Chapter 3: Die neue

"Und wie ist er?" Wie ich sie liebte. Meine neugierige, beste Freundin. Seit wir weggezogen waren hatte ich sie nicht mehr gesehen und sie fehlte mir so unfassbar sehr.

"Wer?" fragte ich verwirrt, ich hatte ihr nichts von James erzählt.

"Du bist die ganze Zeit in Gedanken versunken und hörst mir nicht mal zu, wenn ich über deinen Hund rede, den ich aufgenommen habe. Weißt du noch?" hörte ich ihre belustigte Stimme durch das Telefon und konnte einfach nicht anders als zu grinsen.

"Clair, ich wohne erst seit 2 Wochen hier. Ich hab mich nicht verliebt oder sowas, ich schwörs dir."

"Ja, aber so wie du jetzt bist, warst du erst einmal." murmelte sie und ich konnte ihr stirnrunzeln förmlich hören und sehen. Wir hatten alles, wirklich alles, zusammen gemacht. Kennengelernt hatten wir uns im Sandkasten auf einem Spielplatz. Mit 7. Mich hatte damals ein Junge ständig geärgert und mir meine Spielsachen weggenommen. Bis Clair kam und wir dann zusammen diesen Jungen über den kompletten Spielplatz gejagt hatten. Seitdem waren wir unzertrennlich gewesen. Wir hatten sogar in der selben Straße gewohnt.

"Und so wie dieses eine mal, werde ich niemals wieder sein. Ich werde nie wieder für jemanden so empfinden." brummte ich, woraufhin sie nur seufzte.

"Ich hoffe schon, nur will ich nicht, dass du wieder so sehr verletzt wirst."

Ich weiß genau wovon sie sprach, von meiner ersten und letzten großen Liebe, Josh. Ich hatte mich in der fünften Klasse in ihn verliebt und wir kamen letztes Jahr sogar zusammen. Es hielt 8 Monate, dann hatte er mich betrogen.

"Können wir über etwas anderes reden Clair?"

Sie wusste wie sehr ich dieses Thema hasste.

"Natürlich. Wie war deine erster Schultag auf deiner neuen Schule gestern?"

"Gestern?"

"Ähm ja? Wir habens nach Mitternacht du Idiotin."

Oh verdammt. Ich würde morgen total verschlafen sein. James hatte mich heute beziehungsweise gestern wirklich nachhause gebracht. Wir hatten nicht mehr viel gesagt, nur unsere Nummern getauscht und dann war er auch schon wieder gegangen. Keine große Sache gestern. Nur beinahe vom Zug überfahren worden.

"Nenn mich nicht so du Biest." brummte ich.

"Dann benimm dich nicht so. Hör auf mich Biest zu nennen."

"Dann benimm dich nicht so." äffte ich ihr mit übertrieben hoher Stimme nach und lachte dann. Ich wusste genau dass sie ihre Augen verdreht. "Und verdreh deine Augen nicht.

"Woher wusstest du..-"

Mist. Akku leer. Super, sowas konnte echt nur mir passieren. Seufzend kramte ich dann in einer Kiste nach dem Ladekabel.

"Das muss doch hier irgendwo sein.." brummte ich

"Suchst du was mein Engel?" ertönte die warme und sanfte Stimme meines Vaters und als ich mich umdrehte, erkannte ich mein Ladekabel in seiner Hand.

"Wo war es?" fragte och verwirrt und sah ihm dabei zu, wie er sich auf mein Bett setzte.

"In der Küche."

"Achso." ja ich erinnerte mich, ich hatte es vom Tisch des Wohnzimmer genommen, weil ich mein Handy eigentlich vorher schon aufladen wollte. Dann bin ich in die Küche gegangen und hab es da liegen gelassen, weil ich etwas essen wollte. Was ich auch getan hatte und danach hatte mich Clair angerufen, weswegen ich das Kabel vergessen hatte und in meinem Zimmer verschwand.

Lächelnd nickte er.

"Wieso bist du noch wach Dad?" er sah irgendwie nachdenklich aus, ein trauiger Ausdruck war in seinen Augen zu erkennen.

"Ich hab nachgedacht Mia." murmelte er dann. Sein lächeln verschwand langsam als er sich mit einer Hand über sein Gesicht fuhr, die dann an seinem Kinn blieb und er seinen Kopf in seiner Hand abstützen konnte.

"Worüber denn?"  Er sah so besorgt aus, das konnte einfach nichts gutes bedeuten.

"Möchtest du in den Herbstferien zu deinen Brüdern und zu deiner Mutter reisen?" kam es dann von ihm, nachdem er noch mindestens 2 Minuten darüber nachgedacht hatte.

Langsam nickte ich "Natürlich würde ich sie dort gerne wieder sehen. Aber was ist dann mit dir in der Zeit?"

"Ich könnte bei Mark übernachten." klärte er mich auf und langsam nickte ich, Mark ist mein Onkel.

"Das wär toll." murmelte ich und fing an zu lächeln. Dann zog er mich sanft in seine Arme.

"Ich weiß dass du deine Mutter brauchst und dein Bruder braucht dich." seufzte er und strich mir übers Haar.

"Es ist alles in Ordnung, wirklich." versuchte ich ihn irgendwie aufzumuntern und lächelte, als er mir in meine braunen Augen sah, die ich eindeutig von ihm geerbt hatte. Mein dunkelbraunes, langes, glattes Haar hatte ich von meiner Mutter. Eindeutig.

"Wir reden morgen weiter, in Ordnung?" fragte er dann lächelnd, ließ mich los und stand dann auf als ich nickte.

"Geht klar."

"Gute Nacht."

"Gute Nacht, Dad."

Wie soll ichs sagen.. ich hatte einfach den besten Vater den man haben konnte.

**Zeitsprung**

"Tut mir leid, ich hab den Bus verpasst." murmelte ich schwer atmend meinem Sportlehrer zu, der mich nur grimmig anguckte und sich etwas notierte.

"Geh dich umziehen Jenna." brummte er, Mister Lankford.

"Ich heiße Mi..-"

"Ist mir egal, umziehen!"

Stumm ging ich dann zu den Umkleiden und verdrehte dann die Augen.

"Idiot." murmelte ich nur seufzend.

"Wie Recht du hast." brummte hinter mir ein Mädchen mit langem schwarzen Haar, ihre Haut war dunkel und ihre Augen waren dunkelbraun.

"Ich bin Jenna, auch zu spät. Dann bist du wohl Mia oder?" fragend sah sie mich an, ohne dass ihr Lächeln von ihren Lippen verschwand. Sie ging in dieselbe Klasse wie James wenn ich mich richtig erinnerte.

"Jap, woher kennst du mich?"

"Mister Lankford hat mich so genannt.Und da du die einzige neben mir bist, die zu spät ist, kann ich nur vermuten, dass er uns einfach vertauscht hat." stellte sie schulterzuckend fest.

"Achso." murmelte ich dann grinsend und zog mich schnell um.

"Und du gehst also in meine Paralellklasse ja? Gehst du mit James in die Klasse?"

"Ja, woher kennst du ihn?"

"Schule." sagte ich schnell und sofort wanderte ihr Blick zu mir.

"Pass auf, er spielt gern mit Gefühlen." murmelte sie mir zu, ihr Blick vollkommen ernst.

Das würde gar nicht zusammen passen, oder doch? 

"Er ist also beliebt hier?"

Schmunzelnd nickte sie.

Wieso sollte sich jemand umbringen wollen, der beliebt auf der Schule war?

Also an Schulproblemen konnte es schonmal nicht liegen, vermutlich.

"Wenn er sagt ich liebe dich, nimms nicht ernst. Oder wenn er die Depri Szene vorspielt, glaubs ihm nicht."

Oh.

"Mach ich schon nicht, keine Sorge." murmelte ich, mein Kopf konnte nicht aufhören zu denken.

War jetzt alles vorgespielt oder nicht?

"Woher weißt du das eigentlich?" fragte ich sie neugierig als mir gerade die Umkleide verließen und wir sofort zu 5 Runden laufen verdonnert wurden.

Genervt fingen wir an die Runden zu laufen.

"Weil ich seine Ex Freundin bin." gab sie schulterzuckend zu und mein Blick wandert überrascht wieder zu ihr.

"Oh." sagte ich dann nur.

Sollte ich ihn drauf ansprechen? Oder eher nicht? War das nur vorgetäuscht? Aber würde er sich dann wirklich von einem Zug umfahren lassen?

Ich hatte es doch mit eigenen Augen gesehen. Und seine Arme sahen auch nicht gerade besser aus. Mir wurde immer noch schlecht, wenn ich nur dran dachte wie sein Blut an meinen Händen geklebt hatte.

"Aber du solltest dir besser ein eigenes Bild über ihn machen. Ich bin nur eine von vielen aus seiner langen Liste, mit wem er alles zusammen war." fuhr sie dann fort.

"Danke." das war eindeutig seltsam.

"Kein Ding."

"Los ihr beiden, auf zum Geräte Turnen!" schrie Lankford uns zu und erneut verdrehten wir beide die Augen, dann liefen wir zu den Geräten.

Die ganze restlichen Sportstunden, wir hatten immer Doppelstunden in jedem Fach, verloren Jenna und ich kein Wort mehr. Mein Kopf war eindeutig gefüllt mit Informationen, die ich eigentlich nicht haben wollte.

Aber ich war sowieso nicht an James auf diese Art interessiert. Ich wollte ihm nur helfen, sein Leben in den Griff zu bekommen, falls das überhaupt wirklich nötig war.

Um ehrlich zu sein, war ich komplett verwirrt. Meine Gedanken galten gerade nur James, als ich aus der Turnhalle stolperte, mich umzog und die Umkleide verließ. Auch beim Mittagessen saß ich nur da und stocherte in meinem Essen rum. Keine Ahnung was ich darüber halten sollte.

Sollte ich ihm helfen? Was wenn ich es nicht tat? Würde er sich dann umbringen?

Aber was wenn ich ihm zur Seite stehen würde? Würde er mich dann wirklich nur ausnutzen, wie Jenna es sagte?

"Was ist los?" kam es von Jenna, die sich zusammen mit zwei Jungs und einem weiteren brünetten Mädchen zu mir an den Tisch setzte.

"Nichts." antwortete ich dann verwundert und lächelte.

"Okay. Also, dass hier ist Lisa." sagte sie und deutete auf das brünette Mädchen, mit den großen grünen Augen.

"Das ist Mason." klärte sie mich auf und deutete auf den Jungen mit den braunen Augen und einer braunen hochgestylten Mähne.

"Und das ist Jason." meinte sie und deutete auf den blauäugigen Blondschopf, der sich neben mich gesetzt hatte.

"Hey." murmelte ich lächelnd

"Du bist also die neue." grinste Jason mich belustigt an und schnappte sich eine Pommes von Lisa's Teller, die ihn dafür bestrafend ansah.

"Sieht ganz so aus." murmelte ich und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Normalerweise sind die neuen immer Gesprächsthemen nummer eins.." fuhr dann Mason fort "Aber über dich hört man gar nichts, wie machst du das?" neugierig sah er mich an und ganz ehrlich? Nicht aufzufallen ist keine Kunst.

"Ich weiß nicht, ich bleib einfach für mich." antwortete ich dem neugierigen und grinste leicht "Ist nicht schwer hier nicht aufzufallen."

"Ja, aber normalerweise fällt man auf. Dass hier ist eine kleine Schule." meinte dann Lisa, deutlich höflicher als die beiden Jungs.

Schmunzelnd zuckte ich mit den Schultern und sah der brünette in die Augen "Ich mag es sowieso nicht, im Mittelpunkt zu stehen." gab ich offen zu und widmete mich dann meinem Burger. Die Schulmensa hier hatte überraschenderweise gutes Essen, nur sah meins nicht mehr ganz so appettitilich aus, weil ich vorher darin mit meiner Gabel für die Pommes herumgestochert hatte.

"Isst du das noch?" kam es von meiner linken Seite und belustigt sah ich zu Jason.

"Nein, kannst du haben." grinste ich und schob ihm mein Tablett hin.

"Ich mag sie jetzt schon." klärte er uns grinsend auf und sofort musste ich lachend den Kopf schütteln.

Dann sah ich hoch und blickte direkt in die eisblauen Augen von James, der mich nur verwirrt ansah als er mich bei dieser kleinen Gruppe sitzen sah.

Meinung über die neuen? :3

Werde diese Geschichte auch regelmäßiger aktualisieren, würde mich sehr über Feedback und Votes freuen! <3

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