Sperrt die verdammte Tür ab!
Sidney's Sicht
Neben der Trauer und neben dem Schmerz spüre ich auch Sicherheit und Hingabe. Hingabe - sie entflammt mein Herz. Ich kann inzwischen nicht einmal mal mehr sagen was es ist, dieses Gefühl tief in mir drinnen. Es ist mir befremdlich und ungewöhnlich, aber es ist da und es wird immer größer. In der nähe von Lauren blüht mein Herz auf und meine Gedanken drehen sich im Kreis. Wenn meine Lippen auf ihre treffen ist es unbeschreiblich wie schnell sich die Welt für mich dreht. Lauren hat etwas verändert. Sie hat mich verändert.
Unsere Lippen lösen sich langsam aber sicher, langsam öffnen sich meine Augen. Lauren's Augen mustern mich verliebt und ihr Mund steht leicht offen. Lächelnd lehne ich meine Stirn an ihre und fange an leicht zu Lachen. Sie stimmt in mein Lachen mit ein und legt damit sie mich näher an sich ziehen kann, ihre Arme um meine Hüften.
Mein Lachen verstummt als ich ein knarrendes Geräusch wahrnehme. Erschrocken blicke ich zur Tür und entdecke Mr. Harrison. >Scheiße! < „Aaaawwww." kommt es aus seiner Richtung. Ich möchte mich sofort aus Lauren's Umarmung befreien doch sie hält mich fest im Griff. „Chris, echt jetzt?" sie schaut zu ihm rüber und wirft ihm einen strengen Blick an den Kopf. „Was denn? Ihr seid so unglaublich süß!". >Okay was geht hier ab? < „Wir müssen das nächste Mal die Tür abschließen." lächelt mich Lauren an und küsst kurz auf die Stirn. Sie bemerkt meine verwirrten Blicke und lacht.
„‚Mr. Harrison' ist mein bester Freund. Also, Sidney das ist Chris. Chris, du kennst Sidney ja bereits." sie lässt mich los und tritt ein paar Schritte zur Seite. Schon steht Mr. Harrison - also Chris vor mit einem breiten Lächeln. „Hey Sidney. Ich kenne dich zwar noch nicht so gut aber Ich denke, wir werden noch dicke Freunde." >Sehr komisch, sowas vom Sportlehrer der Jungs zu hören. Irgendwie kommt er mir ziemlich feminin vor. < „Nehmen Sie das nicht als Beleidigung - Also, ich sage nicht, dass auch Heterosexuelle Männer feminin sein können - aber... Sind sie schwul?" frage ich zögernd. Er entgegnet mir mit schallendem Gelächter und legt eine Hand auf meine Schulter. „Süße, Ich bin sowas von Schwul. Doch nicht nur schwul, sondern ein so richtigerer Klischee Homosexueller wie aus einer Fernsehserie." erklärt er und lässt von mir ab. „Sie ist süß. Gute Wahl Lauren." er dreht sich grinsend von uns weg und läuft zur Tür. „Und ja, ihr solltet das nächste Mal abschließen." schon verschwindet er. „Wow." ungläubig schaue ich Lauren an. „Er ist schwul?!" frage ich erneut und sie nickt schmunzelnd. „A- Aber... er..." ich kann es nicht glauben. Normalerweise verhielt er sich nicht wie ein wandelndes Klischee. Doch nun habe ich gesehen wie er wohl wirklich ist. Naja, er scheint nett und witzig zu sein. Ich denke, dass da noch einiges auf mich zukommen wird.
Wortlos stehen ich und Lauren nun im Raum. Die Stille wird durch die Schulklingel unterbrochen. „Also... wir sollten lieber gehen." „Ja." wir verlassen sofort den Raum und laufen zu meiner Klasse zurück. Ich muss schadensfroh grinsen als ich sehe wie all meine Freunde sich gegen Jess verbündet haben und ihn gerade anschreien. „Du wirst dich bei ihr entschuldigen!" „Einen scheiß mache ich! Träumt weiter.". Lauren räuspert sich kurz und die alle drehen sich schweigend zu uns. „Es hat bereits geläutet. Ihr könnt nun Heim." die Schüler packen ihr Zeug zusammen und laufen aus dem Raum. Dabei verabschieden sich einige von ihnen bei mir, was eigentlich nur selten vorkommt. Ich verstehe, dass sie Mitleid haben aber irgendwie will ich es nicht. Davor war ich niemand und jetzt bin ich die mit dem toten Bruder.
Lauren's Sicht
„Jesse! Ich sagte du bleibst schön hier." ermahne ich ihn als er sich leise wegschleichen wollte. Er stöhnt genervt auf und stellt sich zu mir nach vorne. Nach einer langen Diskussion und gescheiterten Flirtversuchen seinerseits, schicke ich ihn genervt zum Direktor. Dieser Junge hat wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Er möchte nicht einmal seine Fehler eingestehen, oder vielleicht sieht er sie auch einfach nicht ein. Egal was es ist, er ist ein Idiot.
Chris ist heute auf die Idee gekommen einen Kaffee trinken zu gehen und genau das tun wir jetzt. „Ich finde, dass Sidney und du ein unglaublich süßes Paar seid." er lächelt mir breit entgegen. >Sind wir ein Paar? < „Alles gut bei dir?" fragt er besorgt. „Ja alles gut. Ich weiß nur nicht was sie und ich überhaupt sind. Wir haben noch nicht ganz darüber geredet, wir waren zu sehr beschäftigt mit..." ich stoppe abrupt und lächle verlegend. „Oh, ich weiß ganz genau mit was ihr zwei beschäftigt wart." er zwinkert mir zu und grinst breit. „Ich denke, dass ich sie nach einem Date fragen werde." schlage ich nachdenklich vor. „Gute Idee, was stellst du dir so darunter vor?" fragt er neugierig. „Nein nein nein. Das kannst du vergessen! Was ist, wenn euch ein Schüler sieht." argumentiert Alice die sich gerade zu uns sitzt. „Na, sieh mal einer an wer uns da mit seiner Anwesenheit beglückt - Frau Spielverderberin." scherzt Chris. Alice rollt bloß mit den Augen und richtet sich zu mir hin. „Sowas könnt ihr nicht machen. Man könnte euch sehen." „Ganz ruhig. Dann eben irgendwas wo wir nicht in der Öffentlichkeit sind." beruhige ich sie. „Na gut. Wann wirst du sie fragen?" Alice nimmt einen Schluck aus ihrer Tassen und schaut mich noch leicht skeptisch an. „So früh wie möglich. Doch jetzt reden wir über das, weshalb wir hier sind." lenke ich aufs eigentliche Thema. „Die Klassenfahrt ist in wenigen Wochen und wir müssen noch ein paar Sachen organisieren."
Sidney's Sicht
Zu Hause angekommen werde ich von Tyler freudig begrüßt. Ich weiß es ist etwas verwirrend, wenn ich Tyler sage und damit nicht meinen Bruder, sondern den Hund meine aber daran kann man sich gewöhnen. Mein Telefon klingelt und ich gehe ran. „Elli?" „Ja hey, also die Beerdigung findet noch etwas später statt, da nicht alle am eigentlichen Termin Zeit haben." „Okay und wann?" frage ich genervt. Meine dumme Familie schafft es nicht einmal zu ehren von Tyler, sich frei zu nehmen. Ich bin so verdammt wütend! „Ich weiß es noch nicht, aber ich sage dir Bescheid. Keine Sorge das wird schon." und schon legt sie auf. Elli hörte sich gestresst an. Der Tod von Tyler hatte sie genauso mitgenommen wie mich. Das ist ja auch klar. Ich will gar nicht wissen wie Anna es erfahren musste. Wie schon erwähnt sind Elli, Tyler, Anna und ich die Geschwister, die nicht von einem anderen Elternteil ‚gezeugt' wurden. Wir sind die Kinder von Mom und Dad - bevor sie sich getrennt hatten. Deshalb trifft es uns wahrscheinlich härter als die anderen.
Sorry wenn irgendwo Schreibfehler sind oder sonst was. Ihr könnt mir gerne in den Kommis schreiben, wenn etwas falsch ist und ich bessere es dann aus. Danke! <3
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