Chapter 1: Chaos Geschichte

Neue Stadt, neue Leute, neues Zuhause, neue Schule.

Kurz gefasst: neues Leben.

Der ganze Tag war schon seltsam gewesen. Der komplette erste Schultag. Meine Klasse bestand aus nichts anderem, als vollkommen verblödeten Idioten. Natürlich gab es Ausnahmen, aber bisher hatte ich noch nicht alle in der Klasse kennenlernen können, da immer wieder irgendwelche Trottel meinten, wie Hündchen angelaufen kommen zu müssen.


Natürlich nicht wegen mir oder einer anderen Person, mit der ich gerade reden wollte. Nein. Sondern um Aufmerksamkeit zu finden, die nun auf mir lag, da ich die neue war.

Kopfschüttelnd balancierte ich auf einem Bahngleis in einem Wald. Der Wald brachte unfassbare Ruhe, ich liebte die Natur, wirklich. Und hier war auch niemand. Außerdem konnte man immer von weitem sehen, ob da ein Zug kam oder nicht, ansonsten hätte ich mich vermutlich nicht einmal getraut hier auf einer Seite des Gleises entlangzuspazieren.

Irgendwo musste man ja schließlich abschalten können von all dem Stress. In der Schule liefen also nur Idioten rum und Zuhause hätte ich momentan noch weniger Ruhe als in einem Affengehege eines Zoo's.

Konzentriert sah ich auf das Gleis auf dem ich nachdenklich entlang spazierte. Das alles war einfach nicht so leicht, aber es gab Momente, in denen ich wirklich unfassbar glücklich war.

"Es geht immer schlimmer, Mia." Das zumindest hatte früher immer meine Mutter gemeint und seitdem, lebte ich danach. Der Spruch macht das Leben vielleicht nicht einfacher, vorallem den Umzug in eine komplett andere Stadt nicht, aber was sollte ich schon an meiner jetzigen Situation ändern können?

Nichts. Ich konnte nicht verhindern dass meine Eltern sich zu jeder Tages und Nachtszeit stritten und sich gerade scheiden ließen, weswegen ich mit meinem Dad gegangen bin und mein kleiner Bruder bei meiner Mutter geblieben ist.

Schmunzelnd sah ich nach oben und sah mich um. Ich war hier zum ersten mal, seit wir hier her gezogen sind. Und das ist schon 2 Wochen her, nur dass eben heute erster Schultag nach Sommerferien ist.

Der Wald war dicht und irgendwie sah hier kein Baum krank aus, obwohl hier täglich Züge vorbei fuhren. Aber es war eben so, wie ein Wald sein sollte. Nur eines war komisch.

Eine dunkle Gestalt, die ich von weitem nicht entdecken konnte, die auf dem Bahngleis saß.

Ein Mensch, da war ich mir zu 100% sicher.

Vielleicht sollte ich ja den oder diejenige einfach inruhe lassen, schließlich kam ich ja auch her um meine Ruhe zu haben. Aber irgendwas war komisch. Derjenige hatte irgendwas vor, der, dem ich mich langsam näherte und den ich auch langsam erkennen konnte.

Ein Junge. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen. Er hatte einen Kapuzenpulli an und hatte die Kapuze aufgesetzt.

Das einzige was ich erkennen konnte war, dass ihm schwarze Haarsträhnen in die Stirn hingen, während er den Boden unter seinen Füßen stumm anstarrte. Sein Kapuzenpulli war grau und seine Jeans schwarz, genau wie seine Nikes die er anhatte.

"Hallo." murmelte ich und kickte unsicher einen Stein von mir weg.

Und dann zuckte ich zusammen, als er erschrocken aufsprang und mir in die Augen sah.

"Verdammt man, du hast mich erschrocken kleine." murmelt er aufgebracht und fuhr sich durch sein schwarzes Haar.

"Tut mir leid, war nicht meine Absicht." gab ich immer noch erschrocken zurück und sah ihn mit großen, geschockten Augen an.

Aber wenigstens konnte ich ihn jetzt genauer erkennen. Er geht auch auf meine Schule, in die Paralellklasse, glaube ich.

"James oder?" fragte ich sicherheitshalber nach und er nickte verwundert. Seine Augenfarbe sah aus wie Eisblau.

"Kennen wir uns?" hackte er nach, als ich nichts auf seinen verwunderten Blick fragte.

"Wir haben zusammen Sport und Chemie."

Zuerst sah er mich nachdenklich an und ich konnte förmlich sehen, wie die Räder in seinem Hirn ratterten und versuchten herauszufinden wer ich war.

"Die neue also?"

"Jepp, Mia." klärte ich ihn lächelnd auf und hielt ihm meine Hand hin.

Kurz sah er sie an und sah mir dann stumm wieder in die Augen.

Nach weiteren peinlichen Sekunden des Schweigens, ließ ich dann wieder meine Hand sinken. Seltsamer Typ.

Jetzt setzte er sich auch noch einfach wieder auf die Gleise, wirklich jetzt? Unhöflicher gings grad wohl nicht.

"Und du bist jetzt hier weil?" fragte er mich, sein Blick wieder auf den Boden gesenkt.

"Weil ich das Gefühl nicht loswerden konnte, dass du etwas sehr dummes vorhast." gab ich zu und erntete ein unverständliches murmeln seinerseits.

"Was?" fragte ich.

"Hm?" kam dann von ihm und sah wieder zu mir hoch.

"Ich hab gefragt was du gesagt hast, ich hab dich nicht so ganz verstanden."

"Ich sagte, dass dich das kein Stück angeht, verstanden?" murrte er und dieses mal kickte er einen Stein weg.

Ich konnte ihn hören. Den Zug. Aber er war noch weit genug weg.

"Doch, ab jetzt schon." murmelte ich und setzte mich einfach neben ihn.

"Das ist nicht dein Ernst." lachte er und sah in mein ernstes Gesicht.

Natürlich würd ich mich nicht wegen ihm umbringen, aber so hatte ich vielleicht eine Chance ihm zu helfen. Mit sowas war nicht zu spaßen und er konnte erkennen, dass ich es ernst meinte. Vielleicht nicht so, wie er es meinte, aber er verstand.

"Was willst du?" brummte er genervt. Hallo? Ich will dein Leben retten du Idiot? Ich sagte doch, dieser Tag war mehr als seltsam.

"Du willst dich umbringen?" stellte ich als Gegenfrage und versuchte ruhig zu bleiben, obwohl ich genau wusste, das der Zug immer näher kam.

"Wieso sollte ich dir was von mir erzählen?"

"Warum nicht?"

"Ich kenne dich nicht?"

"Dann lernst du mich eben kennen." murmelte ich und nahm vorsichtig seine Hand, die er aber schnell wieder wegzog. Und jetzt konnte ich erkennen, wieso er mir vorhin seine Hand nicht geben wollte.

An meiner Hand klebte gerade sein Blut, also nahm ich sofort wieder seine Hand, zog seinen Pullover am Arm hoch und sah geschockt seinen blutverschmierten Arm an.

Dann wanderte mein Blick langsam zu seinen Augen, dessen Blick leer auf seinen Arm gerichtet war, weswegen ich schnell in meiner Tasche kramte und Taschentücher raus zog.

"Los, drauf drücken." rief ich ihm zu, doch er schüttelte den Kopf.

"Ich hab nicht vor mich retten zu lassen."

"Du musst." murmelte ich, der Schock stand mir vermutlich immer noch ins Gesicht geschrieben. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gesehen.

Und auch der Zug kam immer näher.

"Lass mich dir helfen." flehte ich und drehte seinen Kopf zu mir, sodass er mir in die Augen sehen musste und ich die Taschentücher auf eine der blutenden Wunden drücken konnte. Manchmal hätte ich gerne mehr Hände, aber jetzt hatte ich nur zwei. Also drückte ich die Taschentücher auf die Wunden, die am stärksten bluteten, obwohl ich nicht wirklich auseinander halten konnte, welche es ist.

"Nein." brummte er.

"Wieso nicht?"

"Welchen Sinn hätte es denn?" fragte er und ich konnte in seinen Augen seine Verzweiflung erkennen.

"Den finden wir noch heraus. Wir finden den Sinn deines Lebens, aber dafür musst du kämpfen."

Ich konnte den Zug schon sehen.

"Hör mir gut zu. Ich helfe dir. Ich weiß du kennst mich nicht, aber ich kenne dich auch nicht. Vertrau mir bitte. Jeder hat einen Sinn des Lebens, jeder weiß irgendwann, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Aber bitte gib nicht auf." rief ich schon, da der Zug immer näher kam und immer lauter wurde, da jemand wie wild hupte.

James aber sagte nichts und starrte einfach nur den Zug an.

"Also gut." murmelte ich und ich wusste wie wahnsinnig das war. Schließlich kannte ich ihn höchstens 15 Minuten. Aber ich kniete mich einfach vor ihm hin und drückte die Taschentücher auf seine Wunden.

Du bist eine Irre Mia, ja ich weiß.

Und dann beobachtete ich nur, wie der Zug immer weiter auf uns zu kam. Ich schloss sogar schon meine Augen.

Oh gott, das ist dein Ende du verrückte, dachte ich mir nur. Oh gott. Ich lass meine ganze Familie allein, für einen Fremden. Was zum Teufel? Ich war einfach nur wahnsinnig.

Der Blick des Jungen lag auf mir, dass konnte ich deutlich spüren und gerade als ich ihn ansehen wollte, schlossen sich zwei starke aber auch irgendwie kraftlose Arme um mich und zog mich von den Schienen weg.

Er hatte sich nicht umgebracht. Ich hatte es geschafft. Er lebte. Und wir lagen beide stumm in der Wiese des Waldes. Ich in seinen Armen und keiner sagte irgendwas.

"Du bist eine Idiotin." brummte er dann kopfschüttelnd und ließ mich los.

"Ich kenne niemanden, wirklich niemanden, der so dumm ist." meinte er.

"Halt die Klappe, mein Plan ist doch aufgegangen." murmelte ich. Wir hatten uns gerade gegenseitig das Leben gerettet.

"Also lässt du mir jetzt von dir helfen?" fragte ich dann und sah wieder zu ihm hoch.

"Es gibt nichts, wobei du mir helfen müsstest." seufzte er widerrum, woraufhin ich nur die Augen verdrehte, dann eine Augenbraue hochzog und ihn wieder ansah.

"Willst du mich gerade verarschen?" brummte ich.

Daraufhin seufzte er nur und drückt sich dann auch Taschentücher auf eine Wunde.

"Na gut." gab er nach und schloss dann depremiert die Auge.

Und dass war erst der Anfang unserer Chaos Geschichte.


Danke an die, die meine Geschichte lesen und hoffentlich auch mitverfolgen werden :) In dieser Geschichte möchte ich irgendwie zeigen, dass man nicht alleine ist, auch wenn es sich so anfühlt. Irgendwo da draußen gibt es immer jemanden, der dir helfen wird. Der dich liebt. Auch wenn man sich manchmal alleine vorkommt, man ist es nicht, und irgendwo in sich selbst weiß man dies auch. Ich will nur schonmal im vorraus sagen dass sich diese Geschichte nicht direkt um mich handelt, jedoch könnt ihr mir immer schreiben wenn ihr jmd zum reden brauchen könnt! :)Ansonsten wär ich noch mega dankbar für Feedback oder votes :)

Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen, außer dass das Mädchen gaaaanz oben Mia ist.

Dann bis bald! :)

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