6 (Ich atme.)

In meinem Kopf scheint ein Specht zu wohnen, der von innen gegen meine Stirn hämmert.
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und fahre mir mit den Händen über das Gesicht.

So viele verwirrende Gedanken, so viele ungeklärte Fragen, so ein ertränkendes Chaos.

Geflüster erklingt und verstummt, Gedanken kommen und gehen. Die Zeit rennt.
Und ich warte.
Aber worauf?

Die bittere Wahrheit schlägt mir ins Gesicht.
Und ich lache.
Aber weswegen?

Der Himmel färbt sich mit jeder Sekunde dunkler.
Und ich weine.
Aber wozu?

Meine Gedanken sind nicht da, wo sie sein sollten.
Und ich liebe.
Aber warum?

Nebel liegt über jeder Entscheidung, verschleiert mir die Sicht.
Und ich lebe.
Aber wofür?

Ich puste feine Wölkchen in die eiskalte, nächtliche Luft.
Und ich atme.
Aber was nützt es mir?

Und während ich warte und atme, könnte ich so viele andere Dinge tun.
Zum Beispiel lachen oder weinen; lieben oder leben.
Es gibt so viel mehr zu entdecken, so viel mehr zu tun,
als nur zu warten.

Mein Blick verliert sich in der unendlichen Tiefe der Dunkelheit.

Und ausnahmsweise pocht mein Herz lauter, als meine Gedanken summen können.

Ich lache, weine, liebe, lebe und atme.
Aber ich warte nicht mehr, sondern kratze meinen Mut zusammen und nehme die Beine in die Hand.

Das hier ist der Anfang.

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