X: Ich wache über dich


"Und das ist unsere Kombüse. Komm du hast doch bestimmt Hunger." Mit einen dicken Grinsen auf dem Gesicht zieht mich Shanks mit in den Raum. Laut stöhne ich auf. Nach dem Duschen, wobei der Typ mal versucht hat zu Spannen und ich ,Zum Glück, die Tür zugesperrt hatte, hat mir Shanks doch wirklich das ganze, ich wiederhole, das GANZE Schiff gezeigt. Jetzt ist es bereist Abend und ich völlig erschöpft. Oh Scheiße, aber was der Labern kann...

Völlig am Ende lasse ich mich neben Shanks auf einen Stuhl nieder und lege meinen Kopf auf meine Arme, die auf den Tisch liegen. Der Vollpfosten dagegen lacht. "So anstrengend war das auch wieder nicht. Hey Lou wann ist das Essen fertig?" "Sofort." antwortet er aus der Küche. "Ah, da seit ihr ja. Übrigens die Sachen stehen dir." Ben kommt rein und setzt sich zu uns, in seiner Hand eine Zigarette. Ich hebe meinen Kopf. "Findest du?" Ich hatte nämlich neue Klamotten von Lars angezogen...eine dunkelrote Hot Pans und ein rückenfreies hellgraues Top auf den "Rock" steht. Der Raucher nickt. "Klar." Ich wende mich von ihn ab und zücke selber meine Pfeife. Diese Angewohnheit kann ich einfach nicht bleiben lassen. Genauso wie ich das Gewicht meines Mantels vermisse, den ich mal nicht angezogen hab. Außer meinen Pfeifenbeutel und mein Schwert hab ich meine ganzen Sachen in einer Kajüte gelassen, die Shanks mir gegeben hat. Gegenüber von seiner. Nur leider hat die kein Bad. Dann muss ich halt Shanks hin und wieder einen Besuch abstatten. Ihn wird das bestimmt nicht stören.

"Essen ist fertig!" schreit Lou durch die Kombüse. Erschreckt zucke ich zusammen und halte mir meine empfindlichen Ohren zu. Währenddessen ist der rothaarige Kotzbrocken vor lachen vom Stuhl gefallen. "Mensch Yoshi.....Hahha....witzig." bekommt er noch so heraus. "Das ist nicht witzig! Ich hab empfindliche Ohren!" keife ich ihn an. Och nö! Warum schon wieder wütend? Wütend schnappe ich mir einen Teller von Lou und fange an, den Nudelauflauf zu essen. "Sorry.Sah halt lustig aus." Shanks steht wieder auf und fängt auch an, zu essen. Gleichzeitig kommt der Rest der Crew und irgendwann wird es mir einfach zu laut und ich verschwinde. Kurz bedanke ich mich noch bei Lou für das Essen, dann bin ich schon weg. Aufs Deck.

Um dort meine Gefühle wieder zu ordnen und meine schmerzenden Ohren zu entlasten.

Ich gehe zur Gallionsfigur. Dort setze ich mich auf die Reling und lehne mich mit meinen Rücken an den Drachenkopf. Langsam schweifen meine Gedanken ab. Und plötzlich verschluckt mich eine Dunkelheit. Tiefe Gefühle kommen wieder hoch, umkreisen mich, fesseln mich, verschlucken mich. Ich hatte die Mauer fallen gelassen und jetzt kann ich sie nicht mehr kontrollieren. Ehe ich reagieren kann, werde ich in meinen Erinnerungen gefangen.

(Erzähler Sicht)

Kioshi verspannt sich plötzlich, fällt auf das Deck und umschlingt sich mit ihren Armen. Qualvoll wimmert sie auf und Tränen kullern über ihr Gesicht. Doch sie bekommt das nicht mit.

Währenddessen auf der Party hat Shanks ähnliche Probleme. Dadurch dass er ja mit Kioshi verbunden ist, spürt er ebenfalls ihre Gefühle. Ihm wird auf einmal ganz Kalt und er klammert sich mit seiner Hand an dem Tisch fest. "Kioshi." murmelt er, dann steht er auf und verlässt den Raum. Egal was es ist, denkt er sich, Yoshi muss etwas passiert sein. Doch da stürzen auch auf ihn die Bilder ein. Bilder von Kioshis Vergangenheit. Ihre Erinnerungen. Er versucht sie zu unterdrücken, wird schneller und kommt schließlich an Deck an, wo er vorne Kioshi liegen sieht. Er fällt vor ihr auf die Knie und versucht, sie wach zubekommen, doch es geht nicht. "Komm schon, wach auf!" ruft er, doch es hilft nichts. Da kommt ihn eine Idee. "Wenn sie in ihren Erinnerungen feststeckt, dann muss ich auch dorthin und sie rausholen." murmelt er laut, bevor er sich konzentriert und das unsichtbare Band sucht, dass beide verbindet. Leicht ist es zu finden, leuchtet es doch knallrot auf. Sofort taucht er dort ein und wird mitgerissen.

(Kioshis Erinnerungen)

Zwei Menschen rennen lachend auf einer Wiese entlang. "Ich krieg dich schon noch Ame!" Ein Mädchen mit langen blonden fast schon goldenen Haaren jagt einen größeren dunkelhaarigen Jungen. Da dreht er sich plötzlich um und die blonde Schönheit fällt in seine Arme. "Jetzt hab ich DICH!" ruft er und wirbelt sie lachend herum. Dann fallen sie in das weiche Gras. "Wie schön das Wetter heute ist." "Genauso wie du." erwidert Ame und rollt sich auf sie. "Kioshi. Ich liebe dich. Mit ganzen Herzen." Sie schaut ihn liebevoll an. Sie hebt die Hand und streichelt seine Wange. "Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere." Er beugt sich zu ihr runter und küsst sie.

Plötzlich steht alles in Flammen. Ame hält Kioshi in seinen Armen. "Hör mir zu! Ich liebe dich, über alles andere..." "Ich weiß doch." erwidert das Mädchen. "Aber bitte, verlass mich nicht, dass könnte ich niemals ertragen." Sie drückt sich noch näher an ihn ran. Tränen stehen ihr im Auge. "Das könnte ich doch nie." Ame streichelt ihren Kopf. "Niemals verlasse ich dich, versprochen. Aber ich muss unsere Heimat beschützen. Lauf zum Tempel, warte dort auf mich. Ich komme nach. Versprochen!" Sie trennt sich von ihn. "Ich verstehe, dass du unsere Heimat retten willst...Pass auf dich auf!" sie dreht sich um und rennt in den Wald.

Wieder wechselt die Szene. Doch diesmal...

Ame liegt in einer Blutlache am Boden. Das dunkle Rot breitet sich schnell auf der Erde auf und verfärbt sie. Kioshi kauert über ihn, Tränen kullern über ihre Wangen. Sie hält die Hand von Ame. "Du hast es doch versprochen! Du würdest nie sterben! Warum hast du das getan?!" Alles um sie herum wird dunkel, Ketten umschlingen sie und ziehen sie in die Finsternis. Eine Stimme ertönt. "Du bist Schuld! Du hast ihn umgebracht!" "Nein, nein NEIN! Das stimmt nicht." Sie kämpft gegen die Ketten an. "Du wirst hier nie herauskommen!" Hört sie wieder die Stimme rufen. Die Ketten werden fester. Sie bekommt Angst. Fürchterliche Angst. Sie fängt an zu zittern. "Hilfe. Hilfe!"

(Kioshis Sicht)

Nein. Nein. NEIN! Ich will hier nicht sein! Warum musste auch Ame so etwas dämliches machen? Verdammte Gefühle! Ich habe Angst. Warum hilft mir denn keiner?

"Kioshi verdammt du musst dich konzentrieren! Mach deine Augen auf!" Wer ist das? "Komm schon, mach endlich deine Augen auf!" Langsam schlage ich meine Lieder auf. Vor mir ist Shanks....Warte mal. "Shanks! Was zum Teufel machst du denn hier?!" "Was wohl! Verdammt noch mal wo sind wir hier eigentlich?" Ich versteh nicht...Da kommen wieder diese Erinnerungen. Blut, überall Blut. Und diese Kälte. "Komm schon Yoshi! Das ist, wie man sagt, dein Bier! Also bring uns an einen Ort, wo es...nicht so trostlos ist!" Shanks Stimme wird immer leiser. "Komm schon denk an etwas schönes!"

Etwas schönes? Was ist schon schön...

"Kioshi meine Liebe ich will, dass du dir etwas merkst, ja?" Diese Stimme. Ich reise meine Augen auf. "Mama!" Und auf einmal lösen sich die Ketten auf und ich falle in weiches Gras. "Was denn Mama?" Ich wirbele herum. Dort sitzen meine Mutter und ich als Kind. "Weiß du meine Liebe, es ist ein uraltes Gedicht. Wenn ich mal nicht mehr da bin und du dich alleine fühlst, oder wenn du jemanden verloren hast, der dir wichtig ist, denk immer daran, ja?" Mein jüngeres Ich nickt. "Klar, welches denn?" Meine Mutter schmunzelt. " Es heißt : Ich wache über dich."

"Ich bin der Wind über der See,

der klar glitzernde Winterschnee.

Ich bin der Sonnenuntergang mit goldenen Strahlen,

die Tropfen des Wassers, die schimmernde Bilder malen."

...

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Wer das Gedicht schon mal ganz anschauen will, hier der Link:

Ich find des einfach schön und irgendwie passt des auch ^^ Außerdem habe ich es aus dem englischen sehr frei übersetzt xD

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