Kapitel 12

Mittwoch, 23. März

Übermüdet setze ich mich im Anatomie Seminarraum hin und schließe seufzend die Augen. Diese ganzen Wörter, Muskeln und Sehnen haben so viel Platz eingenommen, dass ich das Gefühl habe, dass mein Kopf gleich explodiert und wenn nicht, dann implodiert er - wenn es noch nicht passiert ist. Demotiviert lege ich meine Materialien auf den Tisch und trinke einen kräftigen Schluck, bevor ich einen Butterkeks verspeise. Meine Ernährung besteht, neben dem Essen zu Hause - ohne das ich möglicherweise verhungern würde - aus Butterkeksen und Mineralwasser, zudem muss ich noch Vitamin B Tabletten nehmen, wie herrlich das Leben als Medizinerin doch ist. Mir ist leicht übel, doch ich kann mir nicht erlauben zu fehlen - ich will es einfach nicht. Mit dem Professor kommt leider Gottes Can rein, der mich kurz kritisch beäugt und sich neben mir hinsetzt. Der Geruch seines Kaffees steigt mir in meine Nase und ich versuche es so gut es geht zu ignorieren. Ich muss mit mir selber kämpfen, nicht einzuschlafen oder sonst was. Die ganze Woche habe ich durchgelernt, da bald die ganzen Prüfungen anstehen; Wiederholungstestat in der Embryologie, die Anatomieklausur wurde Gott sei Dank um einen Tag verschoben, dann kommt noch das allgemeine Histo- und Zystologietestat und gleich schreibe ich noch eine Wiederholungsklausur in Chemie, obwohl ich seit dem zweiten Semesteranfang keine Vorlesungen mehr in Chemie habe, ist das nicht herrlich? Noch einige Wochen, dann kommen die Vorlesungsfreien Tage, dann kann ich ausschlafen und entspannen. Meine Augen verdrehen sich leicht, wegen meines Schlafmangels und ich wünsche mir nichts sehnlicheres, als einen vollbepackten Dönerteller. Lustlos schreibe ich die ganzen Informationen ab und schließe kurz meine Augen. Es fühlt sich so gut an, die Augen zu schließen, doch leider fühlt es sich nicht gut an, wenn man deswegen möglicherweise Informationen nicht abschreiben kann, also setze ich mich gerade hin und blinzele etwas, was mich nur für einige Sekunden wachhält. Ich seufze und fahre mir durch meine Haare. Ein Gähnen kann ich mir nicht verkneifen, deswegen halte ich mir meine Hand vor den Mund und fühle mich wenigstens jetzt etwas wacher. Ich danke einfach Gott, dass ich in der zweiten Seminargruppe bin und heute nicht bis 20:00 Uhr hier bleiben muss, sonst wäre ich wirklich gestorben. Ich habe Hunger und mein Mund schmerzt leicht, da meine Weisheitszähne gezogen werden müssen. Mein Termin ist an einem Vorlesungsfreien Freitag, nun muss ich jemanden finden, der mich begleitet, denn Ranja und Saliha haben kein Frei und Autofahren kann ich schlecht, wenn ich betäubt bin. Ich kann eigentlich nur Can fragen, aber ich will ihn nicht fragen, da wir uns wieder gestritten haben und ich will nicht den ersten Schritt machen, pff! "Musculus flexor carpi radialis, Musculus Brachioradialis, Musculus flexor digitorum superficialis." Ich schnalze genervt mit meiner Zunge und streiche das letzte Wort durch, da ich es falsch geschrieben habe. Ich will schlafen. Ich will zu gerne in meinem Bett liegen und schlafen. Kein ständiges lernen, nichts Auswendiglernen, nur schlafen. Wie schafft Can es immer so ausgeschlafen auszusehen? Ich glaube, wenn ich ein Auto hätte, würde ich höchstwahrscheinlich während des Fahrens einschlafen. Nachdem ich die weiteren Informationen abgeschrieben habe, schiele ich zu Can, der mit seinem schwarzen Pullover mehr als nur gut aussieht. Da es eng an seinem Körper liegt, sieht sein Körper wirklich zum anbeißen aus. Can bemerkt wohl meine Blicke, doch das interessiert mich kein bisschen. Seufzend schließe ich meine Augen und widme mich wieder meinen Notizen.

Zwei Stunden Anatomie und die dreistündige Chemieklausur habe ich hinter mir und lasse mich seufzend in der Bibliothek fallen. Ich könnte eigentlich etwas in der Mensa essen gehen, aber ich habe keine Lust und ich kriege bald meine Tage, was sehr ungünstig ist. Ich lege meinen Kopf in meine verschränkten Arme und seufze. Ich habe keine Lust mehr. Der Stuhl gegenüber von mir wird belegt und außerdem wird irgendetwas auf den Tisch gelegt. Langsam hebe ich meinen Kopf an und öffne die Augen. Ich blinzele einige Male und sehe, dass Can bei mir sitzt und mir etwas zu essen geholt hat. Er schiebt die McDonald's Tüte zu mir. "Iss." Ich ziehe verdutzt meine Augenbrauen zusammen. "Ich habe meine Butterke-," "Ich verbrenne diese gottverdammten Butterkekse irgendwann und jetzt iss", befiehlt er mit seiner rauen und tiefen Stimme. Seine Stimme hat sich gravierend verändert und sein Adamsapfel ist noch viel deutlicher zu erkennen, als früher. Langsam nehme ich die Tüte an mich und esse den Chickenburger, biete ihn davor aber Can an, der seine Augen zukneift. Verstehend nicke ich und esse langsam. "In der Tüte sind noch Pommes. Iss sie, bevor sie kalt werden." Ich hole die Tüte raus, woraufhin mein Kiefer wieder knackt, weswegen ich aufhöre zu kauen und mein Gelenk wieder hineindrücke. "Warst du beim Orthopäden?" Ich nicke. "Was meinte er?" "Mir müssen die Weisheitszähne gezogen werden." Can stellt seine Wasserflasche bei mir ab. "Wann?" Ich hole mir kurz eine Vitamintablette raus, weswegen Can fragend guckt. "Am 15.4. Ein Freitag." Ich öffne Cans Flasche und lege meinen Kopf in den Nacken, da ich die Tablette sonst nicht schlucken kann. "Was war das für eine Tablette?", möchte Can wissen. "Eine Vitamintablette." Zornig schließt er seine Augen. "Wegen dem ganzen Lernen?", presst er hervor, weswegen ich schuldig den Burger weiter esse. "Iss die Pommes mit!", zischt er, was ich dann auch tue. Er fährt sich durch seine nach hinten gestylten, schwarzen Haare und seufzt. "Du schadest dir selber damit." Ich zucke unschuldig mit meinen Schultern und esse den Burger zu Ende. "Iss den zweiten Burger auch." Ich ziehe überrascht meine Augenbrauen zusammen und ziehe den zweiten Chickenburger hervor, den ich wieder Can erst anbiete. Er nimmt den Burger, entfernt die Schutztüte, nimmt wieder meine Hand, wo er den Burger hineinlegt und führt ihn zu meinem Mund. "Solltest du nicht bei Aleyna sein?", frage ich und schaue in seine Augen. "Wieso sollte ich?" Ich zucke mit meinen Schultern. "Wieso nicht? Sie ist doch dein Spielzeug und da sie ebenfalls in Hamburg ist, kannst du jetzt wieder deinen Spaß haben", erzähle ich und werde wieder fuchsig deswegen. Er hat die ganze Pause mit ihr verbracht, Arschloch. "Soll ich dir mal erzählen, was ich an dem Tag gemacht habe, als sie mich umarmt hat?" Er lehnt sich nach vorne, während ich gespannt den Burger esse. "Ich habe sie abgewimmelt und habe dich gesucht." Meine Augenbrauen heben sich leicht. "Ouh." Was eine Ignorantin du doch bist, Shana. "Ja, ouh", gibt Can etwas abschätzig wieder und schaut mich abwartend an. Ich winde mich etwas, lasse mich aber nicht einschüchtern. Er tippt auf meine Stirn. "Das nächste mal versprühen wir nicht unsere Ignoranz herum und fragen einfach, statt zu stur und stolz zu sein", lehrt er mich, während ich murrend die Fritten esse. "Ich begleite dich dann zum Arzt." Ich schaue ihn an. "Du kannst ja schlecht betäubt alleine nach Hause." Ich nicke. "Danke, Can", murmele ich beschämt und packe den Müll zusammen. Und da haben wir wieder diesen Frieden. Wir reden wieder miteinander, obwohl wir uns vor einigen Tage noch gestritten haben und das wird sich niemals ändern, wirklich niemals.

Ich rutsche etwas auf meinem Stuhl herum, während Can mich kritisch mustert. "Wann bist du schlafen gegangen?", will Can wissen, der seinen Unterkiefer mahlt. "Vielleicht so um... 02:47 Uhr?", nuschele ich, was dazu führt, dass Can entsetzt die Augenbrauen zusammenzieht. "Ja, wir haben doch heute diese Chemieklausur geschrieben!", verteidige ich mich und fahre mir durch meine Haare. "Dafür musste man nicht so viel lernen, dass man bis nach Mitternacht ackern musste!", fährt Can mich an. "Ich bin den Stoff öfters durchgegangen", murmele ich und ziehe meine Schultern an. "Oh Gott, Shana", seufzt Can und fährt sich über sein Gesicht. "Ich wollte sowieso heute Pause machen", lüge ich. Ich muss für die Testate am 31.3 lernen. "Ach ja? Was willst du heute denn machen?", fragt Can mich leicht skeptisch. "In die Stadt." Ich zucke mit meinen Schultern. "Mit wem?" Wieder zucke ich mit meinen Schultern. "Alleine." Er verdreht seine Augen. "Du bist eine verdammt schlechte Lügnerin, Shana." Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange. "Ich komme mit dir." Entrüstet schaue ich ihn an. "Schau nicht so. Du musst auch mal an die frische Luft und außerdem muss ich sowieso einiges kaufen." Ich schürze meine Lippen. "Und morgen lernen wir dann gemeinsam." "Ich kann auch alleine lernen", gebe ich kleinlaut von mir. "Ja, aber unmenschlich und ungesund." Beleidigt schaue ich ihn an, während er nur schmunzelt.

"Halte noch kurz vorm Lidl an", sage ich Can, der dann auf dem Parkplatz parkt und im Auto bleibt. Ich flitze schnell rein und hole Käse, da unserer leer geworden ist. Oh Angebot. Ich nehme zwei mit und stelle dann verdutzt fest, dass es nicht ein Cent, sondern jeweils ein Euro kostet. Hattest du ernsthaft Hoffnungen, dass Lidl Käse für einen Cent verkauft, du Dumme? Ich gebe der Verkäuferin die zwei Euro und muss schmunzeln. Auf dem Zettel war nur eine Eins, ein Bindestrich und ein Punkt und kein Eurozeichen, da habe ich einfach gedacht, dass es für Cent steht. Na ja, das ist mir öfters passiert, kein Weltuntergang. Ich lächele kopfschüttelnd und setze mich wieder auf den Beifahrersitz. "Was ist passiert?", fragt Can, der sofort losfährt. "Ich dachte, der Käse kostet jeweils einen Cent und nicht einen Euro", gestehe ich und höre Can danach kehlig lachen. "Ach, Shana", seufzt er und schaut kurz zu mir, bevor er dann an unserer Tür hält. "Soll ich mit hochkommen?" Ich schüttele den Kopf. "Brauchst du nicht. Ich lege nur die Tasche ab und nehme dann Geld mit." Ich steige schnell aus dem Auto und nehme jeweils zwei Stufen, um schneller oben anzukommen, wo ich dann die Tür aufschließe und Ranja kichern höre. "Ranja, ich war so dumm", rufe ich und ziehe meine Schuhe aus. "Ich dachte ernsthaft, dass der Käse auf einen Cent reduziert wurde, aber es war dann doch nur-," Ich höre abrupt auf zu reden, als ich meinen Blick beim laufen anhebe. "Nein", gebe ich trocken von mir und schüttele leicht den Kopf. "Shana", sagt Ranja und lächelt gequält. Ich laufe langsam auf sie und Ramazan zu, die alleine in der Küche sind und sich sehr nahe stehen. "Ach so ist das also?", keife ich und schaue finster zu Ramazan, der mich entschuldigend anschaut. "Ich habe Käse geholt", informiere ich die beiden und lege beide Packungen in den Kühlschrank. "Das ist toll", kommentiert Ranja und lächelt. "Ja, nicht wahr?" Ich lächele zynisch, genau wie ich rede und beäuge die beiden skeptisch. "Ich dachte, wir wären beste Freunde", sage ich ironisch zu Ramazan und lächele verschmitzt. "Bei Gott, ich wollte es dir sogar erzählen." Ich nicke und verkneife mir ein Schmunzeln. Langsam laufe ich aus der Küche raus. "Ich sage euch mal was: in dieser Wohnung wird nicht gevögelt!" Ich zeige auf die beiden. "Shana!", gibt Ranja indigniert von sich. Ich lege meine Tasche in meinem Zimmer ab und tue mir Geld in mein Portmonee, bevor ich mich dann parfümiere. Ich schaue Ranja und Ramazan ein letztes Mal vielsagend an, bevor ich dann zur Tür gehe, die dann aufgeschlossen wird. "Ich glaub, ich sehe nicht richtig", kommt es empört, aber auch belustigt von mir, als ich Saliha mit Malik sehe. "Seit wann?" Saliha wird rot und hält sich die Hände vor ihr Gesicht. "Oh mein Gott, zwei Paare in einer Wohnung. Ihr werdet euch weder befummeln, noch sonst was, solange ich hier lebe, verstanden?", teile ich den vieren mit, die alle mit einem Ja antworten. Wie paradox die Situation ist. "Wohin gehst du?", fragt Ranja mich. "In die Stadt", sage ich und ziehe mir andere Schuhe an. "Mit?", fragt Saliha zweideutig. Oh, Scheiße. "Mit Jeanette", lüge ich. "Jeanette?", hinterfragt Ranja. "Ja, Jeanette. Eine Freundin. Wir brauchen neue Kleidung", lüge ich weiter. Na ja, es ist ja nicht wirklich eine Lüge. Ich habe lediglich Cans Namen etwas umgestaltet. "Can geht heute auch in die Stadt." Ramazan schaut mich krankhaft grinsend an. Du bist am Arsch. "Aber ich gehe mit Jeanette und nicht mit Can", rette ich mich. "Wieso ist dann Cans Auto unten?" Fuck! Ich schaue Malik an, der mich vielsagend angrinst. "Malik, das musst du deinen Freund fragen." Ich stemme meine Hand auf meine Hüfte. "Er hat mir vorhin geschrieben, dass ihr in die Stadt geht." Er verkneift sich ein Lachen. Okay, ich bin total aufgeflogen und rot bin ich auch noch. Alle vier lachen leise oder versuchen es sich zu verkneifen. "Na und? Can und ich sind aber kein Paar, ihr vier schon!", sage ich und zeige auf alle vier, bevor ich aus der Wohnung sprinte. Na toll!

Ich setze mich mit zusammengepressten Lippen wieder hin und schaue schmunzelnd zu Can. "Wusstest du, dass Ranja etwas mit Ramazan und Saliha etwas mit Malik am laufen hat?" Er nickt. War ja klar. Diese Esel werden die Letzten sein, die von mir und meinem Zukünftigen erfahren werden. "Wann hast du es erfahren?", fragt er mich. "Gerade eben. Ich habe Ramazan und Ranja gemeinsam in der Küche erwischt und dann, als ich gehen wollte, sind Malik und Saliha reingekommen." Ich lache kurz. Diese Situation war gerade eben so amüsant. "Wissen deine Freundinnen Bescheid, dass du mit mir unterwegs bist?" Ich nicke Augen verdrehend. "Dank deinen Freunden schon." "Jeanette also?", neckt er mich. "Müsst ihr euch alles erzählen?", gebe ich mürrisch von mir, was Can leise lachen lässt. "Ja, Shana. Aber natürlich gibt es auch Sachen, die ich für mich behalte." Ich schaue zu ihm. "Zum Beispiel?" "Wenn du mit mir schlafen würdest, würde ich es keinem sagen." Er zwinkert mir zu, woraufhin er einen Schlag gegen den Oberarm kassiert. "Deine Streicheleinheiten kannst du dir für später aufbewahren." Ich schaue ihn böse an, während er schmunzelt. "Du hast total komische-," Ich wollte eigentlich Hoffnungen sagen, aber nach dem letzten Ereignis lasse ich es lieber sein. "Du hast total komische Ideen", rette ich mich dann schnell. "Das sind ganz normale Gedanken, Shana, wie du sie auch hast." Empört schaue ich zu Can, der schmunzelnd vor der Ampel hält. "Nein?" Er nickt. "Wie oft wurdest du rot, weil du mich angeschaut hast? Du hast dreckige Gedanken, schon in der Oberstufe hattest du sie. Weißt du noch, als ich dich gefragt habe, ob du einen speziellen Wunsch hättest und du danach rot geworden bist?" Ich schaue beschämt aus dem Fenster, während Can lacht. "Ich habe nicht daran gedacht, mit dir zu schlafen", zische ich. Ich wollte dich nur nackt sehen. "Würde ich jetzt auch sagen, wenn ich du wäre", kommt es belustigt von Can. "Du würdest das Gegenteil behaupten." Er nickt stolz. "Wieso sollte ich das Angebot ablehnen mit einem unglaublich attraktiven Medizinstudenten schlafen zu können?" Er schaut mich fragend an. "Weil du dich vielleicht für die eine bestimmte Person aufheben möchtest?", gebe ich leicht zynisch von mir, weswegen seine Augenbrauen hochgehen. "Die Ampel ist grün." Er fährt weiter und parkt dann im Parkhaus. "Wenn diese eine Person erst in fünf Jahren kommen würde, würdest du dann auch warten?" Ich nicke. "Wieso?", möchte Can wissen. "Wieso denn nicht? Was soll ich mit jemanden, der mich nur ausnutzt und mich nach einer Woche ersetzt, wenn ich jemanden haben kann, der wahrscheinlich bis an mein Lebensende bleibt?", erkläre ich ihm. "Selbst, wenn er erst in fünf Jahren erscheint?" "Und wenn es selbst zwanzig Jahre sind. Ich kann ja schlecht so tun, als ob ich verliebt wäre." Ich huste auffällig und mache damit auf seine früheren Spielchen aufmerksam. "Und wie würdest du es angehen?" Ich zucke mit meinen Schultern. Gute Frage. "Ich habe keine Ahnung", gestehe ich. "Du bist jemand, der in Sachen Beziehungen komplett unerfahren ist. Ich gehe dann mal davon aus, dass du schüchtern in die Beziehen gehen wirst." Da hat er recht. "Und du wärst der Romantiker schlechthin?" Er zuckt mit seinen Schultern. "Muss ja erst einmal passieren, dass meine Liebe kommt." Er schaut mich lächelnd an, was ich erwidere. Wann war ich zuletzt in der Stadt? Ich habe immer Saliha oder Ranja gesagt, dass sie mir etwas mitbringen sollen, da ich viel zu müde war oder noch lernen musste. Es fliegen jetzt schon wenige Pollen herum, aber auf sie reagieren tue ich nicht. Erst in eins, zwei Monaten, dann bin ich vollkommen am Arsch. Stell dir mal Can in einer richtigen Beziehung vor. Ich lache. "Was ist?" Ich schüttele den Kopf. "Ich kann mir dich in einer Beziehung gar nicht vorstellen, vor allem kann ich mir deine Freundin nicht vorstellen", gestehe ich und schaue kurz zu ihm hoch. "Das beruht auf Gegenseitigkeit." Meine rechte Augenbraue hebt sich. "Wie? Einfach einen hübschen Mann neben mich stellen und schon geht es." Er schnalzt mit seiner Zunge, was ich mag, da es so gut bei ihm aussieht. "Es kann nur eine Wand sein, denn die Wand kann nicht reden, also kann sie dir nicht widersprechen und sie muss dann auch nicht diskutieren mit dir." Ich schnaube verächtlich. "Bei dir muss es dann eine bewegliche Wand sein oder nein! Ein Stein wäre besser, denn den kannst du herumkommandieren und mit ihm machen, was du willst, ohne, dass er widerspricht oder diskutiert", feuere ich zurück und lache mit Can. "Aber es wäre langweilig, ohne Diskussionen und so", gebe ich dann von mir. "Ja, das Stimmt." "Ich weiß, ich habe ja immer recht." Er seufzt. "Nein, Shana." "Doch, Can. Gerade hast du mir sogar zugestimmt, verleugne es nicht." Ich schaue mit einem trotzigen Lächeln zu ihn. "Wer hat dir gesagt, dass es ungesund ist, wie du lebst und hat dir eine Art Kur aufgetischt, weil du selber weißt, dass diese Person recht hat?" Ich ziehe meine Schultern an. "Ich weiß nicht wovon du redest", säusele ich, woraufhin er schmunzelnd einen Arm um mich legt, was ich nicht abblocke. Ich mag Cans Berührungen.

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