86. Kapitel

Damit schafft Louis es (natürlich) mal wieder, mich vollkommen aus der Fassung zu bringen. Ich öffne meinen Mund ein kleines Stück, um etwas darauf zu erwidern, aber mir fällt beim besten Willen keine Antwort darauf ein. Also schließe ich ihn wieder und schaue etwas neben Louis, um mir nicht anmerken zu lassen, dass ich nicht weiß, wie genau ich mit dieser Situation umgehen soll.

Ich werde nervös, meine Handflächen fangen an zu schwitzen und ich spüre meinen leicht schnelleren Herzschlag.

Ich hasse ihn dafür, dass er mich so aus der Fassung bringt, aber das ist nicht genug, um mich von ihm Fern zu halten.
Weil ja, ich habe einen Crush auf Louis. Das ist soweit ja auch nichts neues, aber ich fange an mir Hoffnungen zu machen und da weiß ich echt nicht, wohin das führen soll, oder sollte.

Ich meine, es ist wohl ziemlich klar, dass ich es wundervoll finden würde, wenn Louis wirklich mein Freund wäre. Und ja, ich weiß, ich höre mich, wie ein verliebtes Teenager-Mädchen auf der Highschool an, aber momentan ist mir das egal, da es ja irgendwie auch stimmt.

Aber er sagte selbst, dass er das erst mal nicht sein wird und mir geht die Frage, wieso er das sagt, nicht aus dem Kopf.

Gut, wir hatten bislang erst zwei Dates, aber das muss ja nichts heißen. Wir können ja auch ausgehen, wenn wir zusammen sind. Das ist jetzt zwar weit voraus gedacht, aber man darf ja noch träumen dürfen.

Es wäre jedenfalls toll, morgens in Louis' Armen aufzuwachen, aber das ist eher unrealistisch.

"Haz.." sagt er leise und ich sehe wieder zu ihm. Er lächelt und fahrt mir mit einer Hand durch die Haare. "Du bist wunderschön, weißt du das?" fragt er leise und ich verdrehe seufzend die Augen, kann aber leider, wie sonst auch nicht, verhindern, dass ich spüre, wie mein Gesicht etwas wärmer wird, weswegen ich stark davon ausgehe, dass ich wieder erröte.

"Lass es doch." murmle ich nur und sehe ihn schmunzeln. "Es ist aber die Wahrheit. Du bist wunderschön. Deine Lippen, deine Haare und natürlich deine Augen, die mich immer wieder aufs neue an Smaragde erinnern." erwidert er und ich schaue lächelnd auf den Boden.

"Du kannst schlecht Komplimente annehmen, kann das sein?" fragt Louis und ich sehe ihn wieder an, nicke aber nur.

"Das ist süß." sagt er daraufhin nur, als wäre es eine alltägliche Feststellung.

Ich bleibe mit meinem Blick kurz darauf an seinen haaren hängen, die durch den stetigen Wind komplett durcheinander sind. Immer wieder fällt ihm eine haselnussbraune Strähne ins Gesicht und immer wieder streicht er sie weg, aber es bringt nichts.

Ich schmunzle, aber Louis holt mich erneut aus meinen Gedanken in die Realität zurück, als er einen Arm um meine Taille legt und mich etwas näher zu sich zieht.

"Du bist so wundervoll, Harry." sagt er leise und mustert mich. "Und sag' jetzt bitte einfach mal nichts." fügt er danach schnell hinzu und ich nicke leicht.

"Es tut mir leid, dass ich dich immer wieder von mir weggestoßen habe." sagt er leise und ich muss dabei irgendwie lächeln. "Aber danke, dass du mir immer wieder neue Chancen gegeben hast." er lächelt. "Ich bin wirklich froh, gerade mit dir hier sein zu können."

Mein Lächeln ist dabei die ganze Zeit breiter geworden und das Kribbeln in meinem Bauch stärker. Ich lege vorsichtig meine Arme um seinen Nacken und etwas ungewollt, gleitet mein Blick zu seinen pinken Lippen.

Wie gerne ich sie jetzt einfach auf meinen spüren würde. Gerade schaue ich wieder in Louis' Augen , als dieser sich ein Stück zu mir vorbeugt, bis zwischen uns nicht mehr als ein paar wenige Zentimeter Abstand sind. Dennoch sehe ich Louis genau in die Augen, aber wirklich klare Gedanken, kann ich gerade nicht fassen.

Kurz darauf fallen meine Augenlider auch herunter, da ich Louis' Lippen hauchzart auf meinen spüre. Zeitgleich lege ich meinen anderen Arm ebenfalls um seinen Nacken und ich merke, wie sich der Griff seinerseits um meine Taille verstärkt.

Es dauert einen Augenblick und Louis küsst mich richtig. Ich seufze zufrieden und erwidere den Kuss sofort. Seine Lippen bewegen sich gegen meine, als würden sie für nichts anderes geschaffen sein und ich stimme darauf ein, als wäre es meine einzige Bestimmung.

Daher dauert es auch nicht lange, bis ich Louis' Zunge in meinem Mund spüre und diese meine kurz darauf zu einem heißen Spiel verführt.

Aber das scheint zur Folge zu haben, dass meine Knie weich werden und ich prompt auf dem Eis unter meinen Füßen ausrutsche. Aus Reflex halte ich mich an Louis fest und zucke erschrocken zusammen. Louis hingegen legt seine Hände wieder auf meine Hüfte und hält mich fest.

Aber ich höre ihn trotzdem etwas lachen und auch ich kann es mir nicht verkneifen.

"Tut mir leid" sage ich schmunzelnd, aber er winkt ab. "Ist doch alles gut." erwidert er nur.

Doch ich werde wieder etwas rot. Wie dämlich muss man eigentlich sein, während einem Kuss mit seinem Crush einfach auszurutschen und sich dann noch an ihm festzuklammern, um nicht auf dieser blöden Eisfläche zu landen.

"Du bist viel zu gut für mich.." sagt Louis dann. Ich schüttle den Kopf. "Sag das bitte nicht. Du bist toll Louis, wirklich." antworte ich ihm nur. "Ich meine, ja du bist manchmal etwas blöd, aber du machst es doch wieder gut und du verstehst auch, was du für Mist gebaut hast. Und dann führst du mich auf ein wundervolles Date aus und verführst mich mal wieder aufs neue.
Ich mag dich wirklich Louis.." sage ich nach einem Moment der Stille.

"Ich dich auch, aber ich bin gerade wirklich nervös." sagt er und lacht etwas, aber ich sehe ihn nur verwundert an. Du und nervös?" frage ich irritiert und er nickt. "Ja, ich will es nicht schon wieder versauen."

"Tust du nicht." versichere ich ihm und er lächelt.

"Haz?"

"Lou?"

Er lächelt, atmet einmal durch und sieht mich anschließend verträumt an.

"Weißt du was wirklich schön wäre?"

"Du wirst es mir sicher gleich verraten." erwidere ich, habe aber um ehrlich zu sein, keine Idee, was jetzt kommen könnte.

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