides haben wir gemacht, aber das ist nicht dasselbe, wie bei diesen Instagram-Pärchen. "Wenn ich sabbere, dann tut es mir leid", warne ich ihn vor, was ihn lachen lässt. "Kein Problem." Er streicht mir über mein Haar und seufzt. Wie weit kann ich meine Zunge überhaupt ausstrecken?

Fragend strecke ich meine Zunge aus und sehe sie sogar, was mich schmunzeln lässt. Ich schaue auf die Tür und mache dabei Übungen mit meiner Zunge. Ohne auf die Schokolade zu schauen, versuche ich das Stück hochzuheben, um ein Muskel- und Gehirntraining zu starten. Ob ich Can mit einem Zungenkuss ersticken kann, wenn ich meine Zunge zu tief in seinen Hals stecke? Komme ich wenigstens an ein Zäpfen dran? Appetitlich wäre es dann nicht, weil er dann kotzen würde und so sehr ich ihn auch liebe, möchte ich nicht seine Kotze in meinem Mund haben. Dafür andere Dinge, hehe. Lingua oder Glossa kann man die Zunge nennen. Ein mit Schleimhaut überzogenes Muskelorgan, welches zum oberen Verdauungstrakt gehört. "Radix linguae", lispele ich, weil meine Zunge immer noch die Schokolade präpariert. "Shana, was zum Teufel machst du da?" Ich sehe zu Can hoch, der mich verstört ansieht. "Ich lecke die Schokolade ab", lispele ich und lecke wieder über die Schokolade. "Die Schokolade liegt auf der Decke. Du leckst mir gerade meinen Nippel ab." Meine Augen wandern nach unten, wo Cans Brust ist und meine Zunge seine Brustwarze bedeckt. Ich kann mich nicht halten und fange lauthals an zu lachen. "Ich-, oh mein Gott!", lache ich und schmeiße mich auf seine Brust, während ich versuche mich zu beruhigen. "Ich-, dein Nippel-," Ich fange wieder an zu lachen, was man fast nicht mehr hört, außer ein kleines Quietschen, weswegen Can auch anfängt zu lachen. "Er hat wie Schokolade geschmeckt." Ich fächere mir Luft zu und bin bestimmt rot geworden, weil ich so sehr lachen musste. "Oh Gott, tat das gut." Ich atme tief durch und schaue auf Cans angeleckte Brustwarze, die schon spitz geworden ist. "Wie süß. Aber die linke muss auch spitz werden." Ich ziehe kurz an ihr, woraufhin sie spitz wird. "Wunderbar." Über seine nach Schokolade schmeckende Brustwarze wische ich, weil etwas Spucke von mir auf ihr liegt und esse dann die Schokolade, die ich dann wieder ausspucken will. "Zu süß." Angewidert verziehe ich das Gesicht und laufe in die Küche, wo ich die Schokolade ausspucke und kurz etwas trinke. "Was möchtest du heute machen, liebster Can?", frage ich ihn und fahre ihm durch sein Haar, was ihn lächeln lässt. "Also ich wurde heute genug verwöhnt, findest du nicht?" Er zeigt auf seine Brustwarze, was mich schmunzeln lässt. "Das war noch nichts. Ich kann viel mehr mit meiner Zunge machen." Erst nach dem Satz fällt mir die Zweideutigkeit auf. Wissend hebt Can seine Augenbrauen und lächelt schief. "Das weiß ich, das weiß ich." Verlegen schaue ich zur Seite und hole dann die Rosen hervor. "Soll ich dich mit Rosen schmücken? Du magst Rosen doch so sehr." Er nickt und zuckt mit seinen Schultern. "Mach mit mir, was du willst." Er zwinkert und bringt so Zweideutigkeit in seinen Satz. Mach es Can. Dieses dumme Mädchen macht es nicht von alleine. Mit den Rosenblättern mache ich ein Herz auf Cans Brust und lächele. "Das sieht echt gut aus. Ich will ein Foto machen, aber ohne dein Gesicht." Beleidigt sieht Can mich an. "Dann auch eins mit deinem Gesicht", gebe ich gespielt genervt von mir und schieße zwei Fotos. Natürlich sieht es mit Cans Gesicht tausendmal besser aus, aber das muss er ja nicht wissen. Ich streiche mit meinen Händen über seinen Bauch und ziehe die Augenbrauen zusammen. "Ist das eine Narbe?" Ich fahre hauchzart mit meinem Nagel über die etwas längere Narbe unter seiner Brust und sehe Can dann an. "Ja, vom Autounfall." Meine Augen weiten sich. "Wie? Du hast auch an deiner Vorderseite etwas abbekommen? Wie konnte deine Mutter unverwundet bleiben?" Besorgt fahre ich ihm über seine Wange, was ihn leicht lächeln lässt. "Das war der Unfall, wo Malik operiert wurden musste." Mich überkommt eine Gänsehaut, als ich wieder an den Abend denken musste, wo ich ins Krankenhaus gerannt bin, als ich mitbekommen habe, was passiert ist. Es brennt in meiner Brust, als ich den zerstörten Can wieder vor meinen Augen habe, welcher geweint hat und sich für alles die Schuld gegeben hat.

Can drückt sanft meine Hand und seufzt. "Denk nicht daran, es ist vorbei. Du hast mir an diesem Tag sehr geholfen. Du warst der Engel, nach dem ich gebetet habe." Ich werde von einer weiteren Gänsehaut überrascht, die sich aber viel angenehmer anfühlt. Ich küsse Cans Wange und umarme ihn innig. Ich spüre, wie er sich im inneren entspannt, so verrückt es auch klingen mag. Ich fühle mich manchmal wie eine Mentalistin, da ich wirklich spüre, was er fühlt. "Sollen wir etwas backen?" Okay, ich habe ab und zu ein wirklich miserables Taktgefühl, aber ich will ihn von der Vergangenheit ablenken. "Was möchtest du backen?", möchte Can wissen. "Schokokuchen? Oh Gott, ich vermisse den Schokokuchen deines Vaters." Ich stöhne auf und laufe in die Küche. Can folgt mir und steht immer noch in Unterhose vor mir, weswegen ich schnell zum Schrank gehe und die Zutaten raussuche. "Wir hoffen mal, dass nichts schief geht", warne ich Can vor, der mich fragend ansieht. "Wird nicht, ich bin dabei", kommt es eingebildet von ihm. "Wieso lügst du?" Er spannt seinen Bizeps an und zeigt auf seinen Körper, den ich gerne betrachte. "Kann jemand mit so einem Körper lügen?" Ich fasse mir aus Provokation an die Brust und an meinen Hintern. "Kann jemand mit so einem Körper lügen?" Er spitzt seine Lippen und schaut auf meine Hände, die ich von meinen Körperteilen löse. "Eins zu null für dich, Shana." Er zieht spielerisch an meiner Nase und küsst sie dann, bevor er mich zu den Zutaten schiebt und eine Schüssel rausholt. "Das Rezept kenne ich auswendig und alles ist auch da." Ich grinse freudig. Nach so langer Zeit werde ich endlich den besten Kuchen der Welt wieder kosten dürfen.

Can und ich sehen uns angewidert an, als wir den Kuchen essen. "Er ist voll hart und bitter." Can spuckt das Stück in sein Taschentuch und trinkt einen kräftigen Schluck. "Ich habe doch gesagt, dass es schief gehen wird", tadele ich ihn und nehme ebenfalls einen Schluck Wasser. Wenn man mit mir backt, dann geht es immer schief. Ich weiß nicht wieso, aber es passiert einfach. "Ich habe immer eine Eins in Chemie gehabt, wieso klappt es nie beim Backen?!" Ich seufze frustriert und schließe das Fenster, welches wir wegen dem verbrannten Geruch geöffnet haben. "Vielleicht klappt es ja das nächste Mal." Ich beiße mir auf meine Lippe, um nicht zu lachen und fahre über Cans Haar. "Ich glaube, das nächste Mal sitzt du einfach auf dem Sofa und lässt mich backen", schlägt Can vor und umschließt meine Taille mit seinem Arm. "So geht es natürlich auch." Ich lege meine Arme um seinen Nacken und drücke Can gegen meinen Bauch, woraufhin ich leicht hin und her tänzele. "Sollen wir die Chips essen? Als Trost dafür, dass der Kuchen eine reine Katastrophe geworden ist." "Ja." Schnell laufe ich ins Zimmer, schnappe mir noch eine Flasche Cola und setze mich mit Can aufs Sofa, der noch zwei Gläser geholt hat. Meinen Kopf lege ich auf seinen Schoß und öffne die Tüte, woraufhin wir How I met your mother gucken. "Manchmal verstehe ich die Bedeutung nicht", sage ich und esse einen Chip. "Es geht ja darum, wie er seine Frau kennengelernt hat, aber manchmal vergisst man den Hintergrund so sehr, weil so viel anderes im Vordergrund steht, findest du nicht?" Ich sehe hoch zu Can, welcher mich sofort anlächelt und nickt. "Stimmst du mir nur zu, weil du mir nicht zugehört hast?" Can schnalzt mit seiner Zunge. "Ich muss nur oft lächeln, wenn ich dich ansehen muss." Gott, er ist so süß! Ich lächele verlegen und stolz. "Irgendwie ist es komisch, dass du nur spärlich bekleidet hier auf dem Sofa sitzt", lasse ich meine Gedanken raus und spiele an Cans Beinhaaren. "Wieso? Ich laufe sehr oft so in der Wohnung herum." Ich auch. "Schön kühl, nicht wahr?" Er bestätigt es amüsiert. "Was grinst du denn so?", will ich wissen und siehe schmunzelnd meine Augenbrauen zu. "Nichts, nichts. Nur weiß ich, dass auch du gerne mal spärlich bekleidet in der Wohnung stolzierst und sogar den Boden wischt. Ein wunderbares Bild, welches ich nie vergessen werde." Oh Gott. Ich schaue direkt zum Fernseher und ignoriere die Hitze, die in mir aufkommt. "Die Unterhose war echt süß." Ich brumme und spiele an seinen Beinhaaren, um mich irgendwie abzulenken. "Denkst du, in den kommenden Semestern kommt Gynäkologie vor? Wenn ja, dann habe ich schon mal die perfekte Person, um zu üben. Sowohl praktisch als auch theoretisch." Sein perverser Ton, der in seiner rauen Stimme schwingt, veranlasst mich dazu, an seinen Beinhaaren zu ziehen. "Du darfst als Kompensierung im Fach Urologie an mir üben. Ist doch alles perfekt?" Ich lache und höre sofort auf, als mir der Fast-Sex wieder in den Sinn kommt. Sofort zucke ich zusammen und fahre mir über meinen Arm. Es ist nichts schlimmes. Das versuche ich mir zumindest zu erklären. Es ist gut, dass wenigstens ein Teil von mir nicht vollkommen negativ denkt. "Shana." Can dreht mein Gesicht zu sich. "Denk bitte nicht negativ. Es war doch... es hätte doch etwas Schönes an sich oder nicht?" Bei dieser Unsicherheit in seinen Augen, könnte ich am liebsten losweinen. Ich hasse es, wenn er betrübt ist. "Ja, natürlich." Ich halte sein Handgelenk fest. "Nur ist es gewöhnungsbedürftig für mich. So etwas erlebe ich ja nicht alle Tage, wie du weißt." Statt weiter darüber zu reden, sprechen wir über anderes, belangloses Zeug, bis ich dann müde in meinem Bett liege und zufrieden einschlafe.

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