~eight~

Harrys Sicht:

22. Dezember 2019

Als ich ein Poltern aus dem oberen Stock hörte, rief ich hoch, ob alles okay sei. Es kam keine Antwort, also ging ich die Treppe nach oben und fand Joey in ihrem Schlafzimmer wieder. Sie saß dort, starrte ins Leere. Ihr Handy lag neben dem Bett, eine Stimme rief Joeys Namen.

   ,,Joey?“, fragte ich besorgt und setzte ich auf die Bettkante.

Sie drehte langsam ihren Kopf zu mir, eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. Automatisch hob ich die Hand und fing sie auf.

   ,,Was ist los?“, fragte ich.

Joey sah mich einfach nur entgeistert an. ,,Warum hast du es mir verschwiegen?“ Ihre Stimme war leise, kaum mehr ein Flüstern.

   ,,Was? Was verschwiegen?“ Jetzt war ich verwirrt. Was meinte sie?

   ,,Wer du wirklich bist. Warum hast du mir nichts gesagt?“

Fuck. Sie hatte es herausgefunden. Panik machte sich in mir breit.

   ,,I-Ich wusste nicht, ob ich die vertrauen kann“, gestand ich leise.

   ,,Du wusstest es nicht?“ Joey sah mich traurig an. ,,Warum?“

   ,,Ich musste sicher sein, dass ich dir vertrauen kann.“ Mein schlechtes Gewissen erdrückte mich fast.

   ,,Ich hatte keine Ahnung, wer du warst und du… du weißt nicht, ob du mir trauen kannst? Natürlich kannst du das.“ Gekränkt wandte sie den Blick ab.

   ,,Ich wollte es dir sagen. Ich weiß, dass ich die vertrauen kann. Aber ich bin in sowas sehr paranoid. Es tut mir leid, Joey“, entschuldigte ich mich.

   ,,Du hättest es mir gleich sagen sollen.“

   ,,Das weiß ich. Und es tut mir unendlich leid, dass ich es nicht getan habe“, ich holte tief Luft. ,,Dann werde ich es jetzt tun. Joey, ich bin Harry Styles. Ehemaliges Mitglied von One Direction und Schwarm vieler Mädchen. Aber das bin nicht wirklich ich. Du hast mein wahres Ich kennen gelernt. Den richtigen Harry. Den Harry, der mit dir etwas kochen möchte. Ich will dich besser kennen lernen. Willst du das auch noch?“

Puh, jetzt war es raus. Und es stimmte. Ich wollte Joey näher kennen lernen. Sie entfachte etwas in mir, was ich seit IHM nicht mehr gefühlt hatte. Nachdem, was er mir angetan hatte, dachte ich, ich könnte nie wieder so etwas fühlen. Aber sie erweckte diese Seite an mir, die ich längst vergessen hatte.

Gespannt wartete ich auf ihre Reaktion. ,,Ich will noch.“

   ,,Danke“, atmete ich auf.

   ,,Ich glaube, ich träume!!! Oh mein Gott!“, kreischte plötzlich eine Stimme.

Erschrocken fuhr ich zusammen und erinnerte mich jetzt erst an das Handy, das auf dem Boden lag. Fuck. Joeys Freundin hatte alles mit angehört.

   ,,Gibst du es mir mal?“, fragte Joey leise.

Ich beugte mich runter und hob es auf. Dann reichte ich es ihr.

   ,,Livy, ich melde mich die Tage nochmal. Bye“, sagte sie knapp und legte auf. Das Handy landete in einem großen Bogen auf dem kleinen Sessel am anderen Ende des Raumes.
   ,,Wahrscheinlich ist sie jetzt total angepisst.“

   ,,Sie kriegt sich schon wieder ein“, versicherte ich ihr.

   ,,Du hast ja keine Ahnung. Livy ist dein größter Fan. Sie hat überall Poster von dir hängen und ist seit der High School in dich verknallt. Sie hatte noch nie eine ernsthafte Beziehung“, erklärte Joey.

   ,,Das ganze Zimmer? Voller Poster?“, fragte ich überrascht.

   ,,Ja und das ist noch lange nicht alles! Sie hat echt alles von dir! Ein Grund, weshalb wir uns immer hier treffen.“

   ,,Gruselig. Dass du es dann mit mir in Person hier aushältst, wenn du mich schon so lange ertragen musstest“, sagte ich.

Joey grinste. ,,In echt bist du viel besser, wenn ich das mal so sagen darf.“

   ,,Immer wieder.“

Sie schlug nach meinem Arm, doch ich startete sofort einen Gegenangriff. Ich stieß mich vom Boden ab und sprang aufs Bett, um sie so richtig durch zu kitzeln. Ich packte ihre Handgelenke mit meiner linken Hand und pinnte sie über ihrem Kopf fest, während meine rechte sie am Bauch und an den Seiten kitzelte.

Joey kreischte und quietschte wie eine Besessene und versuchte, ihre Arme aus meinem Griff zu drehen, doch sie war zu schwach. Oder ich zu stark, wie man’s nahm.

Eine Weile kitzelte ich sie durch, bis sie plötzlich ihre Beine um meine Hüfte schlang und mich zu sich runter zog. Überrascht keuchte ich auf, durch die unerwartete Nähe. Ich kniete über ihr, unsere Gesichter nur wenige Zentimeter von einander entfernt.

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