Blogeintrag 25 - Logline, Zusammenfassung & Selbstzweifel

Meine (nicht spoilerfreie) Anmeldung bei den diesjährigen Wattys (2021)

Achtung: SPOILERWARNUNG! Wer „Mondsüchtig" noch lesen und sich nicht spoilern lassen möchte, liest die Zusammenfassung besser NICHT.

Alle anderen, die aber gerne wissen möchten, wie ich mich bei den Wattys 2021 angemeldet habe, die dürfen natürlich sehr gerne weiterlesen.

Da man von Wattpad selbst ja kein Feedback bekommt, was man richtig und was falsch gemacht hat, dachte ich mir, da ich doch immerhin „eine Runde" weitergekommen bin und meine Anmeldung offensichtlich gelesen wurde, dass ich euch doch einfach meine als Richtlinie oder Beispiel zur Verfügung stellen könnte. (Puh, ein ganz schön langer Satz, ich hoffe, ihr konntet mir folgen.)

Schließlich bin ich hier, um euch zu helfen und euch genau das zu zeigen, was andere vielleicht lieber für sich behalten. (Aus welchen Gründen auch immer. Bei mir gibt es sowas wie „Geheimnisse, weil andere ja vielleicht erfolgreicher damit werden KÖNNTEN", nicht. Oder keine Ahnung, warum man das lieber für sich behält. Ich möchte gerne wissen, wo ich dran bin, und ihr mit Sicherheit auch. Natürlich MUSS jetzt niemand seine Logline und Zusammenfassung teilen, nur weil ich es mache. Das wollte ich damit nicht sagen. Ich mache es, weil ich denke, dass es euch helfen und eine Orientierung geben könnte.)

Selbstverständlich sind meine Beispiele nie „perfekt", aber ihr seid schlau, ihr könnt daraus sicher etwas Eigenes machen (es vielleicht sogar noch optimieren). So viel traue ich euch schon zu.

Deshalb springe ich jetzt über meinen Schatten und zeige euch, was ich damals bei meiner Anmeldung geschrieben habe (auch wenn ich selbst nicht zufrieden damit bin).

Eins noch: Bis zu den nächsten Wattys ist zwar noch reichlich Zeit, aber ihr könntet diesen Blogeintrag ja auch erst viiieeel später lesen, als ich ihn verfasst habe – deshalb nehmt euch genügend Zeit für eure Anmeldung und klatscht dort nicht irgendwas nach dem Motto „Hauptsache es steht was da" rein.

Schreibt das, was in eurer Geschichte vorkommt und das spannend/interessant klingen könnte. Versucht die Neugier der möglichen Leser zu wecken.

Ich behaupte nicht, dass meine Logline und Zusammenfassung schon gar nicht, interessant oder spannend sind, ich habe es nur gehofft. Wissen tue ich es aber nicht. Man bekommt wie gesagt kein Feedback dazu. Ihr könnt euch nun selbst eine Meinung dazu bilden.

Logline

»Das Leben der Zwillingsschwestern Kaycie und Zoey ist seit dem Besuch der geheimnisvollen Insel völlig auf den Kopf gestellt - Kaycie verwandelt sich plötzlich bei der kleinsten Berührung mit Wasser in eine Meerjungfrau, während Zoey sich von Tag zu Tag seltsamer ihr gegenüber verhält - zusammen mit ihrem besten Freund Oscar, versucht Kaycie den seltsamen Geschehnissen auf den Grund zu gehen.«

Ich persönlich glaube ja, dass die Logline viel zu lang ist. Es ist quasi mein Klappentext, nur etwas gequetscht, wenn überhaupt, je länger ich darüber nachdenke. Und ich bin wirklich alles andere als zufrieden damit.

Merkt euch an dieser Stelle: Es soll NUR EIN SATZ sein, der möglichst kurz und aussagekräftig ist.

Vielleicht hilft euch die Überlegung, wie ich es hätte besser machen können – und das Ganze dann auf eure Geschichte zu übertragen.

Kommen wir zu meiner Zusammenfassung. Hier soll man wie beim Exposé alles Wichtige, mit Spoiler, niederschreiben.

(Ich habe euch mehrfach gewarnt, also heult nicht rum, wenn ihr meine Geschichte eigentlich noch lesen wolltet.)

Ach ja, die Zusammenfassung sollte so um die 500 Wörter umfassen. Bei mir sind es jetzt insgesamt 564 Wörter.

Absätze wären hier sehr sinnvoll und LESEFREUNDLICHER – Wink mit dem Zaunpfahl, falls ihr gerne Fließtext-Schreiberlinge seid. Ich habe mir das sogar in meinen Manuskripten mittlerweile abgewöhnt, weil das ja ab und zu auch ein Betaleser zu Gesicht bekommt.

Zusammenfassung

»Kaycie und ihre Zwillingsschwester Zoey besuchen nach dem Tod ihres Vaters die Insel, die sich etwa zehn Kilometer weit vom Festland entfernt befindet. Dort bei Vollmond zieht es Kaycie zu einer geheimnisvollen Grotte mit einem unterirdischen See. Der Schlot des Vulkans befindet sich direkt über seinem kristallklaren Wasser. Kaycie fühlt sich von dem kühlen Nass des Sees angezogen und taucht hinein, während der Vollmond ihr die Kräfte einer Meerjungfrau verleiht.

Seit dieser Nacht - an die sich Kaycie kaum noch erinnern kann - hat nicht nur sie sich verändert, sondern auch ihre Schwester Zoey. Allerdings äußerst sich das bei ihr in Wutausbrüchen und Gehässigkeit gegenüber Kaycie, die nun vor einem großen Rätsel steht.

Obwohl sie ihre Fähigkeit, sich in eine Meerjungfrau zu verwandeln - kommt sie auch nur mit dem kleinsten Tropfen Wasser in Berührung - geheim halten möchte, erfährt ihr bester Freund Oscar recht schnell davon.

So versuchen sie gemeinsam zu ergründen, was mit ihr und Zoey passiert ist, und was der Ursprung dafür sein könnte.

In Berührung des Gesteins der Grotte erfährt Kaycie, in Form von Visionen, dass eine Hexe namens Mackenzie einst einen Fluch über ihre eigene Zwillingsschwester Giselle verhängt hat. Dieser Fluch zwingt Giselle zum Dasein einer Meerjungfrau, in der Hoffnung ihr Geliebter würde ihre Schwester nicht mehr heiraten wollen. Da sich der jedoch nicht dem Willen seiner Verflossenen beugt, verhängt Mackenzie über sie beide einen Fluch, der alle nachkommenden Generationen dazu verdammt, Zwillingsschwestern zu gebären - die eine jeweils eine Hexe und die andere eine Meerjungfrau.

Durch dieses Wissen ist sich Kaycie von da an im Klaren über das Schicksal ihrer Schwester, wenn auch sie das ganze Ausmaß noch nicht greifen kann. Denn der Fluch treibt Zoey von Tag zu Tag mehr in den Wahnsinn - niemand anderes als Mackenzie höchstpersönlich ist dafür verantwortlich. Kaycie möchte ihre Schwester retten und durch die Hilfe einer alten Bekannten, die stets ein Auge auf Kaycie und Zoey hat, gelangt Kaycie schließlich an die letzten wichtigen Informationen, die sie braucht, um den Fluch ein für alle Mal brechen zu können.

Dafür ist der Stein, in dessen Inneren sich Mackenzies Macht befindet, und der einst die geheimnisvolle Insel hat entstehen lassen, von Nöten. Er kann lediglich zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt zerstört werden.

Kaycie, Zoey und Oscar begeben sich beim nächsten Vollmond auf die Insel, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dort in der Grotte, kurz bevor der Vollmond den Schlot des Vulkans vollkommen mit seinem Licht ausfüllt, muss sich Kaycie der mächtigen Hexe Mackenzie entgegenstellen. Sie ist bei diesem letzten Gefecht nicht allein, Oscar steht ihr zur Seite und Zoey kämpft gegen das Bewusstsein der Hexe an, das von ihr Besitz ergreift.

Mackenzie gibt nicht klein bei und bringt Kaycie ans Ende ihrer Kräfte, doch die hat eine Geheimwaffe in petto - ihre Willensstärke und die enge Bindung zu ihrer Schwester. Mit vereinten Kräften gelingt es ihnen Mackenzie und den Stein zu zerstören, der den Fluch all die Jahre aufrechterhalten hat.

Da der Stein auch die Insel heraufbeschworen hat, fängt diese an, in sich zusammenzustürzen. Die drei müssen so schnell wie möglich diesem Ort entkommen.

Es gelingt ihnen von der untergehenden Insel zu flüchten. Aber die Zerstörung ihres geheimen Zufluchtsortes setzt Kaycie sehr zu.

Oscar hilft ihr durch seine Nähe über den Schmerz dieses und den Verlust ihrer Kräfte als Meerjungfrau hinweg. Denn nun haben sie die Chance auf ein Happy End.«

Zusammenfassung Ende

Ja, so oder so ähnlich sah auch mein Plot dazu aus. Also kann man sich bei der Zusammenfassung auch danach richten, sollte man einen verfasst haben.

Bei mir stand damals natürlich alles stichpunkthaltig da und erst in diesem Jahr habe ich vieles nochmal richtig ausgearbeitet.

Denn von Ende 2017 bis Anfang 2021 war lediglich meine Rohversion auf Wattpad veröffentlicht.

Ich glaube auch, dass ich mit dem Schreiben (mit vielen Unterbrechungen) etwa ein Jahr gebraucht habe. Man kann zwar auch schneller an einem Buch schreiben, aber ein Jahr ist eine gute Richtlinie, würde ich sagen. Seid also nicht enttäuscht oder ungeduldig, weil ihr scheinbar „lange" braucht. Alles braucht seine Zeit.

Es dürfte euch kaum überraschen – auch mit der Zusammenfassung bin ich nicht zufrieden. Man kann das nämlich noch viel besser machen. Aber das liegt nun in eurer Hand. Ich werde nicht mehr an den Wattys teilnehmen. Für mich ist dieses Thema mit diesem letzten Versuch beendet.

Ich habe jetzt schon mehr erreicht, als was ich jemals zu hoffen gewagt habe. Selbstverständlich wäre ich überglücklich über einen Gewinn, aber allein in der Shortlist zu stehen, ist schon ein tolles Gefühl.

Damit kommen wir zu meinem letzten Thema, das ich gerne ansprechen möchte – die Selbstzweifel, die damit verbunden sind.

Wo fange ich da nur an? Wirkliche Selbstzweifel beim Schreiben kamen mir ehrlich gesagt erst in diesem Jahr (2021). Davor hat es mich nicht gekümmert, ob ich gut schreibe, ob ich überhaupt schreiben kann. Ich habe es einfach gemacht.

Es hängt mit der ersten richtigen Kritik zusammen, die ich erhalten habe. Versteht mich nicht falsch – es ist mit das Beste, das mir passieren konnte. Aber gleichzeitig sind meine Ansprüche an mich selbst ins Unermessliche hochgeschossen. Ich KANN sie nicht erfüllen, egal, wie sehr ich mich anstrenge.

Immer ist da dieser Gedanke „es geht noch besser" in meinem Kopf, der mich triezt, mir in den Hintern tritt. Das ist zwar gut, kann aber auch sehr anstrengend sein, weil man einfach auch mal eine Pause davon braucht.

Ich saß bei „Mondsüchtig" mehrere Wochen an der Überarbeitung. Ich bin jeden Satz durchgegangen (auch wenn ich es bei „Sager" sogar aktuell noch penibler mache) und habe wirklich versucht das Beste aus der Geschichte rauszuholen. Dann habe ich meinen alten Account versehentlich gelöscht. Meine Geschichte war zwar noch da – zum Glück – aber ich musste alle Kapitel erneut online stellen. Beziehungsweise habe ich mich ja freiwillig dazu entschlossen.

Ich hätte damals auch einfach sagen können: „Ach leck mich doch! Ich höre mit Wattpad auf!", ja ich hätte es als Zeichen sehen können und der Seite den Rücken kehren können.

Aber ich habe es als Zeichen aufgefasst, dass mich so schnell nichts abhalten kann. Man kriegt mich nicht so schnell klein. Und genau dieser Gedanke hat mich wahrlich beflügelt.

Ich habe sogar eine zweite Überarbeitung an „Mondsüchtig" gemacht, und das ist jetzt auch die Version, die ich bei den Wattys eingereicht habe. So ist sie jetzt zu lesen.

Was ich damit sagen möchte: Ich hatte definitiv keinen leichten Weg hinter mir, und den hat kaum ein Autor. Immer werden einem Steine in den Weg gelegt. Ganz gleich, ob sie selbst verursacht sind (so wie bei mir) oder sie von außerhalb kommen.

Jetzt, wo ich das schreibe und sehe, was für einen Weg ich hinter mir habe, bin ich wirklich stolz auf mich. Und es hilft mir, über meine Selbstzweifel hinwegzukommen, die mich aktuell plagen.

Ich neige nämlich dazu mich mit anderen zu vergleichen – neidisch auf andere zu blicken, was die erreicht haben. Dabei reicht doch ein kurzer Blick auf das, was ich selbst erreicht habe. Nur das vergesse ich leider viel zu oft. Ich muss mich beinahe ständig selbst daran erinnern.

Deshalb predige ich das hier so oft, um mich selbst daran zu erinnern. Es bringt nichts, sich mit anderen zu vergleichen. Andere haben einen anderen Weg hinter sich als man selbst. Das KANN man einfach nicht vergleichen, auch wenn wir meinen, wir könnten es.

Als nun die Ankündigung der Shortlist kurz bevorstand, hatte ich wirklich krasse Selbstzweifel. (Die Tatsache, dass sie so lange auf sich haben warten lassen, hat das Ganze nicht einfacher gemacht.) Ich war mir, obwohl ich ja eine Nachricht erhalten hatte, in der schwarz auf weiß stand, dass ich in der Shortlist aufgenommen wurde, plötzlich nicht mehr sicher, ob ich wirklich mit dabei bin.

Ich fühlte mich, als hätte ich das nicht verdient. Als wären die anderen um Welten besser. Als hätte ich keine Chance. Zwar habe ich mich sehr über eure Glückwünsche gefreut, keine Frage, aber gleichzeitig steigen damit ja Erwartungen. Was, wenn diese nicht erfüllt werden?

Ja, dann ist es eben so. Könnte man an dieser Stelle antworten, wenn man das locker sieht. Keine Sorge, bei mir sind das immer nur Phasen, und kein Dauerzustand, aber in diesen Phasen kann ich mich grundlos immer weiter in sowas reinsteigern.

Und dann ist plötzlich nicht nur meine Geschichte scheiße, sondern ich. Und ich frage mich ernsthaft, was ich eigentlich kann. Ob ich überhaupt eine Daseinsberechtigung habe. Ob es überhaupt jemanden juckt, wenn ich nicht mehr da wäre. Auch hier, keine Sorge. Ich hege keine Selbstmordgedanken, es sind einfach nur Gedanken zu „was wäre, wenn". Ich würde mir niemals etwas antun wollen.

Anderen übrigens auch nicht. Denn ich lebe eigentlich nach dem Motto „Leben und leben lassen".

Ich bin auch der Meinung, wenn jeder so denken würde, dann wäre das Leben um einiges leichter.

So, was wollte ich jetzt mit dem ganzen Gejammere bezwecken? Ich möchte euch zeigen, dass ich auch mit sowas zu kämpfen habe, solltet ihr geglaubt haben, dass bei mir immer alles wie geschmiert läuft.

Das ist definitiv nicht der Fall.

Und aus genau diesem Grund erzähle ich euch auch von meinen Fehlern und von meinen Niederlagen. Ich möchte euch nicht suggerieren, dass ich in einer „heilen" Welt lebe. Auch bei mir geht es drunter und drüber – so wie bei euch mit Sicherheit.

Aber ich möchte euch auch Mut machen, dass es sich lohnen kann, wenn man nur am Ball bleibt. Wenn man sich herausfordert. Sei es durch das Annehmen von Kritik, durch das Schreiben, obwohl man eine Schreibblockade hat oder durch das Veröffentlichen von Kapiteln, obwohl man nicht hundertprozentig zufrieden damit ist.

An all diesen Sachen kann man arbeiten und daraus lernen. Deshalb hört nie auf an euch selbst zu glauben. Macht weiter, wenn ihr ein Ziel verfolgt. Macht weiter, auch wenn ihr denkt, ihr schafft es nicht. Diesen Gedanken habe ich so oft, ich habe schon längst aufgehört zu zählen.

Und weil es so schön passt, habe ich jetzt noch etwas Schnulziges für euch:

Ich glaube an dich.

Ich glaube an euch. An jede und jeden einzelne/n.

Und wenn ich das tue, könnt ihr auch an euch glauben.

Ich kenne zwar niemanden von euch persönlich, glaube jedoch fest daran, dass ihr alles schaffen könnt, solange ihr nur daran arbeitet und einen Willen habt. Das ist das Wichtigste. Wie war das mit „Der Wille kann Berge versetzen"?

Geht das Sprichwort überhaupt so? Es müsste „Glaube" anstatt „Wille" heißen, denke ich, aber im Prinzip ist es ja das Gleiche, würde ich jetzt mal behaupten.

So, damit dürfte ich jetzt sowohl euer als auch mein Selbstbewusstsein gepusht haben.

Es interessiert mich sehr, was ihr zu dem Thema „Selbstzweifel" denkt. Lasst eure Gedanken gerne in den Kommentaren da. Gerne auch, wie ihr das Ganze handhabt. So können wir voneinander lernen und uns gegenseitig inspirieren.

In diesem Sinne lesen wir uns im nächsten Blogeintrag wieder.

Mo, 02.11.2021, 17:08 Uhr, Sam Jackson

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