G067he (1)

Diese Geschichte ist eine Variation des klassischen „Kampf zwischen Gut und Böse“. Die Idee hat mir tatsächlich gut gefallen, man merkt, dass sich der Autor/die Autorin viele Gedanken gemacht hat und es sind einige gute Ansätze vorhanden. Leider ist die Umsetzung aber nicht so gelungen. Gehen wir aber alles einmal der Reihe nach durch.

Bei Rechtschreibung und Grammatik gibt es noch einige Baustellen. Bei der Rechtschreibung ist es vor allem die Groß- und Kleinschreibung bei Worten, die manchmal klein und manchmal großgeschrieben werden (z.B. Farben). Auch das Zusammen-/Getrenntschreiben ist teilweise nicht korrekt.

Schauen wir uns die besagten Stellen einmal an.

„Auch nicht die riesigen knallbunten Leuchtreklamen oder die schlecht gemachten Werbungen waren Schuld.“

Besser: „… waren schuld.“

„Keara zog sich um und lies sich in die weichen Kissen fallen.“

Besser: „… und ließ sich in die weichen Kissen fallen.“

Dieser Fehler kam einige Male vor. Bei „lasse“ wird die Vergangenheitsform aber mit ß gebildet.

„Oder ein schneller Film mit dir in der Hautrolle?“

Besser: „… mit dir in der Hauptrolle“

„Wiedereinmal spürte Keara Wut in sich aufsteigen.“

Besser: „Wieder einmal spürte Keara Wut in sich aufsteigen.“

„Das einzige, was ihnen was anhaben konnte, war Lichtmagie.“

Besser: „Das Einzige, …“

„Überhaupt war dieser ganze Raum in den Farben rosa und weiß gehalten.“

Besser: „… in den Farben Rosa und Weiß gehalten.“

„Weißes Bett mit rosa Bettwäsche, weißer Schrank, weißer Nachttisch mit einer rosa Platte obenauf, weiße Kommode mit rosa Schubfächern, ein weißer Schreibtisch mit einem rosa Stuhl davor und dann war da noch die knall rosa Dekoration.“

Besser: „… und dann war da noch die knallrosa Dekoration.“

„Sie klickte ein paar mal auf dem Display herum und öffnete eine App, die die Lichtwesen programmiert hatten, um ihr Ziel zu finden.“

Besser: „Sie klickte ein paar Mal…“

„Keara erkannte das Zimmer, dass sie suchte ohne Zögern, da der Name, Isla, in glitzernden Buchstaben auf das Holz geklebt worden war.“

Besser: „Keara erkannte das Zimmer, das sie suchte…“

„Der Boden war kaum zusehen, weil er größtenteils von Spielzeugen und Büchern bedeckt war.“

Besser: „Der Boden war kaum zu sehen, weil…“

„Die selben Strudel, die auf dem kleinen Minispiegel zusehen gewesen waren, sah man jetzt auch einfach in der Luft.“

Besser: „Dieselben Strudel, die auf dem kleinen Minispiegel zu sehen gewesen waren, sah man jetzt auch in der Luft.“

„Also lies sie das Licht ihrer Flügel erlischen.“

Besser: „Also ließ sie das Licht ihrer Flügel erlöschen.“

„Die Scherben verstärkten ihre Kräfte um das fünffache!“

Besser: „… um das Fünffache!“

Auch bei der Zeichensetzung muss noch nachgebessert werden. Die Kommasetzung ist das größte Problem. Teilweise sind zu viele Kommata da, teilweise zu wenige.

Ich kann der Autorin/dem Autor deshalb ans Herz legen, sich nochmals mit den Kommaregeln zu befassen.

Was bei der Interpunktion ebenfalls immer wieder vorgekommen ist, war der Einschub von Leerzeichen nach der wörtlichen Rede.

Beispiel: ,,Was soll ich tun?“ , fragte Keara leise.

Zwischen Anführungszeichen und Komma ist hier ein Leerzeichen, das dort nicht hingehört. Besser wäre: ,,Was soll ich tun?“, fragte Keara leise.

Was bei der wörtlichen Rede auch auffällt, ist die Tatsache, dass sie mitten im Absatz beginnt. Das ist zwar an sich nicht falsch, es hilft beim Lesen aber ungemein, wenn für jedes Mal, das jemand spricht, ein neuer Absatz angefangen wird. So kann man dem Geschehen deutlich leichter folgen.

Grammatikalisch sind die meisten Fehler bei Tempus und Casus gemacht worden (z.B. Verwendung des Dativs statt des Genitivs).

Beschäftigen wir uns jetzt mit der Sprache. Ich bin mir sicher, dass sich der Autor/die Autorin sehr bemüht hat, einen fesselnden Schreibstil zu schaffen. Ansätze dafür sind auch auf jeden Fall da. Was beispielsweise gut umgesetzt wurde, ist die Varianz von Satzlängen. Es wurde also zwischen langen komplexen und einfachen kurzen Sätzen abgewechselt, was dafür sorgt, dass man sich nicht langweilt oder überfordert ist.

Was allerdings noch verbesserungsfähig ist, ist die Wortwahl. Es gibt enorm viele Wortwiederholungen, was leider die Lebendigkeit wieder dämpft. Dabei geht es nicht nur um die Wiederholung des gleichen Wortes, sondern auch Wörter der gleichen Familie (z.B. Traum und träumen). Man kann das lösen, indem man entweder Synonyme findet oder das Wort hin und wieder durch ein Pronomen ersetzt.

Worüber ich auch immer wieder gestolpert bin, sind umgangssprachliche Begriffe und Füllworte (z.B. ja, eigentlich, Sachen, …). Das verwässert die Sprache so weit, dass einige Sätze an Schlagkraft und Prägnanz verlieren.

Auch Formulierungen sind immer wieder unglücklich gewählt und klingen sperrig und plump.

Insgesamt ist bei den Beschreibungen noch viel Luft nach oben. Sie sind da, ja, allerdings sehr einseitig und teilweise überflüssig. Die Autorin/der Autor bedient sich häufig visueller Beschreibungen, die mir allerdings zu sachlich sind. Es wird auf jeden Fall versucht lebendige Bilder zu malen, allerdings fehlt es an Metaphern, Wortbildern und weiteren Stilmitteln. Es wird meist nur sehr nüchtern und genau beschrieben, was passiert, das reicht aber nicht um mich zu fesseln. Ich möchte nicht nur Wissen was Keara sieht, sondern auch was sie dabei fühlt. Es wird zum Beispiel erwähnt, dass sie ehrfürchtig ist, wenn sie den Spiegel ihrer Vorfahren in der Hand hält. Aber was macht das mit ihr? Wie äußert sich diese Ehrfurcht? Atmet sie zum Beispiel einmal tief durch? Zittern ihre Hände? Fasst sie den Spiegel besonders vorsichtig an, streicht sie über seine Fläche?

Nicht nur bei dieser Stelle, im gesamten Text fehlt es mir am „show“. Was fühlt Keara? Was lösen die Ereignisse in ihr aus? Warum handelt sie, wie sie handelt? Ich bekomme häufig gesagt, was sie fühlt, habe aber keinerlei Anhaltspunkt, Auslöser oder Anzeichen dafür. Warum ist sie zum Beispiel wütend auf die Menschen? Was löst dieses Gefühl aus? Und wie zeigt sich das in ihrem Körper und Verhalten? Ohne diese Informationen erscheint die Protagonistin leider sehr blass und ihre Entscheidungen werden unnachvollziehbar.

Darunter leidet auch der Spannungsbogen. Der ist bei der gesamten Geschichte sehr schlaff. Ich habe das Gefühl, dass der Autor/die Autorin zu viel auf einmal wollte, was dann dazu geführt hat, dass alles ein Bisschen, aber nichts ganz ausgeführt wurde. Das beginnt bei der Protagonistin. Wer ist sie? Was ist ihr in der Vergangenheit passiert? Was sind ihre Stärken, Schwächen, Vorlieben und Abneigungen? Hat sie Freunde? Fühlt sie sich einsam? Was sind ihre Wertvorstellungen? Über all das erfahre ich nichts.

Weiter geht es beim Worldbuilding. Warum folgen wir Keara genau jetzt? Warum jagt sie die Schatten? Was würde passieren, wenn sie das nicht täte? Ist sie die Einzige, die Schatten jagt? Hat sie Kontakt zu anderen, die ebenfalls auf der Erde sind? Warum hat Nyx die Schatten erschaffen? Wie genau funktioniert die Schattenjagt? Woher weiß sie, in welchen Traum sie gehen muss? Was genau ist dann ihre Aufgabe dort? Wie häufig reist sie durch die Träume?

All das sind Fragen, die mir nicht beantwortet werden. So lese ich die fast 5000 Wörter und frage mich die ganze Zeit, was jetzt noch kommt. Ich habe keinerlei emotionale Bindung zum Geschehen und langweile mich fast. Und das ist wahnsinnig schade, weil hier einiges Potential drinsteckt.

Liebe Autorin/lieber Autor, ich bin mir sicher, dass du dir wahnsinnig viele Gedanken gemacht hast. An einigen Stellen ist das auch deutlich spürbar. Leider hast du darüber aber das Wesentliche aus den Augen verloren, wodurch deine Geschichte an Klarheit, Spannung und Emotionalität verloren hat. Ich bin mir sicher, dass sich mit etwas Arbeit hier noch einiges herausholen lässt.

Gesamtpunktzahl:  236 von 545

In der Regel kann für einen Unterpunkt bis zu 10 Punkte vergeben werden (mindestens 1!). In wenigen Fällen sind nur vorgebene Punktzahlen möglich (z.B. 0 oder 10; 0, 5, 10 oder 15)

Sprache (jeweils max. 10 Punkte bzw. max. 80 bei Rechtschreibung)

 
Rechtschreibung

Werden die Regeln der Deutschen Rechtschreibung eingehalten? 

58 /80 Punkte

Grammatik

Wie werden die Regelungen zur Grammatik umgesetzt? 

10 Punkte (0, 5, 10, 15 oder 20)

Schlüssel:

0 = Textverständnis ist durch zahlreiche Grammatikfehler stark eingeschränkt

5 = Grobe Verstöße gegen die Grammatik häufen sich

10 = Verstöße in vielen Bereichen

15 = Einige Verstöße in wenigen Bereichen

20 = Weitgehend korrekte Verwendung der Grammatik

Zeichensetzung

Wie sinnvoll und regelkonform erfolgt die Nutzung von Satzzeichen? 

5 Punkte (0, 5, 10 oder 15)

Schlüssel:

0 = die Nutzung von Satzzeichen folgt kaum einer Regel

5 = Satzzeichen werden seltener richtig verwendet

10 = Satzzeichen werden überdurchschnittlich oft richtig genutzt

15 = Satzzeichen werden meistens/immer richtig eingesetzt

Wortwahl/Vokabular

Wie sehr tragen Ausdruck, Wortwahl und Sprachstil dazu bei, dass die Geschichte gut lesbar und verständlich ist (wichtig für den Lesefluss)? 

4 Punkte

Wie sehr wird deutlich, dass der Verfasser einen für die Geschichte ausreichend/genügend großen Wortschatz besitzt? 

3 Punkte

Wie sehr unterstützt das gezeigte Vokabular die Wirkung bzw. die Einzigartigkeit der Geschichte (werden Fachbegriffe/Fremdworte (sinngemäß) eingesetzt - ist die Wortwahl abwechslungsreich - erkennt man, dass bestimmte Worte sehr bewusst eingesetzt werden? 

3 Punkte

Inwiefern ist die Geschichte frei von störenden Wort- oder Satzwiederholungen? 

2 Punkte

Sprachliche, stilistische und rhetorische Mittel

Wie sehr gelingt es der Geschichte, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen? 

5 Punkte

Wie effektiv unterstützen sprachliche Stilmittel (z.B. Metaphern, rhetorische Fragen, Symbole, Alliterationen) die Atmosphäre/die Figurenentwicklung/die Handlung? 

2 Punkte

Gesamtpunktzahl Sprache 92 Punkte von max. 175

Idee (max. 10 Punkte)

Wie außergewöhnlich und durchdacht ist die Idee? Hier zählt nicht die Umsetzung! 

7 Punkte

Gesamtpunktzahl Idee 7 Punkte von max. 10

Wissen/Hintergrund/Facettenreichtum (jeweils max. 10 Punkte)

Wie gut erscheinen die Recherche und das notwendige Basiswissen des Autors für seine Geschichte? 

 8 Punkte

Wie sehr werden allgemeine Gesetzmäßigkeiten, historische Fakten und/oder jene Aspekte, die den logischen Aufbau der Welt, in der die Geschichte spielt, berücksichtigt und lassen sie nachvollziehbar und wie "aus einem Guss" erscheinen? 

4 Punkte

Kann die Faktenbasis die Geschichte tragen? Passt das, was passiert, in die Welt, in der die Handlung spielt? 

3 Punkte

Wie ausgearbeitet und detailreich ist die Geschichte? 

2 Punkte

Gesamtpunktzahl Wissen/Hintergrund/Facettenreichtum 17 Punkte von max. 40

Figurenentwicklung (jeweils max. 10 Punkte)

Allgemein

Wie schlüssig sind die Figuren in ihrem Aufbau? 

2 Punkte

Wie sehr bereichern die Figuren das Geschehen? 

3 Punkte

Ist es so, dass ihre Handlungen zu ihrer Geschichte bzw. zu ihrem Charakter passen? 

4 Punkte

Wie groß ist der Wiedererkennungswert der Figuren? 

2 Punkte

Wie differenziert werden die Figuren charakterisiert? 

4 Punkte

Wie sehr sorgt die Figurenkonstellation für Spannung? 

5 Punkte

Wie gut werden alle Hauptfiguren charakterisiert? 

3 Punkte

Der Protagonist

Verfolgt der Protagonist ein eigenes Ziel? 

7 Punkte

Wie klar ist das Ziel und wie logisch ergibt es sich aus dem Geschehen bzw. dem Charakter? 

5 Punkte

Gibt es einen Konflikt/einen Widerstand, der dem Erreichen des Zieles im Wege steht? 

6 Punkte

Wie sehr wird deutlich, dass der Protagonist gegen diesen Widerstand ankämpft und versucht ihn zu überwinden? 

6 Punkte

Ist es so, dass ihm das auf glaubhafte (passt es zu seinem Charakter?), realistische (nutzt er nachvollziehbare und plausible Mittel?) und dem Verlauf der Geschichte angepasste (ist das Verhalten irgendwie erwartbar/ergibt es sich aus der Handlung?) Weise gelingt (bitte alle genannten Aspekte in die Wertung einbeziehen)? 

5 Punkte

Gesamtpunktzahl Figurenentwicklung 52 Punkte von max. 120

Dialoge (jeweils max. 10 Punkte)

Wie gut gelingt es dem Autor, mit den Dialogen die Handlung voranzutreiben? 

2 Punkte

Wie sehr verleihen die Dialoge den Figuren Tiefe? 

3 Punkte

Wie fesselnd und interessant sind die Dialoge geschrieben? 

1 Punkte

Wie gut passt die Menge der Dialoge in die Geschichte (wird zuviel/zuwenig geredet (und zu viel/zu wenig gehandelt)? 

2 Punkte

Inwiefern wird ihre Funktion deutlich, die sie für die Geschichte haben (Charakteren Tiefe verleihen; Vermittlung handlungsrelevanter Infos; erzeugen Konflikte; offenbaren Wissen; erklären Situationen)? 

2 Punkte

Achtung! Wenn keine Dialoge vorhanden sind, bitte auf "Inneren Monolog" bzw. "Lyrik" ausweichen.

Gesamtpunktzahl Dialoge 10 Punkte von max. 50

Emotionalität (jeweils max. 10 Punkte)

Wie sehr weckt die Geschichte Empathie im Leser? Wie sehr kann dieser mitfühlen? 

3 Punkte

Inwiefern werden Gefühle auch gezeigt, statt nur vorgeschrieben/beschrieben? (werden "show" und "tell" abwechslungsreich, vielfältig bzw. sinnvoll in Bezug auf Gefühle eingesetzt)? 

1 Punkte

Gesamtpunktzahl Emotionalität 4 Punkte von max. 20

Beschreibungen (jeweils max. 10 Punkte)

Wie geschickt werden Beschreibungen eingesetzt? 

5 Punkte

Inwiefern sind sie sinnvoll platziert? 

5 Punkte

Wie stark fördern die Beschreibungen die Figuren- und Handlungsentwicklung? 

5 Punkte

Wie vielfältig werden Sinneseindrücke (Gerüche, Geschmäcker, Geräusche und Gefühle/Tastsinn) eingesetzt? 

1 Punkte

Inwiefern sind die Beschreibungen konkret/aussagekräftig/sparsam-effektiv eingesetzt (Gegenteil: zuviele Beschreibungen ohne Effekt/Mehrwert)? 

4 Punkte

Hinweis: Abstrakt nicht im technischen oder "kühlen" Sinne verstanden, sondern als zu allgemein, zu unspezifisch, zu wenig Bildlichkeit vermittelnd.

Gesamtpunktzahl Beschreibungen 20 Punkte von max. 50

Spannungsbogen/Dramaturgie (jeweils max. 10 Punkte)

Gibt es einen Spannungsbogen?

4 Punkte

Wird die Spannung bewusst aufgebaut? 

3 Punkte

Wirkt der Aufbau der Geschichte durchdacht? 

2 Punkte

Ist die Handlung glaubwürdig? 

5 Punkte

Wird die Handlung von den Figuren getragen?

3 Punkte

Gesamtpunktzahl Spannungsbogen/Dramaturgie 17 Punkte von max. 50

Atmosphäre (jeweils max. 10 Punkte)

Wird durch den Schreibstil/die Figuren/die Handlung/die Weltenbeschreibung eine Atmosphäre geschaffen (bitte alle genannten Aspekte in die Wertung einbeziehen)? 

6 Punkte

Wirkt die Atmosphäre passend? 

5 Punkte

Regt die Atmosphäre dazu an, sich in der Geschichte zu verlieren? 

3 Punkte

Werden die Erwartungen an die Atmosphäre erfüllt? 

3 Punkte

Gesamtpunktzahl Atmosphäre 17 Punkte von max. 40

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top