Bitte was?
Fassungslos sah ich meinen gegenüber an, was machte er hier, er war doch abgehauen! Auch er sah mich verwundert an, scheinbar suchte er nach Worten. Diese Zeit nutze ich um ihn genauer zu betrachten. Er sah immer noch genauso aus wie ich ihn von den Bild kannte. ,,Liebling." Begann er, doch ich unterbrach ihn sofort: ,,Spar dir dein Liebling, dazu hast du kein Recht! Nachdem du Mom und mich vor Jahren im Stich gelassen hast! Du hast es ja noch nicht mal für nötig gehalten Mom und mir zum Geburtstag eine Karte zu schicken!" Ich hörte wie hinter uns das Gebüsch raschelte und wusste instinktiv das es die anderen waren. Jedoch ließ ich mich dadurch nicht beirren, meine Worte prasselten weiter auf meinen Vater ein: ,,Von heute auf morgen warst du weg und hast nie wieder etwas von dir hören lassen! Und jetzt stehst du hier und sagst zu mir Liebling? Du kannst mich mal! Weißt du was, Ich hatte gehofft du bist tot und all deine Sachen waren nur weg um den Mord an dir zu vertuschen!" Sprachlos, und scheinbar total überrumpelt, sah mein Vater mich an. Jamie versuche mich zu beruhigen in dem er seine Hand auf meine Schulter legte, die ich jedoch gekonnt ignorierte. Gespannt sah ich zu meinem Vater um zu sehen wie er reagieren wird. Es gab aber keine regung, nicht eine! ,,Kind, hör mir zu bevor du über mich urteilst." Flehend sah er zu mir. Wütend schüttelte ich jedoch den Kopf: ,,Vergiss es, du kannst mich mal!" Lucy neben mir knurrte. Als ich wieder zu meinem Vater sah, war nun auch ein wütender Ausdruck in seinen Augen: ,,Jetzt hör mal gut zu Fräulein!" Ich lachte, dies schien meinen Vater zu verwirren. Er sah mich eindringlich an und schien nun auch die Hand auf meiner Schulter realisiert zu haben: ,,Nimm sofort deine Finger von meiner Tochter!" Jamie wollte seine Hand schon wieder zurück ziehen als ich meine auf seine legte: ,,Das hat dich nichts anzugehen, seine Hand bleibt da wo sie ist!" Langsam schien die Lage zwischen uns zu eskalieren, wahrscheinlich konnte man uns kilometerweit hören. Das schien auch Ian und Carlise mitbekommen zu haben denn sie stellten sich jetzt zwischen uns: ,,Susan beruhig dich und höre ihm doch erst einmal zu!" Versuchte es Carlise. Wütend schüttelte ich den Kopf: ,,Nie im Leben, er erzählt sowieso nur lügen!" Vorwurfsvoll sah Ian mich an, mittlerweile war er mein Ersatz Vater geworden. Ich hingegen versuchte sein Blick zu ignorieren da ich und mein Vater uns gerade ein Blickduell lieferten. Keiner von uns beiden würde freiwillig aufgeben. Wieder trat jemand neben mich. ,,Du solltest dich wirklich beruhigen." Es war Aurora, was mir eigentlich hätte klar sein sollen. Über uns verdunkelte sich der Himmel, warum musste es immer regnen wenn ich wütend war? Jared mischte sich nun auch ein, wir verstanden uns mittlerweile besser als ich gedacht hätte: ,,Ihr solltet damit wirklich aufhören, deine Mutter wartet bestimmt schon auf dich." ,,Nein." Entgegnete ich: ,,Sie weiß das ich abends mit Lucy große runden laufe und wenn etwas währe würde sie mich anrufen." Ich hörte ihn seufzen, mein Vater und ich starten uns weiterhin an, keiner von uns hatte sich auch nur einen Zentimeter bewegt. Ian sah zu meinen Vater: ,,Nur damit wir uns verstehen, sie sind Susan's leiblicher Vater?" Er nickte: ,,Ja, Ich bin Charles." Ian nickte: ,,Gut ich denke da gibt es einiges zu bereden, aber erst morgen. Jamie bring sie bitte nach Hause, Charles wird erstmal mit zu uns kommen." Ich sah ihn entgeistert an: ,,Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein! Du willst ihn bei euch wohnen lassen? Mom wird das nicht gefallen!" Anastasia kam auf mich zu und nahm mein Gesicht in ihre Hände: ,,Tust du uns den gefallen und sagst deiner Mutter heute noch nichts davon? Es war ein anstrengender Tag für sie und es bringt ihr nichts wenn sie die ganze Nacht nicht schlafen kann." ,,Aber..." setzte ich an wurde aber von ihr unterbrochen: ,,Kein aber, du weißt das ich recht habe. Ich schlage vor das ihr morgen nicht zur Schule geht und wir dann bei uns zuhause über alles reden, sag deiner Mutter sie soll sich frei nehmen." Unschlüssig sah ich sie an. Sollte ich meinen Vater jetzt so davon kommen lassen? Und ausserdem würde meine Mutter nicht zuhause bleiben wenn ich ihr keinen Grund sagen konnte. ,,Dein Vater wird dir noch Rede und Antwort stehen, euch beiden, aber nicht mehr heute, du solltest auch ins bett. Und wenn deine Mutter sich nicht frei nehmen will dann schreib uns, Anastasia wird dann anrufen." Mischte Edward sich noch ein. Widerwillig nickte ich, kurz bevor ich endlich antworten bekommen sollte musste ich doch noch warten. Anastasia lächelte, gab mir einen Kuss auf die Stirn, wobei ich glaubte ein kurzes knurren zu hören, welches ich aber nicht richtig zuordnen konnte, und lies mich dann los. Bittend sah sie zu ihren Kindern: ,,Bringt die beiden bitte nach Hause und redet mit ihrer Mutter." Sie nickten und nahmen Lucy und mich in ihre Mitte. Zusammen machten wir uns dann auf den weg nach Hause.
,,Mom bist du noch wach?" Vorsichtig trat ich durch unsere Haustür. ,,Ja ich bin im Wohnzimmer." Kam die Stimme meiner Mutter aus dem besagten Raum. Ich hörte keinen Fernseher, also ging ich davon aus das meine Mutter sich Zeit genommen hatte um mal wieder zu lesen. Die vier folgten mir und Mom sah überrascht auf als sie sah wen Lucy und ich mitgebracht hatten. ,,Oh guten Abend, was macht ihr hier, konntet ihr nicht mehr bis morgen früh warten um euch zu sehen?" Aurora lachte: ,,Ja das auch. Wir kommen mit einer bitte unserer Eltern." Interessiert sah meine Mutter auf und legte das Lesezeichen in ihr Buch, die drei hatten sich mittlerweile gesetzt. ,,Was währe das denn für eine bitte?" Jared antwortete ihr ohne viel von vorhin zu sagen: ,,Könnten sie sich morgen frei nehmen? Es ist etwas vorgefallen wo rüber sie gerne mit ihnen sprechen würden." Vorwurfsvoll sah sie mich an, Jamie nahm mich allerdings sofort in Schutz: ,,Es hat nichts mit Susan oder Lucy zu tun, nicht direkt jedenfalls." Fragend sah meine Mutter wieder zu ihnen: ,,Und warum soll ich mir dann morgen frei nehmen?" ,,Flehend sah ich Meine Mutter an: ,,Mom du weißt das sie dich nie darum bitten würden wenn es nicht wichtig währe. Wenn du uns nicht glaubst dann ruf Anastasia an." Mom sah mich nachdenklich an, sechs Minuten lang war nichts zu hören, dann schien meine Mutter eine Entscheidung getroffen zu haben: ,,Okey also dann bis morgen, Ich werde gegen 10 Uhr bei euch sein. Ihr drei solltet dann auch mal nach Hause gehen." Aurora, Jared und Jamie nickten: ,,Es währe schön wenn Lucy und Susan morgen auch dabei sein würden, wir gehen auch nicht in die Schule." Meine Mutter stand auf: ,,Na schön, dann also bis morgen ihr drei." Auch sie standen auf und verabschiedeten sich von meiner Mutter, Lucy und ich brachten sie noch zur Tür. Wir verabschiedeten uns herzlich und Aurora bat mich, wenigstens versuchen zu schlafen. Jamie und ich brauchten aber am längsten, zum Schluss sagte er noch das ich ihm noch ein Fenster offen lasse sollte. Was ich liebend gerne für ihn tat und deswegen mit einem breiten grinsen nickte.
Als ich dann nach einer halben Stunde fertig für mein bett war und meiner Mutter eine gute Nacht gewünscht hatte, verschwanden wir in meinem Zimmer und ich öffnete das Fenster für Jamie. Man konnte schon spüren das sich das Jahr dem Ende zuneigt. Nicht lange nachdem ich in meinem bett, unter meiner warmen decke lag, kam Jamie auch schon durch das Fenster und schloss es hinter sich. Er kam auf mich zu und ließ sich neben mir sinken: ,,Wie geht es dir?" Leise lachte ich ironisch auf, darauf bedacht das meine Mutter mich nicht hört: ,,Wie soll es mir schon gehen?" Er sah mich mitleidig an: ,,Das muss furchtbar für dich sein." ,,Ja ja können wir über was anderes reden." Um ehrlich zu sein hatte ich keine Lust mehr an meinen Vater zu denken. Er nickte: ,,Ja klar, worüber möchtest du reden." Ich hatte keine Idee worüber wir reden konnten, mir war klar das er sich in mein Zimmer geschlichen hatte um mich von meinem Vater abzulenken, oder mir seine Schulter anzubieten. Dann fiel mir aber wieder ein warum wir drei überhaupt auf der Lichtung waren. ,,Was wolltest du mir vorhin eigentlich sagen, bevor Alice angerufen hatte?" Mit einem lächeln schüttelte er den Kopf: ,,Ich denke das währe heute zu viel für dich." Fragend sah ich zu ihm auf: ,,Ist es so schlimm?" ,,Nein schlimm ist es für die meisten eigentlich nicht." Mein fragender Blick verstärkte sich: ,,Was ist es denn?" Ein leichtes lächeln umspielte jetzt seinen Mund: ,,Du wirst keine Ruhe gegeben bis du es weißt, oder?" Energisch schüttelte ich den Kopf: ,,Nein, das werde ich nicht." Amüsiert schüttelte auch er jetzt den Kopf: ,,Na gut aber auf deine eigene Verantwortung." ,,Okey, jetzt sag schon." Er lachte leise: ,,Eigentlich gibt es da nicht viel zu sagen." Vorsichtig nahm er mein Kopf in seine Hand und kam langsam näher. Mein bauch fing an zu kribbeln und mein Herzschlag beschleunigte sich. Jamie sah mir tief in die Augen, sah nicht ein mal weg, bis unsere Lippen sich berührten. Sein Kuss war vorsichtig und kurz. Jamie lies wieder von mir ab und sah erneut in meine Augen, Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen. Auch er lächelte und diesmal war ich es die den Kuss anfing. Von Lucy hörte ich die ganze Zeit nur den gleichmäßigen Rhythmus ihres Atems. Lange saßen wir gemeinsam auf meinem bett und sahen Lucy beim schlafen zu, hin und wieder küssten wir uns. Irgendwann, es müsste schon mitten in der Nacht sein, erhob Jamie seine Stimme und brach so die angenehme stille: ,,Wir sollten schlafen." Ich nickte und wollte mich schon von ihm verabschieden, als er seine Schuhe auszog. ,,Musst du nicht nach Hause?" Fragend sah ich ihn an: ,,Ich bin weg bevor deine Mutter etwas merkt." Meinte er schlicht aber ich schüttelte den Kopf: ,,Darum geht es nicht, Ich meine das deine Eltern sich bestimmt sorgen machen wenn du nicht nach Hause kommst." ,,Nein." Entgegnete er: ,,Sie wissen wo ich bin, Ich habe Jared und Aurora gebeten es ihnen zu sagen. Und ausserdem wird meine Mutter es besser finden wenn ich bei dir bin um dich abzulenken, das wahren sogar ihre Worte." Ich lächelte, der Reaktion meines Vaters nach zu urteilen, gefiel ihm das ganz und gar nicht. Also legten wir zwei uns zusammen gekuschelt in mein bett, inzwischen hatte ich mich an Jamie's kälte gewöhnt, er konnte ja nichts für seine Krankheit. Sie hatten mir vor ein paar Tagen erzählt warum alle aus der Familie immer so kalt waren. Es handelte sich um einen Gen defekt, der bewirkt das sie in der Sonne einen Ausschlag bekammen und ihr Körper keine eigene Wärme produzieren konnte. Dieser Gen defekt ist sehr selten und deshalb nur schlecht erforscht. Ian und Anastasia hatten sich auf einem Treffen solcher Leute kennen gelernt. Damals haben sie beschlossen, Kinder zu adoptieren die auch mit dieser Krankheit Leben müssen und es ihnen so leichter zu machen. Denn oft ist man durch diese Krankheit nicht in der Lage ein Kind zu bekommen. Irgendwann schlief ich, an Jamie's Brust gelehnt, ein.
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