Chapter 5:Du störst nie

Nicht einmal inruhe duschen konnte man hier. Kaum dass ich unter der Dusche stand, klingelte es schon. Ich war erst eine halbe Stunde unter der Dusche. Wirklich. Für mich ist so eine Zeit ein neuer Rekord.

Ich hatte mir nur schnell ein Shirt angezogen und irgendeine Hose. Wer auch immer da Sturm klingelte, hatte mir nichtmal die Zeit dazu gegeben, mir meine Unterwäsche anziehen zu können. Echt toll.

"Was..-" verwirrt sah ich in seine blauen Augen, die mich leer anstarrten. Er hatte geweint.

"Komm rein, James." sagte ich dann sofort und zog ihn am Arm ins Haus, daraufhin schloss ich die Haustür hinter ihm.

"Was ist los?" flüsterte ich sanft und umarmte ihn vorsichtig.

Unangenehmster Moment wenn man keinen Bh trägt. Vielleicht merkt er es ja nicht.

"Nichts." hauchte er leise und ich merkte, wie seine Hand in mein Haar greift. "Es ist alles gut." sagte er leise.

"Sieht nicht so aus." murmelte ich dann und ließ ihn los. Er hatte ein Geheimnis, anscheinend ein großes Geheimnis, über das er nicht sprechen durfte oder konnte.

"Ich kann darüber noch nicht reden. Ich hab dich danach einfach nur aufgesucht." erklärte er mir und musterte mich etwas, woraufhin ich rot wurde.

"Hattest du schon etwas anderes vor?" fragte er verunsichert und blickte mir in die Augen.

"Bis gerade eben ja." murmelte ich und zog mein Handy raus.

"Nein, du musst nicht wegen mir absagen. Wann wollt ihr euch treffen? Darf ich fragen mit wem?"

"Erst in 3 Stunden. Lisa wollte mir Abends die Stadt zeigen." klärte ich ihn auf und erntete ein kurzes nicken seinerseits.

"Dann hab ich dich wohl beim duschen gestört hm?"

"Nein, du störst nie." meinte ich schnell, woraufhin er anfing zu lächelnd und ich automatisch auch lächelte.

Und jetzt realisierte ich erst, dass er nicht gut aussah. Er kam mir erstaunlich blass vor.

Mein lächeln verblasste sofort als mir diese eine Frage in den Kopf schoss.

"Hast du dir wieder etwas getan?" flüsterte ich und führte ihn in mein Zimmer, indem er sich langsam auf mein Bett setzte.

Er antwortete nicht. Ich stand einfach nur stumm vor ihm.

"James. Nochmal. Hast du dir etwas getan?" wiederholte ich leise und beobachtete, wie er stumm den Kopf senkte. Das bedeutet wohl ja.

"Es geht mir gut." Lügner.

"James, bitte lüg mich nicht an." Ich streckte langsam meine Hände nach seinen aus, die er sofort wieder zurück zog. Genau wie bei unserem ersten Treffen.

Und irgendwie verletzte es mich, dass er versuchte mich anzulügen.

"Ich kann nicht." sagte er dann nur, weswegen ich nickte und zu  meinem Kleiderschrank ging, um mir Klamotten für den Abend rauszusuchen.

"Wieso nicht?"

"Ich will dir nicht wehtun." Das kam eindeutig überraschend. Langsam drehte ich mich um und sah ihn leicht verwirrt an.

"Hör auf sowas zu sagen." meinte ich leise.

"Du verstehst das noch nicht. Irgendwann werd ichs dir erklären kleine." erklärte er mir und lächelte mich schwach an.

Stumm schritt ich mit schnellen Schritten wieder ans Bett, setzte mich nebenih und zog ihn in eine feste Umarmung.

Wie konnte ich Jenna heute nur Glauben schenken? Wie konnte ich James nur infrage stellen? Ihm ging es nicht gut und ich hatte mir nur Gedanken darüber gemacht, wer er überhaupt ist.

Schwach erwiderte er diese Umarmung und ließ sich etwas an mich fallen.

"James." fing ich dann leise an und klammerte mich an seine Lederjacke. "Bitte gib nicht auf okay? Wir kriegen das wieder hin."

"Ich wünschte man könnte sowas wieder hinbekommen. Aber weißt du was?"

"Nein, was?"

"Ich bin froh, dass ich dich in meinen letzten Stunden, Wochen oder Monaten noch kennenlernen durfte." meinte er. Es klang nach einem Abschied und sofort schüttelte ich heftig meinen Kopf.

"Sag es nicht, als wär dies ein Abschied." flüsterte ich, woraufhin er mich langsam los ließ.

"Nein, noch ist das kein Abschied." meinte er leicht lächelnd, während ich Tränen in seinen Augen erkennen konnte, gegen die er ankämpfte.

Somit sahen wir uns mehrere Minuten stumm in die Augen. Minuten vergingen, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten.

"Du solltest dich langsam mal fertig machen." meinte er dann und stand auf.

"Hey, wie wärs wenn du auch kommst? Du kannst dir ja jemanden mitnehmen!" schlug ich hoffnungsvoll vor.

Er schien über das Angebot nachzudenken und nickte letztendlich. "In Ordnung. Wann und wo treffen wir uns?"

"Um halb sechs im Daphne's."  Das Daphne's ist ein Café

"Dann sehen wir uns später." murmelte er und ich folgte ihm die Treppe nach unten.

"Ja, bis dann." rief ich ihm nach als er die Haustür öffnete undnach draußen ging.

Und somit verschwand er wieder. Der geheimnisvolle Typ um den ich mich immer mehr sorgte..

***Zeitsprung***

Ich hatte es echt nicht so mit Pünktlichkeit. Wirklich nicht.

Denn ich kam gerade eine halbe Stunde zu spät zum vereinbarten Treffpunkt. Alle drei waren schon da, nur ich hatte noch gefehlt. Wie peinlich...

"Sorry Leute." murmelte ich seufzend und lächelte entschuldigend.

"Schon okay." meinte Lisa dann ebenfalls lächelnd, woraufhin James und der andere Junge nickend zustimmten.

"Das ist übrigens Bryan" klärte James mich auf. Ich erinnerte mich an ihn. Er war der Junge, den ich in der Pause bei James gesehen hatte. Er hatte braunes, kurz gelocktes Haar und braune Augen.

"Hey" murmelte er dann leicht grinsend und sah zu mir und Lisa rüber.

"Hey." chorten wir Mädchen gleichzeitig und lächelten ihn an.

"Also dann, was hattet ihr für heute Abend geplant?" fragte James und sah mir intensiv mit seinen blauen Augen in meine.

"Keine Ahnung, eigentlich wollten wir, beziehungsweise ich, die Stadt erkunden. Aber wenn ihr eine andere Idee habt, dann bitte." klärte ich die Jungs auf.

Daraufhin öffnete Bryan seinen Mund und sofort ergriff Lisa das Wort.

"Nein." sagte sie und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

"Du weißt doch gar nicht was ich sagen wollte Lis.." murmelte er und runzelte verwirrt die Stirn.

"Wir gehen nicht feiern Bryan." seufzte sie kopfschüttelnd.

"Woher wusstes du..-" irgendwie wurde er die ganze Zeit unterbrochen.

"Ich glaube dass sie dich gut genug kennt." murmelte James und klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Find dich damit ab Bruder." meinte er dann grinsend.

Er war wie ein anderer Mensch. James ließ sich einfach nichts anmerken. Würde ich nicht wissen, wie er ist wenn wir alleine sind, dann würde ich nicht einmal vermuten, dass etwas nicht stimmte.

"Jaja." brummte Bryan dann nur und zog kurz eine Schmolllippe, woraufhin Lisa und ich gleich lachten.

"Ein anderes mal Bryan." versuchte ich lachend ihn aufzumuntern und schüttelte meinen Kopf.

"Ihr seid alle gemein."

"Nein, wir sind hungrig." beschloss ich dann breit grinsend und hackte mich bei Lisa ein.

"Bin dabei."meinte James, grinste nur und ging dann neben mir. Bryan ging dann neben Lisa.

"Du bist immer nur am fressen man." murmelte Bryan kopfschüttelnd, woraufhin James ihn böse ansah.

"Lügner."

"Idiot." konterte Bryan.

"Seid ihr fertig ihr Kindergartenkinder?" das kam dann von mir und sofort erntete ich belustigte Blicke der beiden.

"Sowas geht nicht vorbei." seufzte Lisa und lächelte schlussendlich. "Aber dann wären sie ja nicht sie und auch nicht die besten Freunde die es gibt."

"Da hat sie Recht." riefen die Jungs gleichzeitig und sahen sich an, als hätte der andere gerade die Gedanken des anderen gelesen.

Wie Kleinkinder. Okay. Wie süße Kleinkinder.

"Mc?" schlug Lisa dann fragend vor und sieht jedem von uns kurz in die Augen.

Dies bejahten wir alle sofort, woraufhin Bryan's Bauch knurrte.

"Wer ist jetzt der verfressene hm?" fragte ich grinsend und sofort fing James an triumphierend zu grinsen.

"Jaja." murmelte er dann nur und hielt uns die Tür auf.

Als wir rein gingen schoss mir sofort der Geruch von Burgern und Pommes in die Nase und dann knurrte auch mein Magen. Zum Glück hörte es keiner, das würde nur eine neue Diskussion auslösen.

"Da hinten ist noch ein Tisch frei." Lisa zeigte auf einen freien Tisch. Um ihn standen 2 freie Bänke. Auf die linke Seite des Tisches setzte sich Lisa und kurz darauf saß Bryan neben ihr. Also setzte ich mich auf die freie Bank und sah dann lächelnd zu James, der mich genauso lächelnd ansah und sich neben mich setzte.

"Was wollt ihr essen?" fragte Bryan und schnippte kurz mit den Fingern vor James Augen, um James Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.

"Ich will einfach das Big Mac Menü." sagte ich und holte meinen Geldbeutel aus der Tasche.

"Das passt schon, wir bezahlen für euch." meinte James und sah dann Lisa an. "Was willst du essen?"

"Dasselbe wie Mia, danke" murmelte sie lächelnd.

"Kein Ding." kam es dann wieder von Bryan, als die beiden aufstanden und dann Richtung Kasse spazierten.

"Was läuft da zwischen euch?" schoss es sofort aus Lisa, als die beiden Jungs außer Hörweite waren.

Verwirrt sah ich sie an.

"Nichts." antwortete ich und zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen.

"Natürlich." seufzte sie. "Ich seh doch wie er dich ansieht."

"Wir kennen uns kaum." Naja, ich kannte ihn vermutlich besser als ich eigentlich sollte. Aber wir kannten uns wirklich nicht lange.

"Das hat doch nichts zu bedeuten." meinte sie dann nur lächelnd und verdrehte die Augen.

"Da ist wirklich nichts." seufzte ich dann nur, woraufhin sie nickte.

"Na gut. Aber glaub Jenna nicht alles, was sie erzählt." und das meinte sie komplett ernst.

"Versprochen." und das meinte ich wiederrum ernst.

"Gut."

"Gut." murmelte ich dann lächelnd.

Hello :))

Danke dass ihr weiterhin mein Buch verfolgt, auch wenn ich nicht so aktiv bin!

Wollt ihr demnächst auch mal ein Kapitel aus James Sicht?


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