Vater Tochter Gespräch
Charles und ich gingen nun schon eine Weile schweigend nebeneinander her, immer am Strand entlang. ,,Wusstest du es?" Fragend sah ich meinen Vater an. Er sah besorgt auf mich hinab: ,,Was genau meinst du?" In seinen Augen versuchte ich zu erkennen ob er die Frage ernst meinte, doch ich war mir nicht sicher: ,,Das Mom Krebs hatte." Meine Antwort war zögernd, die Worte wogen schwer auf meiner Zunge. Dad seufzte: ,,Nein leider nicht. Ich hatte keine Ahnung das deine Mutter krank war. Nach unseren Wiedersehen hatte ich eine Veränderung von ihrem Geruch im Gegensatz zu damals bemerkt. Es war nicht ungewöhnlich, denn auch dein Geruch hatte sich leicht geändert. Ich hielt es für normal. Susan, ich verspreche dir, hätte ich es gewusst, dann hätte ich es dir gesagt." Ernst sah er mich an und ich glaubte ihm. Ich glaubte Dad jedes Wort das er sagte. Erleichtert nickte ich, dann kam mir jedoch ein anderer Gedanke: ,,Wie hast du dich gefühlt als.... Also ich meine, als Mom und ich.... Damals wäre auch ich fast gestorben." Seitdem Charles wieder ein fester Teil meines Lebens war, hatten wir nur einmal alleine miteinander gesprochen. Damals hatte er mir erklärt warum er gegangen war und erst nach so langer Zeit wieder zu uns kam. Heute redeten wir nur über Mom. Über ihn und Mom. Über uns als Familie. Und über mich. ,,Als deine Mom starb, zerbrach eine Welt für mich. Sie war für mich das, was Jamie für dich zu sein scheint. Sie war die Liebe meines Lebens und ich hätte alles getan um sie nicht zu verlieren. Ich habe mich dafür gehasst nicht in eurer Nähe gewesen zu sein, als das passierte. Vielleicht hätte ich sie dann noch retten können. Und vielleicht wäre es bei dir dann nicht so knapp gewesen. Aber leider können wir nichts von all dem ändern. Wer weiß wie lange unsere Wunden brauchen um zu heilen?" Charles legte seinen Arm um mich und drückte mich fest an sich. Es war windig, doch es lag an mir. Ich war aufgewühlt und ausserdem half der Wind mir dabei zu laufen.
,,Die Wunden werden niemals ganz heilen, aber man lernt mit dem Schmerz zu Leben." Wir drehten uns um und sahen zu Ian und Anastasia. Anastasia war es die gesprochen hatte. Fragend sah ich die beiden an: ,,Wir würden gerne mit euch sprechen." Ich nickte und löste mich von meinem Vater: ,,Worum geht es?" Ian deutete auf den Boden: ,,Vielleicht setzen wir uns erst einmal?" Als wir in einem kleinen Kreis auf dem Boden saßen, so das jeder jeden sehen konnte, fing Anastasia an zu sprechen: ,,Ich finde das ihr wissen solltet das auch ich wusste wie es um Alexandra bestellt war." Wütend und traurig sah ich sie an: ,,Und auch du hast mir nichts gesagt?" Sie schüttelte den Kopf: ,,Deine Mutter hatte uns keine Wahl gelassen, in wie fern ist jedoch egal. Aber sie hatte eingewilligt ein Vampir zu werden, nachdem sie hörte das du dich bereits entschieden hattest. Sie wollte nicht das du ohne sie und Lucy mehrere hundert Jahre Leben musst. Ihre einzige Sorge galt dir, sie wollte für dich da sein, immer. Alexandra hatte mir gesagt das sie die einzige Konstante in deinem Leben war. Das ihr mehr als einmal umziehen musstet und das du nie viele Freunde gefunden hast. Sie sagte das du erst durch Lucy anfingst offener zu werden. Mehr raus zu gehen und dich zu verabreden. Deine Mutter hatte Angst das du in ein Loch Fallen könntest wenn sie nicht mehr an deiner Seite sein würde. Sie war froh das wir dir ein sicheres Zuhause geben könnten und auch das dein Vater sich dir annehmen würde. Alles was sie tat, war immer nur zu deinem besten." Erstaund sah ich die drei an. Ian und Anastasia schienen angespannt auf meine Reaktion zu warten, mein Vater hingegen war wie versteinert. ,,Mom wird nie jemand ersetzen können." Mühsam stand ich auf, Ian und Anastasia taten es mir gleich: ,,Das wollten wir damit auch nicht sagen!" Ich schüttelte den Kopf und stolperte ein paar Schritte nach hinten. Anastasia und Ian schienen zu denken das ich falle und kamen auf mich zu und mich zu stützen. Ich entzog meine Arme ihren griffen, sah auf meinem reglosen Vater: ,,Last mich, ich will alleine sein!" Ich rannte davon und ignoriere die rufe meiner zweit Eltern. Meine Beine trugen mich direkt zu der Kristallhöhle. Ohne weiter nachzudenken sprang ich in das kalte Wasser direkt in die Höhle. Jamie war zu meinem Glück nicht hier, ich liebte ihn zwar, doch jetzt wollte ich meine Ruhe. ,,Mom! Mom, verdammt! Ich schwöre dir, wenn du bei dem nächsten Vollmond nicht hier bist, dann werde ich irgend was dummes tun! Wie konntest du mir das nur verschweigen? Was hast du dir dabei gedacht? So eine scheiße!" Ich trat kräftig gegen die Felswand und ließ dadurch ein kleines Loch endstehen.
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