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Der Saal war brechend voll, als ich mich von meinem Tisch erhob, wo ich mit Vanessa saß und mich auf den Weg nach vorne zur Bühne machte, wo mir zu meiner Beförderung als Manager gratuliert wurde - ich hatte es geschafft, allen Widrigkeiten zum Trotz. Die Menge klatschte, auch Vanessa und ich spürte bereits die Wirkung des Alkohols, den ich bereits in mir hatte. Ich war unglaublich stolz auf mich und auch sehr glücklich, aber ich wusste, dass sich etwas in meinem Leben ändern musste, ich würde mich nicht länger von meiner ehemaligen Vorgesetzten unter Druck setzen lassen, weder im Büro noch privat. Ich hatte das nicht mehr notwendig, eigentlich schön dumm von mir, dass ich da erst jetzt drauf kam. Ich strahlte Vanessa an und sie grinste zurück - fast wie in alten Zeiten. Ich nahm wieder auf meinem Platz neben ihr Sitz und ließ mir noch nichts anmerken, heute war Zeit zu feiern, nicht zu reden. Vanessa sah das wohl genauso, denn sie war wohl auch dem Alkohol geschuldet mega gut drauf und so richtig in feierstimmung. Und, doch wusste ich, dass sobald der heutige magische Tag vorbei war sie sofort wieder in ihr altes Fahrwasser verfallen würde. Der lila-silberne glitzerbommel, den mir die associates meines Teams zur Feier des Tags auf den Kopf gesetzt hatten, würde ebenso schnell Geschichte sein, wie meine traute und scheinbar glückliche Zeit mit Vanessa. Die Musik dröhnte in meinen Ohren und der Bass bebte in meinem Kopf. Von hoch oben warf die diskokugel ihre bunten Flecken über unsere Köpfe. Nein, heute war kein Tag für Streit - aber dennoch ein Tag, um sich unbemerkt Gedanken über die Zukunft zu machen, Gedanken, wie ich sie gestalten wollte und mit wem. Ich tanzte mit Vanessa, allerdings ein klein Bisserl weniger Körperbetont wie sonst. Vanessa sollte ein Teil meines Lebens bleiben, allerdings nur, wenn sie bereit war mich als ebenbürtigen Partner zu akzeptieren. Ich lachte ihr entgegen und doch hatte ich das Gefühl sie würde merken, dass irgendetwas nicht stimmte, dass unsere Beziehung in Aufruhr war. In dieser Nacht liebte ich sie ganz besonders heftig und leidenschaftlich - denn ich wusste, dass es das letzte mal sein konnte, wenn sie nicht zur Einsicht kam. Morgen, wenn die Sonne neu aufging, würde sich zeigen, ob wir beide noch eine Zukunft haben. Denn bevor morgen der Mond am Himmel stand, wollte ich eine Entscheidung von Vanessa haben, ich wollte Klarheit haben, wie ich meinen beziehungsstatus in Zukunft definieren konnte. Als vanessa schließlich völlig erschöpft und betrunken in meinen Armen einschlief, fiel das Mondlicht fahl und blass auf ihr schlafendes Gesicht - bitte Gott, gib mir meinen Engel zurück. Ich hatte Angst vor morgen, aber ich wusste das durfte nicht sein, ich musste stark und einschüchternd wirken. Ich zog Vanessa näher zu mir und erst jetzt fiel mir auf, wie sehr ich sie zum einschlafen brauchte, wie ein kleines Kind sein Kuscheltier. Ich schlief schlecht in dieser Nacht, jeder kleinste Lärm von draußen weckte mich auf und ich war unruhig, wälzte mich von einer Seite zur anderen.

Wie glaubt ihr wird Vanessa sich entscheiden?

Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen

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