G966da (1)
Lieber Autor,
als Erstes möchte ich sagen, dass mir diese Geschichte als Novelle oder gar Roman sehr zugesagt hätte. Es gibt mehrere Handlungsstränge, mehrere Figuren, die man sicherlich noch mehr ausarbeiten könnte, und sicher auch noch einiges über die hier eingebrachte Fantasywelt zu berichten, was in einer längeren Erzählung besser zur Geltung kommen würde. Leider hat man durch diese vielen unterschiedlichen Dinge, die jeweils an einem bestimmten Punkt der Geschichte im Vordergrund stehen, den Eindruck, dass alles zu knapp und zu gehetzt vorgebracht wird, als dass man sich in die Welt hineinversetzen kann. Der Anfang ist stilistisch sehr gut gelungen, das Ende wirkt vergleichsweise vollkommen anders mit den vielen Dialogen, der sehr schnellen Handlung und dem jähen, aber für eine Kurzgeschichte sehr geschlossenen Ende für die meisten der Handlungsstränge.
Ungefähr 70 Prozent der Punkte sind eine gute Leistung, Verbesserungsbedarf nach oben existiert dennoch. Stärken liegen vor allem in der Grammatik und in der Rechtschreibung, aber auch in der Wortwahl. Selten wirkte ein Wort fehl am Platz oder eine Alliteration zu oft angewandt, da sich die Endungen kaum unterschieden und die Kürzung Platz für mehr bildliche Darstellung geboten hätte. Auch die bildliche Darstellung der Situation am Anfang ist gut gelungen, eine ähnliche Darstellung am Ende wäre meiner Meinung nach ebenfalls schön gewesen.
Ein größerer Kritikpunkt befindet sich für mich bei der Figurenentwicklung, die sehr gehetzt abläuft, wodurch man wenig vom Charakter der Prota erfährt, sondern mehr von ihren Lebensumständen anstatt wie diese sie geprägt haben, die wichtigste Nebenfigur als Scherzkeks auftritt, der offenbar sämtliche Regeln missachtet und deswegen beinahe hingerichtet wird, wobei nicht klar wird, wie er mit dieser Einstellung so viele Jahre ohne eine solch brenzlige Situation in dieser Fantasywelt verbringen konnte, und auch die Großmama als wichtiger Teil der Geschichte kaum eine Charakterisierung erfährt. Die Perspektive eines nicht personalen Erzählers, dessen Fokus auf der Prota und ihren Gedanken und Gefühlen liegt, ist gut gewählt, die charakterliche Entwicklung der Prota klar dargestellt, allerdings verläuft diese ein wenig zu schnell und auch der Trauerprozess um den wohl wichtigsten Menschen in ihrem Leben scheint im Fluge vorüberzugehen, die einzelnen Stadien dauern zwischen wenigen Sekunden bis hin zu einigen Stunden an, wodurch man sich kaum in die Prota hineinversetzen kann. Natürlich ist die Länge der Geschichte durch Vorgaben eingeschränkt gewesen, doch der Fokus auf einen der Handlungsstränge (der Tod der Großmama, die Entstehung der Freundschaft mit Ravi, die Flucht) hätte den Figuren mehr Platz zur Darstellung ihres Charakters übrig gelassen.
Der Spannungsbogen leidet leider unter dem wechselnden Fokus der Geschichte und unter der Einbringung aller nötigen Informationen und Handlungen, die sich in einer Kurzgeschichte kaum entfalten konnten. Gleiches gilt für die Glaubwürdigkeit, da die Geschichte wenig erzählte Zeit darbietet, dafür aber sehr viel Handlung, die darin untergebracht wird.
Die Beschreibungen sind einer der am besten gelungenen Teile der Geschichte, was nur dadurch geschmälert wird, dass man an einigen Stellen der Eindruck hat, sie wären rapide gekürzt worden.
Ich hoffe, meine Kritikpunkte sind klar und nachvollziehbar dargestellt, sodass sie zur Verbesserung der Geschichte genutzt werden können.
Gesamtpunktzahl: 274 (von 382 möglichen Punkten)
Rechtschreibung
Werden die Regeln der Deutschen Rechtschreibung eingehalten?
60 von 60 Punkten (0, 15, 30, 45 oder 60)
Schlüssel:
60 = Weitgehend korrekte Einhaltung der RR
45 = Wenige Fehler, punktuelle Schwächen
30 = Viele Fehler, latent unsichere RS
15 = Sehr viele Fehler, die die Lesbarkeit/den Lesefluss einschränken0 = Enorm viele Fehler, die die Lesbarkeit deutlich negativ beeinflussen
Grammatik
Wie werden die Regelungen zur Grammatik umgesetzt?
20 von 20 Punkten (0, 5, 10, 15 oder 20)
Schlüssel:
0 = Textverständnis ist durch zahlreiche Grammatikfehler stark eingeschränkt
5 = Grobe Verstöße gegen die Grammatik häufen sich
10 = Verstöße in vielen Bereichen
15 = Einige Verstöße in wenigen Bereichen
20 = Weitgehend korrekte Verwendung der Grammatik
Zeichensetzung
Wie sinnvoll und regelkonform erfolgt die Nutzung von Satzzeichen?
10 von 15 Punkten (0, 5, 10 oder 15)
Schlüssel:
0 = die Nutzung von Satzzeichen folgt kaum einer Regel
5 = Satzzeichen werden seltener richtig verwendet
10 = Satzzeichen werden überdurchschnittlich oft richtig genutzt
15 = Satzzeichen werden meistens/immer richtig eingesetzt
Wortwahl/Vokabular 22 von 26 Punkten
Wie sehr unterstützt das gezeigte Vokabular die Wirkung bzw. die Einzigartigkeit der Geschichte?
5 (0-6)
Tragen Ausdruck und Wortwahl dazu bei, dass die Geschichte gut lesbar ist?
2 (0-6)
Ist die Wortwahl abwechslungsreich? Wenn sie das nicht ist: wie sehr dient das der Geschichte?
6 (0-6)
Ist die Geschichte frei von störenden Wort- oder Satzwiederholungen?
6 (0-8)
Sprachliche, stilistische und rhetorische Mittel
10 von 14 Punkten
Wie sehr gelingt es der Geschichte, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen?
4 (0-6)
Wie effektiv unterstützen sprachliche Stilmittel (z.B. Metaphern, rhetorische Fragen, Symbole, Alliterationen) die Atmosphäre/die Figurenentwicklung/die Handlung?
6 (0-8)
Idee/Mut
12 von 14 Punkten
Wie originell, kreativ oder einfallsreich ist die Geschichte?
8 (0-8)
Wie mutig ist die Geschichte?
4 (0-6)
Hintergrundwissen/logischer Aufbau
18 von 24 Punkten
Harmonieren die Geschichte und die Welt, in der sie spielt, mit der Art, wie sie erzählt wird?
4 (0-8)
Passt das, was passiert, in die Welt/in die Zeit, in der die Handlung spielt?
8 (0-8)
Wie ausgearbeitet und detailreich ist die Geschichte?
6 (0-8)
Figurenentwicklung
40 von 72 Punkten
Allgemein
20 von 45 Punkten
Sind die Figuren glaubhaft gestaltet?
2 (0-9)
Wie groß ist ihr Wiedererkennungswert?
5 (0-9)
Passen ihre Handlungen zu ihrem Charakter?
3 (0-9)
Sorgt die Figurenkonstellation für Spannung?
4 (0-9)
Wie gut werden alle Hauptfiguren charakterisiert?
3 (0-9)
Protagonist*in/Erzählperspektive
20 von 27 Punkten
Findet eine charakterliche Entwicklung statt?
7 (0-9)
Ist diese nachvollziehbar und lebensnah?
4 (0-9)
Eignet sich die gewählte Erzählform/Erzählperspektive für die Geschichte?
9 (0-9)
Dialoge/innerer Monolog 20 von 36 Punkten
Bewertet wird nur anhand eines der beiden folgenden Schemata.
Dialoge:
Verleihen die Dialoge den Figuren Tiefe? 4 (0-10)
Wie fesselnd und interessant sind sie? 2 (0-10)
Passt die Menge der Dialoge in die Geschichte? 8 (0-8)
Wie sehr treiben sie die Handlung voran? 6 (0-8)
Emotionalität
10 von 14 Punkten
Wie sehr weckt die Geschichte Empathie im Leser? Wie sehr kann dieser mitfühlen?
5 (0-7)
Inwiefern werden Gefühle auch gezeigt, statt nur vorgeschrieben/beschrieben? (werden "show" und "tell" abwechslungsreich, vielfältig bzw. sinnvoll in Bezug auf Gefühle eingesetzt)?
5 (0-7)
Beschreibungen
20 von 28 Punkten
Fügen sich die Beschreibungen sinnvoll in die Geschichte ein?
5 (0-7)
Wie stark fördern sie die Figuren- und Handlungsentwicklung?
5 (0-7)
Wie vielfältig werden Sinneseindrücke eingesetzt?
5 (0-7)
Passt die Menge der Beschreibungen oder sind es zu viele/zu wenige?
5 (0-7)
Spannungsbogen
10 von 20 Punkten
Gibt es einen Spannungsbogen?
5 (0-10)
Wird die Spannung bewusst aufgebaut?
5 (0-10)
Plot/Aufbau/innere Logik der Geschichte
10 von 18 Punkten
Ereignen sich die Geschehnisse in einer schlüssigen Reihenfolge? Gibt es unötige oder überflüssige Passagen?
8 (0-8)
Ist die Handlung glaubwürdig?
2 (0-10)
Atmosphäre 12 von 21 Punkten
Wird durch den Stil, die Figuren, die Handlungen, die Welt eine Atmosphäre geschaffen?
4 (0-7)
Wirkt die Atmosphäre passend?
4 (0-7)
Regt die Atmosphäre dazu an, sich in der Geschichte zu verlieren?
4 (0-7)
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