73. Kapitel

"Er ist ein Idiot" sagt meine Mum, als ich ihr und Gemma alles erzählt habe.

Wir sitzen Zuhause auf dem Sofa zwischen etwas mehr als zehn Umzugskartons von Gemma, essen Pizza und ich erkläre ihnen, was los ist.

Es tut gut mal wieder hier zu sein, so richtig Zuhause und nicht in der WG, auch wenn ich mir vorgenommen habe, da heute Abend wieder zu sein, weil ich nun einmal da wohne und es gar nicht erst anfangen will, Louis aus dem Weg zu gehen und ihm damit zu zeigen, dass es mich doch sehr getroffen hat.

Außerdem gehen Liam, Sophia, Jule, Niall und ich heute feiern, um uns alle mal auf andere Gedanken zu bringen.

Als ich Gemma und meiner Mum das erzähle, sagen beide sofort, dass ich mich fertig machen solle, und dass ich Louis zeigen muss, was er verpasst.

Vielleicht ist das gar nicht mal so dumm, denn Sophia hat mich vorhin per Nachricht gefragt, ob es okay sei, wenn Louis mitkommt.

Natürlich habe ich geantwortet, es sei kein Problem. Louis ist ebenso mit den anderen befreundet, wie ich. Er kennt sie alle länger als ich, vermutlich auch besser.

Ich werde diese Freundschaften nicht ankratzen, indem ich mich jetzt egoistisch verhalte.

"Dann los jetzt!" scheut meine Mum, aber ich sehe sie irritiert an. Dann merke ich, dass Gemma aufgestanden ist, weswegen ich noch ein klein wenig verwirrter bin.

"Harry? Wir fahren jetzt in die WG und putzen dich raus!" sagt Gemma und an ihrem Ton bemerke ich, dass es keinesfalls ein Vorschlag war.

Ich seufze also grinsend und stehe auf.

Wir verabschieden uns von Mum und sind dann auf dem Weg zur WG.

Dort angekommen ist, wie es aussieht, niemand da, aber dann höre ich dass Wasser der Dusche.

"Liam?" fragt eine bekannte Stimme aus dem Bad. Sophia muss die Haustür gehört haben.

"Nein, nur ich tut mir leid" sage ich und höre sie lachen.

"Louis ist noch weg. Keine Ahnung wo, aber mach dich fertig, wir wollen bald los!" sagt sie und ich verschwinde mit Gemma in mein Zimmer.

"Also" sagt sie und öffnet meinen Kleiderschrank. "Wo geht ihr heute Abend hin?" fragt sie, aber ich zucke nur mit den Schultern und lasse mich auf mein Bett fallen. "Keine Ahnung, Liam meinte, er kennt da so einen Club." sage ich nur und weiß einfach, dass Gemma gerade die Augen verdreht.

"Super Info."erwidert sie nur mit einem sarkastischen Unterton.

Ich verdrehe nur die Augen und sehe wie Gemma durch meine Sachen durchsieht. Ab und zu schüttelt sie den Kopf.

Immer mal wieder nimmt sie das ein oder andere Kleidungsstück heraus und wirft es mir zu.

Am Ende liegen die bisher zu Wahl stehenden Sachen neben mir auf dem Bett.

"Also, wir brauchen etwas, dass deinen Arsch betont!" sagt sie trocken, doch es klingt mehr, wie ein Befehl.

Gemma hat noch nie ein Blatt vor den Mund genommen, aber um ehrlich zu sein, stört mich das mittlerweile nicht mehr.

Es ist nun mal leiser so, dass ich nicht in die Stadt gehe mit dem Ziel, mir Klamotten zu kaufen, die meinen Hintern hervor heben, weswegen ich ziemlich sicher bin das wird nichts.

Ich habe eben Sachen, die mir passen und in denen ich mich wohl fühle und genau das gehört eben nicht zu dieser Sorte.

Gemma sieht noch einmal durch die ausgewählten Klamotten. Ich hingegen seufze lediglich und lasse mich rückwärts auf mein Bett fallen.

"Dann viel Glück." erwidere ich nur, aber da bekomme ich das erste Kleidungsstück von Gemma zugeworfen. Nur leider sehe ich das nicht und daher landet es genau auf meinem Gesichts.

"Los, anziehen!" befielt sie und ich setze mich wieder auf.

Es ist eine einfach schwarze Jeans, welche an den Knien aber gerafft ist, so im Biker-Stile.

Ich sehe mir die Hose an. Ich habe sie ewig nicht mehr gesehen. Ich denke, ich habe sie gekauft, als ich etwa 18 war, es ist also schon etwas her und ich weiß nicht wirklich, ob sie mir noch passt.

"Harry? Alles gut?" fragt Gemma und ich sehe auf.

"Ja. Ja, klar" sage ich nur schnell und stehe von meinem Bett auf. Dann mache ich mich daran diese Hose anzuziehen und erstaunlicher Weise passt sie noch, jedenfalls wenn ich meinen Bauch etwas einziehe und die Luft anhalte, aber sie passt.

Gemma befielt mir, mich zu drehen und als sie mich in dieser Hose begutachtet hat, klatscht sie einmal in die Hände.

"Dein Arsch sieht darin super aus. Louis wird sich die Finger lecken, wenn er dich so sieht!"

Wie schon erwähnt, Gemma sagt so ziemlich alles, was sie denkt, aber jetzt erröte ich dennoch, wenn auch nur ganz leicht und mit der Hoffnung, sie merkt es nicht,

"Gut." sagt sie und räumt die anderen paar Hosen wieder in meinen Kleiderschrank. Jedoch muss ich zusehen, wie sie schlussendlich bei den T-Shirts landen und ich sehe mich morgen schon, wie ich den Kleiderschrank wieder aufräume.

"Oberteil?" fragt sie dann.

"Am liebsten etwas nicht ganz so enges, ich will doch noch ein klein wenig Luft bekommen." antworte ich ihr und sie lacht etwas, schaut dann aber durch die Sachen auf meinem Bett.

"Wie wäre es mit einem Hemd. Die oberen Knöpfe lässt du auf und zieht eine oder zwei silberne Ketten darüber, okay?" fragt sie und ich nicke.

Das Hemd, dass Gemma mir nicht lange darauf in die Hand drückt ist rot, fast bordeaux und eines meiner Lieblingshemden, auch wenn ich es eher selten trage.

Ich ziehe also mein T-Shirt aus, schmeiße es auf meinen Schreibtischstuhl zu meiner anderen Hose von vorhin und ziehe das Hemd über.

Gerade als ich fertig bin, sehe ich Gemma an meinem Regal, an meinem Schmuck. Ich habe, zugegeben nicht viel, aber dennoch habe ich einen kleinen Kasten, wo ich alles verstaue, dass es nicht weg kommt.

Schon bald kommt Gemma wieder zu mir und gibt mir zwei Ketten. Die eine ist meine geliebte Kette mit dem Kreuz dran, die andere ist ebenfalls silbern. Ich habe sie mir nach meinem Abschluss gekauft, da ich mehr oder weniger fast ein halbes Jahr auf die gespart habe.

Sie ist dünn, filigran und an ihr hängt ein vergleichsweise kleiner, aber meiner Meinung nach wirklich schöner. Papierflieger.

Und genau, weil sie ebenso teuer war, tage ich sie selten.

"Anziehen" sagt Gemma einen Augenblick später und legt mir die Ketten in die Hände.

New one, hope its okay, bc im still ill.

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