Blogeintrag 26 - Diversität

(und) Let's talk about Sex

Auf diese Überschrift bin ich übrigens sehr stolz. (Es gibt da nämlich ein Lied, das mir dabei in den Sinn gekommen ist.) Also, dann lasst uns doch gleich mal darüber sprechen.

»Diversität (über englisch diversity von lateinisch diversitas „Verschiedenheit, Unterschied; Gegensatz, Widerspruch") bezeichnet ein Konzept der Soziologie und Sozialpsychologie zur Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen (analog zur Bezeichnung diversity im englischen Sprachraum). Häufig wird auch die Bezeichnung Vielfalt benutzt. Diversität von Personen – sofern auch rechtlich relevant – wird klassischerweise auf folgenden Ebenen betrachtet: Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und Geschlechtsidentität, körperliche und geistige Fähigkeiten (früher verengt auf das Merkmal „Behinderung"), Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und Identität sowie soziale Herkunft (so die Charta der Vielfalt).[1] Allerdings ist etwa die soziale Herkunft als Diversitätskriterium noch nicht überall akzeptiert.[2] Weniger Aufmerksamkeit erhalten eine große Zahl weiterer sozialisationsbedingter und kultureller Unterschiede wie Arbeitsstil, Wahrnehmungsmuster oder Dialekt, welche die kulturelle Vielfalt weiter erhöhen und kontextabhängig ebenfalls Untersuchung und gegebenenfalls soziale Anerkennung benötigen.[3] In diesem soziologischen Framing spielt die individuelle Diversität genetisch vererbter Faktoren eine untergeordnete Rolle zugunsten des Konzepts der kollektiven Identitäten (englisch nature versus nurture).« – laut Wikipedia

So, damit hätten wir nun ein für alle Mal geklärt, was es mit diesem Begriff auf sich hat, den ich gefühlt erst seit höchstens zwei Jahren kenne. Davor hatte ich nichts damit am Hut. Und ich muss ehrlich zugeben – ich habe auch jetzt nicht wirklich viel damit zu tun.

Versteht mich nicht falsch – ich habe absolut nichts dagegen, (mein Motto lautet immer noch: „Leben und leben lassen." – das schließt alles und jeden mit ein) und ich habe auch nichts dagegen, darüber zu lesen, aber – ja, es gibt ein aber – ich persönlich kann mir nicht vorstellen, groß darüber zu schreiben.

Beziehungsweise es bewusst zu tun.

Ich habe nämlich das Gefühl, man MUSS in der heutigen Zeit ganz viele „wichtige" Themen in seine Geschichten verpacken, damit sie überhaupt für die Öffentlichkeit geeignet sind.

Alles schön und gut, aber was, wenn man schon seit längerem ein Konzept hat, wo sowas nie wirklich mit einberechnet wurde? Muss ich jetzt alles umwerfen und mir überlegen, wo und wer diese eine spezielle Eigenschaft bekommen soll – obwohl das für die Handlung völlig irrelevant ist?

Ich sage dazu ganz klar: Nein.

Ich werde mich nicht verbiegen, und etwas schreiben, worüber ich nicht schreiben möchte – weil es mich erstens nicht betrifft und zweitens schreibe ich ausschließlich über das, was mich in erster Linie interessiert.

Auch wenn ich Männer darum beneide, dass sie nicht ihre Tage bekommen, möchte ich ganz klar niemals einer sein. Ich bin mit meinem Geschlecht zufrieden. Auch bin ich mit meiner Sexualität zufrieden.

Denn da gibt es nicht viel zu erzählen – ich gehöre wohl dem Spektrum der Asexualität an. Wenn man mich unbedingt in eine Schublade stecken möchte. Aber sollte ich jemals „das Verlangen" verspüren – ist dieses bei mir ganz schlicht heterosexuell. Das habe ich ganz einfach im Gefühl. Ich fühle mich also mehr zum anderen Geschlecht hingezogen – auch wenn ich kein Wort in deren Gegenwart herausbringe. (Wirklich tolle Voraussetzungen, oder?)

Ja, da könnte man mich doch gleich fragen: „Aber, wenn du keinerlei Erfahrungen gesammelt hast, wie kannst du dann überhaupt über so etwas schreiben?"

Berechtigte Frage. Und klar, wenn ich Erfahrungen gesammelt hätte, würde ich vielleicht ganz anders darüber schreiben. (An dieser Stelle: Bis jetzt gibt es noch keine einzige Sexszene in meinen Geschichten – aber ich schließe sie auch nicht länger aus, denn in „Sager" wird es zwangsläufig dazu kommen.)

Was aber nicht zwangsläufig positiv sein muss. Ich hätte ja auch negative Erfahrungen machen können. (Alles rein hypothetisch.)

Und wenn ich negative Erfahrungen gemacht hätte, dann würde ich das Thema vielleicht komplett meiden. Dann würde es eventuell nicht mal Küsse geben. Oder Gedanken dazu. Also ist es so vielleicht besser, wenn ich noch in meiner „Scheinwelt" lebe, und denke, man kann gute Erfahrungen machen. Denn zwischen meinen Protagonisten sollen die Erfahrungen ausschließlich von der guten Sorte sein. Wer die Bücher von Sarah J. Maas kennt, weiß, was ich damit meine.

Allerdings bin ich mir persönlich noch nicht sicher, wie detailreich ich meine Sexszenen wirklich gestalten möchte.

Achso, wie das Ganze funktioniert, weiß ich natürlich – ich habe mich dazu belesen, könnte man sagen.

Ihr könnt mir nicht sagen, dass ihr das nie gemacht habt – ist ja peinlich und eklig. Wer so denkt, ist eindeutig noch nicht erwachsen und hat hier in diesem Blogeintrag auch nichts zu suchen – es sei denn, er/sie möchte etwas lernen. Dann habe ich an dieser Stelle nichts gesagt.

Mir gefallen ja die Sexszenen und Anspielungen in Sarah J. Maas' Werken sehr gut – ein Grund, warum ich ihre Bücher so liebe. Aber auch, weil es bei ihr nie so „erzwungen" rüberkommt. Sondern locker und ja, auch witzig.

Und weil damit auch immer ganz große Gefühle verbunden sind. Ich gebe zu, da wird mir immer ganz warm ums Herz. Ich liebe es, wenn es richtig schnulzig wird. Sich die Protagonisten ihre Liebe gestehen, und sie sich einig sind, für immer zusammen sein zu wollen. Also wie füreinander geschaffen sind.

Und wenn der eigentliche „Akt" dann auch noch ansprechend beschrieben/gestaltet wurde – bin ich im siebten Himmel.

Und genau dieses Gefühl möchte ich auch in meinen Geschichten rüberbringen.

Ich werde also höchstwahrscheinlich viele Emotionen versuchen rüberzubringen. Aber fest steht noch nichts, denn ich bin noch nicht soweit. Aktuell plagen mich noch Selbstzweifel, und die müssen erst einmal überwunden werden.

So lange lese ich den neuen Teil von „Das Reich der sieben Höfe" und lasse mich inspirieren. (Dazu wird, sobald ich damit durch bin, eine Rezension folgen, aber ich habe sowieso vor, Sarah J. Maas' Werke in meinen „Lieblingen" vorzustellen.) Sarah J. Maas hat mich schon einmal aus einer Schreibblockade herausgeholt, warum nicht jetzt auch? (Auch wenn ich es nicht direkt Blockade nennen würde – in meinen Augen ist einfach alles nicht gut genug, was ich schreibe. Und ja, ich fühle mich dezent unter Druck gesetzt, nicht von euch, sondern von mir selbst. Denn da ist eine Stimme in meinem Kopf, die mir ständig sagt, ich könnte schon längt fertig mit dem ersten Buch sein, und ich könnte mich schon längst mal nach einem Verlag umsehen, usw.)

In meinen Geschichten wird also kein homosexuelles Paar vorkommen, dazu habe ich nichts eingeplant, und wenn ich es jetzt tun würde, wäre es mehr als erzwungen.

Wenn man aber mehr über Diversität schreiben möchte, dann sollte es möglichst „natürlich" sein, finde ich.

Das schlimmste ist, wenn ich feststelle, das wurde nur geschrieben, damit es DA ist.

Natürlich geht es bei „Diversität" um weitaus mehr als Homo- oder Heterosexualität, das ist mir durchaus bewusst.

Aber wie ich schon weiter oben gesagt habe, betrifft es mich nicht, und das ist für mich etwas sehr Persönliches, was ich erlebt haben muss, bevor ich darüber schreiben kann.

Ich kann also nicht über einen (jetzt nur mal als Beispiel) Transgender schreiben, wenn ich selbst keine Ahnung habe, was genau man persönlich durchmacht. Ich kann es erahnen, aber es ist nichts, das für mich tatsächlich greifbar ist. Ich kann es auch nachvollziehen und toleriere es, aber ich selbst habe keine Erfahrungen aus erster Hand. Versteht ihr, was ich meine?

Und weil ich eben selbst nicht so viel zu dem Thema sagen kann, möchte ich das gerne an euch weitergeben. Es wäre schön, wenn wir darüber diskutieren könnten. Hier sind also meine Fragen:

Fühlt ihr euch auch von außen „gezwungen" mehr über Diversität zu schreiben?

Habt ihr selbst Erfahrungen zu dem Thema gesammelt?

Und wenn ihr keine Erfahrungen gemacht habt, könnt ihr euch trotzdem vorstellen darüber zu schreiben?

Was haltet ihr von Diversität in Büchern? Habt ihr selbst schon Bücher dazu gelesen? Und wie hat euch das gefallen? Kam es „natürlich" rüber? Oder habt ihr auch schlechte Beispiele?

Wie weit geht ihr bei Sexszenen?

Und wie wichtig sind euch diese?

Was sind dabei für euch absolute No-Gos?

Und Hand aufs Herz, wie viel von euren echten Erfahrungen fließen überhaupt in eure Stories?

Habt ihr außerdem noch Tipps, wie man gute Sexszenen gestalten könnte?

Und wenn ihr allgemein zu dem Thema noch etwas loswerden wollt, dann haut mir das ebenfalls in die Kommentare – ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen dazu.

Eins würde mir jetzt spontan noch zum Thema Sex einfallen. Meistens geht es ja eher um die „Fantasie", also es wird selten genauso sein, wie man es erwartet. (Weil, soviel weiß ich schon, man daran auch arbeiten und sich ausprobieren kann. Auch soll man ja erst beim Ausprobieren merken, was man bevorzugt und welche Vorlieben man hat – die ja auch sehr unterschiedlich sein können.) Und genau deswegen liest man ja erotische Romane oder Ähnliches. Wie seht ihr das? Oder fandet ihr das zu schräg von mir, so offen darüber zu schreiben? Auch was meine eigene Sexualität angeht?

Ganz ehrlich, ich halte nicht viel vom diesem ganzen drumherum reden, wie ihr eventuell schon mitbekommen haben dürftet. Ich habe es gerne ehrlich und direkt. Und es wäre echt cool, wenn ihr das genauso seht.

Ich bin ja schon mit gutem Beispiel vorangegangen und habe erzählt, wie es bei mir ist. Wenn jemandem das peinlich sein müsste, dann mir. Aber das Witzige: Mir ist es nicht peinlich. So ist es halt. Und warum sollte ich mich dafür schämen? Warum sollte ich deswegen den Kopf in den Sand stecken? Ich könnte ja genauso gut einfach sagen: „Ich warte bis zur Hochzeit." – auch wenn die wahrscheinlich nie zustande kommt.

In anderen Kulturen wäre ich ein Musterbeispiel von Zurückhaltung. Die Vorzeigetochter. Auch wenn mir dafür die Attraktivität fehlt ...

Und ja, man könnte mich jetzt auch an der Stelle mobben und sagen, dass ich es mir nur ordentlich besorgen lassen muss. Aber wozu? (Ihr seht also, mich verletzt sowas nicht, zudem werde ich solche Bemerkungen gleich melden und löschen. Weil ich niemanden auf dumme Gedanken bringen möchte.) Wenn ich so schon wunschlos glücklich bin, allein, wenn ich mich mit meinen Werken befassen darf. Wenn ich das machen darf, was ich am meisten liebe: Das Schreiben.

Das ist für mich Erfüllung pur. Also springe ich nicht auf den Zug auf, den andere nehmen. Sondern gehe meinen eigenen Weg. Und hier fällt mir auf, dass es genau darum doch bei „Diversität" geht, oder liege ich da etwa falsch?

So, jetzt beende ich diesen Blogeintrag aber wirklich. Ich hoffe wir können hier zivilisiert und erwachsen darüber reden. Das wünsche ich mir jedenfalls. Und wenn ihr jetzt immer noch Bock auf mich habt, dann lesen wir uns im nächsten Blogeintrag oder in den Kommentaren wieder.

Di, 09.11.2021, 12:00 Uhr, Sam Jackson

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