Kapitel 1
Fett gedruckt: ich
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In einem behaglichen Häuschen mitten im Wald half die siebzehnjährige Asha ihrem Saba, ihrem Großvater, den Mantel anzuziehen.
Seit wann braucht man Hilfe für einen Mantel? Ashas Saba ist wohl alt genug.
Während sie einen Knopf nach dem anderen schloss, erzählte sie die Geschichte ihrer wunderschönen Heimatstadt Rosas.
Okay ich bin gespannt. Schieß los Asha.
,,Es war einmal, da gab es auf einer fernen Insel ein Königreich, so magisch wie kein anderes, gegründet von einem König, der größere magische Kräfte hatte als jeder andere und wünsche wahr werden lassen konnte. Von nah und fern kamen die Menschen in die Stadt, in der Hoffnung, dass ihre wünsche erfüllt würden."
Also ich versteh gerade Bahnhof.
Asha hatte erlebt, wie König Magnifico viele wünsche erfüllt hatte - jeden Monat während einer besonderen Wunschzeremonie. Heute konnte sie nur an einen Wunsch und an einen wünschenden denken - ihren Saba Sabino.
Okay. Jeden Monat. Verstehe.
,,Doch alle sind sich einig, dass niemand es mehr verdient... als mein Großvater, der wunderbarste, liebenswerteste, schönste Mann überhaupt, der heute einhundert Jahre alt wird!"
Disney 100.....
Hinter ihnen sprang ein Zicklein in einem gelben Pyjama auf ein Regalbrett, aber Asha achtete nicht darauf, denn sie schloss gerade den letzten Knopf. Dann hielt sie einen Spiegel hoch.
Das Zicklein!
Ihr Großvater lächelt sein Spiegelbild an, unter den buschigen Augenbrauen, die ebenso weiß sind wie sein haarschopf, funkelten seine Augen. ,,Und ich hab noch all meine Lieblingszähne", sagte er.
Aha. Er hat noch all seine lieblingszähne?
Asha lacht und packt ihr lieblingsskizzenbuch in ihrer Tasche. ,,Es kann doch kein Zufall sein, dass der König ausgerechnet heute eine Wunschzeremonie abhält."
Zufall? Oder doch normal?
Sie wusste, wie sehnlich ihr Großvater darauf hoffte, dass sein Wunsch erfüllt werde.
Weiß sie es also?
Sabino klopfte mit den Fingerknöchel gegen seine Stirn. ,,Verwünscht und verflixt, das wird nix."
Wer weiß. Aber ich denke auch nicht.
,,Sei doch nicht so, Saba. Heute ist dein großer Abend, das spüre ich." Asha küsste ihn auf die Wange.
Ähmmmm........
,,Du weißt doch, was man sagt: alles ist möglich....", begann Saba. In diesen Augenblick trat Ashas Mutter Sakina mit einen Korb voll gesponnener Wolle ins Zimmer. ,,... im Königreich der wünsche!", beendeten alle drei den Satz gemeinsam.
Uhhh lets goooo!
Sakinas dunkle locken steckten unter einem rosa Kopftuch. Sie lachte und schaut sich dann um. ,,Wo ist Valentino?"
Genau wo ist er?
Asha und Saba suchten die Regalbretter ab - da plumpste das Zicklein auch schon in sakinas Korb. ,,Hab ihn", sagte sie.
Da ist er!
Als Asha Valentino am Fell packte, meckerte er protestierend. ,,Sorry, aber ich spreche kein ziegisch." Asha setzte ihn sanft auf den Boden. Valentino sprang prompt auf den Kaminsims.
Und er springt wieder irgendwo hin.
,,Dann wollen wir mal Sabas Kuchen backen", sagte Sakina.
Au ja! Asha backt mit ihrer Mutter gleich Kuchen! 🍰
Ich hab keine Zeit", erwidert Asha, ,,Ich geb eine Führung." Es war nämlich ihre Aufgabe, die Touristen, die im Hafen von Rosas ankamen, zu begrüßen und durch das Königreich zu führen.
Och komm schon Asha. Ein Kuchen wenigstens. Für deinen Saba.
„Und dann ... ähm ... helfe ich Dahlia." Asha ließ ihre langen dunklen Zöpfe vors Gesicht fallen, damit sie ihrer Mutter nicht in die Augen schauen musste. Sie wollte zum Schloss gehen, wo ihre beste Freundin Dahlia arbeitete, aber sie wollte ihr nicht helfen. Sie wollte sich heimlich mit jemandem treffen, doch das konnte sie ihrer Familie nicht sagen ... noch nicht. „Na, also dann ..." „Warum sagst du das so?", fragte ihre Mutter und stemmte eine Hand in die Hüfte.
Haha Sakina genau. Finde heraus was Asha zu verbergen hat.
„Wie, so?" „Was heckst du jetzt wieder aus?" Sakina zeigte wissend mit dem Finger auf ihre unschuldig dreinblickende Tochter. „Wie kommst du denn darauf, dass ich irgendwas aushecke?" „Ich kenne deine bedeutungsvollen Pausen."
Asha schaut doch niemals unschuldig.
,,Ich werde älter und reifer, meine pausen verändern sich auch." Asha gab ihrer Mutter schnell einen Kuss. ,,Asha...", sagte Sakina. ,,Sorry keine zeit, bin spät dran." Asha lief zur Tür und rief über die Schulter zurück. ,,Ich sehe euch bei der Wunschzeremonie!"
Ich kann mir voll vorstellen wie Sakina innerlich flucht weil sie Asha Geheimnis nicht herausbekommen hat😂
Sie rannte bergab auf die Stadt zu, Valentino sprang hinterher. Unten im Hafen hatte ein Schiff angelegt. Die Touristen gingen schon an Land. Asha flitzte am Willkommen-in-Rosas!-Schild vorbei. „Hier bin ich, hier bin ich, hier bin ich", keuchte sie. „Bloß eine Sekunde. Lassen Sie mich nur eben Luft holen." Dann begrüßte sie die Touristen in mehreren Sprachen: „Hallo! Hello! Hola! Shalom! Salam! Sind alle bereit?"
Wie viele sprachen kennt sie zur Hölle nochmal?
Asha führte die Gruppe unter dem großen Stadttor hindurch auf die Hauptstraße und an fröhlichen Bäckern, Blumenhändlern und Musikern vorbei. Valentino sprang auf eine Mauer, damit er besser sehen konnte. Die Touristen betrachteten staunend all die glücklichen Menschen, deren Wünsche König Magnifico erfüllt hatte. Jeder Wunsch konnte in Erfüllung gehen, erklärte Asha ihnen, egal ob man eine gute Tänzerin sein, prächtige lange Haare haben oder ins Weltall reisen wollte. Sie zeigte ihnen die fantastischen Früchte und Blumen, die in Rosas gediehen - alles wahr gewordene Wünsche.
Wow. So viel los in Rosas.
Dann öffnete sie das reich verzierte Tor zum geschäftigen Marktplatz. Die Touristen bestaunten das prächtige Schloss und die flatternden Banner mit dem Abbild des gut aussehenden Königs. Asha erzählte, dass der König die Stadt Rosas vor vielen Jahren gegründet hatte und dass er ein großzügiger und mächtiger Zauberer war. „Und jemand, den ich gern küssen würde", hauchte eine Touristin, die eine Statue des Königs anhimmelte.
Alle Kinder einmal wegschauen.
„Oh weh", sagte Asha und lenkte die Aufmerksamkeit der Gruppe auf ein Puppentheater, das nachspielte, wie Wünsche wahr wurden: Sobald ein Bürger - oder eine Bürgerin natürlich - von Rosas achtzehn wurde, überreichte er - oder sie - während einer besonderen Zeremonie dem König einen Wunsch. „Tut das weh?", fragte ein Tourist. „Muss man weinen?", fragte eine Touristin. Asha versicherte ihnen, dass es absolut schmerzlos war. Wer dem König seinen Wunsch gegeben hatte, spürte es gar nicht. Man vergaß den Wunsch sogar gleich wieder!
Schon traurig wenn man seinen eigenen Wunsch vergessen muss.
Aber jeder vertraute darauf, dass der König die Wünsche sicher verwahrte. Und einmal in Monat erfüllte er den Wunsch eines glücklichen Bürger - oder einer glücklichen Bürgerin.
Meinen auch?
Asha führte die Touristen zu einer Brücke, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Hafen hatte. Dort erklärte sie, dass in Rosas alles möglich war. Sie hätte ihren Wunsch zwar noch nicht überreicht, aber sie wüsste, dass kein Wunsch zu groß oder zu klein war. Sie gab Valentino das Zeichen zum großen Finale. Das Zicklein legte mit dem Hinterhuf einen Hebel um, und gleich breitete sich ein Teppich über die Treppenstufen zum Hafen aus, und Konfetti flog durch die Luft. Die Touristen klatschten begeistert. „Hier will ich auch leben!", rief ein großer Mann.
Ich komme auch!
„Vergisst man seinen Wunsch wirklich, sobald man ihn überreicht hat?", fragte eine Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter unterwegs war. „Bei uns sagt man: Glücklich ist, wer vergisst, was für ihn zu wünschen ist", antwortete Asha. „Juhu, ich überreiche meinen Wunsch!", rief die Tochter und schwenkte ihre Hand durch die Luft. „Und ich möchte den König sehen", sagte die Frau, die eben die Statue des Königs angehimmelt hatte.
Angehimmelt haha ikr
„Sie haben Glück", erwiderte Asha. „Heute Abend findet eine Wunschzeremonie start. Sie können gern bleiben und sie sich ansehen. Aber jetzt - wer hat Hunger.?" Wie aufs Stichwort erschienen Kellner und stellten Tische mit Brot, Früchten, Fleisch und süßen Desserts auf. „Mit den besten Wünschen von Chefköchin Mariana", erklärte Asha. „Ihr Wunsch war es, die beste Köchin der Welt zu sein!"
Cool! Ich will auch bedient werden.
„Oh, wie köstlich!", seufzte eine Touristin. Als ihre Gruppe sich um die Speisen drängte, verabschiedete Asha sich. „Guten Appetit!", rief sie und machte sich schnell auf den Weg zum Schloss. Zu ihrer heimlichen Verabredung durfte sie auf keinen Fall zu spät kommen!
Uhhh läuft da was?
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So das ist Kapitel 1. ich hoffe ihr hattet gelacht.
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