Kapitel 79
Mittwoch, 5. Juli
Seit Montag ist Can total kühl. Er gibt mir zwar jeden Tag eine Rose, aber wenn er mir dabei so apathisch ins Gesicht schaut, muntert mich auch die schönste Rose nicht auf. Wir haben bald eine Praktikumsprüfung und ich kann mir nicht vorstellen, wie wir gemeinsam lernen werden. Vielleicht gehe ich einfach in die Bibliothek und vergrabe mich dort in meinen Notizen und Büchern. Meine eigentliche Vorlesung beginnt um 16:00 Uhr, aber da ich mich einfach ablenken will, bin ich mit der U-Bahn zur Uni gefahren, um im Seminar für das problemorientierte Lernen in Biochemie dabei zu sein. Wenn Can meint, dass er mich ignorieren muss, dann soll es mir recht sein. Ich muss mich nicht damit herumschlagen. Vor allem regt mich die Sache auf, dass ich mich von ihm einschüchtern lasse. Ich war früher nie so. Es war mir egal. Liegt es einfach daran, dass er mir so gewalttätig vorkommt? Can würde niemals die Hand mir gegenüber erheben, aber ich habe diese Angst in mir. Aber trotzdem werde ich das nächste Mal nicht still sein. Ich will aber auch nicht, dass wir uns heftig streiten, aber wenn Can weiterhin so ignorant ist, dann kann ich auch nicht ruhig bleiben, denn sein Geschreie muss ich mir nicht immer anhören. Auch wenn es 11:21 Uhr ist, bin ich müde. Ich finde es zwar toll, dass meine Vorlesungen so spät beginnen, aber dafür wird es zum Nachteil, wenn ich dann lernen muss. Ich will dieses Semester einfach nur hinter mir haben. Angeschlagen, wegen meiner momentanen Laune, lasse ich mich im Seminarraum nieder und hole seufzend meine Sachen raus. Ich habe eigentlich keine Lust auf dieses freiwillige Seminar, aber damit kriege ich Can vorerst aus meinem Hippocampus raus. Als ich mich wieder nach vorne drehe, bemerke ich, dass sich jemand zu mir gesellt hat und das kann nur Aykan sein. Mit seinem typischen Lächeln begrüßt er mich, was ich halbherzig erwidere. Meine Laune ist einfach komplett im Arsch. "Was ist los?" Ich schüttele Zungen schnalzend den Kopf. "Müde und Stress", murmele ich und fahre mir über meine Augen. "Sicher? Du siehst so betrübt aus." Ich wusste gar nicht, dass man mir meine Emotionen so leicht von den Augen ablesen kann. "Alles in Ordnung", versichere ich ihm und strecke mich leicht, bevor ich meine Aufmerksamkeit dem Dozenten widme, der am Whiteboard etwas über die Cholesterinbiosynthese erzählt. Seine Präsentation ist gut, aber ich werde Ramazan trotzdem konsultieren müssen. "Abspaltung von CoA-SH", murmele ich und schreibe es mir auf, woraufhin eine kurze und relativ unordentliche Skizze von mir am Rand folgt. Ich habe Can gar nicht bescheid gegeben, dass ich schon in der Uni bin. Na ja, wenn er nicht fragt, dann muss ich es ihm auch nicht sagen. "Wer weiß, was darauf folgt?" Ich hebe die Hand und räuspere mich. "Es folgt die Reduktion der Carboxylgruppe zur Stufe des Alkohols." Der Dozent nickt und erklärt es für die anderen noch einmal. "Hast du überhaupt Schwierigkeiten in der Biochemie?" Ich schüttele meinen Kopf. "Ich habe aber nichts besseres zutun und mehr Wissen schadet nie." Leicht lächele ich Aykan an und schreibe mir Notizen auf, während der Dozent immer noch am erklären ist. Mein Handy vibriert mehrere Male hintereinander, doch rangehen tue ich nicht. Es kann nur Can sein, denn weder Ranja noch Saliha würden mich sooft während einer Vorlesung oder einem Seminar anschreiben. Auf einmal meldet sich der liebe Herr, denke ich mir spöttisch und verdrehe meine Augen. Wenn er den Stundenplan ausgedruckt und nicht nur auf seinem Handy hätte, wüsste er jetzt womöglich, wo ich jetzt stecke. Eine Antwort kann er vielleicht in zwei Stunden bekommen, aber nicht jetzt. Meine heißgeliebten Informationen werden priorisiert und Can kann sich erst einmal hinten anstellen. Während der Dozent wieder am erklären ist, schiele ich auf Aykans Notizen und sehe sofort einen Fehler. "ATP muss dahin und nicht das Phosphat", flüstere ich und tippe auf seine kleine Zeichnung. Er nickt mir dankend zu und revidiert seinen Fehler. Mein Handy vibriert wieder, weswegen ich stark meine Augen verdrehe und es ausschalte. Cans Namen will ich gerade echt nicht sehen. Bestimmt meckert er mich an, weil ich ihm nicht antworte oder weil ich ihm heute besonders starke Kopfschmerzen mache. Ich glaube, dass Can ein Unikat ist, denn er hat starke Stimmungsschwankungen und diese sind schlimmer, als die einer Frau. Vielleicht besitzt Can einen Uterus und bei ihm ist wirklich die Zeit gekommen, wo sein Endometrium hallo sagt. Vielleicht ist Can auch ein Zwitter und hat es mir nie erzählt. Na ja, ich konzentriere mich jetzt lieber auf das Seminar und stecke meine Hypothesen nach hinten. Ich kann ja darüber nachdenken, wenn ich müde im Bett liege.
Die zwei Stunden sind endlich um, weswegen ich mich schleppend in die Mensa bewege. Irgendwie komme ich mir gerade dumm vor, dass ich viereinhalb Stunden zu früh bin. Na ja, ich kann ja auch in die Bibliothek dann und dort für die nächste Prüfung lernen, bevor ich das Generaltestat bekomme. Ich hole mein Handy hervor, damit ich mir ansehen kann, was Can hat. "Shana." Ich drehe mich um, als Aykan meinen Namen ruft. "Gehst du auch in die Mensa?" Ich nicke und zeige mit meinem Kopf, dass er mitkommen soll. Alleine zu essen, war noch nie meins. Wir laufen schweigend in die Mensa, die leicht befüllt ist und nehmen uns jeweils ein Tablett. Irgendwie komisch, nicht zu reden, wenn wir es vor dieser Sache immer getan haben. Mit unseren Pommes' und Cola setzen wir uns gegenüber einander hin und schauen leicht geniert durch die Mensa, während wir essen. "Hast du schon gelernt?" Was besseres fällt mir wirklich nicht ein. "Ja und du?" Ich nicke und nage an meiner Pommes herum. Wieder kehrt Stille ein und wieder schauen wir durch die Mensa, bis Aykan seufzt. "Okay, so kann das echt nicht weiter gehen." Er sieht mich an, was ich direkt erwidere. "Es ist mir unangenehm und auch dir, Shana. Wir müssen nicht schweigen. Wir bauen das Ganze wieder auf, okay?" Ich nicke und lächele leicht, bevor ich mir mein Handy nehme, welches wieder vibriert.
'Ich komme vorbei.' Na super.
'Wo bist du?'
'Shana, steh auf.'
'Bist du nicht Zuhause?'
'Uni?'
'Shana, wo bist du?'
'Bist du etwa schon an der Uni oder was?'
'Okay, wenn du nicht antwortest, dann komme ich halt.' Scheiße!
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Aykan kann ich jetzt nicht einfach links liegen lassen und außerdem bin ich noch nicht fertig mit meinem Essen. Gott, wieso muss er nur so neugierig sein? Etwas hibbelig esse ich die Pommes und trinke schnell meine Cola. Ich weiß, dass ich Schluckauf kriegen werde, wenn ich weiter so mache, aber ich will schnell weg von hier. Er hat die Nachricht jetzt vor zehn Minuten geschrieben und ist immer noch nicht da. Vielleicht ist er im Stau oder so, auch wenn er nicht auf der Autobahn fahren muss.
'Wo bist du?' Ich antworte einfach nicht und esse weiter, woraufhin ich hickse
Als die Tür aufgeht, zucke ich zusammen und schaue erschrocken zur Tür, woraufhin ich erleichtert seufze. Es sind nur zwei Studentinnen. "Was ist los? Wieso bist du so angespannt?" Etwas neben der Spur, sehe ich zu Aykan und schüttele beschwichtigend den Kopf. "Schon gut", nuschele ich. Ich will nicht, dass jemand von diesem Stress erfährt. "Erzähl etwas", lenke ich Aykan ab und höre ihm aufmerksam zu. "Ich komme mit dieser Biochemie nicht klar. Ich verstehe nicht, wieso du das so schnell verstehst." Ich hatte Herr Krasniqi als Chemielehrer, das hat mir echt geholfen. "Frag doch einen Chemiestudenten oder einen Biochemiestudenten. Ich kann es nicht erklären, sonst würde ich dir helfen." "Ach wirklich?" Heilige Scheiße! Das darf doch jetzt nicht wahr sein. Langsam drehe ich meinen Kopf zu Can und atme tief ein. Er sieht gar nicht glücklich aus. Vor Nervosität presse ich meine Schenkel aneinander und weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun soll. Es wäre total scheiße, Aykan einfach hier stehen und liegen zu lassen, aber es ist auch total scheiße, wenn ich mit jemanden bin, der von meinem Freund nicht gemocht wird. Ich hasse es, wenn ich in einem Zwiespalt bin. "Ich glaube, wir müssen reden, Shana." Meinen Namen betont Can besonders, was mich schlucken lässt. Auf der Lippe beißend, sehe ich Aykan leicht entschuldigend an und nehme mein Tablett. "Wir sehen uns", flüstere ich und kriege von ihm ein Lächeln, in dem Mitleid schwimmt. Genau deswegen möchte ich nicht, dass jemand es mitbekommt. Jeder könnte sich die verschiedensten Szenarien ausmalen und man würde mich bemitleidend ansehen zum Teils. Mit meiner Cola in der Hand, laufe ich neben Can her. Wir laufen auf den Parkplatz, wo keine Menschenseele ist, was gut ist, denn ich will nicht, dass uns einer zusieht. Wartend lehnt er sich an sein Auto und blickt mich leicht finster an. Ich muss ruhig bleiben. "Und wann wolltest du mir erzählen, dass du in der Uni bist?", gibt er kühl und leicht abwertend von sich, was mich sehr reizt.
"Ich bin nicht verpflichtet, dir jedesmal meinen Standort anzugeben", gebe ich neutral, wenn auch kühl von mir. "Und dann noch mit Aykan?", zischt er und stellt sich aufrecht hin. "Wieso triffst du dich mit einem anderen Jungen, vor allem Aykan und das hinter meinem Rücken, huh?", herrscht er mich an und hebt meinen Kiefer mit seiner Hand an, sodass ich in sein zorniges Gesicht schaue. Ich wende den Blick ab und versuche die Wut in mir zu kontrollieren. Ich will nicht ausrasten und den Streit verschlimmern. Es würde zu sehr wehtun. "Antworte!", fordert er und übt leichten Druck aus, weswegen mein Herz schneller schlägt. "Lass los." Ich bemühe mich um einen ruhigen Ton, auch wenn er leicht krätzig ist. Etwas besänftigt lässt er von meinem Kiefer ab und streicht kurz mit seinen Fingern über meine Haut, bevor er mich wieder kühl ansieht. Wie widersprüchlich. "Ich war im POL, mehr nicht." Meine Wut ist groß auf Can, doch irgendwie schaffe ich es, sie nicht rauszulassen und ihn mit Vorwürfen zu attackieren. Sein Zorn lindert sich. Er schaut mich abwartend an. "Aykan war da auch und dann sind wir gemeinsam was essen gegangen, weil ich es nicht mag, alleine zu essen. Wir haben kaum geredet." Mit vor Zorn zusammengezogenen Augenbrauen, die schon zittern, wende ich meinen Blick ab und verschränke meine Arme vor meiner Brust. Ich hasse es, dass ich schwach werde bei einem Streit. Wo ist meine Kühnheit und Impertinenz hin? War ich nicht immer diejenige, die Can die Stirn geboten hat? Ich war doch immer diejenige, die ihn provoziert hat und sich selber geschworen hat, es immer wieder zu tun. Ich wusste aber nicht, dass mir Can mein Herz stiehlt und damit Kontrolle über meine Psyche genommen hat. "Shana-," "Mehr war da auch nicht", zische ich nun leise und versuche den Druck, der mir im Nacken liegt zu verdrängen. Mir steigen vor Wut und Trauer Tränen in die Augen, die ich mir wegwische. Ich will nicht mehr so eingeschüchtert werden! Das passt mir ganz und gar nicht. "Hey, komm her", sagt Can nun sanft und zieht mich in seine Arme. Ich will mich wehren, doch das wunderbare Gefühl der Geborgenheit und Liebe zerstört mein Nachtragen. Mein Stolz kämpft hartnäckig gegen die Liebe, doch nur mit einem von den vier Küsse, die mir Can auf die Schläfe setzt, wird meinem Stolz Schachmatt gesetzt. Wie faszinierend die Liebe doch ist. So groß und mächtig, dabei können wir sie weder sehen, noch anfassen. "Habe ich dir wehgetan, als ich deinen Kiefer gepackt habe?" Zart streichelt er mit seinen Fingern über mein Kinn, was mich erschaudern lässt. "Nur leichter Druck", flüstere ich und genieße seine Nähe, obwohl ich ihn anschreien müsste.
Er fährt mir beruhigend den Rücken auf und ab und streichelt mit seiner anderen Hand über mein Haar. Ich bemerke, wie seine Hand dabei leicht zittert und nehme sie deswegen runter. Er soll sich nicht belasten. Seine Hand schließe ich in meine und fahre mit meinen Fingern über seine herausstechenden Venen. Ich war gerade noch vollkommen Wütend, doch nur durch seine Wärme, bin ich vollkommen beruhigt. Ich will wissen, wie er es immer nur hinkriegt, so mächtig mir gegenüber zu sein. Bin ich auch so mächtig ihm gegenüber? Habe ich ebenfalls Kontrolle über ihn? Es kommt mir nämlich nicht so vor. "Sollen wir zu mir? Wir haben noch viel Zeit." Ich nicke und lasse von Can ab. Als ich einsteige, sehe ich Aleyna, die mit ihrem grässlichen Make-Up im Gesicht über den Parkplatz läuft und bei einer kleinen Bande von Jungs ihren - meiner Meinung nach - quadratischen Hintern schwingt. Kopfschüttelnd steige ich ins Auto und schnalle mich an. Meine Betrübtheit ist wieder da und anscheinend merkt man es mir sehr stark an. Can nimmt meine Hand und seine und fährt los. "Wieso bist du diese Tage so kalt gewesen, Can?", frage ich doch, obwohl ich es nicht wollte. Can seufzt und tippt mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum. "Nur etwas Stress, mehr nicht." Meine Mundwinkel zucken zur Seite. "Nur Stress", wispere ich und nicke. Und seinen Stress muss er bei mir auslassen. Egal, Shana, gedulde dich. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so zusammenreißen kann und dass ich mich einschüchtern lasse. Aber das wird nicht mehr so sein. Eingeschüchtert werden will ich nicht mehr. Ich kriege schon alleine bei dem Gedanken, dass ich nichts gesagt habe, Aggressionen. Mein Nachtragen hängt in meinem Hals und will raus, doch ich schlucke ihn runter. Jetzt raste ich nicht aus, wenn wir uns wieder beruhigt haben. Can hält an einer Straße an und sagt, dass er gleich wieder kommt. Sein Handy hat er im Auto gelassen, weswegen ich es mir nehme und es entsperre.
Ich gehe auf seine WhatsApp Chats und bemerke, mit wie vielen Can doch schreibt und das, obwohl er so gut wie gar nicht am Handy ist, wenn er mit mir ist. Die verschiedensten Jungen Namen lese ich. Von Celal bis Luan sind alle dabei. Can hat wohl einen echten Mischmasch an Nationalitäten als Freunde. Sowas wollte ich auch immer haben, aber leider bin ich nicht gerade die Philanthropin. Außer seiner Mutter, Shevin und Derya und meiner Wenigkeit, finde ich keine anderen Mädchennamen. Warte! Mein Nippel Fan? Was zum Teufel? Entgeistert, aber auch belustigt hebe ich meinen Blick an. Im perfekten Moment steigt Can ein und hält mir eine Rose hin, was meine Lymphknoten kribbeln lässt. "Siehst etwas... verstört aus." Ich nicke und zeige meinen Namen. "Mein Nippel Fan?" Er fängt an zu lachen und küsst mich. "Das ist noch von früher. Weißt du noch? Im Krankenhaus, als deine Mutter mich besucht hat und wir uns geschrieben haben?" Oh Gott. Die alten Erinnerungen kommen wieder hoch. "Und das ist noch von damals?" Er nickt. "Ich habe den Chat gespeichert, es ist alles noch drauf." Mit glänzenden Augen schaue ich auf Cans Handy und kann nicht aufhören zu grinsen. Irgendwann werde ich mir die Zeit nehmen und alles wieder durchlesen. Bei ihm Zuhause angekommen, schmeißt Can mir eine Chipstüte zu, bevor er sich mit zwei Gläsern und einer Flasche Cola neben mich auf dem Sofa hinpflanzt. "Wieso warst du überhaupt so früh an der Uni? Du hast keine Probleme in der Biochemie." Ich nicke und öffne die Chipstüte, bevor ich leicht geniert in einen Chip beiße. "Du warst so kalt und das hat mich irgendwie trübe gemacht und da dachte ich, dass lernen die beste Methode ist, um mich abzulenken." Can fährt mir über meine Wange und sieht mich entschuldigend an dabei. "Vergessen wir das Ganze einfach." Ich nicke, denn ich habe wirklich keine Lust mich mit einer Person zu streiten, die ich liebe. Kaum zu glauben, dass ich das einmal sage.
Meinen Kopf lege ich auf seinen Schoß, woraufhin ich auf Pro7 schalte. Mit Chips im Mund singe ich das Intro von The Big Bang Theory nach und klatsche im Takt auf Cans Bein. Can fährt mir über meinen Rücken und trommelt aub und zu mit seinen Fingern auf meinen Seiten herum. "Ich komme mir gerade wie Habib vor", gebe ich belustigt von mir. "Wo ist er überhaupt?", frage ich und schaue mich um. "Habib schläft und du bist auch eine Katze. Ein kleiner Tiger mit deinen brutalen Krallen und deinen süßen Dehnungsstreifen." Ich lächele sofort. "Du hast auch auf deinem süßen Hintern Streifen." Leicht zornig sehe ich in Cans grinsendes Gesicht. "Ich musste hinschauen. Verurteile mich nicht. Du gaffst auch immer meinen Oberkörper und meinen Arsch an." Empört ziehe ich die Luft ein. "Ich? Wann?" Spöttisch blickt Can mich an. "So gut wie immer. Warst du nicht diejenige, die mir in meinen Arsch beißen will?" Ich mache meinen Mund auf, schließe ihn aber wieder und drehe mich schnaubend zum Fernseher. "Stimmt gar nicht", murre ich. "Natürlich nicht", gibt Can in einem ironischen Ton von sich. "Ja, stimmt auch nicht. Ich habe es nur gesagt, damit dein Selbstwertgefühl steigt und du dich aus Desperation nicht umbringst", erkläre ich ihm, woraufhin er kurz mit seinem Kiefer zuckt und dann ungläubig zu mir hinab sieht. "Oh, wie nett, du Psychologin." Ich nicke stolz und trotzig. "In den Prüfungen hatte ich in Psychologie immer die Eins", gebe ich angeberisch von mir, woraufhin mir Can an meiner Haarsträhne zieht. "Seit wann kann ein Monster so gut mit Gefühlen umgehen?" Er sieht mich schalkhaft an, woraufhin ich spöttisch die Augenbraue hebe. "Du bist doch nur eifersüchtig, weil ich immer die besseren Noten schreibe." Er schnaubt und lacht auf. "Ich gebe mir nur keine Mühe und kriege deswegen nur Zweien." Ich haue ihm sofort auf den Brustkorb. "Du sollst lernen und nicht faulenzen, du faule Socke." Er äfft mich nach, weswegen ich seinen Mund mit Chips vollstopfe. "Oh, Shana, wenn ich nicht so warmherzig zu dir wäre, dann hätte ich deinen Mund schon längst gestopft und das mit meinem liebsten Körperteil." Vor Empörung öffnet sich mein Mund. Can seht mich spitzbübisch an und nickt bekräftigend. "Deinen Mund musst du dann aber weiter öffnen, sonst passt er nicht rein." Mehr Empörung steigt in mir auf, weswegen mein Mund sich weiter öffnet. "Braves Mädchen, wir können dann jetzt anfangen." Er will sich an seinem Gürtel zu schaffen machen, weswegen ich seine Hände und seinen Gürtel festhalte. "Ach, du willst ihn aufmachen? Nur zu."
Ich hebe sein T-Shirt an und taste seine Brustwarze ab, weswegen Can meine Hand schnell festhält und ich grinsen muss. "Einmal." "Nein?" Ich fange an zu schmollen. "Komm schon, Can." "Du wirst mir nicht in den Nippel kneifen, soll ich das bei dir machen?" Angriffslustig sehe ich ihn an. "Versuchs doch." Auf seinem Gesicht bildet sich ein dreckiges Grinsen. "Wie großzügig." Ich halte seine Hände fest, als er sich bewegt, woraufhin er schmollt. "Als Geburtstagsgeschenk darf ich deine Brüste anfassen." Meine Augen weiten sich. Sein Geschenk habe ich vollkommen vergessen. "Ich glaube, wenn ich nichts finde, dann habe ich keine andere Wahl." Ich ziehe die Schultern an und werde von Cans strengen Blicken bestraft. "Du kaufst mir nichts, Shana. Wir werden einfach im Bett liegen, essen und keine Ahnung was noch." Bockig schüttele ich meinen Kopf. "Wieso musstest du mich auch nach Paris fahren? Du hast das Versprechen gebrochen, du Arsch." Schmunzelnd und schulterzuckend sieht er mich an und fährt mir durch mein Haar. "Das musste sein. Ich kann dich doch nicht, nicht beschenkt lassen an deinem Geburtstag, Shana", sagt Can, als ob es etwas selbstverständliches wäre. "Ach und wieso?", frage ich etwas trotzig, da ich nicht will, dass er mir immer etwas schenkt.
"Weil du alles Schöne auf dieser Welt verdienst, Shana."
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