Kapitel 70
Samstag, 17. Juni
Die Hochzeit ist zum Glück gut verlaufen. Can ist sehr lange geblieben, auch als Cihan gegangen ist. Als er sich wirklich sicher war, dass ich keiner Gefahr ausgesetzt bin, hat er meine Waffen in meine Tasche gepackt und ist gegangen. Heute werden wir alle grillen. Das heißt: ich muss so tun, als ob Can nur ein Kommilitone wäre und ich lerne Ranjas Freund kennen. Ich hätte ihn auch früher kennengelernt, doch ich musste entweder arbeiten, lernen oder war mit oder bei Can. Gerade kümmere ich mich um die Hähnchenflügel, weil Ranja und Saliha die Würzung lieben. "Das ist aber voll Scheiße!", sagt Saliha und stellt sich zu mir. "Wieso?", frage ich, bevor ich meine Hände wasche. "Ja, wir sind alle mit unseren Freunden da und du bist mit Can das einzige Single-Paar. Seid für heute zusammen, dann ist alles im Gleichgewicht." Sind wir ja doch. "Solange ihr nicht die ganze Zeit herummacht, ist alles gut." Aus der Schublade hole ich die Frischhaltefolie raus und streife es über die Schüssel voller gewürzter Hähnchenflügel und Beine. Saliha schnalzt unzufrieden mit ihrer Zunge und schnippelt den Salat zu Ende. "Mit wie vielen Autos fahren wir überhaupt?", fragt Ranja, als sie aus dem Bad tritt. "Auf jeden Fall zwei. Can kennt bei den Verkehrsregeln keine Späße", antworte ich. "Wieso überhaupt?", will Saliha nun wissen. Ich bin der Ansicht, dass sie nichts von seinem Trauma und seiner Angst mitbekommen sollten, deswegen zucke ich mit meinen Schultern. "Ist ihm halt wichtig." Mein Handy klingelt, weswegen ich schnell abnehme.
"Ja?"
"Seid ihr fertig?", fragt Can.
"Ja, fast. So in einer viertel Stunde sind wir bereit und ihr?"
"Ja, Ramazan pumpt den Ball noch auf." Ich nicke und forme mit meinen Lippen Cans Namen, da beide Fragen. Natürlich müssen sie dreckig grinsen.
"Du ziehst was genau an?" Ich verdrehe meine Augen. Ich bin noch in Jogginghose.
"Ciao, Can." Ich laufe ins Zimmer, wo ich mich fragend vor den Schrank stelle und auf mein vibrierendes Handy schaue.
'Was ziehst du an?'
'Ich weiß es nicht.'
'Nicht zu viel Hintern zeigen, Shana.'
'Es traut sich eh keiner drauf zu schauen.'
'Das zwar auch, aber ich muss mich beherrschen.'
'Kriegst du schon hin. Ich glaube an dich.'
'Zieh ein Oberteil, wo man deinen Bauch nicht sieht, Shana.' Ich weiß, wie ernst er dabei ist.
'Ich habe keine Oberteile, die einen Blick auf meinen Bauch zeigen. Nur wenn ich mich strecke.'
'Zieh etwas Langes an.'
'Mache ich, mein Schatz', schreibe ich schmunzelnd.
'Wow, Schatz. Nennst du mich auch so vor den anderen?'
'Irgendwann bestimmt.'
Er schreibt nicht zurück, weswegen ich mich auf den Schrank konzentriere, meine dunkelblaue, high-waisted Jeans raushole und ein langes T-Shirt in schwarz, welches ich dann nachdenklich in der Hand halte. Nur weil Can möchte, dass ich etwas Längeres anziehe, heißt es noch lange nicht, dass auch ich es will, deswegen hole ich ein Kürzeres in schwarz raus mit Aufdruck. Schnell parfümiere ich mich und kriege von den beiden anderen das Okay, den Jungs Bescheid zu geben, dass sie kommen sollen. "Wartet mal, wir haben doch selber ein Auto?" Ich fange an zu lachen, woraufhin die beiden mitstimmen. Wir haben es ja vollkommen vergessen.
'Fahrt schon mal zum Stadtpark, wir kommen nach.'
Mit den Sachen laufen wir runter, wo uns die Sonne entgegen scheint. Im Auto schalten wir sommerliche Musik an und singen dazu, bis wir ankommen, woraufhin Saliha Malik anruft, damit sie zu uns kommen und wir gemeinsam dann einen Platz suchen können. Zu aller erst kommt Nadim, der uns alle freundlich begrüßt. Er scheint mir sehr sympathisch zu sein und redet auch mit uns allen, ärgert Ranja und erzählt Witze. Er könnte sich gut mit Ramazan verstehen. Sie werden sich doch verstehen oder? Wenn man vom Teufel spricht: da kommt ja Cans Auto, woraufhin Ramazan raus springt und auf die andere Seite rennt, damit Meryem aussteigen kann. Schmunzelnd sehe ich ihn an, während er mich grinsend beäugt und mit Malik und Can die Sachen aus dem Kofferraum holt. Meryem läuft mit einem Lächeln auf uns zu und umarmt uns alle freudig. Ranja scheint es nichts auszumachen. Sie freut sich sogar. Und Meryem geht es nicht anders. Anscheinend interessiert es weder der einen, noch der anderen. Dass ich so etwas noch miterleben kann. "Und du musst Shana sein." Ich nicke und lasse mich ebenfalls umarmen, woraufhin Ramazan zu uns kommt und immer noch grinst. Er hat eine echt hübsche Freundin. Von der Haarfarbe sind die beiden identisch. "Alles gut?" Er nickt. Ich lächele Malik an und schaue dann zu Can, der mich aber nicht ansieht. Anscheinend ist er beschäftigt, die Sachen rauszuholen. Wir suchen einen guten Platz und machen alles bereit, woraufhin die Jungs den Grill einschalten. "Wir haben sogar eine Shisha mitgenommen." Ramazan hält grinsend die Wasserpfeife hoch und legt sie dann hin. Ausdruckslos sieht Can mich an, woraufhin sich meine Augenbrauen mulmig zusammenziehen. Ist irgendetwas passiert? Ich gebe ihm die Schüssel von mir, woraufhin er sie zum Grill trägt. Während Can vor dem Grill hockt, sind die restlichen Jungs mit uns auf den Decken und reden alle mit einander. Nachdenklich schiele ich zu Can und frage mich, was wohl passiert ist. Wieso redet er nicht oder schaut mich nicht an? Sonst macht er es doch immer. "Und du, Shana?" Ich sehe fragend zu Meryem. "Sie ist schon eine Ärztin", sagt Ramazan, woraufhin sie beeindruckt ihre Augenbrauen hebt. "Das Studium ist doch bestimmt total schwer oder nicht?" Ich zucke leicht mit meinen Schultern. "Es ist sehr anspruchsvoll, aber mit dem richtigen Plan geht es eigentlich für die Klausuren." Apropos: bald ist wieder eine, aber davor am Montag beginnt mein Praktikum und dann das Wiederholungstestat. Das wird herrlich. "Und in welchem Bereich willst du arbeiten?", fragt Meryem wieder und scheint komplett fasziniert zu sein. "Auf jeden Fall in der Chirurgie. Unfall- und vielleicht auch Kinderchirurgie, aber die Thoraxchirurgie ist auch interessant. Ich mache einfach ganz viele Fortbildungen, dann kann ich in vielen Bereichen tätig sein." Sie nickt beeindruckt. "Dann hast du hundert Doktortitel, Doktor, Doktor, Doktor, Doktor hoch acht Shana." Ich schmunzele, wegen Ramazans Aussage. "Dafür muss sie viele Doktortitel machen und nicht in vielen Bereichen tätig sein", sagt Saliha lachend. "Egal, das ist dasselbe." Wieder schaue ich zu Can, dessen Blick stur auf den Grill gerichtet ist. Er fährt über sein Lederarmband und zieht leicht an den Bändern, bevor er das Fleisch wendet. Ihm muss irgendetwas sehr beschäftigen, dass er so abweisend ist. Ich rede mal später mit ihm. "Woher kennt ihr euch denn?", frage ich Nadim, der dann auf Malik zeigt. "Er ist ein guter Kollege und Can kennt jeder. Ramazan habe ich erst neu kennengelernt." Can kennt jeder, natürlich. Nachdem noch geredet wurde und Can meinte, dass das Fleisch schon fast fertig ist, nehme ich die Zitronen raus und schneide sie. Ich wollte sie nicht zu Hause schneiden, da ich es ganz frisch haben will. Ich zische auf, da ich an der Nagelhaut eine offene Wunde habe. "Was ist passiert?", fragt Can, woraufhin ich es beschwichtige. "Nur etwas Zitronensäure." Ich schneide weiter und lege sie dann in die kleine Schüssel. Die Jungs entscheiden sich dazu Fußball zu spielen, Can hat aber abgelehnt. "Ich kann vor dem Grill stehen", erkläre ich mich bereit, doch Can lehnt wieder ab. "Sonst verbrennst du dich vielleicht", murmelt er. Die Mädchen fangen an über Make-up zu reden, die Jungs sind schon weg und ich entscheide mich, dass ich jetzt Can frage. Vorsichtig laufe ich auf ihn zu und setze mich neben ihm hin. Er beachtet nur das Feuer. "Was ist los?", flüstere ich und fahre heimlich über seinen Arm. "Nichts", antwortet Can neutral und wendet das Fleisch. "Doch, du verheimlichst irgendetwas." Ein kleines, verächtliches Lachen entkommt ihm. "Dann haben wir ja etwas gemeinsam." Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Was habe ich ihm verheimlicht? Das mit Aykan? Weiß er davon? "Wovon sprichst du, Can?" "Ey! Kommt essen!", ruft Can und ignoriert mich komplett, was mir einen leichten Stich versetzt. Lippenschürzend helfe ich Can und setze mich dann wieder zu den Mädchen. "Worüber habt ihr so schönes geredet?", fragt Ranja schalkhaft. "Uni, bald ist ja wieder ein Praktikum", lüge ich und versuche nicht deprimiert zu klingen. Hat er es mit Aykan herausgefunden? Aber wie? In meinem Handy steht nichts und als ob Aykan irgendetwas sagen würde. Es muss etwas anderes sein. Mein Oberteil? Nein, das wäre kein Grund für seine Abwesenheit. Ich bin gerade wirklich ahnungslos. Vielleicht hat es ja auch nichts mit mir zu tun. Aber doch, es muss was mit mir zutun haben. Was habe ich denn verheimlicht? Die Jungs setzen sich alle, woraufhin gegessen wird. "Shana, die sind brutal gut geworden", sagt Ramazan, den ich anlächele. Ich schiele kurz zu Can, welcher meine Blick nicht erwidert, was mich kränkt. Was habe ich getan? "Mal so eine Frage... seid ihr zusammen?" Ich sehe sofort zu Meryem. "Nein, wieso?" "Shana", ermahnt Can mich, weswegen ich meine Augenbrauen zusammenziehe. "Gib mir die Cola hinter dir." Ich gebe Can die Flasche und sehe dann zu Meryem. Ich weiß ganz genau, dass er eigentlich mich anscheißen wollte, doch ihm ist dann wieder eingefallen, dass ich nicht will, dass es jetzt jemand erfährt. "Ach so. Ich dachte es, weil wir ja alle in einer Beziehung sind, dass ihr es auch seid." Ich schüttele etwas zögernd meinen Kopf und bemerke Maliks und Ramazans Blicke auf mir. Etwas schüchtern esse ich weiter und bemerke Cans angespannte Haltung. Ist er sauer, weil ich es verheimliche? Aber das ist ja gerade eben passiert. Außerdem hat Can es doch akzeptiert. Was hat er für ein Problem?! Ich will mir auch nicht den Tag wegen ihm kaputtmachen, auch wenn wegen ihm meine gute Laune schon angebrochen ist. Wenn er es mir nicht sagen will, dann bitte! Ich höre den anderen bei ihrer Konversation zu und wische mir über die Augen, da hier Pollen herumfliegen. "Bist du auf der Hochzeit deines Bruders auch schön abgegangen, Shana?", fragt Ramazan mich. "Na ja, ich wurde zu fast allem gezwungen", gebe ich schulterzuckend von mir. "Ich habe dein Kleid gesehen. Das sah wunderbar aus!" Ich ziehe meine Augenbrauen fragend zusammen, bei Meryems Kompliment. "Danke, aber woher weißt du das?", möchte ich wissen. "Hat mir Ramazan gezeigt." Dass sie nicht eifersüchtig ist, überrascht mich, aber das macht sie umso noch sympathischer. Was ich mich aber immer noch frage ist, von wo Ramazan das Bild denn her hat? Can, wer sonst?
"Wir haben uns überlegt, dass wir in den Urlaub fliegen", sagt Ranja. "Also, dass wir alle gemeinsam fliegen. Würde das gehen?" Sie schaut sich im Kreis um, wo alle Ja sagen. Alle, bis auf Can und mir. "Wieso?", schmollt Ranja. "Das Studium. Ich kann jetzt nicht einfach so wegfliegen." Ich setze mein Studium für einen Urlaub doch nicht aufs Spiel. "Gibt es gar keinen Weg?" Ich verneine es. "Wo wollt ihr denn hin?", frage ich stattdessen. "Spanien." Ach, Spanien. Das waren Zeiten. Ich muss wegen den Erinnerungen zucken und seufze kaum vernehmbar. "Wo genau?", fragt Saliha. "Barcelona." Oh Gott. Ich muss sofort verträumt lächeln. Es war eine wunderschöne Zeit. "Ich komme sofort mit!", sagt Saliha. "Shana, weißt du noch?" Ich lächele nickend. "Barcelona ist eine echt schöne Stadt", sage ich und seufze. "Kommt doch auch mit! Also nur, wenn ihr könnt", sagt Ranja zu Meryem und Ramazan, die sich fragend ansehen. "Würde passen", sagt Ramazan. Wir essen weiter, woraufhin die Shisha angemacht wird. Meine Augen tränen wegen den Pollen immer noch und der Rauch, der ausgepustet wird, macht es nicht besser. "Du siehst gar nicht gut aus", sagt Saliha und sieht mich besorgt an. "Ich geh kurz eine Runde machen", huste ich und stehe auf, gefolgt von Can, der mit mir der Einzige war, der nicht mitgeraucht hat. "Hast du dein Antiallergikum nicht eingenommen?" Ich schüttele meinen Kopf und reibe mir über mein Auge. "Sag mir lieber, was du hast." Falls es etwas ernstes ist, will ich ihm beistehen. "Willst du ins Auto? Da kommen keine Pollen hin." Ich nicke hustend und folge ihm, bis wir ins Auto steigen. "Jetzt sag, Can." Er fährt sich seufzend über sein Gesicht. "Nichts, nur etwas Stress", brummt er, woraufhin er die Tür schließt. Meine Hände legen sich von hinten auf seine Schultern und massieren sie leicht. "Ist es schlimm?" Er seufzt. "Nein, es geht. Nur regen mich einige auf. Das war es auch." Ich nicke und rutsche nach hinten und ziehe Can mit, sodass er mit dem Rücken auf meinem Oberkörper liegt und ich ihm durch die Haare fahren kann. Als er mir in die Augen sieht, seufzt er. "Wieso nimmst du deine Medikamente nicht ein, Shana?" Ich zucke mit meinen Schultern. "Ich vergesse es. Und wenn nicht, dann werde ich müde, wegen den Nebenwirkungen." Ich fahre ihm durch sein Haar, weswegen er seine Augen schließt. "Sicher, dass du mit dem Stress klar kommst?" Er nickt. "Okay", murmele ich und verteile kleine Küsse auf seiner Stirn, woraufhin er sich aufsetzt und mein Gesicht in seine Hand nimmt. "Oh", murmelt er und fährt über mein Jochbein. "Das ist ja alles rot." Er verzieht leicht das Gesicht. "Brennt das nicht?" Ich nicke. "Wenn ich mir über meine Augen reibe, dann ja, wegen den Tränen." Er brummt unzufrieden. "Mein armes Mädchen." Er küsst mein Jochbein, was mich lächeln lässt. "Du bist echt sensibel. Dich muss man in eine Blase stecken, damit dir nichts passiert", sagt Can und fährt mir über die Stelle. "Wenn du bei mir bist, dann... dann passiert mir nichts", gebe ich schüchtern von mir und spüre, dass ich rot werde, weswegen ich mir verlegen über meine Wange fahre. Bist ja richtig romantisch! Schüchtern halte ich mir meine Hände vor mein Gesicht, da ich mich so sehr schäme. Da sieht man, wie neu das Ganze noch für mich ist. Langsam nimmt mir Can lächelnd meine Hände von meinem Gesicht runter. "Nicht schüchtern werden." Verlegen zucke ich mit meinen Schultern und lasse mich von ihm küssen, was mich leicht kichern lässt. Gleichzeitig fühle ich mich so befreit und unbeschwert, da seine Lippen jedesmal so zart und vorsichtig mit mir umgehen. Seine großen Hände legen sich unter mein Top, wo er mit seinen Fingern über meine Haut streicht, was mir eine Gänsehaut verleiht. Langsam zieht er mich auf seinen Schoß und legt eine Hand auf meine Wange. Eine liebliche Geste, die ich nur allzu gerne genieße. Das Gute an Cans Auto ist, dass die Fenster hinten getönt sind und vor uns eine Mauer ist. Seine andere Hand fährt etwas tiefer, sodass sie auf meinen Kreuz liegt. Er arbeitet sich immer Stück für Stück vor, damit ich nicht komplett zurückschrecke und das schätze ich sehr.
Den Kuss unterbreche ich, beziehungsweise meine Nase, da ich niesen muss. "Unterdrück dein Niesen nicht. Das ist nicht gut." Von vorne holt er für mich eine Packung Taschentücher raus und gibt mir eins. "Eine Angewohnheit. Und außerdem ist eine ernsthafte Verletzung sehr unwahrscheinlich, also selten." Sein Mundwinkel zuckt. "Aber die Bakterien können dann nicht raus und drücken sich in die Schleimhäute oder in die Ohren." Ich zucke mit meinen Schultern. "Bis jetzt ist nichts passiert." Er seufzt und verdreht seine Augen. "Verdreh deine Augen nicht", äffe ich ihn nach und schaue verträumt in seine Augen, die exakt wie die eines Löwen sind. "Die Regel gilt nur für dich." Aus Prinzip verdrehe ich meine Augen. "Wieso magst du das nicht?", frage ich und fahre über seine Lippen, was ihn schmunzeln lässt. "Das zeigt mir, dass dir meine Art und Weise nicht gefällt und sie muss dir gefallen." Meine Augen verdrehen sich schon wieder, weswegen er mir auf den Schenkel haut. "Arschloch", murmele ich und mustere seine Augen. Ich beneide sie. Er hat so schön geschwungene, lange und dunkele Wimpern, die dafür sorgen, dass seine Augenfarbe umso intensiver zur Geltung kommt. Und diese grauen Sprenkel! "Du hast verdammt schöne Augen, Can. Gott segne dich." Ich küsse sein Auge und schmunzele, genau wie er. "Du nimmst das Sprichwort zu ernst?" Ich nicke. "Ich küsse dein Auge, ich küsse deine Leber. Vielleicht esse ich auch dein Auge?", gebe ich belustigt von mir. "Also ich esse ganz viele andere Sachen von dir." Dieses perverse blitzt in seinen Augen auf, weswegen ich meine Augen verdrehe. "Okay, hier?" Sofort ziehen sich seine Augenbrauen zusammen. "Du wolltest doch sowieso Autosex." Ich sehe ihn spitzbübisch an, während sein Gesichtsausdruck immer noch etwas konsterniert ist. "Das ist sowieso wieder eines deiner Schwätzereien." Er verschränkt die Arme vor seiner Brust und sieht mich angriffslustig an. "Ich bin voller Überraschungen", säusele ich. Natürlich schwätze ich nur, aber es wird mal wieder Zeit, Can zu verführen und zu verarschen. Seine Arme entknote ich und fahre unter sein T-Shirt, während ich schmunzele. "Beeindruckt mich nicht." Ich nicke. "War ja auch nicht der Höhepunkt." Ich zwinkere ihm zu und lege seine Arme hoch. "Hilf mir, deine Arme sind echt schwer." "Was willst du da versuchen?" Ich schmunzele dreckig. "Ich ziehe dich aus, was denn sonst?" Er hebt schmunzelnd seine Arme, woraufhin ich seinen wunderbaren Oberkörper vor meinen Augen habe. Wow und der gehört mir. Ich fahre mit meinen Nägeln über seine Brust, woraufhin eine Gänsehaut auf seiner Haut entsteht und schaue dann auf seine Brustwarzen. "Och, sind die süß!", quietsche ich und tippe auf seinen linken Nippel, weswegen Can mich entgeistert ansieht. "Du hast so süße Brustwarzen, Can. Sie sind zu anbeißen!" Er hält sich die Hände vor die Brust, damit ich nicht reinbeißen kann und sieht mich immer noch entrüstet an. "Dein Ernst?" Ich nicke. "Du hast schöne, symmetrische Nippel und in einer schönen Farbe. Das turnt mich an", gebe ich lachend von mir und entferne seine Hände. "Ach, und ich darf deine nicht sehen?" Ich nicke. "Deine Brustwarzen sind der Grund, warum ich mit dir zusammen bin." Can sieht mich vollkommen ernst an. "Vorsicht, Madame." Ich küsse ihn als Entschuldigung. "Damit ist bei dir nicht zu spaßen?" Er schüttelt seufzend seinen Kopf. "Ich weiß, dass es nur Spaß ist, aber... ich weiß nicht. Wenn es um dich und um unsere Beziehung geht, werde ich ganz ernst." Ich nicke verstehend. "Das ist faszinierend", nuschele ich. "Du bist einer, dem alles sonst egal ist. Ein Selbstverliebter, aber jetzt ist noch etwas da und damit kannst du nicht spaßen. Klar neckst du mich, aber du könntest jetzt nicht einfach aus Spaß sagen, dass du mich verlässt?" Er schüttelt seinen Kopf. "Wieso?", möchte ich wissen und fühle mich gleichzeitig geehrt. "Weil du meine große Liebe bist und ich so etwas einfach nicht sagen will. Es ist eine Art Blockade. Stell dir vor, ich sage es und dann passiert es auch, Gott bewahre!" Er küsst meine Stirn und legt sein Kinn auf meinen Kopf. "Und wenn du es sagst, dann nehme ich es auch ernst, egal wie absurd es ist, was aus deinem Mund kommt." Ich kenne immer mehr von Cans versteckter und sensibler Seite kennen. "Okay", flüstere ich, woraufhin eine Stille einkehrt, bis Cans Handy es durchbricht. "Ja?" Ich schließe meine Augen und fahre über seine Brust. "Es wurde nicht besser. Wir sind gerade auf dem Weg zu ihr, wegen ihrem Antiallergikum." Anscheinend fragt Malik oder Ramazan, wo wir sind. "Ja, wenn es ihr nicht besser geht, dann bleibe ich bei ihr." Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. "Nein. Ich will noch essen." Er schmunzelt. "Wir kommen wieder zurück, Madame hat noch hunger", lacht Can. "Ja, bis später." Er legt sein Handy wieder weg und sieht mich schmunzelnd an. Ich gebe ihm sein T-Shirt und helfe ihm rein, da sein linker Arm nicht ganz mitspielen will. Als er zittert, halte ich ihn ganz fest an mich gedrückt und küsse seine Hand. Es ist immer wieder schmerzhaft, ihn so zu sehen. "Deine Augen sind nicht mehr so gereizt. Sind sie zwar noch rot, aber das klären wir. Wir fahren zu dir, machen da wieder etwas rum und dann kommen wir wieder hier hin. Es sei denn, du willst zu Hause bleiben, wo wir noch mehr rummachen können." Ich verdrehe schmunzelnd meine Augen, woraufhin Can wieder an meiner Haarsträhne zieht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er von seinem Tremor ablenken will. "Das ist scheiße, wenn ich zu Hause bleibe. Meine Freundinnen kann ich nicht dort lassen." Er brummt nickend. "Egal, der Tag ist ja nicht weit fern." Ich ziehe fragend meine Augenbrauen zusammen.
"Erfährst du noch."
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