Kapitel 110
Donnerstag, 4. Januar
Ich weiß immer noch nicht, was Can vorhat. Seit vorgestern zerbreche ich mir den Kopf, komme aber nicht voran. Ich soll nicht sauer werden, aber was will er machen? Will er etwa etwas mit Aleyna machen?! Warte, er will doch nicht Aykan schlagen oder hat es schon gemacht? Sofort reiße ich meine Augen auf und schreibe Can, der schon wach sein müsste und bestimmt schon im Wagen sitzt.
'Hast du Aykan geschlagen?!', tippe ich und warte ungeduldig auf eine Antwort. Sonst schreibt er doch sofort zurück. Oder er fährt vielleicht? Okay, das kann stimmen.
Mein Handy sperre ich und schaue ungeduldig aus dem Fenster. Ranja ist heute mit dabei, weil sie von ihrem Professor ein Zertifikat wegen irgendeiner freiwilligen Vorlesung abholen will. Keine Ahnung wieso, aber es wird ihr in ihrem Beruf weiterhelfen. Mein Handy blitzt auf, Can hat mir eine Sprachnachricht geschickt. Okay, seit wann nutzt er sein Handy, während des Fahrens? Stutzig öffne ich die Nachricht und halte mir mein Handy ans Ohr, verziehe kurz das Gesicht, weil ich es nicht zu schnell getan habe und deswegen kurz Cans Stimme für Saliha und Ranja zu hören war.
"Nein, aber ich würde es gerne tun. Wie kommst du darauf? Hat er dir irgendeine Scheiße erzählt?", zischt Can am Ende. Oh nein, wehe ich habe es schlimmer gemacht. Schnell schreibe ich ihm zurück und hoffe, dass er heute niemanden schlägt.
'Nein, du meintest ja, ich soll nicht sauer werden, weil du etwas machen wirst. Da dachte ich halt, dass du damit Gewalt meinst und hör auf dein Handy während des Fahrens zu nutzen. Das widerspricht deinen Sicherheitsmaßnahmen.' Die Haken werden blau und wieder nimmt Can eine Sprachmemo auf, woraufhin ich mir mein Handy wieder an mein Ohr halte.
"Nein, keine Gewalt und nein, ich nutze mein Handy nicht. Malik übernimmt das Ganze für mich. Ich hoffe, dass du angeschnallt bist." Ich ziehe an meinem Gurt und nicke.
"Na? Was erzählt dir Can so?", gluckst Saliha. "Bestimmt, wie sie Doktorspiele machen." Beide fangen dreckig an zu lachen und wissen sowas von gar nicht, was los ist. Ich habe mir überlegt, dass es doch irgendwie lustig wäre, wenn wir alle zusammen essen und ich es dann sagen würde. Saliha würde auf jeden Fall in Ohnmacht fallen. Ich will aber erst einmal, dass zwischen Can und mir wieder Ruhe herrscht, sonst wäre es nicht so schön. Morgen ist es bestimmt besser, also wird es morgen bekannt gegeben. "Shana, wie lange geht eigentlich dieses Rosen-Experiment? Ich werde langsam eifersüchtig, weil Malik mir nicht einmal so viele Rosen gibt", brummt Saliha, was mich lächeln lässt. Das sind alles Cans Rosen, die ich dann in eine Kiste verstaue, da ich sie nicht wegschmeißen will, falls sie verwelken. "Bald." Wenn das mal nicht gelogen war. Wie heute der Tag wird? Gestern war es recht normal, nur war es etwas bedrückend zwischen Can und mir. Aber wir waren nebeneinander, das ist gut. Es wird wieder. Heute werden wir uns wieder ein Stückchen näher kommen. Can hatte keine Albträume, was mich beruhigt hat die Tage. Ich wäre sonst mitten in der Nacht zu ihm gegangen, denn diese Träume machen Can das Leben irgendwie schwerer. Allein seine Verlustangst macht Can so einiges komplizierter. Das ist wieder eine Sache, die ich nie von Can gedacht hätte. Erst erschien er mir so furchtlos und apathisch, doch das ist nur seine harte Schale. Ich kann mir nur allzu gut vorstellen, dass außer mir, Ramazan und Malik, keiner von dieser Angst Bescheid weiß. Wie schlecht muss er sich dann wohl fühlen? Er hatte ja sogar Fieber und das nur wegen eines Traumes. Wir kommen an der Uni an, wo viele Leute auf den Campus laufen. Gott, es ist so kalt, da würde ich sofort ins Gebäude rennen, statt geschmeidig durch die Gegen zu laufen. Sofort hebe ich meine Schultern an, damit mir wärmer wird, als mich die Kälte empfängt und werde von einer schrillen Stimme erschrocken. "Ratet mal, wer endlich in Hamburg ist?" Viyan grinst pervers und schmeißt mich fast zu Boden, als sie mich umarmt und anscheinend gar nicht mehr los lassen will. "Wieso bist du hier?", will ich lächelnd wissen, woraufhin sie von mir ablässt. "Ich wollte eure Uni sehen und dann Hamburg besichtigen. Ich bin seit vorgestern hier und dachte mir, ich besuche mal die Shana." Viyan grinst übertrieben, sodass ein Doppelkinn entsteht und zerdrückt noch Ranja und Saliha. Jetzt sind wir endlich wieder vereint und können so richtig ablästern. Gemeinsam laufen wir über den Campus, wobei ich schneller laufe, damit ich schneller ins warme Gebäude gelange. Vom weiten sehe ich Can mit Malik reden und weiter weg Aleyna, weswegen ich zynisch die Augen zusammenkneife. Sie ist meiner Meinung nach zu nah an Can. Zwar ist Can mehrere Meter von Aleyna entfernt und eher auf der linken Seite, wobei Aleyna auf der rechten Seite ist, aber sie sind sich immer noch zu nah. "Shana, lauf doch langsamer", höre ich Ranja sagen, woraufhin ich den Kopf schüttele. "Es ist kalt." Can bemerkt mich. Anscheinend war meine Stimme lauter, als beabsichtigt. Er visiert mich und kommt dann auf mich zu, weswegen ich langsamer laufe und ihn verwirrt ansehe. Sein Blick sagt mir nichts und ich hoffe, dass er nicht vor allen ausrasten wird.
Ich höre auf zu laufen, als er mich fast erreicht und bete wirklich, dass Can ruhigt bleibt. Ich kann wirklich nichts aus seinem Gesicht ablesen und ziehe leicht fragend die Augenbrauen zusammen. "Oh Gott, Can ist brutal hübsch geworden!", sagt Viyan vollkommen geschockt, doch davon lässt sich Can nicht beirren, als er mein Gesicht in seine Hände nimmt und mich vor allen küsst. Leise keuche ich auf, während Viyan, Saliha und Ranja einen Herzanfall erleiden und ich weiß gerade gar nicht, wie ich handeln soll. Ich bin plötzlich so verkrampft, weil ich genau das nicht gewöhnt bin. Seine Lippen sind zärtlich und bewegen sich langsam. Das habe ich vermisst, ich habe diese Liebkosung vermisst, die meine Lymphknoten immer kribbeln lässt und mich immer so schwerelos fühlen lässt. Ich liebe es, wenn Can seine Hände auf meine Wangen legt und beim Küssen langsam seine Daumen über meine Wangen fahren lässt. Vorsichtig erwidere ich den Kuss, was Can lächeln lässt. Das Publikum und das dazugehörige Getuschel vergesse ich, durch die Zärtlichkeiten, die mich munter machen und irgendwie die Wunden heilen. Meine Hände, die einfach nur an meinen Seiten herunter hingen, lege ich langsam auf seinen Mantel und vergesse sogar dank Can die Kälte. Ich sage es noch einmal und werde es tausend weitere Male sagen: die Liebe ist faszinierend. Langsam löst sich Can von mir und schaut mich mit leuchtenden Augen an. Ein zufriedenes Lächeln zeichnet sich auf sein schönes Gesicht ab, was ebenfalls für ein kleines und schüchterndes Lächeln bei mir sorgt. Fast alle schauen uns an, was mich erröten lässt. "Nicht schämen", raunt Can mir zu uns küsst meine Schläfe. Aus dem Inneren seines Mantels holt er eine Rose hervor, was mein Herz noch schneller schlagen lässt. "Jetzt wissen alle Bescheid, ich hoffe du bist mir nicht böse." Geniert schüttele ich meinen Kopf und sehe Can zu, wie er seinen Schal abnimmt und ihn mir um den Hals wickelt, nachdem er mir die Rose gegeben hat. "Jetzt wissen deine Freundinnen auch Bescheid." Er lächelt lieblich, was mich wohl fühlen lässt. "Luft!", ruft Viyan, zu der Can und ich sehen. Alle drei sehen so aus, als ob sie von Geistern getroffen wurden und Viyan ganz besonders. "Seit... seit wann?", will Ranja wissen und schaut überrascht zu Saliha, die komplett weg ist. "Ein bisschen länger?", nuschele ich und schaue auf den Boden. Ich hätte nicht gedacht, dass es die Drei so sehr überrascht. "Nach Jahren!", ruft Viyan und rauft sich die Haare. "Nach Jahren haben diese Idioten es geschafft, danke Gott!" Sie schickt einen Luftkuss in den Himmel und schaut uns mit aufgerissenen Augen an. "Wie lange habt ihr gebraucht?", will sie wissen. Ich mache mir langsam Sorgen um Saliha, da diese noch blasser geworden ist, als sie schon ist. "Fünf Jahre?" Ich verkneife mir ein Grinsen, als sich Viyan theatralisch die Hand an die Brust hält und gespielt hyperventiliert. "Und wann seid ihr zusammengekommen?", will Ranja nun wissen, nachdem sie von ihrem Schock runtergekommen ist. Ich schaue zu Can, da ich kein Mathe kann. "Diesen Monat werden es neun Monate sein." Alle drei reißen ihre Augen auf. "Du... du hast uns nichts gesagt?!", ruft Saliha wütend, weswegen ich mir wirklich ein Lachen verkneifen muss. "Warte, ich habe über Can gelästert, da wart ihr schon zusammen?" Viyan hält sich geschockt die Hand an den Mund und Can schaut mich fragend an. Ich werde ihm ganz sicherlich nicht sagen, dass Viyan behauptet hat, dass er einen kleinen Penis hätte. "Nimm's nicht persönlich, sie hat auch mich beleidigt, weil wir es nicht hingekriegt haben, zusammen zukommen." Das letzte Wort spreche ich leicht ironisch aus, da wir in dem Zeitpunkt schon zusammen waren. "Ich bringe dich um, Shana!" Saliha ist total wütend und kommt auf mich zu, weswegen ich meine Hände anhebe, um ihre Hände abzublocken. "Was erzählst du mir nichts? Ich habe dir doch auch von mir und Malik erzählt." Sie will ihre Hände aus meinen Griffen befreien, kriegt es aber nicht ganz hin. Ich lasse los, da sonst die Rose umknickt. "Du hast dir auch Zeit gelassen", rechtfertige ich mich leicht belustigt, doch Saliha findet das ganz und gar nicht lustig. Ist mir recht. "Lach nicht, das ist nicht lustig, Shana." Saliha ist möglicherweise noch emotionaler als ich, vor allem, da sie schnell verzeiht und so ein weiches Herz hat. "Ich bin sauer auf dich." Finster funkelt sie mich mit ihren großen Augen an, weswegen ich mich wirklich beherrschen muss, nicht loszulachen. "Okay." Ich werde später sowieso von allen Dreien ausgequetscht, was meine Beziehung angeht. Schicksal, dass ausgerechnet heute all meine Freundinnen dabei waren und einen Live-Kuss mitbekommen haben. "Okay? Okay?! Warte ab, Shana, ich werde dich mit einem Kissen ersticken!", zischt sie und stürmt an mir vorbei. Ich nicke einfach nur lächelnd, da ich weiß, dass Saliha mir nicht böse sein kann. "Und ich habe dir das mit den Rosen noch abgekauft! Es existiert bestimmt nicht einmal ein Professor Hinkemann!" Ich purste einmal los und schaue belustigt zu Can. Jetzt bleiben nur noch Viyan und Ranja, die noch ganz benebelt von der Nachricht sind. "Wäre ich heute nicht gekommen, hätte mich keine Aufnahme davon überzeugt und wenn wir zu Hause sind, will ich jedes einzelne Detail wissen, jedes Shana, auch die dreckigen." Oh Gott, davon gibt es schon einige, Ranja.
Ich schaue leicht verdutzt zu Can hoch, der mich nur anschmunzelt. "Ich brauche einen Doktor." Viyan misst ihren eigenen Puls und fasst sich an die Stirn. "Das ist zu viel für mich. Shana du wirst mir später alles erzählen." Ich seufze einfach nur. Ich werde genötigt es zu tun, also von daher. "Komm, die Prüfung beginnt in einer Stunde. Lass uns noch ein bisschen die Themen durchgehen." Ich nicke Can zu und winke den Mädchen schmunzelnd zu. Jetzt fallen mir die anderen Leute wieder ein. Die Mädchen tuscheln natürlich und die Schlange Hamburgs - also Aleyna - hat ihren Blick auf mich gerichtet. So finster er für andere scheinen mag, für mich sieht es einfach nur so aus, als ob sie gleich weinen würde. Wegen ihres Blickes muss ich grinsen und hake mich aus Prinzip bei Can ein, woraufhin ich einen Kuss auf seinen Oberarm setze. "Das war irgendwie überraschend neu", sage ich zu Can. Es war etwas sehr speziell meiner Meinung nach, weil ich immer davor geflüchtet bin. Ich wollte einfach nicht, dass mir hunderte zusehen, wie ich meinen hübschen Freund abknutsche. Es sei denn, es ist Aleyna, dann ziehe ich Can sogar aus. "Ich weiß, aber ich wollte endlich, dass es raus ist. Ich hatte keine Geduld mehr und als du meintest, dass ich machen soll, was ich will, dachte ich mir, dass es die Gelegenheit wäre." Lippen schürzend zuckt er mit seinen Schultern, was unfassbar süß aussieht. Zwar wird das nichts mehr mit dem Veröffentlichen am Esstisch, aber das ist ja nichts tragisches. "Dachtest du wirklich, dass ich deswegen sauer werden würde?" Er nickt. "Weil du es ja anfangs nicht wolltest und so", murmelt Can und kratzt sich den Nacken. Verständlich, er war bestimmt unsicher zuvor. Er öffnet meine Jacke, als wir uns an die Wand stellen und legt seine Hand auf meine Taille, die von meinem schwarzen Pullover bedeckt wird. "Brauchst du Kleidung? Du kannst ruhig meinen Schrank berauben." Ich grinse. Cans Sachen sind immer gut. "Frierst du eigentlich?" Sein Gesicht fühlt sich kühl an. "Es ist ganz okay." Ungläubig ziehe ich meine Augenbrauen hoch. "Und ich bin größer als du, Can." Er fängt an zu lachen und zieht mich an sich heran, um mich wieder zu küssen. "Ich bin froh, dass wir ein Problem schon mal weg haben." Meinen Kopf lege ich auf seine Brust und nehme seine linke Hand. Er trägt meine Uhr, weswegen ich stolz lächeln muss. "Steht dir." Can verdreht belustigt seine Augen. "Kauf mir nie wieder so etwas Teures, Shana und vor allem vernachlässige deine Gesundheit nicht dafür." Er küsst meinen Scheitel und streichelt mir den Rücken. "Sag das nicht", kommt es mit gesunkener Laune von mir. Ich mag es nicht, wenn er so etwas sagt. "Was?", möchte er von mir wissen. Anscheinend weiß er gar nicht, dass es mich stört. "Dass ich dir nie wieder so etwas schenken soll. Das hört sich so an, als ob es dir gar nicht gefällt. Ich mag das nicht und am Ende weine ich wieder." "Nein, nein, nein, nein, nicht weinen!" Can drückt mich an sich und wiegt mich leicht hin und her, was mich schmunzeln lässt. "So meinte ich das nicht und an Heiligabend auch nicht. Ich will einfach nicht, dass du dir so eine Mühe machst. Ich liebe deine Geschenke, Shana. Danke nochmals und wenn du zu mir kommst, dann ziehe ich die Boxershorts an, die du mir geschenkt hast." Jetzt geht es mir schon viel besser. Lächelnd schaue ich zu Can hoch, welcher anfängt zu seufzen. "Du sensibles Ding." Er zieht an meiner Nase und läuft mit mir dann in die Bibliothek. Wir hätten jetzt eigentlich das Toxikologie und Pharmakologie Seminar, aber das ist heute ausgefallen. Einige Mädchen laufen mit schiefen und verstohlenen Blicken an uns vorbei, was mich nervt, aber ich genieße ihre Blicke auch zugleich und hake mich bei Can ein. "Es kommt mir so vor, als ob du mich als Pokal siehst." Can grinst süffisant. Irgendwie hat er recht. "Ein bisschen", säusele ich und öffne die große Tür. "Ich versteh dich nicht, Shana", sagt Can, als wir uns setzen. Fragend lege ich den Kopf schief. "Du wolltest es nicht veröffentlichen, hast dich unwohl gefühlt, weil ich dich in der Öffentlichkeit geküsst habe und jetzt machst du das komplette Gegenteil." Nachdenklich fährt er sich über seinen leichten Bart. Er hat recht. Ich bin immer so widersprüchlich. "Na ja, mein zweiter Vorname lautet Widerspruch, das wusstest du nicht?", frage ich unschuldig, woraufhin er schmunzelnd seine Augen verdreht. "Doch, du hast hundert weitere Namen." Aus seiner Tasche holt er Brötchen raus und legt mir eins hin. "Da ich weiß, dass du dich nur von Butterkeksen ernährst und ich dir das nicht austreiben kann, weil ich es nicht mit dir treiben kann, muss ich dir wohl oder übel immer etwas mitbringen." Verlegen senke ich den Blick und bedanke mich. "Du bist nett", nuschele ich kauend. "Ich weiß. Bist du früh schlafen gegangen?" Ich schwinge den Kopf leicht hin und her. "Relativ." Sofort hebt sich Cans Augenbraue. "Also nach Mitternacht?" Langsam lege ich den Kopf schief, weil ich nicht Ja sagen will. "Bist du nach 01:00 Uhr noch wach geblieben?" Meinen Kopf lege ich immer weiter schief.
"Wenn ich weiter frage, mache ich dich fertig, deswegen lasse ich es sein." Ich nicke langsam. "Kurz vor drei ist doch gar nicht so spät." Warnend sieht er mich an. "Iss." Er zeigt auf das Brötchen, woraufhin ich brumme und esse. Can ist ja eine richtige Mutter oder einfach sehr patriarchalisch, dieser dominante Gorilla. Mit meiner freien Hand hole ich die Notizen raus, die ich gestern gekritzelt habe. "Das ist das Relevante vom Relevanten." Die zwölft Blätter breite ich aus und nehme eins an mich. "Warst du irgendwie sauer, als du gelernt hast?", will Can von mir wissen, was mich schmunzeln lässt. "Nein, das ist meine Lern-Schrift. Ich muss mir immer neue Blöcke kaufen, weil ich manchmal für zwei bis vier Wörter eine Reihe einnehme." Aber es ist effektiv, vor allem wenn man dabei noch laut denkt. Ich bin eigentlich einer der Personen, die lieber alleine lernt, weil ich die anderen mit meinem Geschrei nur stören würde, aber Can ist eine Ausnahme. Bei ihm kann ich auch so lernen. Can hat magische Kräfte, deswegen. "Wenn wir gemeinsam gelernt haben, war es aber nicht so." Ich nicke. "Da habe ich mich an dein Lernschema gehalten. Würde es aber nach mir gehen, wäre dein ganzes Zimmer voller Blätter, die hundertmal dasselbe Zeug auf sich stehen haben, nur in unterschiedlichen Farben." Schmunzelnd nickt Can und schaut sich die Blätter an, während er auch in sein Brötchen beißt. Die Epi Klausur kann eigentlich gar nicht so schwer werden, außer dieses beschissene Rechnen. Ich mag keine Prävalenzen. Ich muss an den Kuss von gerade zurück denken. Mein Bauch kribbelt, wegen der Erinnerung. Jetzt wird es auf jeden Fall ganz Hamburg wissen, weil Can ja der Inbegriff der Popularität ist. Aleynas Gesicht war unbezahlbar. Für sie ist eine Welt zusammengebrochen und das hat sie auch verdient. Ich kann manchmal gar nicht glauben, wie Neugierig Menschen sein können und das nur wegen einer einzigen Person. Wie hat Can es innerhalb eines Jahres hingekriegt, dass ihn sogar die ganze Uni kennt? Hier sind über vierzigtausend Studenten und die meisten kennen ihn. Ich sage doch, dass Can der eigentliche Bürgermeister ist und ich werde es immer und immer wieder sagen. Vielleicht spreche ich ihn das nächste Mal auch so an. Bürgermeister Can, das passt doch. Can schaut im selben Moment zu mir, als ich zu ihm schaue, was mich lächeln lässt. Er wirkt unsicher und kratzt sich hinterm Ohr. "Also... ich kann jetzt bei dir bleiben? Also im Zimmer und bei dir schlafen?", nuschelt er geniert. Gott, wie süß er aussieht, wenn er sich schämt. Du bist ein Arschloch, Shana. Can setze ich einen Kuss auf die Wange und nähere mich ihm mit dem Stuhl so weit es geht. "Ja, wenn du willst kannst du heute zu mir, aber ich sage dir Bescheid wann, da ich nicht will, dass du bei der heutigen und spontanen Inquisition dabei bist und mithören musst, wie Viyan fragt, welche... Sexpraktiken wir schon praktiziert haben." Can fängt an schief zu grinsen.
"Ich will sofort alles wissen!" Saliha stopft sich immer noch wütend ihre weiße Crisp-Schokolade hinein, während Ranja und Viyan wie zwei krankhaft perverse Menschen grinsen. "Was soll ich erzählen?" Ich stochere in meinen Nudeln herum und muss mir ein Schmunzeln verkneifen. "Wann genau seid ihr zusammengekommen?", fragt Saliha streng. "Am 21. April, letzten Jahres, ein Freitag." Wütend schaut Saliha weg, als ich sie ansehe. "Wann habt ihr das erste Mal Sex gehabt?", will Viyan wissen und lacht wie ein Otter los. Ach, das mit dem Sex ist auch so eine Sache. "Noch gar nicht", brumme ich und kann mir ein winziges, schelmisches Lächeln nicht verkneifen. "Ach was? Noch nicht? Also bald?" Ranja und Viyan sehen sich wieder pervers grinsend an. Na super, was habe ich bloß für Freunde? "Nein, aber vielleicht haben du und-," "Wechsele bloß nicht das Thema", sagt Viyan schnippisch, weswegen ich kurz loslachen muss. Egal, wie peinlich dieses Ausfragen ist, es ist unheimlich lustig. "Wo wart ihr immer? Warte, du warst gar nicht bei einer Kommilitonin, sondern bei Can!", schreit Saliha. Das arme Mädchen ist total sauer, aber ich kann sie einfach nicht ernst nehmen. "Das ist gar nicht witzig und jetzt erzähl!" Beleidigt kaut sie auf ihrer Schokolade herum. "Ja, ich war immer bei Can, ich habe immer mit ihm gelernt." Ranja zieht vielsagend ihre Augenbrauen hoch. "Doktorspiele?" Ich pruste und spucke fast meine Nudeln aus. "Nein, Anatomie, Psychologie, halt alles." Ich zucke mit meinen Schultern und sehe sie mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Du warst einmal mitten in der Nacht weg", kommt es nachdenklich von Ranja. "Du hast Can gefragt, was passiert ist. Daran erinnere ich mich noch." Das war die Nacht, in der Can mich panisch angerufen hat, voller Angst, dass mir etwas passiert sei. Langsam senke ich meinen Blick und spüre alleine nur wegen den Erinnerungen einen leichten Druck auf meinen Augäpfeln. "Darüber rede ich nicht", flüstere ich. Cans Geheimnisse werde ich nie im Leben ausplappern, das würde ihn nur verletzen. Verständlich nickt sie. "Wissen eure Eltern Bescheid?", will Viyan wissen und versucht ernst zu bleiben. "Seine schon, meine nicht. Ihr seid mit Ramazan und Malik-," "MALIK WUSSTE BESCHEID?", schreit Saliha und nimmt ihr Handy zur Hand. Ich glaube, Malik muss sich auf eine Tracht Prügel vorbereiten. "Du bist sowas von tot, Malik!", ruft Saliha in Rage. Bestimmt hebt Malik verdutzt seine Augenbrauen und denkt sich, dass Saliha wieder ihre Tage hat. "Was erzählst du mir nicht, dass Shana und Can endlich zusammen sind? Was bist du für ein Freund und erzählst es mir nicht, ich bringe dich um!" Wütend legt sie auf und verschränkt ihre Arme vor der Brust. "Wieso hast du es Malik und Ramazan erzählt, aber nicht uns?", meckert Saliha mich an. Gott, ich muss mich wirklich beherrschen, nicht gleich loszulachen. Saliha ist wirklich die Einzige, die sauer ist. Die anderen beiden waren eher geschockt und haben jetzt nur noch dreckige Gedanken im Kopf. "Malik und Ramazan kamen kurz nach dem Kuss nach Hause und haben es sofort verstanden, ich habe rein gar nichts gesagt", rechtfertige ich mich und esse meine Nudeln. "Wieso habe ich es nicht sofort verstanden? Bin ich so blöd? Ich kann es nicht glauben, dass ich dir das mit den Rosen geglaubt habe. Du hast mich mit deinen medizinischen Fähigkeiten und Fachwörtern ausgetrickst, du Miststück. Ich will auch so viele Rosen!" Wieder nimmt Saliha ihr Handy zur Hand und ruft Malik an. "Kauf mir auch so viele Rosen, wie Can es bei Shana tut!" Sofort legt sie auf und kurze Zeit später kriege ich eine Nachricht von Malik. Der Arme tut mir wirklich leid.
'Jetzt hasst mich Saliha, wegen Can und dir.' Er schick eine Reihe an traurigen Smileys hinterher.
'Kein Problem, sie ist nur etwas aufgewühlt. Umarm sie einfach, egal wie sehr sie sich wehrt und mach ihr Komplimente, bis sie rot wie eine Tomate wird.'
"Hör auf, Malik Tipps zu geben!" Beschwichtigend und mit einem Grinsen im Gesicht, hebe ich meine Hände an und widme mich wieder meinen Nudeln. "Ihr habt locker schon gefickt." Viyan schürzt ihre Lippen und schon kehrt wieder dieses dreckige Grinsen zurück. Nicht ganz, nur fast, Viyan. "Oh ja und wie ihr es getrieben habt. Deswegen hast du am Telefon geschrien und aufgelegt, denn Can stand nackt vor dir und hat dich aufgespießt." Sie fängt gehässig an zu lachen, während Ranja und ich uns verstört ansehen. "Und ihr habt alles auf Fifty Shades nachgemacht. Shana, du bist keine Jungfrau mehr, ich wusste es schon damals!" Ranja fängt an zu lachen und kann nicht mehr aufhören, Saliha versteckt sich ihr Lächeln, indem sie sich die Hand vor den Mund hält und auf den Fernseher guckt. "Ich bin ehrlich: Can sieht wirklich hübsch aus. Du hast einen sehr guten Fang gemacht, Schwester." Viyan gibt mir ein High-Five und kann einfach nicht aufhören zu grinsen. Sie hat bestimmt die wildesten Szenarien im Kopf und wird sie mir auch gleich erzählen. "Weißt du Shana? Im Internet gibt es ja diese Sexspielzeuge. Zu deinem Geburtstag schenke ich dir welche, ich arbeite ja jetzt und wenn es sein muss, ziehe ich Miran auch das Geld aus der Tasche. Peitschen, Fesseln und all die Dinger, dessen Namen ich nicht kenne, du aber schon und wieso wohl?" Ranja und Viyan schauen mich dreckig grinsend an, woraufhin ich meine Augen verdrehe. "Das interessiert mich halt." Ich habe schon in der Jugend eine eigene Sexualkunde gehabt, wo ich wirklich etwas über das Sexualverhalten der Menschen gelernt habe und nicht diesen Müll aus der Schule, wo ich beschriften soll, wo der Hoden oder sonstiges liegt. Manchmal habe ich mir selber mehr beigebracht, als die Schule mir. "Komm schon, ihr habt euch nicht einmal nackt gesehen?" Ich habe Cans Hintern gesehen, er ist echt knackig. Ich habe alles außer seinen blanken Penis gesehen. "Nein." Ich fahre mir über meine Stirn, da mir warm wird. Wenn sie doch nur wüssten, was für ein Foto ich auf meinem Handy habe. "Aber du hast Can doch bestimmt in Boxershorts gesehen." Ich nicke Ranja zu. "Mehr auch nicht." Wie gesagt, alles außer sein nacktes Glied war vor meinen Augen. Can hingegen hat weniger gesehen. "Und was habt ihr schon alles so gemacht?" Wir waren in Paris, haben uns sehr oft gestritten, hatten fast Sex, haben uns wieder gestritten, Can wollte mich fast zum Sex an Silvester nötigen, wir haben so einiges gemacht. "Das, was normale Paare halt machen." Ich zucke mit meinen Schultern, da ich keine Ahnung habe, was ich darauf antworten soll. Es klopft an der Tür, weswegen ich alle fragend ansehe. Wenn keiner etwas sagt, dann kann es nur Can sein. Langsam gehe ich zur Tür und sehe Can schüchtern lächeln, als ich die Tür öffne. Ich bitte ihn herein, woraufhin er mich zur Begrüßung küsst und sich dann die Schuhe auszieht.
"Ich träume nicht, Can ist wirklich riesig." Ich presse die Lippen wegen Viyan aufeinander. Can schmunzelt und hängt seinen Mantel auf, woraufhin wir ins Wohnzimmer laufen. "Die Inquisition ist immer noch nicht zu Ende?", fragt er mich, was ich verneine. "Gut, dass du hier bist, setz dich", summt Viyan und schaut mich vielsagend an. Oh Gott, bitte lass sie plötzlich verstummen. Etwas verzweifelt sehe ich zu Can, der mich einfach nur fragend ansieht. "Also, da wir es endlich nach neun Monaten erfahren haben, würden wir dich etwas ausfragen, nur um zu sehen, wie gut du Shana kennst." Saliha setzt sich mit einem finsteren Blick zu Viyan und Ranja und schaut zu mir und Can. Das kann ja mal was werden. "Und Shana sagt nichts vor!", zischt Saliha, was ich mit einem schmunzeln quittiere. "Shanas Lieblingsfarbe?", sagt Viyan. "Sie hat keine." Das stimmt. "Doch, türkis!", ruft Saliha, was ich verneine. "Wie nein? Dein Zimmer war doch türkis." "Ja, aber damals war ich dreizehn, das war nur für eine kurze Zeit", erkläre ich. "Shana darf eigentlich was alles nicht essen?" Da muss ich sogar grübeln. "Weizenmehl, Sellerie, Kiwi, Magermilchpulver, alles Laktosehaltige, Molkenerzeugnis, Möhren, Kirschen, manchmal auch Äpfel und Erdbeeren, Erdnüsse, Haselnüsse und Soja." Ich nicke. Meine Soja Unverträglichkeit habe ich vollkommen vergessen. Deswegen hatte ich letztens Bauchschmerzen! "Was hast du Shana zum Geburtstag geschenkt?" Oh nein! Ich halte Can den Mund zu, als er es aussprechen wollte. "Das ist nicht von Relevanz." Alle drei schauen mich mit einem dreckigen Grinsen an. "Ach wirklich? Du bist also doch keine Jungfrau-," "Viyan", gebe ich warnend von mir. "Ich will es wissen, ich habe ein Recht darauf!", knurrt Saliha. Wenn sie das weiß, dann wird sie den armen Malik zerfetzen. "Was ist denn daran so schlimm?", fragt Can mich leise. Ich weiß es nicht, es stört mich einfach. "Komm, dann höre ich auch mit dem Fragen auf", verspricht Viyan mir. Seufzend schaue ich zu Can und lehne meine Stirn gegen seinen Oberarm. "Ein Kleid, Schuhe, einen Victoria Secret Bikini und eine Reise nach Paris." Sofort schreien alle drei auf. "Das reicht! Malik ist dran!" Ich wusste es doch. "Also ihr habt unseren Segen, Glückwunsch." Viyan steht auf, um Can die Hand zu schütteln und springt mich mit ihrem ganzen Körpergewicht an. "Viyan, Luft!" Ich drücke sie von mir runter und atme tief durch. "Damit muss ich mich jetzt rumschlagen." Schmollend schaue ich zu Can, der mir die Haare aus dem Gesicht streicht. "Das schaffst du schon." Can lächelt mich an, was ich sofort erwidern muss. Das mit dem Streit habe ich vergessen, obwohl ich es nicht tun sollte. Aber vielleicht sollte ich einfach anfangen, zu verzeihen und es nicht einfach nur bei Distanzierungen zu belassen. Aber was ist, wenn es für Can zur Gewohnheit wird und er sich dann denkt: sie wird mir sowieso verzeihen? Gott, muss die Liebe so kompliziert sein? "Was ist los?", fragt Can mich und zieht mich näher an sich, was mich in Verlegenheit bringt, weil Viyan und Ranja immer noch da sind. "Nichts", nuschele ich und schaue verstohlen zu den beiden Mädchen. "Ich glaube, wir sollten die beiden alleine lassen." Ranja schleift Viyan hinter sich her, die gar nicht weggehen will und drückt sie in ihr Zimmer, bevor sie die Tür abschließt. "Jetzt sag schon. Du wirkst so nachdenklich." Ich lege seinen Arm um mich und kuschele mich an ihn heran. "Ich weiß es nicht, ich hoffe einfach nur, dass dieses Jahr keine Katastrophe wird, aber ich weiß, dass etwas passieren wird." Und ich hoffe, dass ich falsch liege. "Ach, du bist einfach nur zu pessimistisch." Er küsst meine Stirn und malt kreise auf meinen Oberarm. "Dieses Jahr wird gut werden, das habe ich dir doch versprochen. Und da die Semesterferien bald losgehen, können wir zum Beispiel nach Duisburg. Du wolltest doch zu diesem Tiger and Turtle." Ich nicke lächelnd. "Da gehen wir hin und das bei Nacht, weil es dann leuchtet, das magst du doch." Mit einem wunderschönen und ehrlichen Lächeln schafft es Can, mich zu beruhigen und mir meine Sorgen zu nehmen. Ich muss mich wieder an die Psychologie Vorlesung erinnern, wo der Professor gesagt hat, dass man jemanden die Macht über sich gibt. Es stimmt, ich habe Can die Macht gegeben und mit dieser Macht schafft er es, dass ich lächele, mich beruhige und einfach zufrieden bin.
Ich nehme Can an der Hand und laufe mit ihm in mein Zimmer. Ich habe das starke Bedürfnis ihn zu liebkosen und ihn gar nicht mehr loszulassen. Meine Hände fahren über seine Brust und mein Ohr lauscht seinem Herzen, was eine sehr beruhigende Kombination abgibt. "Es ist schön, dass du hier bist", flüstere ich und küsse seine Brust, woraufhin ich mich auf meine Zehenspitzen stelle und ihn küsse. Ich habe ihn zwar heute schon küssen dürfen, aber trotzdem habe ich seine weichen und fülligen Lippen vermisst, wie schön sie sich an meine schmiegen und mit ihnen agieren. Eine sanfte Gänsehaut überströmt meinen Körper und lässt mich leicht zusammenzucken, weil dieses Gefühl so schön ist. Seine Hände legen sich auf meine Wangen und kraulen leicht meine Lymphknoten, während ich aufs Bett zugehe, ohne den Kuss zu unterbrechen. Seine Hände wandern zu meiner Taille, als ich auf dem Bett liege und er auf mir. Ein nostalgisches Gefühl tritt auf, ich will gar nicht aufhören, ihn zu küssen und werde emotional, ohne einen triftigen Grund zu haben. Ich werde fordernder und drehe uns um, wobei ich meine Zunge in seinen Mund gleiten lasse. In mir herrscht Unruhe und ich weiß nicht, wie ich sie loswerde. Frustriert fahre ich ihm durch sein Haar und ziehe leicht daran, als unsere Zungen sich verflechten. Es ist ein so wunderbares Gefühl, doch ich habe neben dem Kribbeln auch noch ein mulmiges Gefühl im Magen? Was ist plötzlich los mit mir? Ich löse mich von Can und halte mir direkt die Hände vor die Augen, bereit die Tränen rauszulassen, ohne den Grund zu wissen. "Was ist los?" Ich schüttele einfach nur meinen Kopf und fange an zu schluchzten. "Hey, nicht weinen." Seine kräftigen Arme legen sich um mich und fahren mir über Arm und Rücken. Liegt es daran, dass ich so negative Gedanken habe? Unbewusste Gedanken voller Negativität, die mir erst jetzt bewusst werden? Ich will an nichts schlimmes denken, was Can und mich betrifft. Ich spüre doch, wie schlecht dieses Jahr wird, ich weiß doch, dass ein katastrophales Kapitel auf uns zu kommt und ich verstehe nicht wieso ausgerechnet wir? "Shana, wieso weinst du?" Cans Stimme ist sanft und besorgt, genau wie sein Blick, als er mir meine Hände runter nimmt und mir die Tränen wegwischt. "Ich weiß es nicht." Ich schniefe. "Irgendetwas wird passieren, Can. Irgendetwas Schlimmes kommt auf uns zu", warne ich ihn vor. Ich kann mir das nicht einbilden, es ist da. Als ob dieses Pech, dieser Schicksalsschlag eine unsichtbare Person wäre, die es mir zuflüstert. "Shana, es wird nichts passieren. Dafür sorge ich." Er küsst meine Stirn und drückt mich feste an sich.
Wieso empfinde ich dieses Versprechen, als Abschied?
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So, irgendeine beschissene Seite klaut Bücher und stellt sie 1 zu 1 auf ihrer Seite hoch. Truyefun nennt sich die Seite, die sehr viele Wattpad Bücher kopiert mit allem drum und dran. Bei mir wurde bis jetzt nur Arroganz kopiert, aber auch von anderen Autorinnen wurden die Bücher geklaut. Das Problem neben der Seite ist, dass man sie nicht melden kann und ob etwas von Wattpad selbst kommt, ist mir nicht bekannt. Falls einer Informationen hat, soll er mir schreiben, danke.
- Helo
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