Kapitel 80

Sonntag, 16. Juli

"Oh mein Gott, wir fliegen nach Barcelona!", kreischt Saliha zum vierten Mal. "Kondome auch eingepackt?" Ich grinse verschmitzt und werde mit meinem Kissen abgeworfen. "Was denn? Malik wird dich wohl bestimmt entführen wollen", gebe ich mit einem perversen Blick von mir, woraufhin wir anfangen zu lachen. "Mann, wieso kommst du nicht mit?", quengelt Saliha, die ihren Koffer endlich zu macht. Seit gestern sitzt sie an ihrem Koffer, obwohl sie alles eingepackt hat. "Nimm ein Nasenspray mit. Deine Nase ist immer zu." Sie springt sofort auf und rennt in ihr Zimmer. "Was wäre ich nur ohne dich?" Saliha packt ihr Nasenspray ein und setzt sich zu mir aufs Bett. "Wirst du keine Angst haben so alleine hier?" Ich schüttele meinen Kopf. "Mir passiert schon nichts", versichere ich ihr. "Lass die Wohnung heile!", ruft Ranja aus der Küche, die kleine Snacks vorbereitet. "Mache ich, Mama." Ich höre sie kichern und schmunzele. Es wird echt leer sein, ohne die Mädels. Wenn soll ich dann necken? "Wann müsst ihr los? Ihr beide seid echte Spätzünder." Ich bin die Einzige, die immer die Routen plant. Meine Penibilität ist immer noch geblieben, sonst würden die Mädchen sehr oft zuspät kommen. "In vier Stunden geht unser Flug los", sagt Ranja. "Dann sagt den Jungs, dass sie euch in einer Stunde abholen sollen." Beide geben entgeisterte Laute von sich. "Wenn ihr den Flug nicht verpassen wollt, dann hört auf mich." Beide grummeln, woraufhin Saliha Malik anruft und ihm sagt, dass sie in einer Stunde bei uns sein sollen. Ich will wegen den Mädchen ebenfalls an den Strand und hoffe, dass ich irgendwann mal die Zeit dazu finde. Übermorgen muss ich mein Testat abholen und muss mein Chemie etwas auffrischen. Eigentlich hätte ich doch mitgehen können. Ich bin aber einfach zu unsicher, was mein Studium angeht. Zudem muss ich in den Ferien noch eine Klausur schreiben und ein Physiologie Praktikum belegen, herrlich.

'Schon ein Praktikumsplatz?', schreibe ich Can, der mir sofort antwortet.

'Nein, aber wir haben noch Zeit.' Ich will es sowas von gar nicht machen.

'Ich will auch an den Strand.'

'Wir können im Badezimmer Sand verteilen und in die Wanne steigen', schreibt Can.

'Aber es ist ein FKK-Strand.' Ich verdrehe belustigt meine Augen.

'Du fährst alle?'

'Unter anderem. Ein Kollege fährt ein zweites Auto.' Ich schreibe ein Okay und lege mein Handy zur Seite.

"Oh Gott, mit Ramazan wird das so lustig!" Saliha ist ganz aus dem Häuschen und kann gar nicht mehr aufhören zu reden. "Und vielleicht werde ich ja braun", nuschelt sie und fährt über ihre blasse Haut. "Ich hoffe, ich werde braun!", sagt Ranja, als sie das Zimmer betritt. Ich bin die Einzige aus meinem Freundeskreis, die eine leichte Bräune hat. Alle anderen sind blass und werden irgendwie nie braun. "Nicht, dass du ganz viele Jungs hier hin holst und eine Orgie veranstaltest." Ranja und Saliha fangen an zu lachen und schlagen gegenseitig ein. "Wenn ihr nicht schwanger zurückkommt, dann fresse ich einen Besen." Grinsend sehen sie mich an und fangen wieder an zu lachen. "Frag doch deine Kommilitoninnen, ob sie hier hin kommen." Ja, Kommilitoninnen. Also Can. "Ja, mache ich." Wir reden noch eine Weile, bis es dann schellt und ich mich von den Mädchen verabschiede und nach ungefähr einer halben Stunde, Can zu mir hochkommt. "Pack deine Sachen." Fragend blicke ich ihn an und lasse ihn herein, woraufhin er in mein Zimmer geht und ich höre, wie er in meinem Schrank herumwühlt. "Wieso?", frage ich und stelle mich neben ihn hin. "Weil du solange zu mir ziehst." Etwas überrumpelt sehe ich Can an. "Ich lasse dich doch nicht alleine wohnen und dann noch, wenn Cihan über dir wohnt." Mit einem leicht erzürnten Gesicht sieht er mich an und holt weitere Sachen raus. "Setz dich hin. Ich mach das schon." Ich hole meinen Rucksack hervor, weswegen Can mit seiner Zunge schnalzt. "Koffer, Madame." Ich verdrehe meine Augen und ziehe aus der Ecke meinen kleinen Koffer raus, den ich dann Can zeige. "Zufrieden?" Er nickt mit einem kleinen Lächeln, woraufhin ich mich vor meinen Schrank setze mir einige Klamotten raus picke. "Schlafsachen kriegst du von mir." Das hätte ich ja fast vergessen. Leicht verstohlen drehe ich mich zu Can, der mir gebannt zusieht und öffne meine Schublade einen Spalt, wo ich meine Unterwäsche raushole und sie unter meiner Kleidung verstecke. "Pack die Rote auch rein." Na toll, wieso hat er es auch so gute Augen? "Nein, extra nicht", gebe ich leicht arrogant von mir und packe weitere Schlüpfer und BH's ein. Neben Socken, Deo, Bodysprays und Shampoo und weitern Sachen, bin ich mir immer noch unsicher, was die Kleider angeht. Ich könnte ja immer wieder hier hin kommen, aber ich wäre zu faul. Du musst hier hin kommen, was wenn jemand einbricht? Sofort weiten sich meine Augen. "Can, was wenn jemand hier einbricht?", frage ich leicht panisch, woraufhin er mir beruhigend über die Wange fährt. "Keine Sorge. Hier leben viele meiner Kollegen. Ich sage ihnen, dass sie ein Auge auf diese Wohnung haben sollen, okay?" Ich nicke stockend und kratze mich unter meinem Ohr. "Wieso hast du so viele Kollegen?" Can schmunzelt und legt einen Arm um mich. "Ist doch praktisch oder nicht? Dir kann nichts passieren und ich weiß immer Bescheid, ist doch alles super." Meine Augen verdrehen sich. "Ja, wirklich super", gebe ich ironisch von mir und mache meinen Koffer zu. Mit meinem kleinen Koffer, Schlüssel und Ladekabel in der Hand, schließe ich die Tür ab und gehe wirklich sicher, dass keiner reinkommen kann, indem ich meinen Körper gegen die Tür ramme. "Shana, nimm es nicht persönlich, aber bei deiner Maße und bei deiner Kraft, würdest du dir nur dein Schlüsselbein brechen und dir eine Schultergelenkluxation zuziehen. " Belustigt presst er seine Lippen aufeinander und zieht mich von der Tür weg. "Ich bin stark!", gebe ich trotzig von mir und schnaube. Can nimmt mir belustigt den Koffer aus der Hand und läuft mit mir runter. "Sollen wir heute draußen etwas Essen gehen oder zu Hause?", fragt Can mich, als wir losfahren. Da ich nicht will, dass Can Geld für mich ausgibt, ist es offensichtlich, dass ich zu Hause essen will. "Zu Hause", gebe ich als Antwort von mir und klinge dabei etwas herablassend. "Okay, Prinzessin." Wegen des Kosenamens muss ich schmunzeln. "Ich habe echt viele Namen", stelle ich fest. "Ja, mein Herzblatt." Ich beiße mir auf die Lippe und schaue lächelnd aus dem Fenster. Die Sonne scheint mir entgegen, weswegen ich meine Augen leicht zukneifen muss. "Weißt du, was gut ist?", frage ich Can und spiele mit meiner Wange herum. "Nein, was?", will er wissen. "Dieses Jahr war meine Allergie gar nicht stark. Keine allergische Konjunktivitis, keine verstopfte Nase, herrlich. Okay, eins, zwei Male waren Ausnahmen, aber nichts katastrophales. Mein Tränenfilm war dann immer so komisch klebrig", erzähle ich und fahre mir über mein Auge dabei.

Wir kommen an, woraufhin Can wieder darauf besteht, meinen Koffer zu nehmen. Auch, wenn ich ihn nur ein wenig ziehen müsste, weil wir sowieso mit dem Aufzug fahren, will Can nicht, dass ich es mache. Typisch Can. In der leeren Wohnung angekommen, ziehen wir unsere Schuhe aus, woraufhin ich meinen Koffer in Cans Zimmer stelle. Es ist irgendwie komisch mit Can alleine zu sein und zu wissen, dass für zwei Wochen keiner da ist, der uns stören kann. "Wie wäre es, wenn wir deinen temporellen Einzug mit Sex feiern?" Ich haue Can augenverdrehend gegen die Brust und werde in eine stürmische Umarmung gezogen, weswegen ich lachend ächzte. "Da freut sich einer, dass ich so lange bleibe." Er brummt ein Ja und zieht mich enger an sich. "Am liebsten würde ich dich niemals gehen lassen." In meinem Bauch breiten sich Schmetterlinge aus und wieder ist dieses Beben in der Brust da. Ich liebe diese sanfte Seite so sehr. Voller Freude sehe ich ihn an und lege sanft meine Lippen auf seine, was er sofort erwidert. Seine Hände legen sich auf meine Wange und seine Daumen streichen zart über sie. Es ist ein so herrliches Gefühl, ihn zu küssen. Ich könnte Stunden lang seine Lippen auf meinen spüren. "Ich habe Hunger", unterbreche ich den Kuss, was Can lächeln lässt. "Komm, du Vielfrass." An meiner Hand zieht er mich in die Küche, wo er aus der Kühltruhe Hähnchenflügel rausholt. "Habt ihr Zitronensalz da?", frage ich und sehe Can zu, wie er in den Schränken nach dem Gewürz sucht, welches er mir dann gibt. "Sehr schön." Ich ziehe meine Hose hoch und wasche mir meine Hände. "Ah, hat Ramazan seine Box mitgenommen?" Can schüttelt seinen Kopf und holt die Box aus Ramazans Zimmer, die er dann anschaltet. "Soll ich dein Handy rausholen?" Schmunzelnd zeigt er auf meine hintere Hosentasche, weswegen ich leicht geniert die Lippen spitze. Es ist eigentlich nichts schlimmes, wenn er es macht, aber ich fühle mich einfach so komisch dabei. Ich will nicht, dass ich es irgendwann mal bereue, weil ich so nachtragend bin. Hin und her gerissen, winde ich mich leicht und versuche etwas zu sagen, doch es kommt nichts. Can bemerkt wohl meine Verzweiflung und sieht mich leicht bemitleidend an. "Ganz ruhig. Ich mache nichts, womit du dich nicht wohlfühlst." Liebevoll sieht er mich an und küsst meine Nasenspitze. Wie ich diese kleinen Gesten liebe! Ich fühle mich von Mal zu Mal immer besonderer und da Can so empathisch ist, verfliegen diese Zweifel, dass ich es bereuen würde. Verlegen halte ich ihm meinen Hintern hin und schaue geniert zur Seite, was ihn lachen lässt. "Ach, Shana, was mache ich bloß mit dir?" Schnell holt er mein Handy raus, was die Stelle kurz kitzeln lässt und verbindet mein Handy mit der Box, woraufhin von Xzibit - X durch die Box dröhnt. Ich zwinge Can, sich hinzusetzen und würze die Flügel mit Salz, Chili und dem Zitronensalz, bevor ich Kartoffeln in Spalten schneide und sie ebenfalls einreibe. "Was können wir zu den Wings essen?", frage ich Can, der mit seinen Schultern zuckt, als ich das Blech in den Ofen schiebe. "Ich kann etwas bestellen." Sofort verdrehen sich meine Augen. "Nein, ich mache etwas. Zwiebelringe? Mit Käse!" Can stöhnt genervt auf und steht auf. "Nein, du kriegst Bauchschmerzen." Beleidigt gucke ich ihn an und wasche meine Hände. "Na und? Ich habe Medikamente!", rechtfertige ich mich trotzig. "Und haben Sie Ihre Medikamente auch dabei?" Ich will etwas ansetzen, doch lasse es sein. "Nein", murre ich, woraufhin Can seufzt. "Aber bei dem Käse kriege ich keine Bauchschmerzen. Morgen hole ich meine Tabletten", verspreche ich Can und stelle mich mit einem flehenden Blick vor ihn hin, weswegen er Zungen schnalzend zur Seite sieht. "Komm schon, bitte." Meine Arme lege ich um seinen Nacken und verteile kleine Küsse auf seinen Hals. "Bitte." Ich drücke mich an Can, bis er den Kühlschrank mit dem Rücken berührt. "Verführst du mich gerade ernsthaft wegen Zwiebelringen?" Ich nicke mit geschlossenen Augen und küsse die Haut, die seinen Lymphknoten bedeckt. "Du bist wirklich der Teufel", brummt Can, als ich seine Haut anscheinend verwöhne. "Also?", raune ich ihm zu und verkneife mir ein Lachen. "Ja", presst Can leicht hervor und seufzt. "Danke." Ich setze einen Kuss auf seinen Kiefer und drehe mich dann um.

"Wo sind eure Zwiebeln?" Ich lasse Can die Arbeit übernehmen, woraufhin er ein Netz mit Zwiebeln aus dem unteren Schrank holt. Ich schäle die Zwiebeln und schneide sie zu Scheiben, woraufhin ich die Ringe rausdrücke, sie bereit lege und sie in Käsescheiben wickele. "Holst du das Paniermehl und die Eier? Und kannst du zu den Eiern noch Salz, Cayennepfeffer und falls du da hast Knoblauchpulver hinzufügen?", frage ich und wische mir über meine Augen, da die Zwiebeln mich nicht ungeschoren davon gelassen haben. Ich wiederhole die Prozedur noch drei Male und tunke die Zwiebelringe dann in die Eier, bevor ich es im Paniermehl paniere. Meine Nase ziehe ich währenddessen hoch und wische mir mit meinem Unterarm über mein Auge. Can dreht mein Gesicht zu sich und küsst mich um meine Augen herum, was mich lächeln lässt. "Wusstest du, dass du mich echt besonders fühlen lässt?" Can sieht mich lächelnd an. Gott, sein Lächeln ist echt wunderbar! "Das ist auch mein Ziel", entgegnet er mir und schaut mich zufrieden an, was mich rot werden lässt. Verlegen widme ich mich den Zwiebelringen und drücke Can mit meinem Oberkörper weg, als er mithelfen will. Ich will ihm irgendwie etwas zurückgeben, da er mich so besonders behandelt. Meine Schuldgefühle keimen sich wieder auf. Er behandelt mich so gut, will immer das Beste für mich und ich? Was mache ich? Gar nichts. Ich kann ihm so gut wie gar nichts bieten, was mich echt erschüttert. Can würde niemals eine Gegenleistung fordern, aber ich habe echte Bedenken, dass ich Can wirklich gar nichts zur Freude schenken kann. Da ich nicht möchte, dass Can meine Gedanken irgendwie mitbekommt, widme ich mich der Panierung und versuche neutral zu schauen. Als das Essen fertig ist und der Tisch gedeckt, holt Can noch Cola, Süß-Sauer-Soße und Mayonnaise aus dem Kühlschrank. "War das doch nicht ein bisschen zu viel?", fragt er, als er auf das Blech und den Teller voller Zwiebelringe sieht. Irgendwie hat er recht. "Wenn man Hunger hat, dann überschätzt man seine Magenkapazität." Entschuldigend sehe ich Can an, welcher mich kopfschüttelnd und mit einem Schmunzeln mustert, bevor wir anfangen zu essen. "Denkst du, die Jungs und die Mädchen machen... verbotene Dinge?", frage ich Can zurückhaltend, welcher anfängt zu lächeln. "Das ist ganz Situationsbedingt, findest du nicht?" Zweideutigkeit schwingt in seinem Blick und in seiner rauen Stimme mit, was mich schlucken lässt. "Bestimmt", nuschele ich und puste meine Kartoffelspalte an. "Aber Ramazan will immer noch Jungfrau vor der Ehe bleiben, bei ihm weiß ich es nicht so recht, denn wenn er etwas will, bleibt er auch dabei." Ich fange sofort an zu grinsen. Ramazan ist ein echtes Goldstück. Ich kann mich noch daran erinnern, als er mir gesagt hat, dass er noch Jungfrau ist. Ich fand und finde es immer noch total süß, denn so etwas ist bei Playern echt selten geworden. "So ein süßer Junge", gebe ich lächelnd von mir und sehe tadelnd zu Can. "Er kann sich beherrschen und ist nicht über jedes Mädchen mit seinem Schwanz hergefallen", schnaube ich und tue mir Mayonnaise und Süß-Sauer-Soße auf den Teller, bevor ich meinen Zwiebelring hineintunke. "Ramazan war aber trotzdem ein Mädchenaufreißer." Ich zucke trotzig mit meinen Schultern. "Er hat einen Fehler weniger, als du gemacht." Beleidigt sehe ich in sein schmunzelndes Gesicht. "Ich habe mich ja auch nicht an jeden ran geschmissen", sage ich, was Can süffisant schauen lässt. "Weil du dich auch sofort in mich vernarrt hast, als du zum ersten Mal in meine Augen geschaut hast", gibt Can selbstverliebt von sich, was mich auflachen lässt. "Habe ich dich nicht als Gorilla betitelt und dir dann in deine Weichteile getreten?" Sein süffisanter Blick verschwindet und verwandelt sich in einen grimmigen Ausdruck, was mich lachen lässt. "Das tat echt weh." "Sollte es auch, du Arschloch. Ich bin seit einer Woche auf dieser Schule gewesen und du versuchst mich fertigzumachen? Nicht mit mir, den Tritt und die Schelle hast du dir verdient." Ich muss an den Moment denken, wo sich Can vor mich gestellt hat und ich erst da seine Größe kennenlernen durfte. Mann, war das ein lustiger Moment, bei dem ich mich echt zusammenreißen musste. Als ein Haarbüschel an meinen Beinen entlang gleitet und auf meinen Schoß springt, drücke ich Habib an mich und gebe ihm etwas vom Hähnchen ab. "Shana, deine Augen sind gleich wieder rot und gequollen." Ich schüttele meinen Kopf. "Nicht heute, heute bin ich immun", sage ich und ziehe meine Nase hoch, die plötzlich zu laufen beginnt, woraufhin mein Auge anfängt zu jucken. "Na super", seufzt Can und nimmt mir Habib weg. "Richtig immun, Shana", wirft er mir tadelnd und voller Sarkasmus an den Kopf, was mich lachen lässt. Mit einem Taschentuch in der Hand kommt er wieder und gibt es mir.

"Wo waren wir stehen geblieben?", fragt Can, als er uns Cola einschenkt. "Zu erst habe ich gefragt, ob du denkst, was die Leute in Barcelona treiben und dann hat sich eine Konversation gebildet." Er nickt und schnipst mit seinem Finger. "Also Ramazan würde es nicht machen. Malik hatte zwar schon, aber ich glaube, dass auch er sich zurückhalten würde, vor allem, da Saliha zurückhaltend ist." Ich nicke. Saliha würde sich sofort ins nächste Loch verkriechen. "Wenn wir dort wären, dann könnte ich für nichts garantieren." Vielsagend schaut er mich an und deutet auf meinen Körper, was mich heiß werden lässt. "Und da du die Vorspiel-Zerstörerin bist, hören wir rechtzeitig auf, vor allem ich." Ich klopfe mir auf die Schulter und klimpere mit meinen Wimpern. "Es gibt ja auch andere Wege der Verbindung. Küssen tuen wir uns ja." Ich nehme mein Glas an mich und trinke meine Cola. "Ich kann dich auch wo anders küssen." Sofort verschlucke ich mich an meiner Cola und schaue entgeistert in Cans schelmisches Gesicht. "Das-, das ist doch nicht dein Ernst?!" Mir wird sofort heiß, weswegen ich mir über meine Wange und mein Schlüsselbein fahre. Meine Stirn ist bestimmt so warm, wie wenn ich fieber hätte. "Mein vollkommener Ernst." Oh Gott. Fang an, hehe. "Ich-, Can, das ist-, wegen dir geniere ich mich immer!", kommt es schrill vor Scham von mir, was ihn lachen lässt. Can lässt seinen Gedanken immer freien Lauf. Schamgefühl gibt es in seinem Wortschatz anscheinend nicht, stattdessen gibt es nur; Sex, alles an Medizin und Essen.

Am Ende des Tages liege ich im Bett. Can natürlich wieder nur in Unterhose und ich in einer seiner Shorts und in einem Tank Top. Als Can das Zimmer betritt, blitzt etwas in seinen Augen auf, als er mich ansieht. "Ich liebe deine Schlüsselbeine und deine Schultern", raunt er und setzt sich aufs Bett. Sein Blick ist auf meine Schlüsselbeine gerichtet und seine Lippen legen sich auf meinen Hals, weswegen ich einen kleinen Seufzer ausstoße. Mit seiner Zunge fährt er meinen Hals hinauf, weswegen ich mir über meine Lippen lecke und den Kopf in den Nacken lege. Ein angenehmes Ziehen macht sich in meinem Bauch und vor allem in meinem Unterleib bemerkbar, weshalb ich meine Schenkel aneinanderpressen will, aber vergessen habe, dass Can zwischen meinen Beinen ist und meinen Hals liebkost. Langsam zieht er mich auf seinen Schoß und legt eine Hand um meinen Nacken, während er mich weiter verwöhnt und anfängt zu saugen, weswegen ich scharf die Luft einziehe und meine Hände in seinen Haaren vergrabe. Meine Lippen presse ich aufeinander und versuche keine falschen Geräusche zu machen. Cans Hände legen sich auf meine Schultern, wo er die Träger herunterzieht und mit seinen sinnlichen Lippen meine Schultern küsst, bevor er dasselbe bei meinen Schlüsselbeinen macht. Seine Zungenspitze fährt über meine Schlüsselbeine, was eine feurige Spur hinterlässt und hunderte von Schmetterlingen in meinem Bauch flattern lässt. Meine innere Stimme kichert vor sich hin und genießt das Ganze. Langsam löst er seine Lippen von mir und schaut mich lächelnd an. "Du kannst dein Stöhnen echt gut zurückhalten." Verlegen senke ich den Blick, woraufhin Can mein Kinn anhebt und mich auf den Mund küsst. "Bald ist Shevins Hochzeit." Er steht kurz auf, um das Licht auszuschalten und legt sich dann ins Bett. "Steht ein Datum schon fest?", frage ich, als ich die Träger wieder hochziehe. Ich muss mir langsam ein Kleid zulegen. "Der Zwanzigste soll es sein. Meine Mutter schickt uns eine Einladung." Belustigt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. "Du bist ihr Sohn, wieso eine Einladung?" Er seufzt und fährt sich über sein Gesicht. "Weil sie unbedingt dir eine Einladung schicken will, auch wenn du sowieso mitgekommen wärst. Meine Mutter liebt dich." Cans Mutter ist die süßeste Frau, die es auf der Welt gibt. Keine Mutter war so herzlich zu mir, wie sie. Das erste Mal, als ich sie gesehen habe, werde ich niemals vergessen. Wie fröhlich sie doch war, weil sie dachte, dass wir heiraten würden und wie erleichtert sie doch war, weil sie dachte, dass Can schwul wäre. Ich kuschele mich lächelnd an Cans Brust an und fahre mit meinen Nägeln über seinen Bauch. "Was wirst du anziehen?", frage ich ihn. "Meinen schwarzen Anzug. Wir müssen eine Nacht bei meinen Eltern verbringen." Meine Augen weiten sich leicht. Zwar war ich bei Can sehr oft und habe dort auch übernachtet, aber da wir jetzt zusammen sind, sehe ich alles komplett anders. "Ich kann doch auch zu meinen Eltern." Seine Arme schlingen sich um mich und ziehen mich auf ihn. "Nein, ich und meine Mutter vor allem will dich bei uns zu Hause haben." Ich lächele und küsse Can.

"Ich mag es, dich hier zu haben", murmelt Can.

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