Mit scharlachroetlich

Herzlich willkommen zum dritten Interview – wir nähern uns langsam, aber sicher der Zielgeraden dieser Reihe, und ich hoffe, ihr seid noch immer so gespannt wie ich darauf, ein bisschen mehr über die Wattys zu erfahren.

Wie bei den vorigen Malen, bin ich mir sicher, dass sich die Autorin sehr darüber freut, wenn ihr im Anschluss einen Blick auf ihr Profil und vor allem in ihre Geschichten werft.

Auch hier sage ich vorweg noch, dass ich wegen Zeit- und organisatorischen Gründen nicht auf die Antworten eingehen konnte. Das Interview hat mir trotzdem riesigen Spaß gemacht, und ich hoffe, ihr habt jetzt auch ganz viel Spaß damit.

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1. „Die Prinzipien einer Lady" ist die Geschichte, mit der du bei den Wattys im letzten Jahr gewonnen hast, möchtest du uns ein bisschen mehr zur Geschichte erzählen?

- „Die Prinzipien einer Lady" ist meine erste Geschichte, die ich vor mehr als vier Jahren geschrieben habe. Sie handelt von einer widerspenstigen Lady, die es gar nicht einsieht, eine arrangierte Ehe mit einem dahergelaufenen Lord einzugehen.

2. Der Klappentext hat mich ein wenig an „Bridgerton" erinnert, geht es bei dir auch so heiß her, oder ist deine Thematik viel tiefgründiger? Sagst du vielleicht sogar, dass (da „Bridgerton" als Serie noch nicht so lange existiert wie dein Buch) „Bridgerton" eindeutig ein Abklatsch deiner Geschichte ist? (Natürlich ist das nicht ernst gemeint, nur ein kleiner Spaß.)

- Die Serie „Bridgerton" habe ich innerhalb weniger Tage auf Netflix durchgesehen und mich sofort verliebt. Ich mag Historische Romane und bin froh, dass sie durch solche Serien wieder mehr an Beliebtheit hinzugewinnen. Ich würde sagen vom Inhalt her haben die Serie und mein Buch nur wenig gemeinsam, außer dass sie in England spielen und eine Liebesgeschichte behandeln.

3. Du hast außer „Die Prinzipien einer Lady" noch drei weitere Geschichten geschrieben, bzw. bist gerade dabei sie zu schreiben – über welche Themen schreibst du denn noch gerne? (Einfach um uns einen kleinen Überblick zu geben.)

- Ich schreibe vor allem Liebesgeschichten. Nach meinem historischen Roman bin ich in meinen nächsten Büchern mehr im Romance-Fantasy Bereich unterwegs gewesen. Ich mag starke Persönlichkeiten und solche finden sich auch in meinen Büchern. Beim Schreiben führt das auch dazu, dass meine Protagonisten auch gerne mal ein Eigenleben entwickeln.

4. Und dann habe ich auf deinem Profil noch gesehen, dass du in Japan lebst – ist es wirklich so „romantisch" dort, wie man es sich vorstellt und wie man es aus diversen Animes kennt? Lässt du dich von der Umgebung inspirieren, oder was ist deine Inspirationsquelle?

- Ich lebe seit anderthalb Jahren in Japan. Mein Alltag in Japan hat sehr wenig mit einem Anime zu tun, aber es finden sich schon ein paar Elemente aus Animes wieder. Die Schuluniformen, die lauten Zikaden im Sommer, die Tempel und Schreine – um mal ein paar wenige zu nennen. In der Realität jedoch hat das Leben hier seine guten und schlechten Seiten, wie überall. Das Essen allerdings ist phänomenal und möchte ich nicht mehr missen. Die japanische Gesellschaft sowie Kultur und meine Berührungspunkte mit beidem haben mein Schreiben schon beeinflusst. Im Ausland zu leben, erweitert den eigenen Horizont und es ist etwas, was ich jedem empfehlen kann. Ich hinterfrage mehr die Konzepte in meinen Büchern, da diese doch sehr aus einem europäischen Blinkwinkel geschrieben sind.

5. Nun zum eigentlichen Thema, zum Buch selbst habe ich zum Schluss noch ein paar Fragen. Wie bist du dazu gekommen an den Wattys teilzunehmen? War die Teilnahme geplant, oder eher spontan?

- Die Teilnahme an den Wattys geschah eher spontan auf den letzten Drücker. Ich habe in der Nacht noch schnell die Formulare ausgefüllt und meine Bücher angemeldet.

6. Kannst du dich noch an die Voraussetzungen bzw. Teilnahmebedingungen vom letzten Jahr erinnern? (Mir geht es hier eher um den Schwerpunkt, was für Geschichten gesucht wurden, in diesem Jahr sind es Abgeschlossene, wie war das im letzten Jahr? Ich kann mich nämlich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern – ich hatte die Wattys letztes Jahr noch nicht so genau auf dem Schirm.) Hattest du die schon erfüllt, als es mit der Einreichungsphase losging, oder hast du dir das noch ganz spontan zurechtgebogen?

- Ich bin mir selbst nicht mehr ganz sicher, aber ich meine, es waren abgeschlossene Bücher aus den letzten zwei Jahren, die zugelassen worden sind. Zwei meiner Bücher erfüllten diese Voraussetzungen zu diesem Zeitpunkt und ich meldete sie spontan an.

7. Wie hast du erfahren, dass du „eine Runde weiter bist" oder gewonnen hast? (PN, E-Mail, oder einfach auf der Seite von den Wattys?) Und vor allem: was ging da in dir vor? Was war dein erster Gedanke?

- Ich habe eine Benachrichtigung auf Wattpad bekommen und wusste erst einmal nicht, was das zu bedeuten hatte. Erst viel später habe ich realisiert, dass ich mit meiner Geschichte gewonnen hatte. Das erfolgte unerwartet und ich habe auch noch einmal nachfragen müssen, ob das wirklich alles so stimmt.

8. Wie sah das eigentlich mit dem „Konkurrenzkampf" aus? Gab es da so etwas in der Art, oder hast du auch mal bei den anderen Geschichten reingeschaut?

- Ich hatte nicht das Gefühl, dass es so etwas wie einen Konkurrenzkampf gab. Wir sind hier eine große, offene Community und bewerten einander im Wettbewerb ja nicht. Wir sollten uns eher einander unterstützen und füreinander freuen, wenn jemand einen Watty-Award gewinnt. Die meisten Gewinner eines Watty-Awards sind schon lange auf der Plattform hier tätig und haben viel Herzblut und vor allem Zeit in ihre Geschichten gesteckt. Es ist doch wunderbar, wenn diese Autoren in Form eines Awards eine Anerkennung für ihre Arbeit erhalten.

9. Hattest du während der Bewertungsphase ein gutes Gefühl? Oder wurdest du von Selbstzweifeln geplagt? Oder hast du das alles nicht großartig verfolgt, sondern nur „just for fun" teilgenommen?

- Ich habe über meine Teilnahme nach meiner Anmeldung nicht mehr viel nachgedacht. Ich dachte: Dabei sein, ist alles. Dann kam die Nachricht von Wattpad und ich hatte auf einmal einen Award gewonnen. Das war alles schon sehr aufregend.

10. Wenn man bei den Wattys gewinnt, dann wird man ja „bevorzugt behandelt", wie hat sich das bei dir geäußert? Hat sich seitdem etwas geändert im Vergleich dazu, wie es vor der Teilnahme bei den Wattys war? Bestimmt hat sich etwas verändert, aber bist du damit zufrieden, oder würdest du dir noch etwas mehr wünschen?

- Seitdem ich den Award gewonnen habe, hat sich einiges verändert. Vor allem sind zu meiner bisherigen Community mehr Leser hinzugekommen, was mich natürlich sehr freut. Alle Veränderungen, die ich erlebt habe, habe ich angeboten bekommen und ich durfte entscheiden, ob ich sie annehmen möchte oder nicht. Ich bin sehr dankbar für alles, was sich durch den Watty Award für mich ergeben hat. Ich hatte ja keine Erwartungen zu Beginn meiner Teilnahme an den Wattys 2020.

11. Offensichtlich hattest du die Möglichkeit am „Paid-Story"-Programm teilzunehmen, wie ist das, dort Unterstützung zu erfahren?

- In dem Programm können Autoren eine Unterstützung durch ihre Leser erfahren. Ich finde es spannend, dass es so eine Möglichkeit gibt. Meine anderen Geschichten stehen weiterhin kostenlos zur Verfügung, sodass für jeden was dabei ist. Es ist für mich ja schon eine riesige Unterstützung, wenn ich Kommentare oder Likes für meine Geschichten erhalte. Ich bin auch sehr dankbar für all die Leser, die in ihrer Freizeit meine Geschichten lesen. Das empfinde ich nicht als selbstverständlich.

12. Was mich noch ganz brennend interessiert, wie bist du überhaupt auf Wattpad gekommen?

- Ich bin durch eine Freundin damals auf Wattpad aufmerksam geworden. Zuerst habe ich viele Geschichten gelesen, bevor ich selbst begonnen habe, eigene zu verfassen. Das Wattpad mal so groß werden würde, hätte ich auch nie gedacht. Ich freue mich über all die Möglichkeiten für Leser und Autoren, die in den letzten Jahren dazugekommen sind.

13. So, wir neigen uns dem Ende dieses Interviews, hast du zum Schluss noch ein paar Tipps für die Teilnehmer in diesem Jahr? Oder welche, die es noch werden wollen (Anmeldephase läuft noch bis zum 30. September)?

- Dabei sein, ist alles. Wer dieses Jahr an den Wattys teilnimmt, hat ein Buch abgeschlossen. Ein Buch zu beenden, ist keine leichte Aufgabe und allein darauf kann man schon stolz sein. Ich denke, dass ein Autor weiß, ob seine Geschichte bereit für die Anmeldung ist oder mehr Bearbeitungszeit benötigt. Wenn ich an „Die Prinzipien einer Lady" denke, habe ich mich damals mit der Rohfassung des Manuskripts angemeldet. Ich war bereits seit vier Jahren auf Wattpad tätig, bevor ich einen Watty gewann. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits viel Zeit und Liebe in meine Bücher gesteckt. Ich hatte keine großen Erwartungen daran, zu gewinnen, und das habe ich auch heute nicht. Als Autorin gehe ich meinen Weg und genieße einfach diese Reise.

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Das ist sehr schön gesagt. Vielleicht sollte ich mir diese Worte zu Herzen nehmen, denn es stimmt, mittlerweile darf ich mich zu den Teilnehmern der diesjährigen Wattys zählen und ja es war kein Spaziergang meine Geschichte zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen. Da steckt tatsächlich viel Arbeit und auch Liebe dahinter, sonst hätte ich es wohl kaum bis zum Schluss durchgehalten, aber selbstverständlich gönne ich denjenigen den Sieg, die noch viel bessere Geschichten zustande gebracht haben. Ich habe das beste bei mir rausgeholt, jetzt wird sich einfach zeigen, ob sich meine Mühen dafür auszahlen.

Ich drücke allen, die sich jetzt auch schon angemeldet haben, natürlich fest die Daumen. Denn egal, ob man gewinnt oder nicht, es ist in jedem Fall eine Geschichte entstanden, auf die jeder stolz sein kann, da stimme ich scharlachroetlich voll und ganz zu. Nicht jeder schafft es, zu einem Punkt zu kommen.

An dieser Stelle dürft ihr mir gerne verraten, ob ihr euch schon angemeldet habt oder es noch vorhabt und vor allem mit welcher eurer Geschichten.

Ich wünsche euch noch eine angenehme Zeit, wir lesen uns zum finalen Interview, das mir persönlich sehr viel bedeutet. Warum genau, das erfahrt ihr das nächste Mal. Man liest sich!

Di, 27.07.2021 (ich wollte doch tatsächlich 3031 schreiben!), 21:27 Uhr, Sam Jackson