56. Kapitel

Erst danach merke ich, dass ich gerade wohl oder übel zugesagt habe. ich sehe das Erstaunen auch in seinem Gesicht, aber dann fängt er an zu lächeln.

"Gut, ich hole dich um halb sieben ab" sagt er entschlossen, merkt aber dann selber, dass es irgendwie komisch klingt, da sein Zimmer nur knapp drei Meter von meinem entfernt ist.

Ich schmunzle etwas und stehe auf.

"Wo willst du hin?" fragt er etwas geschockt und sieht mich irritiert an.

"Duschen?" es ist mehr eine Frage als alles andere, aber irgendwie habe ich das Gefühl, Louis dachte gerade wirklich, dass ich doch "nein" sage.

"Okay. Bis gleich" sagt er leise, lächelnd und ich tue es ihm gleich, ehe ich aus seinem Zimmer gehe, seine Zimmertür schließe und wieder in meines gehe.

Da atme ich durch und lege meine Uni-Unterlagen zusammen.

Anschließend merke ich, wie unnötig das hier gerade ist. Louis führt mich aus und ich räume meinen Schreibtisch auf.

Ich schüttle den Kopf und gehe ins Badezimmer, lege meine Klamotten ab und steige in die Dusche.

Als ich das Wasser anstelle ist es erst eiskalt und ich zucke zusammen, weiche schnell aus und warte dann einen Moment, bis es warm geworden ist.

Das hätte ich auch wissen müssen. Es braucht immer einen Moment, bis das Wasser warm ist und daher bin ich auch eigentlich nicht so dumm und stelle mich direkt darunter.

Es ist schließlich fast schon heiß. Ich lege den Kopf in den Nacken und lasse das Wasser über meinen Körper fließen. Dann aber fällt mir wieder ein, dass ich noch ganze zwei Stunden habe, bis Louis mich abholt.

Ich nehme mir also mein Shampoo und fange an meine nun glatten, braunen Haare einzuseifen.

Meine Haare sind bestimmt 5cm länger, wenn sie nass sind und es wird gleich noch lange genug dauern, sie zu trocknen und dann irgendwie einiger Maßen gebändigt zu bekommen.

Ich stehe daher nicht lange unter der Dusche, auch wenn ich gerne weiter unter diesem heißen Wasser geblieben wäre, aber ich weiß, ich würde es nachher bereuen und in Stress kommen.

Ich trockne mich ab, wickle meine Haare in ein kleineres Handtuch, wickle mir anschließend das größere um meinen Körper, nehme meine Sachen und gehe wieder in mein Zimmer. Nicht lange darauf stehe ich in Boxershorts vor meinem Kleiderschrank, unwissend, was ich jetzt anziehen soll.

Das geht ganze zehn Minuten so. Dann erwache ich praktisch aus meinen Gedanken und komme wieder in die Realität.

Ich schüttle den Kopf etwas und gehe einen Schritt näher zu meinem Kleiderschrank, genauer gesagt zu den beiden Fächern mit meinen Hosen.

Ich nehme erst einmal eine normale, schwarze Jeans heraus und lege sie auf mein Bett.

Einen Teil habe ich also schon mal, fast, vielleicht.

Es dauert etwas, aber schließlich habe ich mich für ein schlichtest Jeanshemd über meiner weißen Jeans entschieden. Außerdem trage ich meine Kreuzkette und ein Paar, meiner hellen YSL-Schuhe. Mein einziges Paar, um genau zu sein. Ich habe es gesehen und wollte es sofort haben. Ich habe ziemlich lange darauf gespart und ziehe sie auch nie in der Uni an, da ich einfach nicht will, dass sie dreckig werden oder kaputt gehen, Dafür waren sie mir wirklich zu teuer.

Aber ich finde, heute kann ich sie anziehen.

Zufrieden stehe ich vor meinem Spiegel an der Tür meines Kleiderschrankes. Dann sehe ich auf die Uhr und bemerke, dass ich noch eine gute dreiviertel Stunde habe.

Ich habe meine Schuhe noch nicht an, stelle sie aber schon mal neben meine Zimmertür.

Ich gehe erneut ins Badezimmer, um mir meine Zähne zu putzen. Ich mag es einfach nicht Mundgeruch zu haben und außerdem kann man ja nie wissen.

Also es ist natürlich nichts so, dass ich mir von heute Abend erhoffe, dass er mich noch einmal küsst, vielleicht sogar mit Erklärung, aber es könnte ja sein, eventuell.

Außerdem weiß ich ja auch nicht, wohin wir heute Abend gehen werden.

Anschließend föhne ich meine Haare. Kurz darauf sind meine Locken wieder da, also so, wie immer.

Ich nehme mir meine Bürste und das Haarspray, bis meine Locken einigermaßen akzeptabel liegen. Locker, aber aus meinem Gesicht heraus, so, dass sie über meine Schultern fallen.

Ich bin zufrieden und gehe wieder in mein Zimmer, ziehe meine Schuhe an. Gerade stehe ich ein letztes mal vor dem Spiegel, da klopft es an meiner Zimmertür.

ich atme noch einmal durch und öffne diese. "Sophia?" fragt ich verwirrt als ich meine Mitbewohnerin vor mir stehend erblicke.

"Louis ist schon unten, du sollst runter gehen" sagt sie grinsend. Ich nicke, erröte aber doch etwas, als ich ihren wissenden Blick sehe.

"Nun geh'schon und falls er sich wieder wie ein Arsch verhalten sollte" fügt sie hinzu. "Dann zeig ihm, was er verpasst" sagt sie schmunzelnd und ich nicke, bleibe aber trotzdem optimistisch.

"Werde ich" antworte ich ihr und verlasse mein Zimmer, anschließend die WG und trete aus dem Haus.

Dort steht Louis ans Auto gelehnt und tippt etwas auf seinem Handy, aber als ich mich kurz darauf sieht, packt er es weg und lächelt mich an.

Er selber trägt ein schwarzes Jackett, die passende Hose und ein ebenfalls schwarzes Hemd darunter, wobei die ersten Knöpfe geöffnet sind. Er sieht unbeschreiblich gut aus. Das habe ich das letzte Mal, als er einen Anzug trug, schon bemerkt, aber jetzt trägt er das Jackett, weil er mit mir ausgeht.

"Du sieht wunderschön aus" sagt er und wieder erröte ich.

"Kann ich nur zurückgeben" sage ich und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Er öffnet die Tür und ich setze mich auf den Beifahrersitz. Er geht um das Auto herum, steigt ein und wir fahren los.


Kapitel 2 für heute :)

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