Unsicher stehen wir nun am Rand der Eisfläche und ich versuche das Gleichgewicht zu halten, wobei das für Louis eine Leichtigkeit zu sein scheint.

Er stellt sich mir gegenüber und legt seine Hände an meine Hüfte. "Sieh' mich an, Harry." sagt er vorsichtig und ich komme dieser Bitte nach. Es hilft etwas und mein Stand wird sicherer, als ich meinen Blick vom Boden abwende.
Langsam aber sicher kommt das Gefühl für die Kufen zurück und ich lächle Louis kurz an. Aber dann dreht er mich ein wenig in Fahrtrichtung und sofort schaue ich wieder auf meine Füße.

Ich höre Louis nur leise lachen und schaue auf. Er steht weiterhin gegenüber von mir, nimmt jetzt aber seine Hände von meiner Hüfte.

"Nicht auf das Eis schauen!" mahnt er und ich nicke, blicke ihn dabei weiter an.

Dann hält er mir seine Hände hin, die ich sofort beide ergreife, das ich wieder das Gefühl habe, auszurutschen.

"Alles gut?" fragt er, aber ich merke, dass er doch etwas amüsiert ist. Ich verdrehe die Augen, nicke aber. "ich stand nur schon sehr lange nicht mehr auf dem Eis." erwidere ich.

"Gut." sagt Louis lächelnd und fährt dann langsam. Er fährt jedoch rückwärts und zieht mich damit langsam mit. Erst erschrecke ich mich kurz und verfestige meinen Griff um seine Hände, aber dann versuche ich mich etwas zu entspannen und erstaunlicher Weise klappt dies sogar.

Dann fange ich an auf dem Eis zu fahren und werde nach einiger Zeit sicherer.

Louis fährt dabei die ganze Zeit rückwärts und achtet nebenbei noch darauf, dass wir niemanden Umfahren, wobei ich denke, dass das Schwer wird, so langsam, wie wir fahren.

Ich lächle Louis an und dann lässt er meine Hände los. Etwas schockiert sehe ich ihn an, aber er fährt nur ein Stück weiter und lächelt.

"Komm." sagt er und ich verdrehe die Augen. "Dein ernst?"

"Ja, absolut." antwortet er, weswegen ich nur seufze. Da ich Louis aber mittlerweile doch etwas kenne, weiß ich, dass ich sowieso keine Wahl habe. Also versuche ich zu Louis zu laufen, aber gerade als ich mich fast wieder an seinen Händen festhalten kann, fängt er an rückwärts von mir weg über das Eis zu gleiten.

Ich grinst nur und laufe etwas schneller, was erstaunlich gut klappt, aber Louis scheint das wenig bis gar nicht zu beeindrucken, da er sein Tempo einfach ebenfalls etwas anzieht.

"Louuis" sage ich irgendwann verzweifelt, aber ich muss trotzdem lachen. Wirklich ernst nimmt er es daher gerade nicht und lacht nur ebenfalls.

"Komm schon, Harry." sagt er und hält wieder seine Hände auf.

Ich seufze und laufe wieder auf ihn zu. Diesmal bleibt er sogar stehen und es dauert nicht lange, bis ich direkt vor ihm sehe.

"Geht doch." sagt er zufrieden.

"Du bist ein Idiot." sage ich nur, muss aber dennoch schmunzeln.
Aber er zuckt nur mit den Schultern und erwidert "Ja, ich weiß; das sagst du mir oft genug."

Gedanklich stimme ich ihm zu, aber Louis lächelt nur. "Aber du bist dennoch mit mir hier, also denke ich nicht, dass es dich so sehr stört."

Aber ehe ich etwas erwidern kann, hat er meine Hände wieder losgelassen. Kurz darauf spüre ich seine Hände auf meiner Hüfte liegen. Außerdem steht er nun hinter mir und ehe ich reagieren kann, fängt er an mich über das Eis zu schieben. Aus Reflex lege ich meine Hände auf seine; als würde ich mich dort festhalten können.

Aber ich lächle dennoch und irgendwann wird Louis schneller. "Okay?" fragt er dennoch einmal und ich nicke sofort. "Alles gut."

Der kalte Wind fährt mir durch meine Haare und ich merke, wie meine Ohren kalt werden, aber das ist gerade nicht relevant. Ebenso wenig, dass meine Hände abfrieren, denn sie liegen immer noch auf Louis' und vielleicht will ich es nicht ganz zugeben, aber ich genieße diesen Moment hier gerade einfach.

Es sollte öfter so sein wie jetzt, einfach unbeschwert und sorglos, ehe wir wieder in die Realität entlassen werden. Das Leben, in dem wir Uni-Stress haben, ich nicht sagen kann, was das zwischen uns ist und das mir immer wieder Probleme bereitet, aber ich schüttle diesen Gedanken schnell wieder ab.

"Alles gut?" fragt Louis und erst da merke ich, dass wir stehen geblieben sind und Louis mich zu ihm umdreht.

"Ja, danke." lächle ich, da ich jetzt wirklich sicherer auf den Kufen stehe.

"Ich hab zu danken." erwidert er aber nur und legt seine Hände wieder auf meine Hüfte.

"Kannst du nicht aufhören so süß zu sein?" frage ich und merke erst dann, dass ich diese Frage laut ausgesprochen habe, weswegen ich genervt seufze.

Louis hingegen lacht nur etwas und lächelt mich an. "Ich kann auch wieder ein Idiot sein, aber in Anbetracht der Tatsache, dass du mich dann vermutlich endgültig hassen würdest, lasse ich es doch lieber." antwortet er und ich schmunzle.

Vielleicht hat er es jetzt doch verstanden. Ich finde es einfach wundervoll, wenn er so ist; so süß, aufmerksam und zeitgleich doch so heiß und unwiderstehlich, wobei er das mit ziemlicher Sicherheit genau weiß.

Ich schaue mich etwas um. Es ist komplett dunkel geworden und die Sterne kommen zum Vorscheinen. Doch man sieht nicht allzu viele, da die vielen Lichter der Eislaufbahn und der nun beleuchteten Bäume einen blenden. Aber es ist gerade wunderschön.

Ich schaue einen Moment länger in den Himmel und es tauchen immer mehr Sterne in meinem Sichtfeld auf.

Ich habe den Nachthimmel schon immer geliebt. Ich könnte gefühlte Stunden hier einfach nur stehen und in die Sterne schauen.

"Harry?" fragt Louis leise und reißt mich damit aus meinen Gedanken. Ich schaue ihn an und bin einen Moment irritiert. "Ja?" frage ich nur und sehe ihn lachen.

"Du hast fast fünf Minuten in den Himmel gesehen." sagt er und schmunzelt.

"Tschuldigung." sage ich nur leise, aber er winkt ab. "Jetzt hatte ich einfach mal Zeit dich anzusehen, ohne das zu gemeckert hast." erwidert er und ich verdrehe die Augen.

"Du bist jawohl derjenige, den man nicht ansehen darf." antworte ich und er sieht mich geschockt an, aber ich sehe ziemlich genau, dass er dieses Gesichtsausdruck lediglich künstlich aufgesetzt hat, da er ganz genau weiß, dass es stimmt.

"Du sollst mich ja auch nicht ansehen," sagt er einen Augenblick später leise. Er sieht mich mit seinen blauen Augen genau an und ich verliere mich wieder einmal in diesem Blau. Doch ehe ich fragen kann, was genau er damit meint, sagt er leise "denn ich mag es viel lieber, wenn du mich stattdessen küsst."

for StylinsonEverything  weil meinem Louis mal wieder lw ist :D

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