Kapitel 73
Nachdem beide Jungs gegangen sind, sind wir immer noch dabei, uns fertig zu machen. Ich bin eigentlich fertig, nur schäme ich mich das Kleid anzuziehen. "Komm schon, Shana." Ich ziehe meine Schultern an. "Du wirst atemberaubend da drin aussehen. Und du wirst auch eine meiner Jacken zum Überziehen mitnehmen, nicht schämen." Ich seufze und nehme es ihm entgegen, woraufhin er mich abwartend ansieht. "Die Tür ist da." Ich zeige auf sie, woraufhin er schmollend rausgeht. Während ich mich ausziehe, schaue ich nachdenklich auf das schöne, rote Bodycon Kleid, welches einen eigentlich tiefen Ausschnitt besitzt, der jedoch von einer dünnen Spitze umrandet ist und auch die freiliegenden Ränder der Schulter verziert. Den Reißverschluss öffne ich und komme etwas ins Straucheln, als das Kleid nicht über meine Oberschenkel und meinen Hintern gehen will, doch mit etwas herum gehampel, schaffe ich es und merke, dass man den BH von vorne und von den Seiten sieht, weswegen ich seufze und bemerke, dass das Kleid schon eine Art BH hat, weswegen ich den BH ausziehe und in meine Tasche stecke, bevor ich den Reißverschluss zuziehe und mich zufrieden im Spiegel ansehe. Wenn ich etwas esse, dann wird mein Bauch, wie die einer Schwangeren aussehen, doch ich kann ihn ja anspannen. "Wow." Mein Hintern kommt gut zur Geltung, wegen des Kleides. Er ist eine rote Kugel. Das Kleid ist wirklich sehr figurbetont, Can hat sich ein gutes Kleid ausgesucht. Meine Haare richte ich noch etwas und drehe mich im Spiegel, bis die Tür aufgeht und ich mich etwas versteife, als Can mich mustert. Sein Blick lässt mich erschaudern, weswegen ich verlegen zur Seite sehe und meine Lippen aufeinanderpresse. Langsam kommt er auf mich zu und nimmt meine Hände in seine. "Schau mich an." Verlegen hebe ich den Blick und spüre die Hitze in meinen Ohren und auf meiner Stirn. "Ich will nicht, dass du dich schämst oder dass du wieder an das Geld denkst, okay? Du bist meins und ich will, dass dir gut geht, dass du alles bekommst und will nur dein Lächeln als Gegenleistung, hast du mich verstanden?" Mein Bauch kribbelt nach seinen Worten so wunderbar und meine Brust füllt sich mit Freude, was man mir auch von meinem Gesicht ablesen kann. Ich nehme ihn in den Arm und seufze zufrieden. "Danke, Can. Ich schulde dir ganz vieles." Ich höre, wie er mit seiner Zunge schnalzt. "Du wirst heute nicht widersprechen und nicht weinen, vor Schuldgefühlen." Ich entferne meine Arme und sehe ihn leicht kritisch an, doch er bemerkt es nicht, da er mich mit lüsternden Blicken mustert. "Du hast keinen BH an?" Peinlich berührt sehe ich zur Seite und fahre mir über meine Schlüsselbeine. "Im Kleid ist schon eins", murmele ich. "Das Kleid hat mehr Ausschnitt, als es sollte. Ich habe vergessen, dass du größere Brüste hast, als die Models. Ich glaube, wir sollten das Kleid zunähen." Entgeistert gucke ich ihn an, was ihn schmunzeln lässt. "Zieh dich lieber um." Er nickt und stellt sich vor den Schrank, während ich es mir auf seinem Bett gemütlich mache. Es ist immer wieder ein Vergnügen, Can beim Ausziehen zu beobachten. Seine prächtigen Muskeln, die sich immer bewegen und vor allem sein toller Hintern, in den ich reinbeißen will. "Wusstest du, dass ich schon immer deinen Hintern anfassen will? Oder reinbeißen?" Etwas verstört schmunzelt er. "Da haben wir ja etwas gemeinsam und du hast es schon getan." Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. "Ich habe dich gebissen?" Er lacht und schüttelt seinen Kopf. "Du warst noch benommen von der OP. Du hast mir in den Arsch gekniffen und meintest, dass man mit ihm Nüsse aufknacken kann." Oh Gott. Ich presse meine Lippen aufeinander, um nicht anfangen zu lachen und schüttele meinen Kopf. Ran an den Speck, Schwester. "Ouh. Aber ich werde es wieder tun." Angriffslustig sieht er mich an. "Du stehst auf meinen Hintern?" Ich nicke. "Der ist echt schön gewölbt. Deine Unterhosen schneiden auch nicht ein. Haben wir also den selben Umfang?" Er dreht sich schmunzelnd um, woraufhin schnell meinen Blick senke. "Deine Hüften sind breiter als meine, aber ich denke, dass ich etwas hab, was ebenfalls Umfang hat." Ich nicke und räuspere mich. "Drehst du dich wieder um?" Ich höre ihn lachen. "Du hast nicht einmal richtig hingeschaut." Den sieht man auch aus dem Augenwinkel. Er ist unübersehbar. "Danke, der Schatten auf deiner Boxershort reicht mir aus." Lachend dreht er sich um, woraufhin ich mir wieder seinen Hintern ansehen kann. "Blau oder schwarz?" Ich grübele kurz. "Blau. Dann sind wir Feuer und Wasser", gebe ich schmunzelnd von mir, woraufhin er nickt. Er nimmt ein Hemd raus und legt es aufs Bett, bevor er sich mit Deo einsprüht, woraufhin der ganze Raum herrlich duftet. Ich lege mich wieder Kopfüber und betrachte immer noch Cans knackigen Hintern. Er nimmt sich das Hemd, weswegen ich mich gerade hinlege und ihm genau zusehe, wie er sich das Hemd zuknöpft. Selbst dabei sieht er so sexy aus, das ist ja schon fast nicht zu glauben. Can greift sich seine marineblaue Anzughose und streift sie sich rüber, wobei auch er bei seinem Hintern etwas ins Stocken kommt, weswegen ich leise lache.
"Hast du das Problem immer?", frage ich schmunzelnd, was er bejaht. "Du auch?" Ich nicke. "Es wäre auch ein Wunder, wenn du keine Probleme hättest. Ich hatte Bedenken, dass du den Reißverschluss zerstörst." Meine Unterlippe schiebt sich nach vorne. "Das ist einmal passiert", nuschele ich, weswegen Can mich schmunzelnd ansieht. "Aber da war ich fünfzehn. Ich war mit Ranja im H&M und da war ein wunderschöner Jumpsuit in Rot. Ich habe versucht ihn anzuziehen und als ich es endlich geschafft habe, ihn über meinen Hintern zu, ist mir aufgefallen, dass der Reißverschluss geplatzt ist", erzähle ich und schürze meine Lippen. Langsam setze ich mich auf und sehe im Spiegel, wie tief der Ausschnitt eigentlich ist. "Wow, der ist wirklich tief." Ich ziehe das Kleid etwas hoch, was aber nichts bringt. Can zieht sich die Hose an, weswegen ich mich frage, wieso wir uns überhaupt so schick anziehen. "Wohin gehen wir, Can?" Wieder beantwortet er meine Frage nicht. Es ist ja Can und das habe ich vergessen. "Geduld, Shana." Ungläubig ziehe ich meine Augenbrauen hoch. "Das musst du sagen?" Er nickt schelmisch und dreht sich zu mir, während er das Hemd in die Hose stopft. "Man sieht keinen Schatten?" Meine Augenbrauen ziehen sich fragend zusammen. "Unten." Meine Augen weiten sich. "Ouh." Etwas verlegen schaue ich auf Cans... Becken und sehe nur einen leichten Schatten. "Ein kleines bisschen?", nuschele ich und spüre, wie warm mir wird. "Du bist nicht erregt oder?" Schmunzelnd schüttelt er den Kopf. "Obwohl... bei deinem Aussehen ist es echt ein Wunder, dass ich nicht hart werde. Ich bin echt widerstandsfähig geworden." Ach so, na dann ist doch alles gut. "Gut", gebe ich piepsig von mir. Er stellt sich grübelnd vor den Spiegel und rüttelt etwas an der Hose herum. "Ich dachte, ihr Jungs wollt euer bestes Stück immer präsentieren." Neckend sieht er mich an. "Das mag sein, aber ich will nicht, dass du mich abstichst, wenn jemand mir auf den Schritt schaut." Da hat er recht. Ich stehe auf und richte seinen Kragen, weswegen ich mich auf meine Zehenspitzen stellen muss. "Das erinnert mich an diese reichen Pärchen auf Instagram", gebe ich schmunzelnd von mir. "Nur, dass wir besser aussehen und dazu noch Medizinstudenten sind", gebe ich angeberisch von mir und nehme Cans Handy, da seine Kamera besser ist. "Ich bin zwar nicht fotogen, aber wir sehen echt sexy aus", informiere ich ihn. Er nimmt mir das Handy aus der Hand, da er größer ist und so alles draufkommt. Mit verspielten Grimassen, da ich einfach nicht lächeln kann auf Bildern, schießt Can die Bilder. Er fährt mit seinen Fingern über meinen Nacken, weswegen ich leise lache und ihn dabei ansehe. Bei seinem wunderbaren Lächeln, wird mein Lächeln umso größer. "Jetzt habe ich eins, wo du lächelst und das nicht einmal gekünstelt." Er zeigt mir die Fotos, wobei das Letzte, das Schönste ist. "Du bist echt gut", gebe ich schmunzelnd von mir und gebe ihn einen kurzen Kuss. Can holt mir aus der Kiste die High-Heels raus, weswegen ich seufze. "Can-," "Shana", mahnt er und gibt sie mir, woraufhin ich sie anziehe und Can jetzt bis zum Kinn reiche. "Jetzt sind wir wenigstens fast auf Augenhöhe." Da ich gerade Lust habe, schalte ich Musik an und drehe mich. Can nimmt eine Hand und legt sie auf seine Schulter, während seine andere in meine gleitet und er seine linke Hand auf meine Taille legt. Schmunzelnd sehe ich ihm zu, wie er führt und lasse mich in eine Umdrehung wickeln. "Wir sind heute wohl ganz distinguiert?" Er nickt. "Sind wir es nicht immer?", fragt er mich und läuft mit mir nach vorne und dann zur Seite. "Das erinnert mich an Barcelona, nur dass ich damals gewonnen habe." Seine Augenbraue hebt sich. "Ach, du hast gewonnen?" Ich lasse mich nach hinten fallen und werde langsam von ihm hochgezogen. "Ja, am Ende, habe ich das Bein zwischen uns gestellt und somit eindeutig bewiesen, dass ich die Führung hatte." Er nickt nur mit einem spöttischen Blick und zieht mich schnell an sich, weswegen ich erschrocken nach Luft japse. "Jetzt hast du es aber nicht gemacht", raunt er und gibt mir einen Kuss auf die Nase. Ich lege meine Hände um seinen Nacken und sehe ihn lächelnd an. Sein zufriedener Blick lässt die Schmetterlinge in meinem Bauch aufsteigen und seine löwengleichen Augen bringen mich um den Verstand. Er nähert sich mir, weswegen ich anfange zu schmunzeln. "Müssen wir nicht gehen?", frage ich, bevor seine Lippen meine treffen können. "Doch", seufzt er und küsst mich trotzdem. "Das konnte aber nicht warten." Can packt den Bikini in meinen Rucksack, tut noch eine Short rein, bevor er sich seinen Rucksack nimmt und drei T-Shirts hinein tut und danach noch eine normale Hose reinpackt und mehrere weitere Sachen. "Verreisen wir?" Er wiegt seinen Kopf hin und her. "So in etwa. Nimm deine Sachen aus dem Bad mit." Etwas verwirrt nicke ich und hole die Sachen aus dem Bad. Can streift mir seine schwarze Jacke über, die mir bis zur Mitte der Oberschenkel reicht und nimmt dann beide Taschen, nachdem er sich sein Jackett über gezogen hat.
Mit unseren Sneakern in der Hand und einer Tüte mit Snacks, setzen wir uns ins Auto und lagern alles hinten ab. "Du hast nichts vergessen?", fragt er mich, während wir uns anschnallen. "Nicht, dass ich wüsste." Er nickt und fährt los. "Wusstest du, dass du hinreißend aussiehst?" Sofort winde ich mich verlegen und kichere leise. "Dankeschön", murmele ich und fahre mir über meine Wangen. Es ist immer wieder etwas berauschendes, wenn er mich mit kleinen Komplimenten beglückt. Die Jacke ziehe ich aus und nehme auch Cans Jackett ab, die ich dann nach hinten tue. "Sicher, dass du es mir nicht sagen willst?" Er nickt lächelnd. "Nicht einmal einen Tipp kriege ich?", gebe ich schmollend von mir, woraufhin er Nein sagt. "Ich fühle mich total... komisch." "Wieso?", will Can wissen. "Keine Ahnung. So im Kleid und hundert Euro High-Heels fühle ich mich komisch, wenn ich sonst immer mit Sneakern und Jeans herumlaufe. Es ist total ungewohnt." Seine Hand legt sich auf meinen Oberschenkel, wo es trotz des Stoffes anfängt zu kribbeln. "Aber du fühlst dich nicht unwohl, oder?" Ich zucke mit meinen Schultern. "So genau weiß ich es nicht. Das Ganze ist einfach so teuer und auch wenn ich gerne mal provoziere, fühle ich mich manchmal echt unwohl in solchen Sachen, die etwas mehr Haut zeigen. Nicht immer, aber jetzt zum Beispiel schon etwas", nuschele ich und fahre über Cans Hand. "Shana, ich habe doch gesagt, dass du dich nicht schämen sollst. Du bist eine atemberaubende Schönheit, die so viel Selbstbewusstsein besitzt. Da passt es doch nicht, sich vor seinem Freund schüchtern zu werden, du Widerspruch." Er hat recht, ich bin ein Widerspruch. "Ich versuche heute ganz souverän zu bleiben", verspreche ich ihm und tue seine Hand in meine. "Das gefällt mir viel besser." Ich lehne mich gegen das Fenster und beobachte Can, wie er konzentriert das Auto fährt. Ab und zu kontrolliert er in den Spiegeln, ob auch alles in Ordnung ist. Er macht aus jeder ganz normalen Sache etwas, was mein Herz schneller schlagen lässt. Ich würde am liebsten ganz viel Wasser auf Cans Hemd schütten, nur damit es an seinem stählernen Oberkörper klebt und ich etwas zum gaffen habe. "Can?" Er brummt. "Wie geht es dir so?" Ich zupfe an seiner Haut herum und sehe ihn verträumt an. "Ganz gut und dir?" "Auch, welche Farbe hat deine Unterhose?" Er zieht seine Augenbrauen zusammen. "Grau, das hast du auch heute ganz gut sehen können, wieso?", fragt er etwas misstrauisch. "Ich versuche eine Konversation zu führen", erkläre ich ihm, woraufhin er wissend nickt. "Wir können ja über mein Lieblingsthema reden." Ich verdrehe meine Augen. "Also ich finde, dass mein Musculus Biceps brachii wieder beansprucht werden muss. Medizin ist doch etwas tolles, nicht wahr?" Ich nicke schmunzelnd. "Deine rete venosum dorsale manus ist sehr schön anzusehen", sage ich und fahre über die Venen auf seinem Handrücken. "Wenn du diesen Bikini anziehst, dann muss ich mich echt beherrschen. Das weißt du doch, oder?" Ich nicke Lippen schürzend. Und ich muss aufpassen, dass ich dich nicht mit meinen Blicken belästige. "Aber warte mal! Woher willst du wissen, was meine Körbchengröße ist?!", zische ich und schlage ihn gegen seinen Oberarm, woraufhin er abwehrend seinen Arm hebt. "Du warst doch duschen." "Und?!", herrsche ich ihn an. "Ich wollte doch deine Unterhose wieder ganz in die Schublade tun." "Und?!" Verdutzt schaut er kurz zu mir. "Da habe ich doch in deine Schublade geguckt." "Ach, neben meinen Unterhosen, hast du dich an meinen BH's aufgegeilt?!", gebe ich zynisch von mir und spüre, wie warm mir wird. "Ja", murmelt er und spitzt seine Lippen. "Can, du perverses Schwein!" Unschuldig zuckt er mit seinen Schultern. "Ich bin auch nur ein Mann mit Bedürfnissen." Das hat er nicht gesagt! "Schnüffele ich in deiner Unterwäsche herum und geile ich an ihnen auf?!" Mit einem kleinen Schmunzeln schüttelt er seinen Kopf. "Nein, aber an meinem Körper." Mein Mund öffnet sich empört. Wo er recht hat, hat er recht. "Das stimmt nicht!" Er prustet. "Man sieht es dir doch an, ich weiß doch, dass du am liebsten auf mich springen würdest und mir die Kleidung vom Leib reißen willst." Er kann wirklich Gedanken lesen. "Nein, das bildest du dir nur ein." Er summt ungläubig. "Natürlich", säuselt er, woraufhin ich schnaube. "You! Look as good as the day I met you", summe ich und suche nach dem Aux-Kabel. "Wo ist das Ding?" Can kramt im Handschuhfach nach. Sein Arm ist lang genug, sodass er problemlos Autofahren kann. "Hier." Grinsend schließe ich das Kabel an mein Handy und an das Auto, bevor ich Closer anmache und Nostalgie in mir auftritt. Ich nehme Cans Hand und fuchtele mit ihr herum. Ab und zu ist sie auch mein Mikrofon. "I know it breaks your heart, move to the city in a broke down car." Ich kuschele mich an seinen Arm ran und singe weiter. "Kennst du noch den Text?", frage ich Can, was er schmunzelnd bejaht. "Fünf, sechs, siebe, acht!", gebe ich an, bevor der Refrain gesungen wird. "So baby pull me closer in the back seat of your Rover that I know you can't afford, bite that tattoo on your shoulder. Pull the sheets right off the corner of that mattress that you stole from your roommate back in Boulder, we ain't ever getting older!" Vor Freude lache ich und seufze dann, da ich einfach wieder diese alten Erinnerungen vor Augen habe. Zufrieden seufzend schließe ich meine Augen und lächele. "Wir hätten auch ruhig zu Hause bleiben können." Ich lasse das Fenster einen Spalt runterfahren, da es total warm ist. "Dauert es noch lange?", frage ich Can. "Ja." Wo zum Teufel will er mich hinbringen? Ich gähne und schließe meine Augen. "Du bist langweilig, Can", nuschele ich. "Du bist müde, was ich nicht verstehen kann", entgegnet er. "Autofahrten machen mich eben müde", murmele ich. "Dann schlaf etwas. Die Fahrt dauert sowieso noch einige Stunden." Mich wundert es, dass Can sich so viel Mühe macht, obwohl er die Ungeduld in Person ist. Ich meine: er hatte schon fast die Geduld verloren, als wir in der Schlange vor dem Riesenrad waren und vor uns nur vier weitere Personen waren. "Dann ist ja gut", gebe ich gähnend von mir und ziehe die Schuhe aus, damit ich meine Füße an mich heranziehen kann. "Warte, drückt den Knopf hier, dann geht der Sitz nach hinten." Ich tue, was Can mir sagt, woraufhin der Sitz sich verschiebt und ich fast am liegen bin. Ich greife mir noch Cans Jacke und klemme sie zwischen meine Beine und meinen Arm ein, da ich immer zu jeder Jahreszeit eine Decke brauche, die ich an mich drücke. "Sag Bescheid, falls du etwas brauchst", flüstere ich und schließe meine Augen.
"Halt's Maul!", zischt Can.
"Sie schläft und ich will nicht, dass du mit deiner grässlichen Stimme, Shana aufweckst", brummt er.
"Okay, mein Schatz." Ramazan, wer sonst?
"Und hast du es ihr schon erzählt?" Can schnalzt mit seiner Zunge.
"Nein, sie will es wissen, aber ich lasse sie zappeln." Ich würde ihn jetzt gerne schlagen, aber vielleicht erfahre ich ja, wohin es geht.
"Aber sie wird sich freuen." Ich bin schon froh, dass Can mir gratuliert hat, mehr brauche ich nicht, aber Can versteht das nicht.
"Ich glaube, sie wird mir eher den Kopf abreißen wollen", gibt Can belustigt von sich und legt seine Hand auf mein Bein, woraufhin er mit seinen langen Fingen auf und ab fährt, was für eine Gänsehaut sorgt.
"Ach ja. Sie ist ja eine Schlägerbraut. Pass auf dich auf." Ich kann mir schon Ramazans aufgerissenen Augen vorstellen.
"Aber was soll ich denn machen? Das Kleid und die Schuhe waren meiner Meinung nach zu wenig. Ich muss sie doch glücklich machen und das mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. Shana soll das bekommen, was sie sich wünscht." Ich könnte Can jetzt abknutschen, aber auch schlagen. Das Kleid alleine hätte gereicht - nein, das Bucket hat schon vollkommen gereicht. Der Rest war gar nicht nötig, aber Can ist ja so perfektionistisch und stur.
"Aber Shana wird sich total schämen. Ich und der Rest von Hamburg haben mitbekommen, wie sie auf die Geschenke reagiert hat. Ich glaube, wäre sie noch sauer, dann hätte sie dich kaputt geschlagen, Can." Ja, da hat Ramazan nicht unrecht.
"Shana ist so ein Sturkopf." Zart fährt er mir mit seinem Finger über meine Wange, weswegen ich versuche nicht zu lächeln, was mir zum Glück auch gelingt.
"Manchmal kann ich es gar nicht glauben, dass ihr Streithähne zusammen seid." Glaub mir, Ramazan, du bist nicht alleine.
"Ich weiß", seufzt Can lachend.
"Ihr wart die Personen, die sich am meisten gehasst haben auf der Schule, aber man hat gemerkt, dass da irgendwie etwas ist. Mein vor Romantik blutendes Herz hat es gespürt." Es ist schon lustig, dass ich mit der Person zusammen bin, die ich an meinem ersten Tag in der Oberstufe fertiggemacht habe.
"Aber du liebst mich mehr." Ach, Ramazan.
"Natürlich", hibt Can belustigt von sich.
"Ich lege dann mal auf. Ich habe nämlich jemanden, der mich schätzt!", zischt Ramazan theatralisch und legt auf.
Das Auto wird langsamer. Sind wir schon da? Ich öffne langsam meine Augen und setze mich streckend auf, woraufhin ich erkenne, dass wir nur an einer Tankstelle sind. "Willst du etwas von der Tankstelle?", fragt Can mich und fährt mir liebevoll über meine Wange. "Nein, ich dachte, wir wären schon da", nuschele ich und schaue auf mein Handy. Ich habe drei Stunden geschlafen. Wir sind nach nicht einmal drei Stunden da? "Das dauert noch etwas." Er küsst meine Wange und holt die Tüte von hinten vor. "Iss solange etwas. Es dauert noch mehrere Stunden, bis wir da sind." Ich nicke Lippen schürzend und sehe Can zu, wie er aus dem Auto steigt und tankt. Während ich Can beobachte, ziehe ich mir meine Schuhe an und steige ebenfalls aus , um mir die Beine zu vertreten. Außerdem klebt das Kleid an meinem Hintern, weswegen ich kurz dort am Stoff ziehe und spüre, wie sich der Stoff von meiner Haut trennt. "Ist das Kleid zu eng?", fragt Can mich, was ich verneine. "Mein Hintern hat geschwitzt." Er schmunzelt und schaut mir auf den Ausschnitt, woraufhin er streng seine Augenbrauen zusammenzieht. Can dreht sich um und zuckt mit seinen Mundwinkeln. "Gut, hier ist keiner." An der Taille zieht er mich an sich und streichelt meinen Unterarm. "Du siehst wunderschön aus, habe ich dir das schon gesagt?" Wieder spüre ich die Hitze auf meiner Stirn und schaue verlegen zu Boden. "Oh Mann", nuschele ich und versuche mein Grinsen mit meinen Haaren zu verdecken. Wie kriegt Can es immer nur hin, mich mit einem einzigen Satz aus der Fassung zu bringen? "Nicht schämen." Er tippt mir auf meine Nase und küsst sie dann bevor er rein geht und bezahlt. Im Auto stelle ich den Sitz wieder auf die Normalhöhe und beobachte mit welch einer Eleganz und Männlichkeit Can zurückkommt. Wir schnallen uns an und essen während der Fahrt die Snacks. Na ja, ich habe mich dazu bereiterklärt, Can zu füttern. "Lässt du deinen Bart wieder wachsen?" Er zuckt mit seinen Schultern. "Ich weiß es noch nicht so genau." Ich nicke. "Lass ihn wachsen, dann habe ich etwas zum spielen." Er nickt schmunzelnd. "Alles, was du dir wünschst." Can legt seine Hand wieder auf meinen Oberschenkel und fährt langsam auf und ab. Zwar ist die Stille nicht unangenehm, aber ich bevorzuge immer Gespräche. "Wie hast du es geschafft, dass dein Hintern so groß wird?", frage ich Can. "Durchs Training. Es war zwar nicht gewollt, dass mein Hintern wächst, aber durch das Hantel Heben und Beintraining ist auch mein Arsch gewachsen." Hätte ich mir auch denken können, aber vielleicht hatte er schon immer einen großen Hintern. "Und wie ist deiner so groß geworden?" Ich schmunzele. "In der neunten Klasse habe ich einen netten Pubertätsschub bekommen, wo ich plötzlich Kurven hatte. Danach war ich echt glücklich, weil ich immer zunehmen wollte, es aber nie geklappt hat. Dieses dünn sein und die Oberschenkellücke waren nie ein Wunsch gewesen", erzähle ich. "Dein Körper ist ein Segen." Ich presse bei seinem Kompliment die Lippen aufeinander. "Ich liebe deine Beine", murmelt er und kneift kurz in meinem Oberschenkel. "Wolltest du einmal trainieren?", fragt er mich. "Ja, ich wollte früher am Bauch abnehmen, aber ich hatte keine Lust und habe es sein gelassen." Er pikst mir in den Bauch und greift nach einer Speckrolle, was mich schmunzeln lässt. "Das ist auch gut so. Ich brauche so etwas, damit mir nie langweilig wird." Meine Augenbrauen ziehen sich fragend zusammen. "Wie?", will ich wissen. "Dann kann ich mit deinem Bauch spielen und hineinbeißen oder ich lege meinen Kopf drauf, falls mir mein Kissen zu ungemütlich ist." Wieder fange ich an zu schmunzeln. "Damit kann ich leben, aber ich muss dann sitzen, sonst quirlt nichts raus." Er nickt einverstanden. "Also solche Konversationen mit einer weiblichen Person, habe ich zum ersten Mal." Mein Blick wird etwas matt. "Natürlich. Ich gaukele dir auch nichts vor und schäme mich nicht für meinen Körper, außer bei einigen Ausnahmen. Die haben dich angelogen, damit du nicht sofort das Interesse verlierst, während ich dich informiere, dass ich an meinem Po schwitze." Er nimmt meine Hand und küsst sie schmunzelnd. "Ein Grund, warum ich dich so sehr liebe." Mein Herz füllt sich bei diesem Satz wieder mit Freude. Ob man wohl durch zu viel Freude einen Herzinfarkt erleiden kann? "Aber du schämst dich zur Zeit oft", merkt Can an. "Ja, aber bei Dingen, wo deine vergangenen Eroberungen kichern und es mit stolz präsentieren würden. Du bist ein Spanner. Ein hübscher Spanner." Wow, du hast ihm ein Kompliment gemacht. "Dankeschön", säuselt er.
Vom weiten ist ein Schild von den ganzen Ausfahrten zu sehen, doch ich erkenne nicht ganz genau, was dort steht. "Shana, habe ich hier etwas?" Ich drehe mich zu Can, der auf seinen Nacken zeigt und schaue dort nach. "Wo genau?" Ich fahre über den Haaransatz und spüre nichts. "Etwas tiefer." Während ich weiter gucke, schalte ich das Blitzlicht meines Handys an, doch ich finde trotzdem nichts. "Nein, da ist nichts." Ich schaue wieder nach vorne und bemerke, dass wir schon am Schild vorbeigefahren sind. "Hast du das mit Absicht gemacht?" Er verkneift sich ein Lächeln. "Du Arschloch", murre ich und frage mich immer noch wohin zum Teufel Can mich fährt. Anhand der Autokennzeichen weiß ich, dass wir uns in Nordrhein-Westfalen befinden. Fahren wir also wieder nach Köln? "Can, wenn wir nach Köln fahren, dann kann ich nie im Leben so vor deinen Vater treten!", gebe ich leicht panisch von mir. "Wir fahren nicht nach Köln, ganz ruhig." Fragend und verwirrt blinzele ich mit meinen Augen. Wohin soll es denn sonst gehen? Mir fällt wirklich kein anderer Ort ein. Will Can mich etwa an einen neuen Ort bringen? Apropos neuer Ort. "Can, in Duisburg gibt es eine tolle Sehenswürdigkeit. Es heißt Tiger and Turtle und leuchtet in der Nacht. Also, wenn du irgendeinmal Zeit hast, können wir dann dahin?", frage ich, da ich unbedingt dorthin gehen möchte. "Das machen wir dann, wenn wir wieder zurückkommen, mein Herz." Ich quietsche vor Freude auf und gebe ihn einen langen Kuss auf die Wange. "Du bist der Beste!" Er lächelt süffisant. Och, ne. "Ich weiß. Ich bin in allem der Beste; im Aussehen, der beste Körper, das schönste Gesicht, ich gebe den besten Sex-," "Okay, ich weiß schon, was als nächstest kommt", gebe ich trocken von mir, obwohl ich schmunzele. "Ach ja? Was denn?" Meine Lippen spitzen sich. "Du hast den Größten." Er fängt kehlig an zu lachen und seufzt dann, als er sich beruhigt. Seine Lache ist wunderschön. "Wie gut, dass du es endlich eingesehen hast, Shana." Schon in der Einführungsphase durfte ich es ja zu spüren bekommen. "Weißt du noch, Shana?", neckt er mich und weckt den Tag vor der Sporthalle wieder in meinen Erinnerungen. "Außerdem solltest du mal trainieren gehen. Dein Bauch ist zu fett!", äfft er mich nach und lacht, während ich rot werde. "Ich konnte es ja nicht wissen", nuschele ich peinlich berührt. "Da hast du deine erste Kostprobe bekommen. Die richtige bekommst auch jetzt von mir aus. Du musst es nur sagen", säuselt Can, den ich abwertend ansehe. "Nein, danke. Ich passe." Er brummt leise und sieht besserwisserisch auf die Straße. "Du wirst schon danach betteln, keine Sorge." Wieder dieser süffisante Ton. "Pah! Du bist doch derjenige, der es will und es noch zugibt. Du bettelst mich indirekt an", sage ich leicht arrogant. "Du willst es trotzdem mehr." "Ich gib dir gleich mehr!", fauche ich, was ihn dreckig grinsen lässt. "Autosex? Du bist ja echt großzügig, mein Schatz", neckt er mich und fängt an zu lachen. "Wie wäre es, wenn du mir sagst, wohin es geht und ich dich dann mit Autosex beglücke?", säusele ich und fahre ihm den Arm auf und ab. "Ein sehr schönes, jedoch hinterlistiges Angebot, Madame. Ich weiß, dass du nicht mit mir schlafen wirst und auch wenn, dann würde ich es geheim halten, da es eine Überraschung ist." Ich seufze ergeben und schnaube auf.
"Ich finde es schon heraus."
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Eine weitere Nominierung
1. Hast du Allergien? Wenn Ja, welche?
Mein zweiter Vorname ist Allergie. Also ich reagiere allergisch auf; Weizenmehl, Soja, Molkenerzeugnis, Magermilchpulver, Karotten, Haselnüsse, Erdnüsse, Kiwi, Sellerie, Pollen, Katzen, Hausstaubmilben, dann kommt noch die Laktoseintoleranz hinzu, also reagiere ich auf hunderte von Milchprodukten allergisch. Zudem vertrage ich von vielen Früchten die Fruchtsäure nicht. Sogar bei einer Suppe hatte ich einmal eine allergische Reaktion, herrlich.
2. Magst du Männer mit Muskeln und Tattoos?
Hehe, ja. Ich würde ihn dann sofort belästigen und sexuell nötigen.
3. Hast du Tattoos? Wenn nicht, willst du welche?
Nein, weil wegen Haram. Ich würde gerne welche haben; Sternum Tattoo und als Motiv eine Rose oder diese schönen Mandalablumen - ihr wisst bestimmt, was ich meine, auf der Elle seitlich eins mit einem arabischem Schriftzug und auf dem Zwischenraum meiner Finger, aber so, dass ich meine Hand erst zu mir drehen muss, damit ich sie sehen kann und auf dem Handballen (also unter dem kleinen Finger, dieses fette Stück) und auch mit einem arabischen Schriftzug. Alles auf arabisch, nur beim Sternum Tattoo eine perfekte Vorlage von einer Blume.
4. Kleider oder Hosen?
Ich trage nie Kleider, aber ich würde mir voll viele Kleider kaufen, auch wenn ich sie niemals anziehen würde und das nur, weil sie so schön sind.
5. Was für Eigenschaften muss dein Mann haben?
Wenn er nicht lustig ist, kann er gehen. Wenn er mich nicht beschützen kann, kann er gehen. Wenn er nicht wie Can ist, kann er gehen. Ich habe keine Ahnung, er soll einfach perfekt sein für mich.
6. Welche Werte und Normen sind für dich wichtig?
Ähm, keine Ahnung. Ich muss die Person einfach mögen, denn wenn nicht, dann hasse ich alles, was sie tut, auch wenn ich dasselbe mache. Aber wenn jemand mich verarscht, dann ist er am Arsch.
7. Was machst du in deiner Freizeit? (Hobbys)
Ich habe keine Hobbys.
8. Wer ist bei dir strenger: Mutter oder Vater?
VATER!
9. Haustiere (wenn nicht, willst du ein bestimmtes)?
Ja, ich will einen Hund.
10. Bücher oder Filme?
Beides, aber wenn der Film ein Buch hat, dann ist das Buch sowieso besser.
11. Welche Sprachen kannst du?
Kurdisch, Deutsch, Englisch und dann noch mein eigenes Französisch, mein eigenes Spanisch und mein winziger, wirklich winziger Wortschatz an Arabisch, welches ich nur dank dem Kurdischen kann. Und vielleicht lerne ich Latein (inshallah, betet für mich und mein Q)
12. Wenn du 1 Million Euro hättest, was würdest du damit alles machen?
Erst einmal fett Jordans bestellen und Essen. Und ich würde mir Hosen kaufen, die ich wirklich perfekt finde, denn da muss ich nicht auf den Preis gucken, höhö.
13. Welche Haar-, und Augenfarbe hast du?
Dunkelbraun und kackbraun.
Nominiert mich immer wieder.
- Helo
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