-Kapitel 7-
Ich schaue in den Spiegel und begutachte mich. Meine Augenringe hängen bis zum Kinn und ich bin absolut fertig. Seit 3 Tagen habe ich kaum, bis gar nicht geschlafen. Der Gedanke, dass Leon jederzeit in meine Wohnung kommen kann, wenn ich nicht da bin, macht mich psychisch einfach etwas fertig. Ich denke, es würde mir etwas besser gehen, wenn ich mit jemandem darüber rede, also rufe ich Lucy an.
,,Hi Caryl, was gibt's?"
,,Ach, ich bin etwas fertig. Hast du Zeit? Ich komme auch zu dir."
,,Ja klar, dann bis später."
Komplett übermüdet mache ich mich auf den Weg. Als Lucy mir die Tür aufmacht, schaut sie mich überrascht an.
,,Wie siehst du denn aus? Sieht so aus, als ob der pure Tod in dir leben würde!"
Ich drücke mir ein lächeln auf den Mund und tapse hinein. Neben mir steht Louis, der ebenfalls verwundert guckt, doch Beachtung schenke ich ihn nicht, sondern gehe einfach in Lucys Zimmer. Ich schmeiße mich auf das Bett und erzähle Lucy alles, was zwischen mir und Leon vorgefallen ist. Dabei war ich bemüht nicht einzuschlafen. Sie schaut mich geschockt an und hat wohl keine Worte dafür.
,,Soll ich dem Spinner eine reinhauen?"
Die Stimme kommt von Louis, der angelehnt am Türrahmen steht.
,,Louis? Nein, das ist auch kein Lösung."
Er scheint unzufrieden und will weiter diskutieren, doch Lucy unterbricht ihn.
,,Wie wäre es, wenn du heute einfach mal bei uns schlafen würdest?"
,,Ach nein, ich will wirklich keine Umstände machen."
Louis spannt seine Brust an und kommt zu mir getrampelt.
,,Sie dich an, Kleines. Seit Tagen hast du nicht geschlafen. Es sieht aus, als ob du gleich umkippen würdest."
Auf einmal greift er nach mir und hebt mich mit einem Ruck hoch. Es kommt so rüber, als ob ich für ihn leicht wie eine Feder wäre.
,,Was machst du Louis?? Lass mich gefälligst runter!"
Ich zappel hin und her, doch dadurch, dass mein Körper nicht mehr die volle Energie besitzt, kann ich nicht viel ausrichten. In seinem Zimmer setzt er mich ab.
,,Pass auf, du verharrst jetzt 20 Minuten hier in meinem Zimmer. Wenn ich wieder komme und du immernoch Nachhause willst, bringe ich dich zurück."
Ich will wieder hinaus, doch Louis hat die Tür abgeschlossen! Ich setze mich auf sein Bett und warte, warte und warte.. Meine Augen werden schwerer, aber gewinnen lassen will ich ihn nicht. Irgendwann wird alles schwarz vor meinen Augen.
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Ich wache auf. Mist wie spät ist es? Langsam richte ich mich auf und merke, dass jemand eine Decke über mich gelegt hatte. Das war bestimmt Louis. Ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig entzückt bin und etwas schmunzeln muss. Es ist stockdunkel. Ich sehe wirklich überhaupt nichts. Ich versuche, von dem Bett runter zu krabbeln und stoße dabei auf etwas großes. Es ist ebenfalls unter die Decke gewickelt. Ich greife unter die Decke, um herauszufinden, was es ist. Ich schrecke auf und ziehe sofort meine Hand wieder zurück, als ich Louis nackten Oberkörper spüre. Was macht er neben mir? Okay, dumme Frage. Schließlich ist es sein Bett. Was mache ich jetzt? Ich kann schlecht aufstehen und das Licht anmachen. Wenn er wach wird, ist das für mich nicht unbedingt eine angenehme Situation. Er bewegt sich auf einmal, weshalb ich versuche, reglos da zu liegen. Er macht ein kleines Licht an. Dazu höre ich wie er eine Flasche öffnet und etwas trinkt. Auf einmal spüre ich eine weiche Hand über meine Wange streichen.
,,Erst berührst du mich und dann tust du so als ob du schläfst?"
Ich öffne meine Augen sofort auf und schaue ihn überrascht an. Seine Stimme ist sanft und klingt etwas verschlafen, doch seinen Blick kann ich nicht deuten.
,,Es ist nicht das, was du denkst. Ich wusste nicht, dass du..."
Ich unterbreche und richte meine Augen auf seinen freien Oberkörper. Er ist leicht verschwitzt und bringt mich absolut aus dem Konzept. Ich ziehe meine Beine ran und versuche, auch wenn es schwer ist, den Blick wieder abzuwenden. Seine Stimme, sein Körper, seine Art. Alles macht mich verrückt nach ihm, auch wenn ich es nicht zeigen kann, sondern nur versuche verlegen den Blick zu wenden. Er nähert sich meinem Ohr.
,,Was ist los, Kleines?"
Er knabbert an meinem Ohr, weshalb ich ihn aus Reflex wegschubsen will, doch er greift nach meinen Armen, drückt sie über mich auf das Bett und zwängt sich zwischen meine Beine. Was geht denn jetzt ab?! Ich liege verunsichert da und schaue ihm in die Augen, doch sobald er meinen Blick erwidert, schaue ich zur Seite. Er ist unglaublich heiß und wieder wärmt sich mein Körper unglaublich auf.
,,Ist da jemand verlegen?"
Seine Stimme klingt nun tiefer, irgendwie eine Mischung zwischen beruhigend und wild. Man erkennt alleine durch die Stimmenart schon, dass er ein breites Grinsen auf seinen Lippen hat. Ich will eigentlich antworten, aber ich weiß genau, dass er sich an meinem stottern belustigen würde. Ich will ihn, aber gleichzeitig schüchtert er mich auch ein. Es ist falsch auf einmal solche Gedanken bei einem halb fremden Kerl zu haben.. Aber irgendwie ist er ja auch gar nicht so fremd. Auf einmal lässt Louis mich los und legt sich wieder normal neben mich.
,,So, ich bin müde. Gute Nacht."
Das kann doch nicht sein Ernst sein? Erst macht er sowas und dann kann er gemütlich schlafen gehen?? Es ist schon schlimm genug, von einem halb fremden Typen erregt zu werden. Keine 5 Minuten später höre ich ihn schlafen. Alles klar, dann gute Nacht.
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