Kapitel 66
Can
Wie sooft sind Shana und ich zusammen; reden, lachen, küssen uns oder schauen uns einfach an. Heute erscheint sie mir wieder so unruhig, was mir gar nicht gefällt. "Was hast du?" Ich streiche ihr die Locke weg, in der das Gänseblümchen ist und fahre über ihre weiche Wange. "Cihan." Ich verkrampfe mich sofort. Ich hasse es, wenn sie an ihn denken muss. "Ich will unbedingt wissen, was er hat. Es ist bestimmt die koronare Herzerkrankung. Wird es zu einer Bypass-Operation kommen? Oder gar zur Transplantation?" Ich zucke lediglich mit meinen Schultern. "Can, bitte." Ich seufze. "Shana, das entscheidet der Kardiologe. Du kannst nichts machen." Sie zuckt mit ihren Lippen. "Ich geh hoch und frage nach." Sie will aufstehen, weswegen ich sie zurückziehe. "Was?", will sie mit zusammengezogenen Augenbrauen wissen. "Du warst oft genug dort, Shana. Es reicht." Ihre Augenbraue hebt sich mit einem arroganten Gesichtsausdruck, sowie immer, wenn sie dabei ist zu diskutieren. "Can, er ist mein Kindheitsfreund!", zischt sie nun, was mich wütend macht. "Dein Kindheitsfreund hat dich genötigt und einen Chat erstellt hat, mit dem man dir unterstellen kann, dass du Bikini-Bilder verschickt hast! Jetzt sag mir, was für ein guter Kindheitsfreund er doch ist!", schreie ich schon fast, da ich heute besonders reizbar bin. Wieso muss sie es auch die ganze Zeit im Hinterkopf haben? "Das interessiert dich einen Scheiß!" Wegen ihrer Sturheit, kocht mein Blut. "Shana, reiz mich nicht!" Sie zuckt provokant mit ihren Schultern. Wie sehr ich diese Seite an ihr hasse! "Was, wenn doch?" Ich setze mich aufrecht hin und versuche nicht auszurasten. Seit Tagen höre ich nur noch Cihan. "Versuch es erst gar nicht. Es ist eine Frage, eine Sache von nicht einmal fünf Minuten." Mit einem missbilligenden Blick steht sie auf und geht aus dem Zimmer, weswegen ich schnaube und versuche hier nichts kaputt zu machen. Ich will ihr hinterher rennen, beschließe es aber sein zu lassen. Es ist nur eine beschissene Frage. Eine verfickte Frage, die mich total aufregt. Dann hat er halt eine Herzkrankheit, soll Elif sich doch darum kümmern! Ich will ihr so wenig wie möglich verbieten, aber ich kann es einfach nicht tolerieren, dass sie zu meinem Feind geht, nur um zu wissen, wie es ihm geht. Über mir höre ich Getrampel und auch einen Schrei, weswegen ich aufstehe und zur Tür trenne. Ich springe schon fast die Treppen hoch und trete gegen die Tür, als ich Shana wieder schreien höre. "SHANA!" Ich ramme die Tür und trete mit voller Wucht gegen das Schloss. Mein Herz pocht vor Angst und Wut. Wenn ich diese beiden Bastarde in die Hände bekomme, dann wird auch Gott ihnen nicht Gnaden! Wieder ramme ich mit meiner Schulter die Tür, als Shana schreit und schaffe es dann die Tür einzutreten. Mein Herz gefriert, als ich Shana mit blutender Nase und ausgeleiertem T-Shirt auf dem Boden weinen sehe. Mein Blut kocht, meine Atmung nimmt rapide zu und mir geht nichts anderes durch den Kopf, als Elif und Cihan so kaputt zu schlagen, dass sie nicht mehr wissen, wie sie heißen. "DU KLEINER HURENSOHN!", brülle ich und boxe Cihan so feste ins Gesicht, dass meine eigenen Knöcheln schon schmerzen. Elif will mich angreifen, die ich mit einer einzigen Backpfeife außer Gefecht setze. Immer wieder schlage ich auf Cihan ein, bis sein Gesicht voller Blut ist. Ich will ihn töten! Ich muss ihn töten! Er und Elif haben meiner Shana wehgetan! Ich bringe die beiden um! Ich drehe mich zu Elif, welche sich wieder Shana widmen will und ziehe sie brutal an den Haaren zurück, woraufhin ihr Kopf gegen den Holztisch knallt. Shanas verletztes Gesicht und ihre Angst lassen mich innerlich brennen. Ich renne auf sie zu und schließe sie in meine Arme. Sie zittert und wimmert, was dazu führt, dass ich schlecht Luft bekomme. Ich sehe wieder zu Cihan, welcher sich kaum regt, genau sowie Elif. Anscheinend ist sie mit der Schläfe aufgeschlagen, die Schlampe. "Shana, alles ist gut." Sie schüttelt ihren Kopf. "Er hat mich angefasst, Can." Mein Körper bebt wieder. Dieser Hurensohn! "Sie haben mich geschlagen", wimmert sich und krallt sich an mir fest. Wenn Shana nicht so schwach wäre, würde ich wieder auf die beiden losgehen, doch ich kann mein Mädchen jetzt nicht alleine lassen. "Ich lasse nicht zu, dass sie dich noch einmal anfassen", knurre ich und versuche Shana nichts von meinem Zorn körperlich spüren zu lassen. Ihr kleines Gesicht nehme ich in meine Hand und wische mit einem Schmerz verzogenem Gesicht das Blut, welches schon leicht getrocknet ist von ihrer Nase weg. In meiner Brust brennt es. Ich will alles tun, um die beiden bestrafen zu können! Ich will beide noch weiter verprügeln! Mein Blick gilt zu den beiden Missgeburten, die auf einmal nicht mehr da sind. "Was zum?!", flüstere ich. "CAN!"
Ich zucke zusammen und versuche ruhig zu atmen. Mein Oberkörper ist verschwitzt. Es ist verdammt heißt im Raum. Schnell schaue ich mich um und realisiere, dass ich in meinem Zimmer bin. Es ist Samstag, 03:07 Uhr und ich bin hellwach. Was zum Teufel war das für ein verfickter Traum?! Ich greife sofort nach meinem Handy und hoffe, dass Shana abnimmt. Währenddessen versuche ich mein zittriges Atmen zu regulieren, was mir aber nicht gelingen will. "Komm schon, Shana!" Ich fahre mir durch mein nasses Haar und seufze erleichtert auf, als sie abnimmt.
"Ja?", nuschelt sie müde.
"Shana?" Meine Atmung hat sich nicht verbessert.
"Can, was ist passiert?" Ihre zarte Stimme hört sich jetzt viel wacher an.
"Shana, du musst heute bei mir bleiben", gebe ich hektisch von mir und setze mich an die Kante meines Bettes.
"Gott, Can, du bist vollkommen panisch. Ich versuche so schnell wie möglich zu kommen." Sofort stehe ich auf und raufe mir mein Haar.
"Ich komme dich abholen! Ich lasse dich niemals in dieser Dunkelheit herumlaufen." Ich will mir nicht vorstellen, was passieren könnte, wenn sie alleine herumlaufen würde.
"Can, du bist viel zu aufgebracht. Beruhige di-,"
"Shana, ich hole dich ab! Widersprich mir nur dieses eine Mal bitte nicht", presse ich hervor und wische mein Gesicht mit einem T-Shirt ab, welches ich dann in eine Ecke schmeiße.
"Okay, Can. Sag mir dann Bescheid, wenn du unten stehst."
"Ja. Ja, das mache ich. Bis gleich."
Ich kann nicht einmal richtig hören, dass sie sich verabschiedet und ziehe mir sofort eine Strickjacke und Short über, kralle mir meine Autoschlüssel und stecke meine Füße in irgendein Paar Schuhe, ohne sie richtig anzuziehen, bevor ich die Treppen runter rase und ins Auto steige. Mein Herz schlägt immer noch zu schnell und mir ist immer noch verdammt warm vom Traum. Dieser Traum muss etwas bedeuten! Nie wieder lasse ich Shana dahin! Ihr verletztes Gesicht werde ich nie wieder los. Meine Hände umschließen das Lenkrad fester, genau sowie mein Fuß, fester aufs Gas drückt. Ich muss sie sofort da wegholen! Mein Traum spielt sich immer und immer wieder ab und ich kann einfach nicht warten, bis ich sie da abgeholt habe. Gott, ich zittere am ganzen Körper, der sich etwas erleichtert, als ich vor dem Wohnkomplex ankomme. Ich rufe sofort Shana an und fordere von ihr, dass sie unten die Tür aufmachen soll. In dieser Dunkelheit werde ich sie ganz sicherlich nicht alleine herumirren lassen. Was, wenn Cihan dann rauskommt? Ich bringe ihn um! Ich renne die Treppen hoch, wo Shana schon vor der geschlossenen Tür steht und mich sorgenvoll ansieht. Ich ziehe sie sofort in meine Arme und drücke voller Angst zu. "Dir geht es gut", flüstere ich und fahre ihr über ihr weiches Haar. "Can, was ist passiert?" Beruhigend fährt sie mir mit ihren kleinen Händen meinen Rücken auf und ab und drückt mich fester an sich. "Du musst weg von hier." Ich ziehe sie die Treppen runter und drücke sie schon fast ins Auto, bevor ich schnell losfahre. Meine Hände umklammern das Lenkrad wieder fest und ich verfluche mich gerade selbst, dass ich nicht auf die Verkehrsregeln scheißen kann. "Can, du siehst gar nicht gut aus." Shana nimmt besorgt meine Hand und schmiegt sie sich an ihre Wange, was mich beruhigt. Ich muss mich beruhigen. Es geht ihr gut. Es war nur ein Traum, ein verfickter Traum. "Du wirst nicht mehr in die Wohnung gehen." Ich parke das Auto und umklammere sofort Shanas Taille, während ich die Tür aufschließe. Ich sollte Shana vorsichtshalber ein Taschenmesser oder einen Schlagring besorgen und Pfefferspray.
"Can, du machst mir Angst", kommt es beunruhigt von Shana, welche ich wieder in den Arm nehme und sie sogar in die Wohnung trage. Vorsichtig lasse ich sie auf dem Bett runter und schließe die Tür ab. "Dir geht es gut", seufze ich und ziehe diese Strickjacke endlich aus. Natürlich bin ich wieder vollgeschwitzt, wegen meiner Panik und zittere immer noch. "Verlass bloß nicht das Zimmer, okay?" Ich schalte meine kleine Lampe für sie an und sehe dann in ihr leicht panisches Gesicht. "Ja." Ich gehe schnell ins Bad und lasse kurz kaltes Wasser über meinen Körper laufen, bevor ich wieder ins Zimmer renne und wieder die Tür abschließe. Meine Arme umklammern direkt Shana. Ich brauche ihren süßen Duft, ich muss mich beruhigen. "Can, was ist bloß passiert? Wieso darf ich nicht in die Wohnung?" Ich versuche mich etwas zu beruhigen und kriege es auch dank Shanas Wärme hin. "Geh bitte nicht mehr zu Cihan", flüstere ich nervös und löse mich von ihr. Ihr Gesichtsausdruck ist fragend. "Du darfst da nicht hin, Shana", gebe ich schon verzweifelt von mir und raufe mir meine Haare, als mir wieder ihr verletztes Gesicht wieder in den Sinn kommt. Er hat mich angefasst, Can. Ich schließe voller Schmerzen meine Augen und fange an, ihre Arme zu küssen. Ich muss es tun, auch wenn es nur ein Traum war. Ich kann nicht ruhig bleiben. "Can, sag doch endlich, was los mit dir ist! Wer hat dir gedroht?" Ich streiche ihr zart mit meinen Daumen über ihr Gesicht und ziehe sie auf meinen Schoß. Ich bin immer noch beunruhigt. Mein Herz schlägt immer noch zu schnell. "Can, dein Herz rast ja." Ich nicke und lege uns hin. "Du darfst nicht gehen, Shana", murmele ich. "Ich gehe nicht, Can. Nur sag mir bitte endlich was los ist, sonst weine ich noch vor Angst." Ich schüttele sofort meinen Kopf. "Nicht weinen, bitte! Alles, bloß nicht weinen!" Ich kann es nicht sehen, wenn sie weint.
"Nun sag es mir doch." Sie fährt mir über meine Wange und legt ihre Stirn gegen meine, was mich beruhigt. "Ich-, ich habe zu schlimm geträumt", flüstere ich. "Wir haben uns gestritten, weil du wieder zu Cihan hochgehen wolltest und dann bist du hochgegangen, woraufhin ich dich schreien gehört habe. Ich habe dann gesehen, wie du mit blutender Nase und ausgeleiertem T-Shirt auf dem Boden lagst", knurre ich. "Ich habe zugeschlagen, beide habe ich geschlagen. Du hast gesagt, dass Cihan dich angefasst hätte. Ich habe die Kontrolle verloren." Ich versuche ruhig zu bleiben. Ich darf nicht ausrasten und wenn ich Cihan sehe, dann ist es nur noch Gott, der mich zurückhält. "Bitte geh nicht mehr hoch. Bitte, Shana, tu mir diesen Gefallen. Ich flehe dich an!" Gequält schaue ich sie an und sehe, wie sich wehmütig nickt. "Wenn es dich beruhig." Sie küsst mich und legt dann ihren Kopf in meine Halsbeuge. "Can, ich wusste nicht, dass deine Träume so schlimm sein können." Sie schlingt ihr Bein um mich und drückt sich stärker an mich. "Wenn du in meinem Albtraum bist, dann ist es immer schlimm. Wenn dir etwas zustößt, dann kann ich nicht ruhig sein. Ich kann es mir nicht verzeihen." Sie küsst meinen Nacken und zieht scharf die Luft ein. "Du bist total heiß, Can." Sie legt ihre Hand auf meine Stirn und reißt ihre Augen auf. "Das liegt am Adrenalin." Sie schüttelt ihren Kopf. "Can, du bist die ganze Zeit schon so warm. Ich dachte auch, dass es an der Angst liegt, aber du glühst ja richtig." Sie legt ihre Hand auf meine Brust und sieht mich wieder voller Sorge an. "Dein Herzschlag hat sich auf beruhigt. Dein ganzer Körper ist warm und du schwitzt auch." Sie fährt besorgt über meine Brust und beißt sich auf die Unterlippe. "Das alles nur wegen mir?" Ich schüttele sofort meinen Kopf. "Nein, Shana." Danach stehe ich auf und öffne das Fenster. Es ist wirklich verdammt warm hier. "Leg dich hin, Can. Du hast Fieber." Fürsorglich fährt sie mir über meine Stirn und seufzt. "Ich gehe nicht mehr zu ihm, versprochen. Ich hole dir eine Wasserflasche." Ich lasse sie gehen und fahre mir über mein Gesicht. Meinem Mädchen geht es gut und das ist alles, was zählt. Ich hätte kein Auge zudrücken können, wenn Shana den Anruf nicht angenommen hätte. Gott, ich hätte die schlimmsten Paranoia. Mit einer Wasserflasche und zwei Handtüchern kommt Shana wieder ins Zimmer, gibt mir die Flasche und wirft die Decke zur Seite, bevor sie meine Beine anwinkelt und die nassen Handtücher um meine Waden wickelt. "Tut mir leid, Can." Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Sie soll sich nicht entschuldigen! Es ist nur Fieber, mehr nicht! "Komm her." Ich ziehe sie an mich und küsse ihre Stirn. "Willst du etwas essen? Soll ich Suppe machen?" Ich schüttele meinen Kopf. "Trink wenigstens etwas, Can." Sie hält mir die Flasche hin, die ich nur zu gerne annehme. "Ich wusste nicht, dass deine Verlustangst so stark ist." Ich nicke. "Sie war immer stark, aber seitdem ich dich kenne, ist sie stärker geworden." Etwas gekränkt sieht sie zur Seite. "Nicht böse nehmen", murmele ich und ziehe wieder ihren süßlichen Duft ein. "Ich liebe dich einfach zu sehr und deswegen ist es so. Ich kann dich nicht alleine lassen, nach dieser Sache, Shana. Ich will dich sooft es geht bei mir haben." Sie nickt. "Das lässt sich arrangieren. Ich werde einfach sagen, dass ich mit einigen Kommilitonin in einer ihrer Wohnungen übernachte, da wir so viel lernen müssen. Damit es glaubwürdig rüberkommt, lasse ich mich von einem der beiden Fahren und dein Auto steht irgendwo in der Nähe." Ihre Kreativität ist wunderbar. Ich liebe es an ihr! "Perfekt." Ich strecke meine Beine wieder aus und küsse Shanas Hand. Sie war bereit mitten in der Nacht alleine zu mir zu kommen, nur weil es mir schlecht geht. Früher war es auch so. An dem Abend, als ich den Unfall gebaut habe. Sie war da. Sie war die Erste. Sie war schon damals mein Engel. "Kannst du schlafen?", murmelt sie und gähnt. "Ja, du bist bei mir." Da Shana zittert lege ich die Decke auf sie und küsse noch einmal ihre Stirn.
"Can?", flüstert mir Shana zu und weckt mich somit aus meinem traumlosen Schlaf. Langsam öffne ich meine Augen und sehe Shana mit einem Tablett vor meinem Bett knien. "Magst du etwas essen?", fragt sie unsicher und zeigt mit ihren Augen auf die Suppe. "Suppe geht immer?" Ich schmunzele müde und setze mich langsam auf, woraufhin sie mir das Tablett auf den Schoß legt und die Handtücher ins Bad bringt. "Sag mir Bescheid, wenn du nicht mehr möchtest", sagt Shana murmelnd und legt sich wieder ins Bett. "Wie viel Uhr ist es überhaupt?" Ich höre weder Malik noch Ramazan. "Kurz vor neun", murmelt sie. "Du musstest das doch nicht tun, Shana. Hast du wenigstens etwas gegessen?" Sie bestätigt es. Ich weiß doch, dass Shana eine Langschläferin ist. Sie hätte es nicht machen müssen, sie macht schon genug für mich. "Falls du etwas möchtest, lass es mich wissen." Ich schüttele den Kopf, sage es ihr aber nicht, damit Shana weiter schlafen kann und nicht anfängt zu diskutieren. Okay, die Suppe lässt mich besser fühlen und lenkt mich etwas von meiner beschissenen Lage ab, doch das hält nicht lange an. Ich bringe das Tablett in die Küche und hole eine neue Wasserflasche, trinke die gefühlte Hälfte aus und kuschele mich dann an Shana. "Brauchst du noch etwas?" Ich brumme. "Schlaf lieber." Sie nickt. "Hat es dir geschmeckt oder soll ich dir etwas anderes machen?" Müde ziehe ich an ihre Haarsträhne, was sie kichern lässt. Herrgott, ich liebe ihr Kichern! "Ist dein Fieber immer noch so stark, wie gestern?" Sie legt ihren Handrücken gegen meine Stirn und brummt dann unzufrieden. "Kuschel dich nicht an mich, sonst wird dir noch wärmer." Ich verneine es sofort und ziehe sie demonstrativ näher an mich. Die Decke lege ich auf Shana, sodass nur noch meine Boxershort mich bedeckt. Die Hitze ist mir gerade egal. Sie dreht sich mit geschlossenen Augen zu mir und fährt mir über meine Brust, was Stunden lang so gehen könnte. Jede einzelne Berührung genieße ich so stark, so als ob ich abhängig davon wäre. "Ich hätte niemals gedacht, dass... dass ich deine Gedanken so beeinflussen kann", murmelt sie und streicht verträumt über meine Brust. Das war schon immer so, Shana. Sie werden mich niemals verlassen. Es wurde von Mal zu Mal einfach intensiver. Mit einem Lächeln streiche ich ihr über ihre Wange und sehe ihr beim Strecken zu, was für mich eher wie ein Reckeln aussieht. "Bist du nicht müde?", murmelnd sie gähnend, was mich ebenfalls gähnen lässt. "Etwas." Sie nickt und küsst meine Brust, bevor sie ihr Gesicht dort anschmiegt. "Sag, wenn es dich stört", murmelt sie, was dazu führt, dass meine Augen sich verdrehen. Ich fahre mit meiner Hand über ihr Haar und fange an mit ihnen zu spielen. Ich will so wenig schlafen, wie nur möglich, damit ich Shana länger in meinen Armen halten kann. Kaum zu glauben, wie ich einmal war. Ich hätte die Weiber nicht einmal mehr angefasst, nachdem ich das bekommen habe, was ich wollte. Du wolltest dasselbe sogar bei Shana machen. Ich verdrehe meine Augen. Ich wusste ja nicht, wie sie ist. Ich dachte, sie wäre wie alle anderen, nur mit einem großen Mundwerk. Na ja, das Mädchen, das mir in die Eier getreten hat und meine Feindin war, ist jetzt meine Freundin, mit der ich mir sogar das Heiraten vorstellen kann. Von mir aus auch jetzt. Sie ist ja jetzt schon meine Frau, nur fehlen einige Erledigungen. Ich schaue kurz zu Shana runter und sehe, dass sie schon am Schlafen ist. Wie niedlich sie einfach dabei aussieht. Sie sieht einfach bei allem zum Anbeißen aus, ist ihr das überhaupt bewusst? Ich greife nach meinem Handy und rufe Celal an.
"Was ist los, Bruder?"
"Du kennst doch Cihan, nicht wahr?"
"Ja, klar. Was hat er gemacht?"
"Nichts. Behaltet ihn und seine Freundin nur im Auge. Nichts zuschlagen und auch keine Pöbelei."
"Okay. Sollen wir auch auf deine Freundin aufpassen?"
"Sie ist meine Verlobte und nein, darum kümmere ich mich schon."
"Alles klar, Bruder."
"Danke."
Sie hat ja bald Geburtstag. Ich hoffe, sie bringt mich nicht um, denn ich weiß, dass sie ausrasten wird. Zwar bin ich der Meinung, dass es nichts großes ist, aber für Shana ist alles, was man ihr schenkt zu groß und viel zu teuer, selbst wenn es nur ein Blatt ist. Unter meinem Kopfkissen hole ich meine Kette hervor und schraube sie auf. Den Inhalt hole ich raus, doch als Shana sich bewegt, packe ich es wieder weg und sehe zu ihr. Scheiße, mein Herz schlägt schon viel schneller, weil Shana fast gesehen hat, was der Inhalt ist. "Du bist total warm, Can. Habt ihr keine Medikamente da?", murmelt sie. "Doch." Sie steht auf und schlägt meine Hand weg, als ich sie zurückziehen will. "Trink dein Wasser!", herrscht sie mich müde an und klappert den Kühlschrank ab, bis sie mit einem müden, aber zufriedenen Lächeln zurückkommt. "Das hätte ich auch tun können, Shana." Sie tastet meine Stirn ab und sieht mich ungläubig an. "Ich könnte wetten, dass ich jetzt stärker, als du bin. Los, trink!" Sie drückt mir meine Flasche in die Hand und nötigt mich mehr zu trinken, als ich eigentlich will. "Gut, jetzt nimmst du das." Sie hält mir einen Löffel hin, den ich schmunzelnd entgegennehme. "Nein, Mund auf!" Amüsiert hebe ich meine Augenbraue und öffne schmunzelnd den Mund. "Na geht doch." Zufrieden bringt sie den Löffel und den Saft zurück in die Küche und legt sich dann wieder hin. "Du siehst irgendwie nicht so krank aus, wie du eigentlich bist." Sie fährt über meinen Arm und zieht argwöhnisch die Augenbrauen zusammen. "Das liegt an dir." Ihre Augenbraue hebt sich. "Ach, bin ich deine Medizin?", fragt Shana grinsend, was mich ebenfalls grinsen lässt. "Ja." Ich zucke mit meinen Schultern. Ich kann es mir sonst nicht erklären, warum ich diese nervende Hitze so gut wegstecken kann. Nebenan öffnet sich die Tür, woraufhin ich Ramazan reden höre. "Wer hat Suppe gemacht?" Er tritt mit Habib in seiner Hand in mein Zimmer und sieht uns überrascht an. "Hallöle, meine Lieben." Shana winkt ihm lächelnd zu. "Gestern warst du aber nicht hier?" Shana spitzt ihre süßen Lippen. "Es war sehr... spontan." Ramazan nickt und lässt Habib runter, bevor er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen ansieht. "Du siehst voll hässlich aus." Sofort verdrehe ich meine Augen. "Er hat Fieber", antwortet Shana lachend für mich und fährt mir über meine Stirn. Ramazan zieht erschrocken die Luft ein und springt aufs Bett. "Meinem Baby geht es nicht gut?!" Ich drehe mein Gesicht zur Seite. "Ramazan, du riechst nach dem Tod aus dem Mund." Shana fängt an zu lachen und wischt sich ihre Tränen weg. "Das ist gesund!", zischt Ramazan und fährt über meine Brust, weswegen ich mich schüttele. "Lass mich etwas für dich tun", schnurrt er und geht weiter nach unten, bis er den Bund meiner Boxershort greifen will und ich deswegen seine Hände festhalte. "Ramazan", warne ich und schüttele bei seinem perversen Blick den Kopf. "Ich mache dann mal das Frühstück", haucht er mit Absicht und rollt sich aus dem Bett, bevor er die Tür schließt. "Herrlicher Junge. Ich frage mich, wie wohl seine Kinder werden", gibt Shana belustigt von ihm. "Ich hoffe, dass sie nur seine guten Noten kriegen", seufze ich schmunzelnd. "Wohin?", frage ich, als Shana wieder aufsteht. "Ich helfe Ramazan und du bleibst schön im Bett liegen, ja?" Ich nicke, da ich sowieso zu müde für eine Diskussion bin. Stattdessen denke ich liebe an Dinge, die vielleicht in Zukunft passieren werden.
Dass Shana meine Frau wird, steht auf jeden Fall fest.
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Wieso machen manche aus einer Korrektur - die nicht einmal stimmt -, ein Battle? Junge, wenn ich eurer "Korrektur" widerspreche, DANN HAT DAS AUCH EINEN GRUND: EURE KORREKTUR STIMMT NICHT ODER SIE STIMMT NUR ZUR HÄLFTE! Vor allem ist das bei den ersten Kapiteln von Arroganz - wenn überhaupt - der Fall. Das hat nichts mit: ich kann nicht einstecken zutun, denn ich bitte ja darum, wenn es auch der Fall ist. Diese Menschen sind einfach nur zu dumm. Geht mal die Arschhaare eures Deutschlehrers oder Deutschlehrerin rauchen oder den Duden fressen.
-Helo
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