Kapitel 116

Can

"Was ist passiert?" Ich schaue in Shanas aufgeregtes Gesicht. Sie schaut so süß aus!

"Na ja... meine Eltern wissen Bescheid." Was? Sie wissen Bescheid?

"Wie?" Ich setze mich auf und fahre mir durch mein Haar. Das ist sehr gut! Perfekt!

"Das ist doch wunderbar!" Ich strahle, während Shana sich geniert über die Wange fährt. Wir sind einen Schritt weitergekommen. Das ist wunderbar!

"Wieso bist du so bedrückt?", frage ich und halte mir den Kiefer. Freut sie sich denn nicht?

"Bin ich nicht. Ich muss nur darauf klarkommen. Ich habe einige Tränen verloren, weil ich so unsicher war. Meine Mutter wusste einfach Bescheid und ich dachte, dass etwas Schlimmes passieren könnte oder dass ich sofort heiraten müsste." Sie seufzt einmal tief. Ich finde es schade, dass wir nicht sofort heiraten können. Ich würde es direkt tun. Dann wäre sie überall meins.

"Sie akzeptieren es?" Shana nickt. Wunderbar, perfekt! Ich lächele zufrieden. Gott, ich fühle mich so stolz!

"Ihr seid morgen zum Essen eingeladen. Würdest du mir die Nummer deiner Mutter schicken?" Ich nicke. Ich werde das erste Mal bei Shana Zuhause sein. Ich freue mich so sehr! Wow, mein Bauch bebt sogar.

"Immer doch." Sofort schicke ich ihr die Nummer, die sie ihrer Mutter weiterschickt. Ich kann es kaum abwarten!

"Mein Bruder erinnert sich an den Tag, an dem du mich am Strand versteckt hast", flüstert sie.

"Meinst du deinem Geburtstag?" Sie nickt. Ist sie dadurch in Schwierigkeiten geraten?

"Aber das hat sich erledigt, hoffentlich", murmelt sie zum Schluss, bevor sie anfängt zu lächeln. Ich verstehe nicht, wieso Shana so selten auf Fotos lächelt. Sie meint, dass sie nicht lächeln kann, da es gekünstelt aussieht und ist, aber sie sieht wunderschön aus, wenn sie lächelt. Ich muss mitlächeln.

"Wieso lächelst du?"

"Weiß ich nicht. Vielleicht, weil ihr morgen zu uns kommt und es somit ganz, ganz, ganz offiziell ist?" Sie kichert. Herrgott, ist mein Mädchen süß!

"Ziehst du ein Kleid an?" Augenverdrehend nickt sie.

"Du kommst in einem weißen Hemd und in einer schwarzen Hose."

"Aber ich habe keine eingepackt."

"Wie? Wieso hast du keine schwarze Hose eingepackt? Dann kaufst du dir eine." Wenn sie es sagt, habe ich keine andere Wahl. Die schwarze ist kaputtgegangen.

"Alles, was du willst, Prinzessin." Sie grinst.

"Ja, das gefällt dir, nicht wahr? Alles tun, was du möchtest und dich wie eine Prinzessin behandeln." Sie nickt. Ach, Shana, mein Rollmops.

"Anders habe ich es nicht verdient." Mein selbstverliebter Rollmops.

"Wirklich?", gebe ich spöttisch von mir.

"Ja, du fickender Ficker. Die perfekte Alliteration, neben den anderen Alliterationen, die ich für dich habe." Ich will nicht wissen, was sie noch so alles in Gedanken hat.

"Ich bin kein fickender Ficker", schmolle ich.

"Ich war einer", korrigiere ich sie.

"Ein Ficker bleibt ein Ficker, ob er noch fickt oder nicht."

"Welch unartigen Töne Ihr Mund doch verlässt. Was er wohl alles in sich aufnehmen kann?" Ich grinse und habe eine neue Vorlage fürs Runterholen.

"Ich habe drei Minibananen hineinbekommen." Super, Shana! Mach mir eine Latte, ohne, dass du es mitbekommst!

"Wann das?", seufze ich. Manchmal spielt dieses Mädchen verrückt.

"Da war ich noch fünfzehn. Jetzt passen bestimmt vier Minibananen rein." Sie grinst pervers.

"Also passt meiner problemlos rein?" Sie nickt. Hätte sie etwas typisch Shana-mäßiges gesagt, hätte sie meine Hoffnungen zerstört, und so hätte ich keine wachsende Latte, da meine Gedanken bei Shana verrücktspielen.

"Kriegst du einen Steifen?", flüstert sie.

"Ich glaube schon, ich weiß es noch nicht ganz." Shana verliert ihr Grinsen nicht. Wie sehr ich ihr dieses Grinsen weg ficken würde. Sie legt sich hin, wobei ihre Brüste zusammengedrückt werden. Entweder macht es diese Hexe mit Absicht oder sie weiß es nicht.

"Und?" Wieso grinst sie so lasziv?

"Und?"

"Hast du deiner Mutter schon Bescheid gegeben?" Ach, das habe ich völlig vergessen.

"Mama! Komm mal her!", rufe ich. "Was ist?", ruft sie zurück. "Es geht um Shana!" Sofort höre ich ihre Latschen, die auf dem Boden widerhallen. "Was hast du gemacht?" Ich seufze. "Nichts, wir sind morgen bei ihren Eltern eingeladen." Sie grinst freudig. "Ich weiß. Die Mutter hat mich angerufen. Du gehst dich duschen und rasieren. Jetzt und morgen! Du ziehst ein Hemd an!" "Das hat Shana auch gesagt." Sofort lacht meine Mutter auf. "Meine Schwiegertochter hat Geschmack! Los, geh duschen!" Sie latscht aus dem Zimmer, woraufhin Shana vor sich hin lacht.

"Du musst dich duschen und rasieren, Shana. Ich will Kontrolle machen." Sie verdreht ihre Augen.

"Du kannst mich mal, Can." Oh, wie gerne ich es tun würde, Shana. Ich schließe für einen Moment die Augen und habe die stöhnende Shana vor mir, unter mir, über mir, ich unten bei ihr, herrlich.

"Gerne", raune ich. Am liebsten hier und jetzt. Ich will sie zu gerne ficken.

"Darf ich dich ficken?" Empört zieht sie die Luft ein.

"Zum Glück habe ich die Ohrhörer drin." Ich schmunzele.

"Ohrhörer?" Sie nickt.

"Ja, das sind Ohrhörer. Kopfhörer trägt man auf dem Kopf, du Idiot."

"Ist es nicht verallgemeinert worden?" Shana zuckt mit ihren Schultern, was ihre Brüste so toll wackeln lässt. Ich kralle meine Hand in mein Kissen. Wie gerne ich ihre Brüste kneten will.

"Mir doch egal." Sie streckt mir ihre lange Zunge raus. Mit dieser Zunge könnte man so einiges machen. Egal was dieses Mädchen macht, ich muss sofort eine Latte kriegen.

"Freust du dich auf morgen? Ich will dein altes Zimmer sehen", sage ich. Vielleicht sind da noch einige Unterwäscheteile von ihr.

"Hier sieht es unverändert aus. Aber überall sind die Sachen meiner Schwester, also wirst du kein Glück beim Suchen haben." Schade, zu früh gefreut. Egal, ich habe ja immer noch ihren süßen rosa Slip. Ich glaube, sie hat es schon längst vergessen.

"Hast du zufälligerweise die Unterwäsche eingepackt, die ich dir zu Weihnachten geschenkt habe?" Ich lecke mir über meine Lippen und muss wieder an diesen heftigen Traum denken, indem ich gekommen bin. Diese Frau macht mich verrückt! Shana schaut verlegen zur Seite und fährt sich über ihre Wange. Sie hat sie dabei.

"Zieh sie morgen an", befehle ich und atme tief durch. Ich will den Anruf nicht beenden müssen, weil ich mir einen runterhole. Aber ich darf morgen ebenfalls keine Latte bekommen. Das kriege ich schon irgendwie hin - hoffentlich.

"Aber, was wenn ich morgen gar keine anziehen will?" Was zum? Seit wann ist sie so... so unanständig?! Okay, sie versucht mich zu verführen und das gelingt ihr!

"Ich hoffe, wir dürfen morgen alleine etwas spazieren gehen." Und dann befreie ich dich aus dem Kleid, welches du morgen anziehen sollst.

"Du ziehst morgen ein Kleid an." Sie nickt augenverdrehend. Sie verdreht zu oft ihre Augen.

"Ich habe keine andere Wahl oder meine Mutter bringt mich um." Ich hoffe sehr, dass ihr Kleid eng ist. Oh, ja, das wäre wunderbar. Ich stehe auf, nehme mir frische Sachen und laufe mit meinem Handy. Das Handy stelle auf das Waschbecken und ziehe mein T-Shirt aus. Shana grinst und kichert vor sich hin, als sie meine Brust sieht.

"Bereit für meinen Zaubertrick?"

"Oh nein, Can!" Ich ziehe mir rasch Jogginghose und Boxershort runter. Leider Gottes hat Shana schnell genug die Augen geschlossen.

"Du bist ekelig!"

"Du hast mehrere Leichen aufgeschnitten und kennst den Penis besser als tausend andere. Wer ist hier eklig?"

"Du, du zaubernder Exhibitionist!" Ich lache und nehme mein Handy mit unter die Dusche.

"Würdest du mich jetzt gerne einseifen wollen?", raune ich und grinse. Das Wasser schalte ich ein und fahre mir über meinen Oberkörper. Shanas Augen kleben an meinen Bewegungen. Wäre sie mit mir unter der Dusche, hätten wir ja viel Spaß haben können.

"Nein, das ist ekelig." Wie schlecht du lügen kannst, meine Hexe. Lächelnd verdrehe ich meine Augen und stelle mich unter den Duschkopf. Ich will, dass die Stunden im Flug vergehen und dass mein Hemd so glatt wie Glas wird. Ich bin aufgeregt!

"Rasier dich überall. Hast du Stoppel?" Ich schaue unter meine Arme.

"Winzige." Sie kneift ihre Augen zusammen.

"Weg!" Ich tue das, was sie mir sagt und rasiere mir noch meinen Oberkörper und mein Gesicht. Die Klingen sind neu und dementsprechend scharf ... ich kann ein anderes Mal darauf zugreifen.

"Besser?" Sie nickt. Wäre sie hier, hätte sie mir wieder meine Brust rasieren können.

"Wann gehst du duschen?", frage ich. Vielleicht geht sie jetzt sich duschen und versehentlich sehe ich ihre Brüste. Man weiß ja nie. Träume werden manchmal wahr.

"Morgen. Du wirst mich nicht im nackten Zustand sehen." Schade.

"Noch nicht." Belustigt verdreht sie ihre Augen.

"Wir sind jetzt einen Schritt weitergekommen." Ich grinse und schamponiere meine Haare. "Das ist wunderbar. Mein Bauch hat gebebt, Shana!" Ihre Augen leuchten. Wie schön mein Mädchen ist!

"Das ist süß. Morgen wird ein spannender Tag sein. Oh Gott, meine Brüder werden kommen und mein Cousin auch, aber nach dem Essen. Ich bin aufgeregt! Meine Eltern wissen Bescheid, oh Gott, das erleichtert mich. Es ist endlich vorbei mit der Geheimnistuerei - das hat sich gereimt!" Ich lache, wegen Shanas hysterischer Verrücktheit.

"Ich gehe mir morgen ein Kleid kaufen, wenn es zu dieser Jahreszeit ein schönes Kleid gibt."

"Und meine Unterwäsche. Irgendwann kaufe ich die ein Set mit Strapsen. Ja, das würde perfekt zu deinen wunderbaren Schenkeln passen." Ich schließe genüsslich die Augen und stelle mir Shana in einem schwarzen Dessous vor. Herrlich, dieser Anblick.

"Das kann ich mir auch selber kaufen."

"Würdest du es in Betracht ziehen?" Sie verdreht ihre Augen.

"Nicht jetzt." Wie sehr ich jetzt heiraten würde. Das würde mir so einiges vereinfachen. Jeden Tag Sex oder jede Stunde. Aber Shana ist faul, deswegen könnten Komplikationen auftreten.

"Ich kaufe sie dir, denn du machst es sowieso nicht." Sie lacht vor sich hin, was die Verifizierung ist.

"Wie lange willst du das Shampoo noch einwirken lassen?" Oh, das habe ich vollkommen vergessen. Schnell wasche ich mir das Shampoo aus den Haaren und klatsche mir eine neue Ladung drauf. Für den morgigen Tag mache ich von mir aus die ganze Head and Shoulders Flasche leer. Ich glaube, das werde ich auch tun.

"Ich muss morgen doch gut riechen." Sie lächelt verträumt. Ich könnte sie aufessen! Egal wie.

"Das tust du immer. Ob es eins deiner Parfüms ist oder dein Eigengeruch." Oh, Shana, du weißt gar nicht, wie zauberhaft du duftest. Dein süßer und manchmal fruchtiger Duft, den ich nicht ganz definieren kann, raubt mir alle Sinne und beruhigt mich zu gleich.

"Selbst wenn du schwitzt, riechst du gut." Ich lächele.

"Du bist ja richtig spendabel, was Komplimente angeht." Langsam zuckt sie mit ihren Schultern.

"Ich sage gerne das, was ich denke." Ich wasche mir das Shampoo aus den Haaren und nehme eine neue Ladung.

"Wie viel willst du dir in die Haare schmieren? Reicht doch." Shana schmunzelt.

"Vielleicht die ganze Flasche?"

"Möchte jemand morgen makellos bei mir Zuhause erscheinen?" Meine Miene verhärtet sich. Makellos. Ich senke den Blick und wasche mir das Shampoo aus den Haaren. Makellos, ohne Störungen.

"Can?" Ich schüttele den Kopf und ziehe meine Augenbrauen zusammen.

"Can, was ist los?" Ich greife nach dem Duschschwamm, kleckse Duschgel drauf und reibe damit aggressiv über meinen linken Arm. Makellos. Scharf ziehe ich die Luft ein und reibe so lange, bis mein Arm rot ist.

"Can, hör auf!" Ich lasse den Schwamm fallen. Mir ist nicht aufgefallen, wie schnell ich atme. Makellos. Ich verabscheue das Wort! Ich war es einmal. Shana sagt, dass ich perfekt bin, aber weder mein Rücken, noch mein linker Arm gehen wirklich einwandfrei. Selbst meine Augenbraue bewegt sich nicht richtig mit.

"Was ist los mit dir?" Ich schüttele den Kopf und nehme mir wieder das Shampoo zur Hand. Mein linker Arm zittert. Er zittert immer, wenn ich wütend werde. Und mein Kopf dröhnt immer vor Wut! Ich beende schnell das Duschen und trockne ich mich ab, bevor ich mit frischen Sachen nach meinem Handy greife und ins Zimmer gehe. Shana sieht besorgt aus.

"Ich will über etwas anderes reden." Meine Stimme ist eisig, obwohl ich so gar nicht mit Shana reden möchte.

"Ouh, okay." Leicht bedrückt spitzt sie ihre Lippen. Ich mag dieses Wort nicht. Makellos ist ein Hasswort für mich. Ich mag generell nichts, was mich an meinen Unfall erinnert.

"Du weißt, dass du es mir immer erzählen kannst?" Ich nicke.

"Es gibt nichts, wofür du dich irgendwie schämen oder runtermachen musst, Can", fügt sie hinzu. So einfach ist es nicht. Diese Einschränkungen sind wirklich die einzigen Dinge, die mich stark stören.

"Ich werde mir ein Blümchenkleid holen, was hältst du davon?" Ich lächele leicht.

"Blümchen hören sich gut an." Sie grinst. Wie göttlich sie aussieht, wenn sie verspielt ist. Ich will sie jetzt am liebsten Küssen.

"Ich habe mir mal ein weißes Kleid mit roten Rosen gekauft. Wenn wir es schaffen in den nächsten Ferien mit den anderen irgendwohin zufliegen, dann nehme ich es mit und den passenden Jumpsuit, den du mir gekauft hast und das weiße Kleid von mir mit den Schnürungen." Das heißt, dass andere Jungs viel Haut von Shana sehen werden.

"Nein." Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen.

"Nein?", fragt sie entsetzt.

"Nein." Spöttisch lacht sie auf.

"Doch, Can."

"Nein."

"Ich werde nicht im Pullover herumlaufen!" Sie funkelt mich finster an.

"Das habe ich auch nicht behauptet. Du kannst in T-Shirt und Hose herumlaufen", entgegne ich.

"Ich will aber auch in Kleidern herumlaufen", widerspricht sie mir. Muss sie so stur sein?! Sie muss immer anfangen zu diskutieren.

"Du kannst lange Kleider anziehen."

"Ich will aber die Kleider anziehen, die ich zu Hause habe!"

"Die Antwort lautet Nein, Shana."

"Ich habe nicht gefragt, also gibt es keine Antwort deinerseits." Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen, woraufhin das Video einfriert. Shana ist auf eine andere App gegangen, doch sie kommt schnell wieder. Ihr Blick ist jedoch nach oben gerichtet, also schreibt sie Offline mit jemanden.

"Was ist los?" Sie antwortet nicht. Sie ist zu konzentriert, um zu schreiben.

"Shana?"

"Nichts", murrt sie plötzlich. Mit wem diskutiert sie?

"Wer regt dich auf?"

"Es ist nichts", murrt sie wieder und kneift kurz die Augen zusammen. Es ist auf jeden Fall etwas.

"Shana, hör auf zu lügen."

"Aykan-, ach, Can es-,"

"Aykan?", knurre ich. Was will der Wichser von ihr?!

"Was schreibt er dir?" Sie antwortet nicht, was mich reizt. Sie soll mir gefälligst antworten!

"Shana!"

"Nichts, Can! Nichts, mein Gott!" Mein Kiefer verkrampft sich. Was hat dieser Pisser ihr geschrieben?

"Wir reden morgen darüber." Sie schaut nicht in die Kamera. Sie wird mir nicht davonkommen, das soll Shana gewiss sein!

Der Anruf verläuft still. Shana schaut nach unten und ich mustere sie. Was hat dieser Bastard ihr geschrieben? Ich weiß, dass er auf Shana steht und ich weiß auch, dass er wütend war, als ich Shana auf dem Campus geküsst habe. Er kriegt sie nicht! Wieso steht Shana überhaupt mit ihm in Kontakt? Merkt sie nicht, dass er geil auf sie ist? Sie merkt gar nicht, wie viele eigentlich auf sie abfahren, wie viele sie begehren und wollen, vor allem, da sie noch Jungfrau ist.

"Ich will dich sehen."

"Nein."

"Wieso?"

"Damit du Sehnsucht zu mir hast." Sie grinst verstohlen. Typisch Shana! Wenigstens ist sie nicht mehr sauer.

"Und ich werde die Kleider anziehen." Shana, wie sehr ich dich jetzt deswegen hart ficken würde. Einfach nur, damit es dich verschreckt, du wildes Käsebrötchen.

"Dann stülpe ich über deinen Körper eine Mülltüte." Sie lacht kurz, bevor sie mich wütend anschaut. Was hat sie jetzt?

"Aber du darfst in Shorts und oberkörperfrei herumlaufen? Nein, du läufst in einem Pulloverkleid herum!" Ich schmunzele.

"Schmunzel' nicht so! Ich werde die Kleider anziehen, ob du es willst oder nicht!" Gegen ihren sturen Kopf komme ich nicht an.

"Komm raus."

"Nein", murrt sie.

"Wieso?"

"Weil ich heute erst gebeichtet habe, dass ich einen Freund habe. Das geht nicht. In wenigen Stunden sehen wir uns." Ich stöhne genervt auf.

"Du weißt, dass ich keine Geduld habe."

"Hol dir einen runter, danach kannst du gut schlafen." Ich hebe verblüfft die Augenbrauen.

"Schaust du mir zu?"

"Nein! Gott, Can!"

"Was denn?", frage ich schmunzelnd.

"Nein! Ich will nicht!" Schade, vielleicht hätte sie sich ja auch befriedigt.

"Willst du mitmachen?"

"Nein!" Ein Versuch war es wert.

"Du verpasst etwas", informiere ich sie grinsend.

"Hau ab! Fass dein Würmchen an und schlaf dann." Ich lache. Shanas Lügen sind immer so amüsant.

"Eines Tages wird dich mein Würmchen zum schreien bringen."

"Ja, ich bin sehr kitzelig."

"Scheidenwände sind nicht kitzelig."

"Bei mir schon." Shanas Sturheit spricht aus ihr.

"Sollen wir es ausprobieren?"

"Nein!", gibt sie trocken von sich.

"Ich bin aufgeregt wegen morgen", gestehe ich, was Shana kichern lässt.

"Ich auch!", quietscht Shana und schüttelt ihr Handy. Sie ächzt und lacht, weil sie so aufgeregt ist.

"Morgen ist ein aufregender Tag!", fügt sie kichernd hinzu.

"Jetzt geh dich befriedigen. Du hast tausende von Internetseiten zur Verfügung."

"Ich habe auch Bilder und Videos von dir. Ich kriege immer eine Latte, wenn du mich zu lange küsst." Empört schnappt sie nach Luft.

"Du Widerling!" Oh, Shana, du weißt gar nicht, was ich mir so vorstelle. Nach meinem Fast-Sex-Traum, indem ich auch gekommen bin, kriege ich alleine eine Latte, wenn ich deinen Namen höre oder wenn du summst. Manchmal will ich dir auch irgendwie schmerzen antun, damit du stöhnst. Wenn dein schmerzliches Stöhnen schon so erregend ist, muss ich dir ein Stöhnen durch erregende Stimulation entlocken.

"Ach, Quatsch." Ich grinse. Ich würde jetzt am liebsten zu dir kommen und dich ficken wollen. Ich werde schon wieder hart. Mir schießen die verschiedensten Bilder in den Kopf, und ich danke meinem Gedächtnis und Shanas Uterus, dass das Stöhnen in meinem Kopf ist.

"Shana?"

"Ja?"

"Ich hole mir jetzt einen runter, gute Nacht."

"Huch, gute Nacht, du Ekeliger." Ich lache kurz und lege auf, bevor ich loslege.

Nervös fahre ich mir durch mein Haar und schaue, ob es auch richtig sitzt. Meine Mutter hat mir die Ohren vollgeredet, wie sehr sie sich freut und dass ich aufpassen soll, was ich sage. Gerade werde ich von meiner Mutter inspiziert. "Mama", murre ich, als sie mein Hemd aufknöpft. "Ich muss wissen, ob du Brusthaare hast." Sie schlägt mir gegen die Schläfe. "Das hat Shana gestern schon gemacht. Sie sind weg", brumme ich. "Wirklich?" Sie grinst und kneift mir in die Brust. Schnell knöpfe ich das Hemd zu und streiche mir über die Hose. Ich bin nicht dazu gekommen, mir eine neue schwarze zu kaufen, deswegen habe ich einfach eine hellblaue genommen. Ich lege noch kurz meine silberne Hugo Boss Uhr um und trage Parfüm auf. Mit meinen Eltern laufe ich herunter und spüre, wie sich mein Puls beschleunigt. Eigentlich wollte Derya mitkommen, da sie Shana sehen wollte, aber ich wollte sie nicht dabeihaben. Wenigstens sind Momo und Baran freiwillig zu Hause geblieben. Wir laufen aus dem Gebäude und kommen in weniger als fünf Minuten vor Shanas Straße an. Ich betätige die Schelle und höre dann Shanas Stimme. "Ja?" Ich muss lächeln. "Aufmachen." "Vierter Stock und dann durchlaufen bis zur letzten Tür." Sofort öffnet sich die Tür, woraufhin wir auf den Aufzug warten. Nervös fahre ich mir durch mein Haar und wippe hin und her. "Du bist aufgeregt, nicht wahr?" Ich nicke meinem Vater zu und seufze. Der Aufzug öffnet sich, woraufhin wir nach wenigen Sekunden oben ankommen und die Treppe hochlaufen. Den labyrinthartigen Flur durchlaufen wir und ziehen vor der offenen Tür die Schuhe aus. Sofort kommt Shana, die in Kleid und dezenter Schminke vor uns steht und schüchtern lächelt. Sie sieht wunderschön aus. "Herzlich willkommen", kommt es geniert von ihr, woraufhin meine Mutter sie in eine herzliche Umarmung zieht. Shanas Eltern kommen dazu und begrüßen meine Eltern, nachdem Shana es getan hat. Ihr Vater gibt mir lächelnd die Hand und die Mutter beißt sich kopfschüttelnd auf die Lippe. "So groß, Gott segne dich." Ich umarme sie lachend, wobei ich mich ein bisschen ducken muss. Sie ist kleiner als Shana. Ich drehe mich zu Shana, die verlegen ihren Blick senkt und rot wird. "Du siehst bezaubernd aus", raune ich, woraufhin sie brummt und meine Hand schüttelt. "Ins Wohnzimmer mit dir." Ich laufe mit meinen und ihren Eltern in das schwarz-weiß eingerichtete Wohnzimmer und nehme zwischen meinen Eltern Platz. Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals bei einem Mädchen zu Hause sein werde und ihre Eltern kennenlerne. Es wird gefragt wie es uns geht, woraufhin Shana mit einem verlegenen Lächeln und einem Tablett voller Gläser mit Wasser zu uns kommt und jedem eins anbietet. Ich glaube, sie gibt mir aus Prinzip das letzte Glas. "Sehr freundlich." Sie wird wieder rot, was mich schmunzeln lässt. Sie so still und ohne ihre Schlagfertigkeit zu sehen ist eine Rarität - das gefällt mir. Nachdem wir ihr unsere leeren Gläser zurückgegeben haben, huscht sie in die Küche und setzt sich dann auf den Boden, da der Rest alle Plätze auf den Sofas eingenommen haben.

Shana spielt mit der geglätteten Strähne herum, an der ich immer ziehe. Sie trägt etwas Glitzerndes auf ihren Wangenknochen, einen Lippenstift, der fast dieselbe Farbe hat, wie ihre feinen, sensiblen Lippen und hat sich ihre Wimpern getuscht. Durch die Farbe auf ihren Lippen wirken ihre Lippen voller, da vor allem ihre Oberlippe nicht ganz pigmentiert ist. Sie streicht sich über ihr blasslila Kleid, auf dem sich Kirschblüten befinden und zieht es sich über ihre Knie. Sie hat die schwarze Strumpfhose nur angezogen, weil meine und ihre Eltern hier sind. Mir gefällt das Kleid. Es besitzt Ärmel mit Rüschen, die ihr bis zu den Ellenbogen reichen und dort plissiert sind. Das Kleid könnte ich ihr problemlos ausziehen. "Und, Can? Wie ist das Studium für dich?", fragt mich Shanas Mutter, die nicht aufhören kann zu lächeln. "Ganz gut, die Klausuren sind etwas stressig, aber der Rest macht Spaß." Vor allem, wenn Shana bei mir ist und wir etwas rummachen, damit wir konzentrierter sind. "Lernt ihr gemeinsam?" Ich weiß, dass Shana am liebsten vor Scham sterben würde. Das ist eine tückische Frage. "Wir bleiben mit unseren Freunden fast immer bis Mitternacht in der Bibliothek." Shana dankt mir in Gedanken, das weiß ich. Sie könnte mich ja mit einem Blowjob belohnen. Okay, ich muss aufhören, sonst kriege ich hier eine Latte. "Ich bin besser als Can." Alle fangen an zu lachen, während ich Shana angriffslustig anschaue. Sie spielt gerne die Unschuldige, wenn der Teufel in ihr ist. "Gehst du noch bei Ranjas Onkel arbeiten?", fragt ihre Mutter Shana. "Ich habe vor Weihnachten gearbeitet, aber jetzt habe ich gekündigt. Ranja arbeitet jetzt und Saliha ist dieses Jahr fertig, danach arbeitet sie auch. Wegen der Doktorarbeit habe ich keine Zeit mehr." "Was machst du überhaupt in dieser Arbeit? Ist das wie eine Klausur?", fragt meine Mutter, was Shana und mich lachen lässt. Ihre Unwissenheit ist manchmal so süß. "Na ja, ich versuche ein Heilmittel für Krebs zu erstellen und muss dokumentieren, wie ich vorgehe. Wenn ich es am Ende geschafft habe, muss ich in eine mündliche Prüfung oder in eine mündliche Verteidigung." Ich bin mir sicher, dass Shana sich beherrschen muss, dem Opponenten nicht den Kopf abzureißen oder ihn von Kopf bis Fuß zu beleidigen während ihrer Disputation. Wir werden ein Training für sie machen, sonst wird sie wegen schwerer Körperverletzung und psychischer Gewalt angezeigt. Es werden uns noch einige Fragen gestellt, bevor mein Vater mit ihrem Vater redet und ihre Mutter mit meiner Mutter tratscht. "Geht solange ins Zimmer, ihr könnt auch etwas Spazieren gehen." Sehr schön, Schwiegermutter.

Shana huscht durch den Flur, an denen zwei riesige Gemälde von weißen Tulpen vor einem roten Hintergrund hängen. Das Gemälde wurde an die Wand gemalt und dann würden zwei weiße Rahmen an die Wand befestigt. "Kommst du?" Ich drehe mich zu Shana, die mich abwartend ansieht. "Als ich klein und hyperaktiv war, habe ich mit einem roten Wachsmalstift die Tulpen bemalt." Sie tippt auf einen der weißen Kleckse auf den Tulpen. "Dann habe ich es einmal mit Deckweiß übermalt", erzählt sie und zieht mich an meiner Hand in ihr Zimmer. Rosa und weiß, hätte ich es mir doch denken können. In den Videoanrufen habe ich nie darauf geachtet. Ich will die Tür schließen, als Shana sie ganz weit öffnet. Fragend ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. "Sonst denken die anderen noch falsch." Schnell drückt sie mir einen Kuss auf den Mund. "Ayba, Can. Hat dir das deine Mutter nicht gesagt? Das schickt sich nicht." Sie grinst verstohlen und küsst mich wieder und lässt dann langsam ab, damit keine lauten Kussgeräusche entstehen. "Aber ich will auf deinem alten Bett mit dir rummachen", murre ich leise in ihr Ohr. Grinsend beißt sie sich auf ihre Lippe und küsst mich dann, während sie auf ihr Bett zusteuert. "Vorsicht, Dachgeschoss.", flüstert sie und lässt sich aufs Bett fallen. Ich verstehe nicht, was sie meint, bis mein Kopf gegen das schräge Dach knallt, was sie lachen lässt. "Scheiße!", zische ich und halte mir den Kopf. "Ich habe dich doch gewarnt." Shana küsst die Stelle an meiner Schläfe, die ich mir halte und legt ihre Arme um mich. "Scheiß Dachgeschoss", murre ich. Ein starkes Ziehen macht sich an meinem Hinterkopf bereit. "Scheiße!" Fuck, das tut verdammt weh! Es piept in meinen Ohren. "Can, alles in Ordnung?" Der Schmerz lässt nach. "Ja", seufze ich. "Bestimmt wegen der Dachschräge." Sie zieht verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Aber du hast dir jetzt den Hinterkopf gehalten." Sie reißt mir meine Augen auf, schaut mir in die Ohren und legt ihr Ohr auf meinen Hinterkopf. "Alles gut, Shana", versichere ich ihr und schiebe sie zurück. Ihre Möbel sind weiß. Ich bin mir sicher, dass ihre Kommode voll von ihren Bodyspays und Parfüms war. Shana dreht grinsend meinen Kopf zu sich, woraufhin wir etwas rummachen. "Lass uns raus." Sie nickt und holt sich eine schwarze Jacke raus, bevor sie sich ihre winzigen Vans nimmt und dann mit mir zur Tür läuft. Im Flur nehme ich meine Jacke und lege sie mir um. "Wir gehen etwas spazieren", nuschelt sie und schließt die Tür, als ich mir meine Schuhe angezogen habe. "Wohin soll es gehen?", fragt sie und fährt mir über meine Brust, als wir vor dem Aufzug stehen. "Du siehst so gut aus, wenn du Hemden trägst", murmelt sie und drückt ihre Nase gegen meine Brust. "Ich mag es, wenn du eine helle Hose und ein weißes Hemd anziehst." Sie grinst. "Du siehst dann sexy aus." Shana zwickt mir in meine Brustwarze, weswegen mein armer Nippel anfängt zu brennen. Ich ziehe ihr das Kleid von der Schulter, weswegen sie meine Hand wegschlägt. Es entsteht ein kleiner Kampf, den ich gewinne und dann grinse, als ich den dunkelblauen Träger sehe. "Du hast also auf mich gehört?" Ich habe mich schon gefragt, wieso ihre Brüste noch größer aussehen. Verlegen schaut sie zur Seite und drückt den Knopf, damit der Aufzug kommt. Oh Shana, wenn du nur wüsstest, wie sehr du mich anturnst, wenn du dich vor solchen Dingen schämst. "Wie wäre es, wenn wir mein Auto einweihen." Ich drücke sie in den Aufzug, dessen Türen sich öffnen und streichele ihre Seiten. "Autosex steht auf meiner Liste", raune ich in ihr Ohr. Heute trägt sie nur ein Paar an Ohrringen. Langsam lasse ich meine Zungenspitze über ihr weiches Ohrläppchen fahren und beiße sanft hinein, weswegen sie erschrocken keucht. Wie gerne ich sie hier ficken würde. "Du musst aufhören, sonst kriegst du eine Erektion", flüstert sie und drückt mich weg. Schnell drückt Shana auf den Erdgeschossknopf und streicht sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Die habe ich schon." Sie brummt.

Wir steigen aus dem Aufzug und laufen raus, als mir das Gespräch bin gestern einfällt. "Was hat dir Aykan geschrieben." Sie stöhnt genervt auf. "Shana, ich meins ernst." Ich halte sie am Handgelenk fest und ziehe sie zu mir. "Can, ich habe keine Lust dich damit zu belasten." "Ich will aber, dass du mich damit belastest." Sie verdreht ihre Augen. "Shana", mahne ich. Ich hasse es, wenn sie ihre Augen verdreht, während wir uns in einer Diskussion befinden. "Er meinte, dass du mir nicht guttust." Was?! "Gib mir dein Handy", knurre ich. Shana schüttelt ihren Kopf. "Shana, gib mir verdammt nochmal dein Handy." Sie schaut stur auf die Straße. "Verschlimmere das Ganze nicht und gib mir dein Handy." "Du schreibst ihm nicht." Tief atme ich ein. "Werde ich nicht und jetzt gib her." Trotzig gibt sie mir ihr Handy, wo ich den Chat von Aykan und Shana lese.

'Shana?'

'Ja?'

'Alles gut?'

'Ja, klar und bei dir?'

'Alles bestens. Ich muss dir etwas sagen, aber sei mir nicht sauer.'

'Schieß los.'

'Bist du glücklich?'

'Ähm, ja, wieso?'

'Also mit Can.'

'Ja, wieso sollte es nicht so sein?' Ja, du Hund! Wieso sollte es nicht so sein?!

'Er tut dir nicht gut, Shana. Du hast jemand besseren verdient.' Du kleiner Bastard!

'Aykan, was redest du da? Du weißt gar nicht, was Can alles für mich tut!' Ja, du kleiner Wichser. Du weißt gar nichts!

'Shana, ich sehe doch, wie aggressiv er manchmal ist.'

'Na und?'

'Hat er dich schon geschlagen?' Schon?!

"Schon?!", rufe ich erzürnt und schaue zu Shana. "Was denkt dieser verfickte Bastard sich? Wenn ich in Hamburg bin, box ich ihn behindert!" "Nein, wirst du nicht!" Was zum?! "Was nein? Ich erteile ihm eine Lektion." "Wirst du nicht, Can. Hör auf." Will sie mich verarschen?! "Stehst du jetzt auf seiner Seite oder was?!" Empört sieht sie mich an. "Was redest du da? Ich will nur nicht, dass du in Schwierigkeiten kommst." "Komme ich nicht." "Du wirst ihn nicht schlagen, Can!" "Hast du vergessen, was er da geschrieben hat?!" Wenn ich weiterlese, dann würde ich womöglich ausrasten und ich will Shana nur ungern verschrecken. "Nein, habe ich nicht und ich habe es geklärt. Lass gut sein, Can. Es ist meine Angelegenheit, also hast du dich da nicht einzumischen, solange ich es nicht will." Sie schaut mich eindringlich an. Schnaubend schaue ich zur Seite. "Na schön", gebe ich kleinlaut von mir. "Geht doch." Sie nimmt ihr Handy und umschlingt meinen Arm. "Hey, sei nicht sauer. Heute musst du gute Laune haben." Ihre kleine Hand legt sich auf meine Wange, mit der sie mein Gesicht leicht zu sich dreht und mir einen Kuss auf die Wange gibt. "Es stört mich, Shana." "Ich weiß, ich weiß. Aber ich will nicht, dass du es eskalieren lässt. Ich habe mit ihm geredet, fertig ist." Ich werden diesen Bastard im Auge behalten. "Willst du ein Eis?" Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. "Nein." Mir ist gerade nicht nach Lachen zumute. "Jetzt bist du ein Miesepeter", murrt sie und schnalzt genervt mit ihrer Zunge. "Wenn ein Wichser meiner Freundin schreibt, dass ich ihr nicht guttue, dann kann ich nicht lachen, Shana!", blaffe ich sie an. "Das habe ich schon gemerkt und verstanden! Mein Gott, dann nicht, Can. Ich habe dir nichts unterstellt und verstehe es. Ich wollte es dir nicht einmal sagen, da ich wusste, dass du dann gereizt bist, und für heute hatte ich eigentlich einen friedlichen Tag geplant, aber der Plan ist mir nicht geglückt!" Wütend schaut sie auf die Straßen und läuft weiter. Sie soll nicht sauer sein. Ich kann auch anders sein. "Hey", kommt es sanft von mir. Ich ziehe sie zurück und lege meine Arme um sie. "Wenn du einen schönen und harmonischen Tag im Sinn hattest, dann werden wir es auch machen." Nun küsse ich ihre Wange. "Vergessen wir den Pisser für heute." Ich drehe sie einmal und lege eine Hand auf ihre Taille. Ihre Hand lege ich in meine und tanze auf dem Bürgersteig mit ihr. "Can", murmelt sie lachend. "Ja, Prinzessin?" Sie lächelt. "Die Leute werden eifersüchtig." Ich fange an zu lachen. "Egal, wir versüßen ihren Tag." Shana schaut mich lächelnd an und brummt freudig. "Zum Glück sehen uns Mamas Freunde nicht." Sie klimpert mit ihren Wimpern, die durch die Mascara länger wirken. "Es ist kalt. Lass uns in die Stadt", schlägt sie vor und zieht mich durch die Straßen, bis wir im H&M sind. Sie lässt mich los und läuft zur Schmuckabteilung. Ich will eigentlich auf sie zulaufen, aber die Unterwäscheabteilung zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Langsam schleiche ich mich an Shana vorbei und suche nach Unterwäsche für die. Die Frauen um mich beachte ich nicht und ziehe rosa Unterwäsche hervor. Der BH ist mit Rosen aus Nähten bestickt, genau wie der Slip. Er würde sich perfekt an Shanas Rundungen anpassen und ihren Tigerstreifen schmeicheln. Mhh, ihre Dehnungstreifen, die ich so sehr liebe. Ich suche die passende Größe und laufe schnell zur Kasse. Kurz bezahle ich und laufe dann zu Shana, die sich alle Ohrringe anschaut. "Such dir etwas aus." Sie zuckt zusammen. "Nein." "Doch, sind es die?" Ich zeige auf die goldenen Plättchenohrringe. "Nein, die habe ich schon." "Wie wäre es mit den hier?" Ein Paar mit Strasssteinen. "Davon habe ich über zehn Stück in allen Größen." "Hast du etwas an Ohrringen nicht?", brumme ich gegen ihren Hals, weswegen sie sich windet. "Das kitzelt." Sie dreht sich um und knallt gegen die Tüte. Neugierig lugt sie hinein und haut mir gegen die Brust. "Can! Wo willst du das verstecken?" Auch wenn sie hysterisch klingt, kann sie sich ein Prusten nicht verkneifen. "In meinem Auto, Kofferraum." Ich zwinkere, woraufhin sie ihre Augen verdreht und an ihr klingelndes Handy geht. "Das essen wird gleich serviert, komm."

Nach dem Essen, sitzen wir wieder im Wohnzimmer. Shana schenkt jedem Tee ein und spielt an ihrem Kleid herum. Unsere Eltern verstehen sich prächtig. "Also, Shana und Can." Es klingelt an der Tür, die Shana fluchend öffnet. Drei Jungen kommen hinein, die meine Eltern begrüßen und mir mit einem kühlen Blick die Hand reichen. Ich kenne sie. Ihr etwas dickerer Bruder schaut mich nachdenklich an und setzt sich dann mit den anderen beiden auf die lange Heizung. Verlegen fährt sich Shana über ihre Wangen und straft die Jungen mit Blicken. Mir machen ihre Brüder nichts aus, die reichen mir sowieso nur bis zum Hals. "Ist sie nicht zu Jung, um zu heiraten?", fragt der älteste Bruder. Shana schaut ihn finster an, woraufhin er eine Fratze zieht. "Ruhig, es ist nur ein Vorstellen. Das ist Shanas Freund. Erst nach dem Studium." Ich hebe überrascht die Augenbrauen, als ich den Satz der Mutter höre. Auch meine Mutter schaut leicht verdutzt. "Mitten im Studium ist es zu stressig für die beiden. Wenn das Meiste hinter ihnen ist, dann können sie sich verloben. Den beiden soll nichts im Weg stehen, was ihrer Karriere schaden könnte." Nun nickt meine Mutter und mein Vater. Wieso nicken sie?! Ich will Shana sofort heiraten! "Aber wir können sie immer noch wollen. Das Versprechen können wir ablegen, ohne viel Tamtam. Das nächste Mal, wird der Iman dann kommen. So ist es am besten", sagt Shanas Vater. Shana selbst scheint überfordert zu sein. "Ist das... nicht zu früh?", fragt Shana jetzt zurückhaltend. Wieso? Will sie etwa nicht? Unsicherheit und Enttäuschung macht sich in mir breit. "Hab doch gesagt, es ist zu früh", meldet sich ihr älterer Bruder wieder. "Halt's Maul!", zischt Shana leise. "Kannst du dir denn mit Can eine Zukunft vorstellen?", fragt mein Vater. Langsam nickt Shana. Gut. "Ich glaube schon." Glaube? Zweifelt sie etwa? Ich werde alles für sie tun! Bitte, Gott, lass ihre Bindungsangst kein Stein im Weg sein! "Na also, dann ist doch alles gut." Mein Vater lächelt ihr sanft zu, was sie erwidert. "Ihr seid beide damit einverstanden?", fragt Shanas Vater. Ich nicke und auch Shana nickt, woraufhin sie lächelnd zur Seite sieht. "Dann kommt hier her." Wir gehen zu Shanas Vater, der unsere Hände aufeinanderlegt und dann seine auf unsere legt. Leise sagt er ein Gebet auf. Ich schaue zu Shana, die wie in Trance ist und langsam blinzelt. Wie verrückt das Ganze ist. Ich war der Player der Stadt, habe nicht an die große Liebe geglaubt und bin jetzt bei meiner großen Liebe für ein Versprechen, welches zur Verlobung und dann zur Heirat führen wird. Ich würde Shana jetzt am liebsten vor Freude drehen und sie küssen, bis wir wegen Sauerstoffmangel ohnmächtig werden. Heute werde ich vor Freude kein Auge zudrücken und mir die Zukunft mit Shana vorstellen. Es wird wunderbar. Dann kommt der Urlaub im Sommer und vielleicht heiraten wir nächstes Jahr im Sommer. Sie wird meinen Nachnamen tragen und für immer meins sein.

"Ich wünsche euch alles Gute, für die Zukunft."

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Weiß einer zufälligerweise, wann das erste Kapitel von Ignoranz rauskam?

- Helo

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